www.wikidata.de-de.nina.az
Die Diskoinsel gronlandisch Qeqertarsuaq Grosse Insel danisch Disko Disko O Diskooen ist mit einer Flache rund 8600 km die grosste Nebeninsel Gronlands Sie liegt im Distrikt Qeqertarsuaq in der Kommune Qeqertalik DiskoinselSatellitenbild SatellitenbildGewasser Diskobucht Sullorsuaq Baffin Bay Geographische Lage 69 48 N 53 21 W 69 795277777778 53 344722222222 1919 Koordinaten 69 48 N 53 21 WDiskoinsel Qeqertalik Lange 120 kmBreite 120 kmFlache ca 8600 km dep1Hochste Erhebung 1919 mEinwohner 849 2021 Hauptort Qeqertarsuaq Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage und Allgemeines 1 2 Geologie 1 3 Flora 2 Besiedelung 3 Geschichte 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage und Allgemeines Bearbeiten nbsp Karte der Diskoinsel Die Diskoinsel liegt im zentralen Westgronland nordlich der Diskobucht Qeqertarsuup Tunua Im Norden und Nordosten trennt der Sullorsuaq Vaigat die Insel von der auf dem Festland liegenden Halbinsel Nuussuaq An der Westkuste liegen die drei grossen Fjorde Kangersooq Nordfjord Akulliit Mellemfjord und Kangerluk Disko Fjord 1 Etwa 19 der Inselflache sind vergletschert Der grosste Gletscher ist der Sermersuaq Storebraeen mit einer Flache von 918 km gefolgt vom Braepasset mit 254 km 2 Zur Flache der Insel gibt es abweichende Angaben beispielsweise 8500 km 3 8544 km 4 8578 km 5 oder 8620 km 6 Geologie Bearbeiten Die Insel besteht aus kreidezeitlichen vulkanischen und sedimentaren Gesteinen die mit tertiaren Basalten uberlagert sind Die Bergzuge zeigen sich als Plateauberge mit markanten Schichtungsstreifen Die Berge messen bis zu rund 1900 m Hohe 6 7 8 Interessant ist die Diskoinsel wegen ihrer mit Fossilien durchsetzten geologischen Formationen In mineralogischer Hinsicht stellt die Insel eine Beruhmtheit dar da sie einer der wenigen Fundorte fur terrestrisches gediegenes Eisen ist Ein Basalt auf der Insel der die tertiaren Braunkohlenfloze durchschlagen hat enthalt das Eisen in Form von grossen Massen bis hinunter zu kleinen Flittern Die grosste bekannte Eisenmasse hat ein Gewicht von ca 25 Tonnen 9 Flora Bearbeiten Wegen ihrer Lage und die dadurch entstehenden klimatischen Verhaltnisse verfugt die Diskoinsel uber eine ausserst reichhaltige Tundra Vegetation die sich sonst nur in sudlicheren Gebieten Gronlands finden lasst 10 Besiedelung Bearbeiten nbsp Hauptort Qeqertarsuaq 2006 Heute gibt es auf der Diskoinsel nur noch zwei bewohnte Orte Qeqertarsuaq mit 838 Einwohnern an der Sudkuste und Kangerluk mit 11 Einwohnern im gleichnamigen Fjord jeweils Stand 2021 Mehrere Orte wurden im Laufe des 20 Jahrhunderts aufgegeben siehe unten Geschichte BearbeitenAuf der Insel wurden an zahlreichen Stellen Uberreste von verschiedenen Eskimo Kulturen gefunden Diese konnen sowohl den Palaoeskimos und der Saqqaq Kultur als auch der Dorset Kultur zugeordnet werden Die Insel wurde damit bereits vor rund 4000 Jahren von Menschen besucht 7 Es wird vermutet dass sich die Diskoinsel als die von den Graenlendingar als Bjarney bezeichnete Insel identifizieren lasst Es heisst dass es zwolf Tage dauerte die Insel zu umsegeln Allerdings wurden noch keine archaologischen Spuren aus dieser Zeit auf der Insel gefunden 6 nbsp Die verlassene Minenstadt Qullissat 2008 Im 16 und 17 Jahrhundert wurde die Insel regelmassig von hollandischen Walfangern aufgesucht die dort Handel mit den Inuit betrieben Bereits ab Ende der 1730er Jahre wurde die Insel auch von der danischen Kolonie Christianshaab in Qasigiannguit und spater von der Kolonie Egedesminde in Aasiaat angelaufen Die Konkurrenz mit den Hollandern fuhrte schliesslich dazu dass zur Sicherung der Anspruche 1773 die Loge Godhavn in Qeqertarsuaq an der Sudkuste der Insel angelegt wurde 1782 wurde die Loge zum Hauptort des Inspektorats Nordgronland in dem der nordgronlandische Inspektor seinen Sitz hatte In der Nahe