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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kangerluk Begriffsklarung aufgefuhrt Kangerluk kaˈŋɜɬːuk nach alter Rechtschreibung Kangerdluk ist eine gronlandische Siedlung im Distrikt Qeqertarsuaq in der Kommune Qeqertalik Kangerluk Fjord Diskofjord KangerdlukGeburtshaus von Jakob Danielsen 1925 Geburtshaus von Jakob Danielsen 1925 Kommune Kommune QeqertalikDistrikt QeqertarsuaqEinwohner 12 1 Januar 2023 Zeitzone UTC 2Geographische Lage 69 29 4 N 53 56 56 W 69 484444444444 53 948888888889 Koordinaten 69 29 4 N 53 56 56 WKangerluk Gronland Diskofjord auf einer Karte der Disko Insel Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vor der Kolonialzeit 2 2 Der Udsted in Qivittut 2 3 Der Udsted in Eqqitsoq 2 4 Der Udsted in Kangerluk 3 Wirtschaft 4 Infrastruktur und Versorgung 5 Bebauung 6 Personlichkeiten 7 Bevolkerungsentwicklung 8 Panorama 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenKangerluk ist neben dem 31 km sudsudostlich liegenden Hauptort Qeqertarsuaq die einzige noch bewohnte Siedlung im Distrikt Qeqertarsuaq auf der Diskoinsel Der Ort liegt an der Sudspitze einer vom Berg Qilertaa bedeckten Halbinsel zwischen den Fjorden Avannarput im Norden und Kangerluarsuk Der namensgebende Fjord Kangerluk verlauft sudlich unter anderem vorbei an der Insel Qeqertaq 1 Geschichte BearbeitenVor der Kolonialzeit Bearbeiten Moglicherweise wurde der Fjord um 1700 von hollandischen Walfangern besucht Der Name des Kaps Qallunaaq Weisser mit Grabern deutet darauf hin dass dort Europaer begraben worden sind Um 1760 war der Fjord von zahlreichen Gronlandern bewohnt aber bereits rund 15 Jahre spater diente die Gegend nur noch als Sommerplatz 2 Der Udsted in Qivittut Bearbeiten Im Marz 1792 besuchte Inspektor Borge Johan Schultz den Fjord um geeignete Platze fur die Errichtung von Garnfangversuchen zu finden Im Herbst 1792 wurde in Qivittut Karte 69 449166666667 53 681666666667 ein Erdhaus errichtet in das ein paar danische Matrosen und einige gronlandische Jungen einquartiert wurden Qivittoq ist der gronlandische Begriff fur eine Person die sich alleine in die Berge zuruckzieht Der Legende nach soll sich hier einst eine der Hexerei beschuldigte Witwe mit ihren Kindern niedergelassen haben was sie alle zu Qivittut machte Im Januar 1793 kamen die Manner vor Hunger entkraftet in Qeqertarsuaq an Die Jagdausbeute war zu gering zum Uberleben In den Folgewintern wurde der Versuch wiederholt und er lief etwas besser Am 29 September 1796 sank das Boot der Mannschaft wobei zwei Danen und sechs Gronlander starben und alle Materialien und Handelswaren verloren gingen Daraufhin wurde Qivittut aufgegeben 2 1802 liess sich der danische Matrose Johan Drenghan mit seiner gronlandischen Familie in Naanngisat Karte 69 455 53 784722222222 nieder und betrieb Seehund Lodden und Lachsfang Einige weitere Familien zogen bald zu und Johan Drenghan fing an einen Laden zu betreiben 1805 hatte Naanngisat sieben Einwohner und elf lebten in Maligiaq Karte 69 447222222222 54 204166666667 1808 lebten 19 Personen im Fjord 1809 zog Johan Drenghan nach Qivittut um bevor er 1816 starb 1821 lebten nur noch elf Menschen im Fjord 2 1830 wurde angeordnet einige der Bewohner von Qeqertarsuaq in den Fjord umzusiedeln da die Loge uberbevolkert war Es wurde ein danischer Zimmermann als Udstedsverwalter angestellt aber schon 1832 zogen alle