www.wikidata.de-de.nina.az
Die Deutsche Rundstrecken Meisterschaft war eine Rennsportserie fur Tourenwagen und GT Fahrzeuge die von 1960 bis 1971 ausgetragen wurde Sie wurde erstmals 1960 von der ONS ausgeschrieben um dem sich seit den spaten 1950er Jahren zunehmender Beliebtheit erfreuenden Tourenwagen Sport eine neue Motorsport Plattform zu bieten Abgelost wurde sie 1972 von der Deutschen Rennsport Meisterschaft DRM die sich sowohl durch eine Vereinfachung der Rennkategorien als auch durch die Professionalisierung der Renneinsatze auszeichnete Fur Amateurfahrer grundete die ONS als kostengunstige Alternative zur DRM 1972 den Deutschen Rundstrecken Pokal der bis 1981 ausgetragen wurde 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hintergrunde 1 2 Rennstrecken 1 3 Fahrzeuge 1 4 Fahrer 2 Reglement 2 1 Klasseneinteilungen 2 2 Gruppeneinteilungen 2 3 Punktevergabe 3 Meister 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHintergrunde Bearbeiten Im Automobilsport entwickelten sich in den Jahren vor und nach dem Zweiten Weltkrieg Formel Rennwagen und Sportwagen als eigenstandige Kategorien mit denen vorwiegend auf permanenten als auch temporaren Rennstrecken gefahren wurde Dagegen fanden serienmassige Strassenfahrzeuge zunachst nur bei Sternfahrten Verwendung aus denen sich die Rallies mit der Rallye Monte Carlo als altester und bekanntester Veranstaltung entwickelten Seit den 1950er Jahren kamen Strassenfahrzeuge jedoch in wachsendem Masse auch bei Rundstrecken Rennen zum Einsatz Neben Grossveranstaltungen wie Grands Prix oder Sportwagen Rennen in denen Nebenrennen mit weitgehend serienmassigen Tourenwagen ausgetragen wurden etablierten sich Serienfahrzeuge auch im Breitensport der auf temporar abgesperrten Rennstrecken wie Stadtkursen Bergrennstrecken oder Flugplatzen durchgefuhrt wurde Mit der Ausschreibung einer Automobil Rundstrecken Meisterschaft wurde 1960 die erste Tourenwagen Meisterschaft in Deutschland geschaffen Sie war an Privatfahrer und teams gerichtet die mit serienmassigen nur behelfsmassig fur den Rennbetrieb hergerichteten Autos teilnehmen sollten Die An und Abreise zu den Rennveranstaltungen auf eigener Achse gehorte dabei zum Konzept der Serie Durch die Einrichtung mehrerer Hubraumklassen die auch getrennt gewertet wurden sollte eine Chancengleichheit zwischen verschiedenen Autotypen geschaffen werden Ausserdem liessen sich dadurch grosse Starterfelder anlocken und fur Zuschauer attraktive Renntage mit mehreren hintereinander durchgefuhrten Rennen gestalten Bei der Grundung wurde die Rennserie bis 1966 Deutsche Rundstrecken Meisterschaft fur Tourenwagen DRMfT genannt Ab 1967 bis zur Ablosung 1971 durch die DRM wurde sie als Deutsche Automobil Rundstrecken Meisterschaft DARM abgehalten Von 1972 bis 1981 bildete der von der ONS gegrundete Deutsche Rundstrecken Pokal DRP als kostengunstige Alternative zur professionellen DRM die neue Einsteiger und Amateur Rennserie fur den Tourenwagenmotorsport 1 Rennstrecken Bearbeiten Die Rennen der Rundstrecken Meisterschaft wurden auf verschiedenen deutschen Rennstrecken durchgefuhrt Dabei fanden sowohl renommierte Rundkurse wie der Nurburgring und der Hockenheimring als auch temporare Kurse wie der Norisring die Solitude Rennstrecke die Berliner AVUS und Flugplatzkurse wie der Fliegerhorst Pferdsfeld Diepholz Mainz Finthen oder Neubiberg bei Munchen Verwendung Einige der Rennen wurden im Rahmen von Grossveranstaltungen wie dem ADAC 1000 km Rennen oder dem deutschen Formel 1 Grand Prix abgehalten Die Nutzung temporarer Rennstrecken kam dem Breitensport Charakter der Meisterschaft entgegen Fahrzeuge Bearbeiten Im Laufe der 1960er Jahre kam eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeuge zum Einsatz die ein Spiegelbild des Alltagsverkehrs auf den deutschen Strassen gaben Eine hohe Prasenz