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Dahschur arabisch دهشور DMG Dahsur bezeichnet ein altagyptisches Pyramiden und Graberfeld des Alten und Mittleren Reiches das seit 1979 als Teil der Statte Memphis und seine Nekropole die Pyramidenfelder von Gizeh bis Dahschur zum UNESCO Welterbe gehort Es ist nach den nahegelegenen Dorfern Dahschur und Minschat Dahschur benannt und liegt etwa 26 Kilometer sudlich von Gizeh am Westufer des Nils im Gouvernement al Dschiza Die Nekropole dehnt sich 3 Kilometer in Nord Sud Richtung aus und reicht vom Fruchtland bis 1 5 Kilometer tief in die Wuste hinein Pyramidenfeld von Dahschur auf der Karte von Karl Richard Lepsius Norden ist rechts Dahschur Agypten DahschurLage in AgyptenDie Nekropole bildete die Sudgrenze des 1 unteragyptischen Gaues Der altagyptische Name war moglicherweise iu Snofru Insel des Snofru und taucht in der Geschichte von Sinuhe auf Der moderne Name geht auf die griechische Bezeichnung Taxyris koptisch ⲧⲁϩϭⲟⲩⲣ zuruck 1 Inhaltsverzeichnis 1 Konigsgraber 1 1 Die Pyramiden 2 Privatgraber 3 Erforschung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKonigsgraber BearbeitenAuf dem Felsplateau von Dahschur befinden sich funf Pyramidenanlagen der 4 bis 13 Dynastie Konig Snofru liess als erster Konig gleich zwei grosse Pyramidenbauten errichten Im Sudwesten des Areals steht die Knickpyramide mit sudlich angrenzender Nebenpyramide und einer Opferstelle an der Ostseite Von der Pyramide fuhrt ein geknickter Aufweg zum Fruchtland auf dessen halber Lange sich ein Tempel fur den Konigskult befindet Der zugehorige Taltempel des Pyramidenkomplexes wird im Fruchtland vermutet Die zweite Pyramide des Snofru Rote Pyramide liegt zwei Kilometer weiter nordlich und ist im unteren Drittel noch teilweise vom Sand bedeckt Die zu beiden Pyramidenanlagen gehorende Pyramidenstadt liegt ostlich der Roten Pyramide beim Dorf Shinbab im Fruchtland und trug den Namen chaj Snofru 2 Mit der Verlegung des Konigsfriedhofes nach Gizeh nach dem Tod des Snofru verlor Dahschur an Bedeutung Die Ausubung des koniglichen Totenkultes blieb in der Pyramidenstadt allerdings bestehen Aus der Zeit von Pepi I 6 Dynastie ist ein Dekret uberliefert nach dem sich die Priesterschaft von Abgaben und Steuern befreien liess 3 nbsp Knickpyramide des Snofru 4 Dynastie nbsp Rote Pyramide des Snofru 4 Dynastie nbsp Amenemhet III Pyramide 12 Dynastie nbsp Sesostris III Pyramide 12 Dynastie Der Aufstieg zum koniglichen Bauplatz gelang erst wieder in der 12 Dynastie da Dahschur auch nicht weit von der neuen koniglichen Residenz Itj taui lag Amenemhet II liess 1 2 Kilometer ostlich der Roten Pyramide eine Kalksteinpyramide Weisse Pyramide errichten Der zugehorige Pyramidenbezirk enthalt Graber seiner Familie und seines Hofstaates darunter auch das Doppelgrab seiner Tochter Ita und Chnumit mit einzigartigen Schmuck Funden Im Nordosten vom Gelande steht die stark zerfallene Sesostris III Pyramide Der zugehorige Bezirk umfasst vier Nebengraber mit weiteren bedeutenden Schmuckfunden In der Sudwestecke entdeckten Archaologen drei Barken aus Zedernholz und Reste weiterer Barken Der Ziegelkern der Pyramide von Amenemhet III