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Die Familie von Diesbach ist eine ursprunglich bernische Patrizierfamilie Der reformierte Berner Zweig starb 1917 aus Der infolge der Reformation 1528 nach Freiburg ubersiedelte katholische Zweig besteht bis heute im Kanton Freiburg ferner auch eine franzosische Linie Wappen derer von Diesbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Uradelsgeschlecht 1 2 Briefadliges Patriziergeschlecht 2 Familienwappen 3 Personen 3 1 Berner und Liebistorfer Zweig 3 2 Freiburger Zweig 3 3 Franzosischer Zweig 4 Besitzungen 4 1 Berner Linie 4 2 Freiburger Linie 5 Archive 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPersonen mit den Namen Diezbach Diezebach Dyesbach Dyespach mit Burgrecht in Bern wurden seit dem 13 Jahrhundert in Aarberg und Thun erwahnt Uradelsgeschlecht Bearbeiten Ein alteres Uradelsgeschlecht von Diesbach hatte im Raum Bern die Herrschaft Diessbach heute Oberdiessbach inne Lehnsherren waren die Herzoge von Zahringen spater die Grafen von Kyburg Im Jahr 1406 gelangte die Herrschaft endgultig unter die Oberhoheit der Berner Die Burg Diessenberg dieser Familie auf dem Burglen einem Vorberg der Falkenflue oberhalb von Brenzikofen wurde bereits 1331 von den Bernern zerstort Das Geschlecht ist mit Johann von Diesbach um 1390 ausgestorben Briefadliges Patriziergeschlecht Bearbeiten nbsp Diesbachhaus in Bern Munstergasse 2 erbaut 1716 18 fur Junker Hans Georg von DiesbachDie Patrizierfamilie stammt von Clewi Niklaus genannt Goldschmied 1436 ab Clewi Goldschmied begrundete als Handelsherr den Reichtum der Familie indem er die Diesbach Watt Gesellschaft in St Gallen begrundete und Bergwerke erwarb wodurch er ein Vermogen von 70 000 Gulden erwirtschaftete Sein gleichnamiger Sohn erwarb 1427 eine Halfte der Herrschaft Diessbach Oberdiessbach bei Thun der einstigen Herrschaft des ausgestorbenen Uradelsgeschlechts nach der er sich Niklaus von Diesbach nannte Von 1422 an war er Ratsherr zu Bern Er erhielt 1434 von Konig Sigmund einen Adelsbrief Seit der Adelsverleihung fuhrten er und seine Nachkommen den Junkertitel Ab dem 15 Jahrhundert war die jungere Familie von Diesbach eine der reichsten und einflussreichsten Familien von Bern 1546 bauten die von Diesbach das Alte Schloss in Oberdiessbach Sie hatten die hohe Gerichtsbarkeit uber Oberdiessbach und das nahe Umland inne In der offiziellen Liste von 1731 waren sie unter den sieben wohledelfesten Geschlechtern aufgelistet der hochsten Statusgruppe innerhalb des Berner Patriziats die den Vorsitz im Kleinen Rat beanspruchten Zwanzig von Diesbach waren Mitglieder im fuhrenden Kleinen Rat der Stadt und Republik Bern und ebenso viele begannen eine militarische Laufbahn viele davon im Ausland Der reformierte Berner Zweig starb 1917 im Mannesstamm und endgultig 1950 mit Matilda von Diesbach 1870 1950 Ehefrau von Olivier Le Roy d Amigny aus Als Bern 1528 die Reformation einfuhrte zog eine katholische Linie der Familie nach Freiburg Die Freiburger Linie wurde ins dortige Patriziat aufgenommen und besetzte bis zum Ende des Ancien Regimes viele wichtige Positionen im Freiburger Staat Sie war von 1602 bis 1798 auf Schloss Torny im Kanton Freiburg und spater auch auf anderen Grundherrschaften ansassig und besteht bis heute Der Freiburger Zweig teilte sich in die Aste Torny Belleroche und Mezieres Der