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Dolni Datyne deutsch Nieder Dattin polnisch Datynie Dolne ist ein westlicher Stadtteil von Havirov in Tschechien Dolni DatyneHilfe zu Wappen Dolni Datyne Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk KarvinaGemeinde HavirovFlache 217 haGeographische Lage 49 46 N 18 25 O 49 76 18 415555555556 Koordinaten 49 45 36 N 18 24 56 OEinwohner 474 2011 Kfz Kennzeichen TVerkehrNachster int Flughafen Flughafen OstravaGeschichte BearbeitenDas Dorf Datynia bzw Datyn im Herzogtum Teschen wurde im Jahr 1577 als z Datynie erstmals urkundlich erwahnt Es handelte sich um das heutige Dolni Datyne Nieder Dattin wahrend erste Erwahnungen des heutigen Horni Datyne einem Stadtteil von Vratimov zwei Kilometer im Westen hinter dem Wald und Hugel 303 m Babcok und Vaclavovice aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts kommen Die namentliche Unterscheidung mit den Zusatzen Nider Datina und Ober Datina tauchte im Jahr 1724 auf Der ursprunglich singulare besitzanzeigende Name Datynia feminin oder Datyn maskulin war vom Personennamen Dat oder Data vergleiche altpolnische Namen Milodat und Dat e k mit dem Suffix yn ynia abgeleitet Die plurale Form Datyne Datynie bezeichnete zunachst im 17 Jahrhundert insgesamt beide Dorfer aber etablierte sich danach auch fur einzelne Orte nachdem sie mit den Adjektiven Nieder und Ober unterschieden wurden In der ortlichen polnisch schlesischen Mundart wurde der Ortsname datynie dolni dolne ausgesprochen 1 In der Beschreibung Teschener Schlesiens von Reginald Kneifl im Jahr 1804 war Dattin Nieder ein Dorf der Guter Mittel Schonhof grosstenteils und Nieder Bludowitz im Teschner Kreis Das Dorf hatte insgesamt 69 Hauser mit 355 Einwohnern schlesisch polnischer Mundart die in die polnischsprachige Pfarrei in Nieder Bludowitz eingepfarrt waren 2 Auf der ethnographischen Karte der Osterreichischen Monarchie von Karl von Czoernig Czernhausen aus dem Jahr 1855 war ortlich der Fluss Luczina als die sprachliche Grenze bezeichnet und das ganze linke Ufer damit mit Nider Dattin lag auf der mahrisch lachischen Seite der Grenze gegenuber den Wasserpolaken 3 Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde es zu einem Ortsteil der Gemeinde Nieder Bludowitz in Osterreichisch Schlesien im Bezirk Teschen ab 1864 unabhangig Nach der Ausgliederung des Bezirkes Freistadt im Jahr 1868 blieb es die westlichste Gemeinde im Gerichtsbezirk Teschen sowie das westlichste uberwiegend lutherische Dorf im ganzen Teschener Schlesien 1879 wurde die neue gemauerte Gebaude fur die polnische Volksschule gebaut aber nach der Volkszahlung des Jahres 1880 gab die Mehrheit der Bewohner 373 von 462 oder 80 7 tschechische Umgangssprache an und die polnische Sprache nur 89 oder 19 3 Nach den folgenden Zensus in den Jahren 1890 bis 1910 war es dagegen uberwiegend polnischsprachig von 93 3 1890 und 1900 bis 96 9 1910 4 und zwar als die westlichste mehrheitlich polnischsprachige Gemeinde des Bezirkes Im Jahr 1910 gab es 586 Einwohner davon waren 18 3 1 Tschechischsprachige 84 14 3 Romisch Katholiken und 502 85 7 Protestanten die Proportionen waren umgekehrt im Vergleich zu Ober Dattin im Bezirk Friedek der 1901 im Zusammenhang mit dem damals entflammten nationalen Konflikt zwischen Polen und Tschechen aus dem Bezirk Teschen wieder ausgegliedert wurde 1896 