hatten besonders die deutschen Hersteller NSU DKW Glas und BMW sowie Alfa Romeo Jaguar Fiat und Volvo die sich bei sportlich ambitionierten Privatfahrern grosser Beliebtheit erfreuten Der Amateursport Anspruch wurde jedoch schon ab 1961 durch das Werksengagement einzelner Hersteller zunehmend in den Hintergrund gedrangt In jener Saison stieg BMW mit dem BMW 700 Coupe in die Deutsche Rundstrecken Meisterschaft ein das nicht nur in den Folgejahren seine Klasse dominierte sondern schon im ersten Jahr durch Walter Schneider den Meistertitel einfahren konnte 1964 setzte BMW mit dem werksseitigen Einsatz des BMW 1800 TI einen weiteren Akzent und gewann durch Hubert Hahne erneut die Gesamtwertung 2 Gegen Mitte der 1960er Jahre konzentrierte sich BMW aber auf die Tourenwagen Europameisterschaft und uberliess die Rundstrecken Meisterschaft wieder den zahlreich auf BMWs antretenden Privatfahrern Ab 1969 folgte Ford dem Vorbild von BMW und trat zunachst mit dem neuen Ford Escort TwinCam an spater gefolgt vom Ford Capri Mit seinen Werksfahrern Dieter Glemser und Jochen Mass konnte Ford die Meisterschaften 1969 und 1971 fur sich entscheiden und stellte mit seinem professionellen Engagement die Weichen fur die Ablosung der Rundstrecken Meisterschaft durch die Deutsche Rennsport Meisterschaft DRM Fahrer Bearbeiten Die Rundstrecken Meisterschaft war fur den Breitensport konzipiert weshalb hauptsachlich Privatfahrer an den Start gingen die den Motorsport mehr oder weniger als Hobby betrieben Zahlreiche Rennfahrer wie Egon Evertz Josef Schnitzer Helmut Kelleners Wolf Dieter Mantzel Jochen Mass Manfred Spiess Hannelore Werner oder Erich Bitter machten sich in der Rundstrecken Meisterschaft einen Namen 3 4 5 Aber auch bereits namhafte Piloten wie Hubert Hahne Walter Schneider Albert Pfuhl Eberhard Mahle oder Jochen Neerpasch traten in der Serie an 2 Als Rennserie fur den Breitensport bot die Rundstrecken Meisterschaft auch Platz fur zahlreiche Herrenfahrer die teilweise unter Pseudonymen in den einzelnen Rennen antraten Bekannt wurden vor allem die beiden Auto Handler Peter Lindner und Peter Nocker die mit den von ihnen auch privat erfolgreich vertriebenen Jaguar Mk II 3 8 in den Jahren 1961 und 1963 jeweils eine Meisterschaft gewinnen konnten Mit der wachsenden Professionalisierung der Serie durch das Engagement grosser Werke und den Einsatz professioneller Rennfahrer wurden die Herrenfahrer aber auch in der DARM ab Mitte der 1960er Jahre zunehmend an den Rand gedrangt Damit zeichnet sich der rasante Wandel des Tourenwagen Sports ab der sich von Amateur Rennen in den 1950er Jahren zu einem Profi Sport ab Ende der 1960er Jahre entwickelt Reglement BearbeitenKlasseneinteilungen Bearbeiten Bedingt durch die Vielzahl verschiedenster Auto und Motorkonzepte in der Nachkriegszeit wurde fur die Deutsche Automobil Rundstrecken Meisterschaft ein Klassen System eingefuhrt das unterschiedlichen Fahrzeugen den Kampf um Meisterschaftspunkte ermoglichte Zum Start der Rennserie 1960 wurden die Motor Kategorien bis 600 cm bis 700 cm bis 850 cm bis 1000 cm bis 1300 cm bis 1600 cm bis 2000 cm bis 2500 cm und uber 2500 cm eingerichtet Diese Kategorien Einteilung wurde mit leichten Anpassungen grundsatzlich bis zum Ende der Serie 1971 beibehalten Wahrend die kleineren Motorkategorien uberwiegend hohe Teilnehmerzahlen hatten traten in den grosseren Kategorien meist wenige Autos an Die Dominanz einzelner Fahrer in ihren Kategorien und damit der Erfolg in der Meisterschaftswertung hing insofern auch von der Konkurrenzsituation in den jeweiligen Klassen ab Das konnte leicht zu Verzerrungen fuhren da weniger begabte Piloten in wenig umkampften Kategorien leichter zu Meisterschaftspunkten kamen als talentiertere Piloten in stark umkampften Kategorien Auch die Vielzahl der Starterklassen die gerade zum