Freiburger Linie entstammt der noch bestehende franzosische Zweig Diesbach de Belleroche Er fuhrt sich auf Ludwig von Diesbach 1452 1527 und Jean Roch von Diesbach 1501 1546 zuruck Deren Nachfahre Josse de Diesbach seigneur de Belleroche 1575 1648 kam 1602 durch Heirat an die Herrschaft Torny Sein Enkel Nicolas de Diesbach 1668 1735 aus Freiburg wurde zum franzosischen Baron erhoben Dessen dritter Sohn Francois Joseph Romain 1716 1786 wurde in den franzosischen Grafenstand erhoben Der grafliche Zweig der im Artois ansassig wurde bluht in Frankreich und Belgien bis heute Viele Diesbachs traten als Offiziere in auslandische Dienste darunter in Frankreich Osterreich Polen Sardinien und Neapel Aus der Freiburger Linie stammte Johann Friedrich von Diesbach Steinbrugg 1677 1751 Sohn des Johann Friedrich von Diesbach und der Maria Elisabeth von Steinbrugg er wurde Offizier in franzosischen und osterreichischen Diensten und rekrutierte ein Schweizer Regiment mit dem er als Feldzeugmeister im Spanischen Erbfolgekrieg sowie als Generalmajor im Turkenkrieg von 1716 kampfte Kaiser Karl VI erhob ihn zum Reichsgrafen und als Anerkennung fur die Ersturmung von Messina nach der Schlacht bei Francavilla 1719 zum Fursten von Sant Agata er setzte sich spater in Freiburg zur Ruhe 1 Den Furstentitel vererbte er mit Genehmigung des Kaisers primogen an die Linie Diesbach Torny im Falle deren Aussterbens kame er an die Diesbach Belleroche und zuletzt an die Diesbach Rueyres Familienwappen BearbeitenEs bestehen zwei verschiedene Wappen 2 Blasonierung des ersten Wappens Gespalten von Rot und Silber belegt mit einem steigenden Mond in gewechselten Farben Blasonierung des zweiten Wappens In Schwarz ein goldener schrager Zickzackbalken begleitet von zwei goldenen Lowen 3 Das zweite Wappen ist belegt mit Wappenscheiben so eine in Worb 4 und eine in Utzenstorf 5 nbsp Wappenrelief aus der Diesbachkapelle im Berner Munster 1470 nbsp Diesbach Wappen unten 2 v l im Totentanz Fenster des Berner Munsters nbsp Wappenscheibe Niklaus von Diesbach 15 Jh Personen BearbeitenBerner und Liebistorfer Zweig Bearbeiten nbsp Ludwig von Diesbach 1452 1527 Mitglied des Grossrats von Bern Landvogt Schultheiss von ThunClewi Niklaus Goldschmied 1436 Grunder der Diesbach Watt Gesellschaft in Sankt Gallen Niklaus Goldschmied Sohn und Erbe des Clewi 1427 Mitherr zu Oberdiessbach 1422 Ratsherr zu Bern 1434 geadelt als Niklaus von Diesbach Niklaus von Diesbach 1430 1475 Teilhaber der Diesbach Watt Gesellschaft Schultheiss von Bern Ritter von Heiligen Grab 6 7 Herr auf Oberdiessbach und Worb Wilhelm von Diesbach 1442 28 Dezember 1517 Schultheiss von Bern Ludwig von Diesbach 1452 10 Februar 1527 Schultheiss von Thun Niklaus von Diesbach 1478 1550 Erbauer des Schlosses Oberdiessbach Sebastian von Diesbach 1481 1537 Schultheiss von Bern Ludwig von Diesbach 28 Oktober 1484 23 November 1539 Landvogt von Lugano Felix von Diesbach Gubernator in Aigle 1528 1533 Hans Jakob von Diesbach 30 Juli 1559 1627 Oberst eines Schweizer Regiments in Frankreich Imbert von Diesbach 1560 1632 Landvogt von Romainmotier Chillon und Morges Heinrich Gottlieb von Diesbach 1727 1787 Herr zu Liebistorf Niklaus von Diesbach 24 Oktober 1645 Bern 16 Januar 1721 General im Toggenburgerkrieg Gabriel von Diesbach Gubernator in Aigle 1653 1659 Anna von Diesbach Berner Patrizierin und