Bewohner nach Qeqertarsuaq und die Handelsgebaude wurden abgerissen 2 1835 war der Fjord erneut bewohnt aber die Bevolkerung litt Hunger im Winter 1843 wurde erneut ein Udsted errichtet Dafur wurden zwei Erdhauser als Wohnung fur den Udstedsverwalter und als Warenlager errichtet 1850 lebten nur 19 Menschen in Qivittut und der Udsted konnte nur uberleben weil regelmassig Gronlander zur Sommerjagdreise vorbeikamen Es ist uberliefert dass die Bewohner nur selten ihre Wohngegend verliessen und es so haufig zu Heiraten unter Verwandten kam Untypischerweise waren in Kangerluk auch die Frauen jagen und man sagt ihnen nach dass sie dies gut konnten 2 Der Udsted in Eqqitsoq Bearbeiten 1853 wurde der Udsted nach Eqqitsoq Karte 69 499722222222 53 868055555556 verlegt das vier Kilometer fjordeinwarts im Kangerluarsuk liegt Es heisst dass ein Zimmermann Baumaterialien nach Qivittut bringen sollte um die beiden Erdhauser durch Holzhauser zu ersetzen Er kam mit seinem Boot in schlechtes Wetter und Nebel und suchte Schutz in Eqqitsoq und weil er es eilig hatte und nicht den weiten Weg bis Qivittut auf sich nehmen wollte errichtete er die Gebaude in Eqqitsoq Die Bevolkerung musste so Qivittut verlassen und sie liessen sich an der Kuste nieder bei der heute Kangerluk liegt Dabei entstanden auf einer Breite von rund anderthalb Kilometern gleich vier Wohnplatze von Nord nach Sud Illunnguaq Karte 69 489444444444 53 970833333333 Sioraq Karte 69 485555555556 53 966666666667 Illu Karte 69 483055555556 53 963888888889 und Upernavik Karte 69 481388888889 53 949722222222 Daruber hinaus verwendete die Bevolkerung auch Qivittut Naanngissat und Maligiaq weiterhin als Zeltplatze 2 Weiter innen im Fjord am Kap Ikineq befand sich ein Erdhaus das als Basisstation fur Expeditionen der Arktischen Station in Qeqertarsuaq diente 2 1918 hatte der Fjord 56 Einwohner Insgesamt gab es in der Gegend neun Wohnhauser Die Wohnung des Udstedsverwalters stammte aus dem Jahr 1914 und war 25 m gross Der Laden wurde 1906 errichtet und mass 14 m Ausserdem gab es ein 46 m grosses Speckhaus Alle offentlichen Gebaude waren bretterverkleidete Fachwerkgebaude Das Speckhaus und die Ruine einer alten Udstedsverwalterwohnung stammten noch aus dem Jahr 1853 Es gab keine Kirche und der Gottesdienst fand im Wohnhaus des Katecheten statt oder indem der Katechet die einzelnen Wohnplatze besuchte 3 Der Udsted in Kangerluk Bearbeiten Um 1920 wurde der Udsted wegen der schlechten Jagdertrage an die Stelle des heutigen Kangerluk Karte 69 484444444444 53 948888888889 verlegt womit die Handelsgebaude und die Bevolkerung nun an derselben Stelle lebten 1930 hatte Kangerluk 47 Einwohner Erst in den 1930er Jahren wurde eine Schulkapelle errichtet ebenso wie ein Packhaus und eine neue Udstedsverwalterwohnung die spater als Buro des KGH diente 1945 wurde ein 100 m grosses Fischhaus gebaut 1952 gab es neun Fischer die aber durchschnittlich nur 719 kg Fisch fingen was ein Zehntel der Ertrage andernorts war aber immer noch das Dreifache des Ertrags in Qeqertarsuaq 231 kg 1957 wurden eine neue Schulkapelle ein Laden und eine Werkstatt errichtet 1960 lebten 94 Menschen in Kangerluk 1964 wurde eine Hebammenwohnung und 1966 eine Telestation errichtet 3 4 Ab 1911 war der Udsted eine eigene Gemeinde im Kolonialdistrikt Godhavn und gehorte somit zum 7 Landesratswahlkreis Nordgronlands 1950 wurde Kangerluk in die neue Gemeinde Qeqertarsuaq