von Qeqertarsuaq wurden Ende des 18 Jahrhunderts weitere Walfangerstationen innerhalb des Kolonialdistrikts Godhavn angelegt Ausserdem wurde im Fjord Kangerluk zu diesem Zeitpunkt erstmals ein Udsted errichtet aus dem das heutige Dorf Kangerluk hervorgegangen ist Ostlich von Qeqertarsuaq wurde in Aamaruutissat erstmals 1795 ein Haus errichtet um dort Kohle abzubauen Die Kohlevorkommen auf der Diskoinseln waren Europaern schon im fruhen 18 Jahrhundert bekannt Von 1851 bis 1966 war der Ort ein Udsted bevor er aufgegeben wurde Deutlich bedeutender waren die Kohlevorkommen an der Nordostkuste der Insel Dennoch wurde erst 1924 mit dem Abbau in grossem Stil begonnen fur den die Bergbausiedlung Qullissat gegrundet wurde Etwas weiter sudlich wurde 1862 der Udsted Ujarasussuk gegrundet Im fruheren Kolonialdistrikt Ritenbenk der ebendiesen nordostlichen Teil der Insel ausmachte gab es weitere Siedlungen die im 20 Jahrhundert aufgegeben wurden Ujarasussuk wurde exakt 100 Jahre nach seiner Grundung verlassen und 1972 wurde Qullissat wegen der Erschopfung der Kohlevorkommen aufgegeben was zur grossten Zwangsumsiedelung der gronlandischen Geschichte fuhrte da alle rund 1200 Stadtbewohner umziehen mussten 11 12 6 Siehe auch Kolonialdistrikt Godhavn Geschichte Siehe auch Kolonialdistrikt Ritenbenk Geschichte nbsp Arktisstation der Universitat Kopenhagen 2014 Die danische Arktisstation wurde 1906 als wissenschaftliche Basisstation errichtet und gehort seit 1956 zur Naturwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Kopenhagen Der danische Botaniker Morten Pedersen Porsild war bis 1946 ihr erster Leiter 13 Der Kolonialdistrikt Ritenbenk wurde 1942 aufgelost und das Gebiet in den Kolonialdistrikt Jakobshavn eingegliedert 1950 wurde der Kolonialdistrikt Godhavn zur Gemeinde Qeqertarsuaq und der fruhere Kolonialdistrikt Ritenbenk zur Gemeinde Vaigat Mit der Aufgabe von Qullissat verlor die Gemeinde ihre Bewohner sodass die Gemeinde Qeqertarsuaq fortan die ganze Insel umfasste 2009 wurde sie im Zuge der Verwaltungsreform Teil der Qaasuitsup Kommunia und 2018 ein Teil der Kommune Qeqertalik Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Diskoinsel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Nunat Aqqi Karte uber die vom Gronlandischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen Oqaasileriffik Jacob C Yde Greenland Glaciers outside the Ice Sheet In Vijay P Singh Pratap Singh Umesh K Haritashya Hrsg Encyclopedia of Snow Ice and Glaciers Springer Dordrecht 2011 ISBN 978 90 481 2641 5 S 479 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Disko Qeqertarsuaq Arktisstation der Universitat Kopenhagen GIS Daten der offiziellen danisch gronlandischen Karte Borge Fristrup Beliggenhed og areal In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 6 a b c d Einar Lund Jensen Hans Christian Gullov Peter A Friis Disko Den Store Danske a b Jens Fog Jensen Stone Age of Qeqertarsuup Tunua Disko Bugt A Regional Analysis of the Saqqaq and Dorest Cultures of Central West Greenland In Meddelelser om Gronland Man amp Society Band 32 Museum Tusculanum Press Kopenhagen 2006 ISBN 978 87 635 1272 5 S 52 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Alfred Rosenkrantz Godhavn kommune In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 558 Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 397 Erstausgabe 1891 Tyge W Bocher Godhavn kommune In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 558 Therkel Mathiassen Godhavn kommune Historie In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 566 f Therkel Mathiassen Vaigat kommune Historie In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 556 Historie Arktisstation der Universitat Kopenhagen Normdaten Geografikum GND 4219027 7 lobid OGND AKS VIAF 239521247 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diskoinsel amp oldid 236240310