Verfasserin einer medizinischen Kompilation 8 Schwagerin des Daniel von Werdt dem Bruder des Abraham von Werdt Niklaus Albert von Diesbach 25 Februar 1732 22 Dezember 1798 Priester Rudolf von Diesbach 27 Juli 1734 30 Marz 1797 Oberst der Schweizergarden des franzosischen Konigs Bernhard von Diesbach 1734 1785 Amtstatthalter zu Baden Landvogt zu Kastelen Niklaus Bernhard von Diesbach 4 November 1779 16 Oktober 1842 Leutnant in der Schlacht am Grauholz Teilnehmer der Erlacherhofverschworung Niklaus von Diesbach Gubernator in Aigle 1787 1793 Robert von Diesbach 1858 1917 Fursprecher UltimusFreiburger Zweig Bearbeiten Die Bruder Sebastian und Johann Rochus von Diesbach 1501 1546 begrundeten die katholischen Freiburger Linien Sebastian von Diesbach verlor wegen Korruptionsverdacht seine Amter in Bern Georges von Diesbach 1535 1582 Schultheiss von Freiburg Georges von Diesbach 1575 1648 Begrunder der Zweige von Torny und Belleroche Francois Augustin de Diesbach Torny 1656 1707 Schultheiss von Freiburg Johann Friedrich von Diesbach Steinbrugg 1677 1751 osterreichischer Feldzeugmeister Reichsgraf von Diesbach 1 Furst von Sant Agata Johann Joseph Georg Graf von Diesbach 1699 1772 osterreichischer Oberst Francois de Diesbach Torny 1739 1811 Freiburger Grossrat Frederic de Diesbach Torny 1741 1815 Kommandant des Schweizer Garderegiments Philippe de Diesbach Torny 1742 1805 Generalmajor der osterreichischen Armee Ladislas de Diesbach de Belleroche 1747 1822 Generalleutnant in Frankreich Joseph de Diesbach Torny 1772 1838 Schultheiss von Freiburg Philippe de Diesbach de Belleroche 1775 1851 Mitgrunder und des Freiburgischen landwirtschaftlichen Vereins Alphonse de Diesbach de Belleroche 1809 1888 1828 Unterleutnant in der Schweizergarde und Mitgrunder des Freiburgischen landwirtschaftlichen Vereins Max de Diesbach Torny 1851 1916 Nationalrat Henri de Diesbach Torny 1880 1970 Professor fur anorganische und organische Chemie Roch de Diesbach 1909 1990 1968 71 Korpskommandant 9 Roger de Diesbach 1944 2009 Schweizer JournalistFranzosischer Zweig Bearbeiten Xavier Eugene comte de Diesbach de Belleroche 1817 1905 Deputierter des Departement Pas de Calais Jeanne comtesse de Diesbach de Belleroche nee de Beaurepaire de Louvagny 1853 1931 Grunderin der Association de l enseignement menager Louis comte de Diesbach de Belleroche 1893 1982 1916 franzosischer Jagdflieger 1940 Mitglied im Nationalrat des Vichy Regimes Ghislain de Diesbach de Belleroche 1931 Essayist BiographBesitzungen BearbeitenOberdiessbach Altes Schloss 1427 kam eine Halfte der Herrschaft Diessbach in den Besitz des Niklaus Goldschmied der 1434 von Konig Sigmund mit dem Namen von Diesbach geadelt wurde Um 1560 bauten die von Diesbach das Alte Schloss in Oberdiessbach Schloss Worb 15 bis 17 Jh Liebistorf im Kanton Freiburg ab 1599 Schloss Wil 17 Jh Schloss Liebegg 1764 bis 1875 Heitenried im Kanton Freiburg 16 17 Jh Mett bei Biel 16 Jh Schloss Torny le Grand im Kanton Freiburg 1602 bis 1798 im Besitz der von Diesbach Torny Champvent im Kanton Waadt 1611 bis 1731 Rueyres les Pres Ende des 17 Jh bis 1772 Gurwolf Courgevaux im Kanton Freiburg ab 1722 Schloss Mezieres im Kanton Freiburg 1627 1654 1756 1871 Schloss La Poya im Kanton Freiburg Sommersitz in St Ursen im Kanton Freiburg Chateau de Gouy en Artois im 19 Jh Besitz der Grafen de Diesbach de