www.wikidata.de-de.nina.az
Die Domschatzkammer Koln des Metropolitankapitels der Hohen Domkirche gehort zum Kolner Dom Sie befindet sich an der Nordseite des Domes und in ihr sind weite Teile des Kolner Domschatzes ausgestellt Dort wird christliche Kunst vom 4 bis zum 20 Jahrhundert gezeigt Die Domschatzkammer wurde am 21 Oktober 2000 eingeweiht und damals heftig kritisiert Denn viele empfanden den von dunklen Bronzeplatten umhullten Kubus der den Eingangsbereich zur Domschatzkammer reprasentiert als Fremdkorper vor der gotischen Nordfassade des Domes Eingangsbereich der Domschatzkammer mit goldener Stele im April 2006Die Domschatzkammer liegt unterirdisch in mittelalterlichen Gewolberaumen Sie hat sechs Raume auf drei Etagen Sie fuhrt bis auf die romische Stadtmauer und einen romischen Abwasserkanal hinab In ihr werden Utensilien der katholischen Liturgie sowie Reliquienbehalter und Kreuze gezeigt Einige dieser Gegenstande werden gelegentlich in der Liturgie auch noch genutzt so beispielsweise die Prunkmonstranz die in der Fronleichnams Prozession mitgefuhrt wird ein grosses Smaragdkreuz das an Allerheiligen verwendet wird und der barocke Schrein des Heiligen Engelberts der an seinem Gedenktag dem 7 November hervorgeholt wird Die Domschatzkammer wird seit 2014 von der promovierten Kunsthistorikerin Leonie Becks geleitet Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Ausstellungsstucke 1 1 Sonderausstellungen 2 Domschatzdiebstahle 2 1 Dreikonigenschrein 2 2 Domschatzraub von 1975 2 3 Vortragekreuz Diebstahl 1996 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBesondere Ausstellungsstucke Bearbeiten nbsp Apokalyptisches Lamm auf dem Buch mit sieben Siegeln Johann Heinrich Rohr um 1775 nbsp Monstranz von 1657 nach der Wiederherstellung 1988Zu den besonderen Ausstellungsstucken gehort der Petrusstab Er ist ein schlichter Holzstab mit einem Elfenbeinknauf aus dem 4 Jahrhundert und einer Metallmanschette aus dem 8 Jahrhundert Einzigartig ist auch ein Chormantel aus dem Jahre 1742 der im Paramentenraum aufbewahrt wird Er ist Bestandteil eines Ensembles von Gewandern welche Kurfurst Clemens August von Bayern in Frankreich in Auftrag gab um sie zur Kronung seines Bruders Karl Albrecht zu tragen Das Ensemble heisst Capella Clementina und zu ihm gehoren neben dem Chormantel zwei Diakonsgewander und funf Mitren aus Goldstickereien Die Gewander wurden zuletzt 2000 im Schloss Augustusburg in Bruhl gezeigt Weitere Gegenstande werden in der untersten Etage gezeigt Sie stammen aus zwei Grabern der Merowinger Zeit die unter dem Dom entdeckt und 1959 ausgraben wurden Ein Beispiel des deutschen Kunsthandwerks ist das Apokalyptische Lamm eine Arbeit des Kolner Goldschmieds Johann Heinrich Rohr Sonderausstellungen Bearbeiten 2010 Verborgene Schatze Meisterwerke gotischer Goldschmiedekunst aus Koln 3 Dezember 2010 bis 3 April 2011 zum zehnjahrigen Jubilaum der Neuprasentation 2013 14 Fantastische Bildwelten in Gold und Email Zur Restaurierung eines romanischen Reliquienschreines 1 November 2013 bis 31 Marz 2014 2014 15 CASPAR MELCHIOR BALTHASAR 850 Jahre Verehrung der Heiligen Drei Konige im Kolner Dom 19 Juli 2014 bis 25 Januar 2015 und in der Hubertuskapelle 2015 2016 Der Kolner Dom und die Preussen 2017 Ewald Matare und der Kolner Dom 2017 18 Handschriften aus der Kolner Dombibliothek mit Texten und Miniaturen zum Weihnachtsfestkreis 2019 Nah dran das Christusfenster im Kolner Dom 2020 21 Sehen heisst Vergleichen Handschriften aus der Kolner Dombibliothek 2021 und in St Heribert Gerechtigkeit Macht Frieden 1000 Jahre Heribert von Koln 2022 Joseph Beuys Fruhe Jahre 1947 1955 2022 Aufgerissen Die mittelalterlichen Baurisse des Kolner Domes 1 2023 BEGEGNUNGEN Kathe Kollwitz zu Gast in der Kolner Domschatzkammer 2 