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Der unheimliche Gast ist eine Erzahlung von E T A Hoffmann die im funften Abschnitt des dritten Bandes der Sammlung Die Serapionsbruder 1820 bei G Reimer in Berlin erschien 1 Im Jahr 1819 war der Text von Hartwig Hundt in Der Erzahler Eine Unterhaltungsschrift fur Gebildete bei Gottfried Hayn in Berlin vorabgedruckt worden 2 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Literatur 3 1 Erstausgabe 3 2 Verwendete Ausgabe 3 3 Sekundarliteratur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksInhalt BearbeitenDer Serapionsbruder Ottmar alias Julius Eduard Hitzig liest vor Die Obristin von G deren Tochter Angelika und Angelikas franzosische Gesellschafterin Mademoiselle Marguerite haben an einem sturmischen Abend im Spatherbst zwei junge Herren am Kamin zu Gast Das sind der Rittmeister Moritz von R und der Jurist Dagobert Moritz hat im Juni 1813 in der Schlacht bei Viktoria gegen Napoleon gekampft Es sieht ganz so aus als wurden Angelika und Moritz ein Paar werden Die Herren geben allerlei Spukgeschichten zum Besten Als Moritz Gespenstisches erzahlt das seinem guten Freund und Kampfgefahrten dem livlandischen Obristlieutenant Bogislav von S en vor Jahren schon in Neapel widerfahren ist springt die Saaltur mit drohnendem Gerassel auf und herein tritt ein Mann von Kopf bis zu Fuss schwarz gekleidet bleichen Antlitzes ernsten festen Blickes Der unheimliche Gast erweist sich als vielerfahrner gebildeter Weltmann Als bald darauf der Obrist von G dahergeritten kommt eintritt und sich endlich an jenem Kamin im Saal seines Anwesens aufwarmt stellt er seiner Gattin den Gast als seinen teuren treuen Freund Graf S i vor und lacht herzlich Man hat den italienischen sehr reichen Freund dem der Obrist so viel verdankt fur ein Gespenst gehalten Unter vier Augen setzt Dagobert seinen Freund Moritz ins Bild Mademoiselle Marguerite sei auf Angelika eifersuchtig weil Angelika von Moritz geliebt werde Zudem werde die blutjunge Angelika von dem gealterten Unhold Graf S i begehrt In einer Unterredung mit seiner Tochter wunscht der Obrist ihre Verbindung mit dem reichen Italiener Angelika gesteht dem Vater ihre Liebe zu Moritz Alles wird gut so scheint es Denn der grossmutige Graf verzichtet einfach so auf Angelika Marguerite hat somit Moritz verloren nimmt Gift und wird vom Grafen arztlich behandelt Der Obrist und Moritz ziehen wiederum in den Krieg gegen Napoleon Die Mademoiselle erholt sich und reist zusammen mit der Obristin und Angelika auf eines der Guter des Obristen In Begleitung der drei reisenden Damen befindet sich auf Wunsch des Obristen der Graf dieser verschmahte Brautigam und rankesuchtige Italiener Wahrend der Obrist die Schlachten glucklich ubersteht und in die Heimat zuruckkehrt wird Moritz tot geglaubt Die Obristin begreift nicht weshalb die Tochter nach Erhalt der Hiobsbotschaft vom Hinscheiden des Geliebten den Grafen so rasch zum Gatten gewahlt hat Angelika kann das erklaren Eine Geisterstimme sagt es mir unaufhorlich dass ich mich ihm als Gattin anschliessen muss Marguerite reist ab Der Graf stirbt endlich Es scheint als sei Angelika von der hochsten Wonne durchdrungen Das junge Madchen so ihr behandelnder Mediziner ist magnetisiert Als Moritz das Happy End naht doch noch freilich mit bedeutender Kopfwunde zusammen mit Bogislav heimkehrt Moritz war von Dagobert gesucht und gefunden worden sagt er zu der erwachten Angelika Er der Graf hat dich verlockt durch satanische Kunste Bogislav inzwischen zum General aufgestiegen bedeutet dem erstaunten Obristen auch ihm hatte der Graf vor Jahren in Neapel die teure Geliebte durch satanische Kunste geraubt Auf seiner Suche nach dem verwundeten Freunde war Dagobert rein zufallig auf Marguerite gestossen Die Mademoiselle so erwies sich war mit dem Grafen im Bunde gewesen Gemeinsam hatten beide die schlafende Angelika hypnotisiert Angelika heiratet Moritz Wahrscheinlich erwartet sie von ihm ein Kind Rezeption BearbeitenE T A Hoffmann hat den Verriss des eigenen Textes gleich selbst besorgt 3 Bekanntlich sind die Erzahlungen der vorliegenden Sammlung von kurzen Gesprachen der Serapionsbruder gerahmt 4 Theodor das ist E T A Hoffmann tadelt den Verfasser Ottmar unmittelbar im Anschluss an seinen Vortrag Mit dergleichen gespenstischen unheimlichen Gestalten wie der fremde Graf sind wir schon ein wenig stark geschoren worden und es mochte schwer fallen ihnen noch furder Neuheit und Originalitat zu geben Der fremde Graf gleicht dem Alban in dem Magnetiseur 5 Etliche Details finden sich bei Segebrecht 