eingemeindet die 2009 ein Teil der Qaasuitsup Kommunia wurde Seit 2018 gehort Kangerluk zur Kommune Qeqertalik Wirtschaft BearbeitenKangerluks wenige Bewohner leben von der Fischerei Robben und Waljagd Im Ort gibt es eine kleine Fabrik in der Gronland Kabeljau und Robbenfell verarbeitet werden Weitere Berufe finden sich in der Verwaltung bei Pilersuisoq oder in der Schule Alunnguup Atuarfia die etwa funf Schuler unterrichtet die nach der achten Klasse nach Qeqertarsuaq wechseln mussen Der Ort kann von Touristen per Boot zu Fuss oder per Hundeschlitten von Qeqertarsuaq aus erreicht werden 5 Infrastruktur und Versorgung BearbeitenDer strassenlose Ort hat viele kleine Pfade die die weit auseinander liegenden Hauser etwa 30 Gebaude auf 20 ha verbinden wobei der mit 1100 m langste Pfad die Gebaude im Sudwesten mit denen im Nordosten verbindet Der Ort verfugt uber keinen Kai sodass die Boote direkt vom langen Strand gestartet werden Eher im Suden liegt ein Heliport der den Ort auch im Winter erreichbar macht Es gibt ein Kraftwerk das fast alle Hauser mit Strom versorgt Das Wasser wird aus einem Grundwasserbrunnen gewonnen Die Bewohner heizen ihre Hauser mit eigenen Olofen Mull wird nach der Deponierung in das Meer gekippt und Abwasser versickert im Boden Lediglich Altol wird nicht in die Natur entsorgt 5 Bebauung BearbeitenEs gibt neben dem Laden und der Schule die auch eine Bucherei die Dorfhalle und die Kirche beherbergt eine Post ein Servicegebaude eine Krankenstation und ein Dorfburo In Kangerluk gibt es keine baudenkmalgeschutzten Gebaude 5 Personlichkeiten BearbeitenJakob Danielsen 1888 1938 Maler Knud Kristiansen 1932 1978 Kunstler und LandesratBevolkerungsentwicklung BearbeitenKangerluks Bevolkerungszahl lag bis etwa zur Jahrtausendwende konstant bei um die 70 Personen seither ist die Bevolkerung aber fast vollstandig verschwunden und das Dorf steht kurz vor der Aufgabe 6 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Panorama Bearbeiten nbsp Kangerluk 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kangerluk Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Nunat Aqqi Karte uber die vom Gronlandischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen Oqaasileriffik a b c d e f g Morten P Porsild Hother Ostermann Beskrivelse af Distrikterne i Nordgronland Godhavn Distrikt Bopladser i Godhavn Distrikt Udstedet Disko Fjord In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 1 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 336 ff Digitalisat im Internet Archive a b Jens Christian Madsen Udsteder og bopladser i Gronland 1901 2000 Atuagkat 2009 ISBN 978 87 90133 76 4 S 161 Pie Barfod Diskofjord In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 564 566 a b c Kangerluk Kommunalplan der Kommune Qeqertalik 2018 2030 Einwohnerzahl Kangerluk 1977 2023 bank stat gl Gronlandisches Statistikamt Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Siedlungen im Distrikt Qeqertarsuaq Folgende Orte gehorten der 1950 gebildeten Gemeinde Qeqertarsuaq inklusive dem 1973 eingemeindeten Teil der Gemeinde Vaigat an Bewohnte Orte Kangerluk Qeqertarsuaq Stadt Verlassene Siedlungen Aamaruutissat 1965 Imerissoq 1967 Qullissaaqqat 1956 Qullissat Stadt 1972 Ujarasussuk 1963 Uunartoq 1962 Fur vor 1950 aufgegebene Siedlungen siehe Kategorie Ort im Distrikt Qeqertarsuaq Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kangerluk amp oldid 235727621