Domschatzdiebstahle BearbeitenDreikonigenschrein Bearbeiten Bereits 1820 wurde der Dreikonigenschrein beschadigt und beraubt wobei Edelsteine und Teile der goldenen Verkleidung geraubt wurden In der Folge wurde der Dreikonigenschrein bis 1822 restauriert Domschatzraub von 1975 Bearbeiten Drei Einbrecher Ljubomir Ernst Borislav Tunjic Vilijam Dalavale brachen in der Nacht zum 2 November 1975 in den Dom ein Sie drangen mit Strickleitern und Bergsteigerausrustung durch einen Luftungsschacht in die alte Domschatzkammer im nordlichen Querhaus ein Die Domschatzkammer galt damals als optimal gesichert Die Einbrecher stahlen wertvolle Monstranzen und Kreuze 3 Der Schaden ware moglicherweise noch grosser gewesen wenn nicht den Einbrechern eine Monstranz versehentlich zu Boden gefallen ware so dass diese die Flucht ergreifen mussten Mehrfach waren sie nahe daran gefasst zu werden 4 Die Einbrecher konnten allerdings nach der Tat fluchten und hatten einen Teil ihrer Beute wie die goldene Monstranz von 1657 eingeschmolzen Sie wurde durch Peter Bolg 1988 wiederhergestellt wobei einige erhaltene Teile der alten Monstranz wiederverwendet wurden Der grosste Verlust ist die unwiederbringlich verlorene Paxtafel des Kardinals Albrecht von Brandenburg aus der Zeit um 1533 Ein Brustkreuz vom Ende des 17 Jahrhunderts ist nur in Fragmenten erhalten Ein juwelengeschmuckter Blumenstrauss in Goldschmiedearbeit aus der Zeit um 1657 ist ebenfalls nur in einzelnen Bruchstucken erhalten Ausserdem sind mehrere Bischofsringe verloren 5 Schliesslich konnten die Einbrecher mit Hilfe der Kolner Unterwelt und des Privatdetektivs Werner Mauss gefasst und zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt werden Die gestandigen Tater Tunjic und Dalavale wurden nach Verbussung eines Teils ihrer Haftstrafe vorzeitig nach Italien abgeschoben Ljubomir Ernst sass den grossten Teil seiner Strafe in deutschen Gefangnissen ab 4 Vortragekreuz Diebstahl 1996 Bearbeiten Unbekannte Diebe stahlen 1996 aus der Domschatzkammer das wertvolle Vortragekreuz das traditionell beim Einzug der Kolner Metropoliten Erzbischofe in den Dom vorangetragen wird Das Kreuz konnte auf Bitten des damaligen Dompropstes Bernard Henrichs von Heinrich Schafer durch seine Kontakte in die Halbwelt zuruckgeholt werden Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Kolner Dom Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Kolner DomLiteratur BearbeitenLeonie Becks Die Schatzkammer des Kolner Domes Kurzfuhrer Verlag Kolner Dom Koln 2003 ISBN 978 3922442479 nicht eingesehen Barbara Schock Werner Hrsg Rolf Lauer Leonie Becks Die Schatzkammer des Kolner Domes Verlag Kolner Dom Koln 2000 ISBN 978 3922442417 nicht eingesehen Einzelnachweise Bearbeiten Kolner Dom vom 15 August 2022 Aufgerissen Die mittelalterlichen Baurisse des Kolner Domes von Matthias Deml abgerufen am 16 August 2022 www kollwitz de BEGEGNUNGEN Kathe Kollwitz zu Gast in der Kolner Domschatzkammer abgerufen am 12 Juni 2023 Artikel Krummstab hoch in DER SPIEGEL Ausgabe von 1975 a b Marie Therese Morsch Der Domschatzraub 1975 Zwanzig Jahre danach In Kolner Domblatt 1995 60 Folge Verlag Kolner Dom Koln 1995 ISBN 3 922 442 24 2 S 245 289 Peter Bolg Paula Zieleskiewicz Der Domschatzraub 1975 Restaurierungs und Wiederherstellungsbericht In Kolner Domblatt 1995 60 Folge Verlag Kolner Dom Koln 1995 ISBN 3 922 442 24 2 S 269 290 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domschatzkammer Koln Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Domschatzkammer des Kolner Domes in einer virtuellen und interaktiven 360 Panorama Tour50 941711111111 6 9585305555556 Koordinaten 50 56 30 2 N 6 57 30 7 O Normdaten Korperschaft GND 10038092 X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domschatzkammer Koln amp oldid 234536556