Belleroche Schloss Diesbach in Burglen FR Bourguillon seit 1908 bis heute im Besitz der Comtes de Diesbach BellerocheBerner Linie Bearbeiten nbsp Altes Schloss Oberdiessbach nbsp Schloss Worb nbsp Schloss Wil nbsp Schloss Liebegg nbsp Haus Kramgasse 63 Bern nbsp Chateau de Champvent WaadtlandFreiburger Linie Bearbeiten nbsp Schloss Torny le Grand nbsp Schloss Mezieres nbsp Haus Diesbach Steinbrugg in Freiburg nbsp Chateau de Gouy en Artois Frankreich nbsp Schloss Diesbach in Burglen FRArchive BearbeitenFamilienarchiv von Diesbach im Staatsarchiv des Kantons Bern Familienarchiv von Diesbach Torny in der Burgerbibliothek Bern Literatur BearbeitenBenoit de Diesbach Belleroche La maison de Diesbach Origine variantes etymologie bourgeoisies nationalites armoiries Fribourg 2000 Vicomte de Ghellinck Vaernewyck La genealogie de la maison de Diesbach Gand 1921 Ulrich Moser Diesbach von de In Historisches Lexikon der Schweiz Georg von Wyss Diesbach von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 142 146 Urs Martin Zahnd Die autobiographischen Aufzeichnungen Ludwig von Diesbachs Studien zur spatmittelalterlichen Selbstdarstellung im oberdeutschen und schweizerischen Raume Bern 1986 Genealogisches Taschenbuch der deutschen graflichen Hauser 1855 S 164f grafliche LinieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Diesbach Patrizierfamilie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christoph von Steiger Diesbach von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 658 Digitalisat Website des Freiburger Zweigs Einzelnachweise Bearbeiten Johann Friedrich von Diesbach 1677 1751 in deutsche biographie de Bernhard von Rodt und Paul Boesch Wappenbuch der burgerlichen Geschlechter der Stadt Bern Hrsg Burgergemeinde Bern Benteli AG Bern 1932 mit erlauterndem Text von Hans Bloesch Nach einem Wappenbrief von 1434 Gewendete Wappenscheibe eines Ritters Wilhelm von Diesbach aus Worb datiert 1521 Ellen Beer u a Hrsg Berns grosse Zeit Das 15 Jahrhundert neu entdeckt Berner Lehrmittel und Medienverlag Bern 1999 S 399 Heute im Bernischen Historischen Museum Hans Lehmann Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15 und Anfang des 16 Jahrhunderts Berichthaus Zurich 1916 S 308 rero ch PDF abgerufen am 6 Marz 2010 Karl Stettler Ritter Niklaus von Diesbach Schultheiss von Bern 1430 1475 Bern K J Wyss 1924 Christoph von Steiger Diesbach Niklaus von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 658 f Digitalisat Gunther Jaeschke Anna von Diesbachs Berner Arzneibuchlein in der Erlacher Fassung Daniel von Werdts 1658 Teil 1 Text Wurzburger medizinihistorische Forschungen Band 16 Wellm Pattensen Han jetzt im Verlag Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1979 Zugleich Medizinische Dissertation Wurzburg 1978 und Thomas Gleinser Anna von Diesbachs Berner Arzneibuchlein in der Erlacher Fassung Daniel von Werdts 1658 Teil 2 Glossar Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 46 Wellm Pattensen Han jetzt im Verlag Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1989 Zugleich Medizinische Dissertation Wurzburg 1989 ISBN 3 921456 86 X Benoit de Diesbach Belleroche Diesbach Roch de In Historisches Lexikon der Schweiz Normdaten Person GND 122388879 lobid OGND AKS VIAF 23022091 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diesbach Patrizierfamilie amp oldid 236532660