6 So werden zum Beispiel zwei Rezensenten ausfuhrlicher zitiert die den Text nach seinem Erscheinen ablehnen In den Heidelberger Jahrbuchern der Literatur wird 1821 zum einen die Moral der Geschichte kritisiert Wir fuhlen uns recht eigentlich verwundet wo wir die freye Willenskraft das Fundament worauf alle moralische Welt beruhet angetastet sehen 7 Zum anderen wehrt sich Konrad Schwenck gegen die Vereinnahmung schwer erklarbarer Naturphanomene im Menschen durch die Poesie 8 Aus Segebrechts Kommentaren 9 geht hervor E T A Hoffmann hat einige Werke Schuberts zum Beispiel Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft Dresden 1808 und auch Die Symbolik des Traumes Bamberg 1814 verwendet Gespenster Hoffmann 10 Werner meint anno 1962 Kunstlerisch ist die Erzahlung Der unheimliche Gast missgluckt 11 und verweist auf Hegels Romantikerschelte wider uberirdischer Krafte und Machte Werner schreibt weiter In dem Grauen vor dem Ubernaturlichen glaubte Hoffmann den Beweis fur die Existenz einer dem Diesseits uberlegenen hoheren Wirklichkeit gefunden zu haben 12 Uberdies dienten die magnetischen Phanomene dem Autor lediglich zur Erzeugung greller Effekte wie Werner anhand der vom unbekummerten Leser schwer uberschaubaren Verflechtung von ganzen vier Handlungsebenen in der Erzahlung zeigen mochte 13 Zu jener nichttrivialen Textstruktur aussert sich auch Segebrecht 14 Nach E T A Hoffmann habe sich der Mensch von der Natur entfernt Folglich wurden ihm naturliche Phanomene wie der Magnetismus abgrundig erscheinen 15 Feldges und Stadler 16 gehen auf den Mesmerismus in E T A Hoffmanns Werk ein Kaiser 17 nennt Arbeiten von Kohler 1972 und Wolfgang Trautwein Wien 1980 Literatur BearbeitenErstausgabe Bearbeiten Der unheimliche Gast in Die Serapionsbruder Gesammelte Erzahlungen und Mahrchen Herausgegeben von E T A Hoffmann Dritter Band Berlin 1820 Gedruckt und verlegt bei G Reimer 590 Seiten 18 Verwendete Ausgabe Bearbeiten E T A Hoffmann Der unheimliche Gast S 722 772 in Wulf Segebrecht Hrsg E T A Hoffmann Die Serapions Bruder Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch Bd 28 Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 618 68028 4 entspricht Bd 4 in Wulf Segebrecht Hrsg E T A Hoffmann Samtliche Werke in sieben Banden Frankfurt am Main 2001 Sekundarliteratur Bearbeiten Hans Georg Werner E T A Hoffmann Darstellung und Deutung der Wirklichkeit im dichterischen Werk Arion Verlag Weimar 1962 Rudiger Safranski E T A Hoffmann Das Leben eines skeptischen Phantasten 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 596 14301 2 Lizenzgeber Hanser 1984 Brigitte Feldges Ulrich Stadler E T A Hoffmann Epoche Werk Wirkung C H Beck Munchen 1986 ISBN 3 406 31241 1 Gerhard R Kaiser E T A Hoffmann Metzler Stuttgart 1988 ISBN 3 476 10243 2 Sammlung Metzler 243 Realien zur Literatur Einzelnachweise Bearbeiten Segebrecht in der verwendeten Ausgabe S 1221 7 Z v o Segebrecht S 1496 Abschnitt Entstehung und Textuberlieferung Kaiser S 75 8 Z v o Safranski S 404 8 Z v u Verwendete Ausgabe S 769 1 Z v u Segebrecht in der verwendeten Ausgabe S 1496 Mitte bis S 1507 Aus den Heidelberger Jahrbuchern der Literatur Jahrgang 1821 zitiert bei Segebrecht S 1498 5 Z v u Segebrecht in der verwendeten Ausgabe S 1496 oben Segebrecht S 1501 4 Z v u sowie S 1502 6 Z v o Werner S 109 18 Z v u Werner S 101 6 Z v o Werner S 101 7 Z v u Werner S 108 16 Z v o Segebrecht S 1499 Unterpunkt Aspekte der Deutung Safranski S 304 oben Feldges und Stadler S 27 30 Kaiser S 85 Segebrecht in der verwendeten Ausgabe S 1221 obenWeblinks BearbeitenDer unheimliche Gast bei Zeno org Der unheimliche Gast im Projekt Gutenberg DEWerke von E T A Hoffmann Romane Die Elixiere des Teufels Lebens Ansichten des Katers MurrProsazyklen Fantasiestucke in Callots ManierJaques Callot Ritter Gluck Kreisleriana Don Juan Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza Der Magnetiseur Der goldne Topf Die Abenteuer der Sylvester NachtNachtstucke Der Sandmann Das Gelubde Ignaz Denner Die Jesuiterkirche in G Das Majorat Das ode Haus Das Sanctus Das steinerne HerzDie Serapionsbruder Rat Krespel Die Fermate Der Dichter und der Komponist Ein Fragment aus dem Leben dreier Freunde Der Artushof Die Bergwerke zu Falun Nussknacker und Mausekonig Der Kampf der Sanger Die Konigsbraut Die Automate Doge und Dogaresse Meister Martin der Kufner und seine Gesellen Das fremde Kind Der unheimliche Gast Das Fraulein von Scuderi Spieler Gluck Der Baron von B Signor FormicaErzahlungen Seltsame Leiden eines Theater 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