wurde eine lutherische Holzkapelle von Jozef Prymus und Jan Kolorz gestiftet Aus Nieder Dattin stammten zwei polnische Politiker Franciszek Czyz und der im Nieder Bludowitz geborene Jozef Kiedron 1879 1932 der als Kind die ortliche Volksschule besuchte und in den Jahren 1923 bis 1925 der Minister der Industrie und des Handels der Zweiten Polnischen Republik war sowie der polnische Linguist Jan Bystron 1860 1902 der sich auf die Teschener Mundarten spezialisierte der Vater des Ethnographers und Soziologens der Polnischen Akademie der Wissenschaften Jan Stanislaw Bystron 1892 1964 Ab 1907 gehorte die Gemeinde zum Wahlbezirk Schlesien 13 In der ersten allgemeinen gleichen geheimen und direkten Reichsratswahl 1907 sowie Reichsratswahl 1911 gewann dort viermal Ryszard Kunicki aus der Polnischen Sozialdemokratischen Partei Galiziens und Teschener Schlesiens 5 6 7 Nach dem Zusammenbruch Osterreich Ungarns Ende 1918 war das Gebiet von Teschen umstritten Am 5 November 1918 verstandigten sich der Polnische Nationalrat des Herzogtums Teschen Rada Narodowa Kiestwa Cieszynskiego RNKC und das tschechische Gebietskomitee Zemsky narodni vybor ZNV darauf dass Nieder Dattin als Datynie Dolne an Polen fallen sollte Die tschechoslowakische Regierung erkannte das jedoch nicht an Nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg einer nicht verwirklichten Volksabstimmung sowie der Entscheidung des Botschafterrats der Siegermachte am 28 Juli 1920 wurde der Ort ein Teil der Tschechoslowakei und des Bezirks Cesky Tesin 1920 wurde eine tschechische Volksschule eroffnet 1938 wurde Dolni Datyne als Teil des Olsagebiets von Polen annektiert und der neue polnische Grenzort kam im Jahre darauf nach dem Uberfall auf Polen zum Deutschen Reich Bis 1945 gehorte es zum Landkreis Teschen und kam nach Kriegsende zur Tschechoslowakei zuruck Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die polnische Grundschule geschlossen und das Gebaude dient der tschechischen Grundschule Das Dorf wurde 1974 nach Havirov als der funfte Stadtteil eingemeindet das Dorf blieb jedoch wenig urbanisiert nbsp Ortszentrum nbsp Lutherische Holzkapelle aus 1896 nbsp Grundschule nbsp Zweisprachige Plakette der Opfer der NS Konzentrationslager nbsp Zweisprachiger Gedenkobelisk der Dankbarkeit fur die Sowjetsoldaten aus 1975Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolni Datyne Sammlung von Bildern und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Robert Mrozek Nazwy miejscowe dawnego Slaska Cieszynskiego Uniwersytet Slaski w Katowicach 1984 ISSN 0208 6336 S 57 polnisch Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 169 170 Digitalisat Ethnographische Karte der Osterreichischen Monarchie von Carl Freiherr von Czornig 1855 Kazimierz Piatkowski Stosunki narodowosciowe w Ksiestwie Cieszynskiem Macierz Szkolna Ksiestwa Cieszynskiego Cieszyn 1918 S 283 polnisch Online Wyniki wyborow In Gwiazdka Cieszynska Nr 39 1907 S 196 197 sbc org pl Memento des Originals vom 5 Februar 2017 im Internet Archive abgerufen am 5 Februar 2017 Wyniki wyborow In Gwiazdka Cieszynska Nr 42 1907 S 210 sbc org pl Memento des Originals vom 5 Februar 2017 im Internet Archive abgerufen am 5 Februar 2017 Wyniki wyborow In Slazak Nr 25 113 1911 S 205 org pl abgerufen am 5 Februar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dolni Datyne amp oldid 239619357