Ende der Meisterschaft in den fruhen 1970er Jahren mit der engen Staffelung der Motorgrossen in den unteren Regionen nicht mehr den Gegebenheiten des Alltags entsprach rief Kritik hervor Auf der Grundlage dieser Kritik wurde schliesslich 1972 die Deutsche Rennsport Meisterschaft DRM ins Leben gerufen in der nur noch zwei Kategorien unter und uber 2000 cm zugelassen waren Gruppeneinteilungen Bearbeiten Zur Anfangszeit der Rundstrecken Meisterschaft waren die technischen Rahmenbedingungen noch nicht streng geregelt es waren lediglich Serienfahrzeuge gefordert die in nur begrenztem Rahmen technisch verandert werden durften Das Aufkommen von fur den Sportbetrieb ausgelegten Serienfahrzeugen wie dem BMW 1800 TI oder dem Alfa Romeo GTA zeigte gegen Mitte der 1960er Jahre jedoch die Grenzen dieser laxen Reglementierung auf Darum fuhrte die FIA 1966 ein neues Regelwerk ein das zwischen normalen und modifizierten Fahrzeugen differenzierte Fur die Deutsche Automobil Rundstrecken Meisterschaft wurden die Bestimmungen der Gruppe 2 massgebend die schliesslich auch im Reglement der 1972 gegrundeten DRM mundeten Punktevergabe Bearbeiten Die Punkte in der DRMfT und DARM wurden in jeder der einzelnen Hubraumklassen vergeben sodass die Sieger der verschiedenen Klassen jeweils die gleiche Punktezahl erhielten Daraus resultierte dass Piloten verschiedener Starterklassen gleich viele Punkte sammeln konnten weshalb in mehreren Jahren mehrere Fahrer ex aequo den Meistertitel erlangten Die Punkte wurden nach folgendem Schema vergeben PunktesystemPlatzierung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10Punkte 12 10 8 7 6 5 4 3 2 1Meister BearbeitenDeutsche Rundstrecken Meisterschaft fur Tourenwagen DRMfT Jahr Fahrer Team Fahrzeug Gruppe1960 Deutschland nbsp Egon Evertz Egon Evertz Auto Union 1000 lt 1000 cm 1961 Deutschland nbsp Walter Schneider BMW BMW 700 lt 700 cm Deutschland nbsp Peter Lindner Autohaus Peter Lindner Jaguar Mk II 3 8 gt 2500 cm 1962 Deutschland nbsp Josef Maassen Josef Maassen Volvo PV544 lt 1600 cm 1963 Deutschland nbsp Hans Braun Hans Braun Alfa Romeo Giulia lt 1600 cm Deutschland nbsp Peter Nocker Autohaus Peter Nocker Jaguar Mk II 3 8 gt 2500 cm 1964 Deutschland nbsp Hubert Hahne BMW BMW 1800 TI lt 2000 cm 1965 Deutschland nbsp Gerhard Bodmer Glas Glas 1204 TS lt 1300 cm Deutschland nbsp Manfred Schiek Manfred Schiek Mercedes 300 SE gt 2500 cm 1966 Deutschland nbsp Herbert Schultze Herbert Schultze Alfa Romeo GTA lt 1600 cm Deutschland nbsp Josef Schnitzer Schnitzer BMW 1800 TI lt 2000 cm Deutsche Automobil Rundstrecken Meisterschaft DARM Jahr Fahrer Team Fahrzeug Gruppe1967 Deutschland nbsp Herbert Schultze Herbert Schultze Alfa Romeo GTA lt 1600 cm 1968 Deutschland nbsp Herbert Schultze Herbert Schultze Alfa Romeo GTA lt 1600 cm 1969 Deutschland nbsp Dieter Glemser Ford Ford Escort TwinCam lt 1600 cm 1970 Deutschland nbsp Dieter Hegels Alpina BMW 1602 lt 1600 cm 1971 Deutschland nbsp Jochen Mass Ford Ford Capri gt 2000 cm Literatur Bearbeitenauto motor und sport Jahrgange 1960 1971Weblinks BearbeitenRennergebnisse von 1965 bis 1971 Die Firma Glas in der Deutschen Rundstrecken MeisterschaftEinzelnachweise Bearbeiten a b Touringracing net Internetseite Historische Ubersicht DARM Auf touringcarracing net abgerufen am 5 April 2013 a b Touringracing net Internetseite DARM Gesamtergebnis 1964 Auf touringcarracing net abgerufen am 5 April 2013 Touringracing net Internetseite DARM Gesamtergebnis 1965 Auf touringcarracing net abgerufen am 5 April 2013 Touringracing net Internetseite DARM Gesamtergebnis 1966 Auf touringcarracing net abgerufen am 5 April 2013 Touringracing net Internetseite DARM Gesamtergebnis 1971 Auf touringcarracing net abgerufen am 5 April 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Rundstrecken Meisterschaft amp oldid 220356457