Schwarze Pyramide findet sich in der Sudostecke der Nekropole Da der Konig in seiner zweiten Pyramide in Hawara bestattet war diente sie wohl nur als Scheingrab 3 Wahrend der 13 Dynastie liess Konig Autibre Hor I nordlich der Schwarzen Pyramide fur sich und seine Tochter Nubhetepti chered ein Schachtgrab anlegen Etwa zur selben Zeit entstand die 1957 entdeckte stark zerstorte Ameni Qemau Pyramide 4 Mehrere Stelen mit Votivinschriften deuten darauf hin dass im Mittleren Reich der Kult des vergottlichten Snofru am Totentempel der Knickpyramide aufbluhte Der Kult wurde noch bis ins Neue Reich ausgeubt Der Ort blieb bis in die Spatzeit bedeutend 5 Die Pyramiden Bearbeiten 4 Dynastie 12 Dynastie 13 DynastieKnickpyramide des Snofru Rote Pyramide des Snofru Lepsius L Pyramide Amenemhet II Pyramide Amenemhet III Pyramide Sesostris III Pyramide Ameni Qemau Pyramide Pyramide von Zentral Dahschur Suddahschur A Pyramide Suddahschur B Pyramide DAS 46 DAS 49 DAS 50 DAS 51 DAS 53 Zweite Ameni Qemau Pyramide mit Bestattung der Konigstochter Hatschepsut 6 Privatgraber BearbeitenDie Privatfriedhofe entwickelten sich in Dahschur zeitgleich mit den Konigspyramiden Aus der Zeit von Snofru ist eine Grabergruppe sudostlich der Pyramide von Sesostris III bezeugt Einige Sohne von Snofru Kanefer Quedschepses und Neferhersnofru liessen sich in Mastabagrabern nordlich der Weissen Pyramide bestatten Zu den bedeutenden Mastabas aus der 6 Dynastie zahlen die Graber von Seschemnefer und Snofruiniischetef deren umfangreiche Grabmalereien sich heute in Kairo befinden ferner die Graber von Nianchsnofru und Seanchwati Ein weiterer Friedhof der 4 bis 6 Dynastie mit Grabern von Iinefer und Duare liegt am sudostlichen Rand vom Gelande Aus der 5 Dynastie stammt eine einzelne Mastaba ostlich der Roten Pyramide 5 Im Mittleren Reich kam es zur Anlage von weiteren Friedhofen Diese weisen auffallend kleine Mastabas mit sorgfaltig gearbeiteten Sargkammern und Steinsarkophagen auf Bedeutend ist unter anderem das Grab des Siese sudlich der Pyramide Amenemhets II Auch aus dem Neuen Reiches gibt es zahlreiche Bestattungen In der Spatzeit gab es wieder vereinzelte Anlagen von Grabern Ein griechisch romischer Friedhof entstand rings um die Pyramide von Sesostris III 5 Erforschung BearbeitenDie Erkundung von Daschur ist erstmals durch arabische Geographen uberliefert die sich vor allem fur die Schatzfunde des Graberfeldes interessierten Die erste Beschreibung eines Europaers stammt vom Agyptenreisenden Richard Melton der sich 1660 wie auch Richard Pococke Anfang des 18 Jahrhunderts zunachst nur der Knickpyramide widmete John Shae Perring erforschte 1837 die Rote Pyramide Weitere systematische Arbeiten erfolgten 1842 43 unter Karl Richard Lepsius und 1882 unter der Leitung von Flinders Petrie 5 Erste Grabungen in grosserem Umfang fanden gegen Ende des 19 Jahrhunderts durch Jacques de Morgan statt Er grub an den drei Pyramiden des Mittleren und an Beamtennekropolen des Alten und Mittleren Reiches De Morgan fand neben allen Pyramiden ungeplunderte Graber von Prinzessinnen die teilweise noch reichen Schmuck enthielten Anfang der 1950er Jahre legte Ahmed Fakhry zusammen mit Herbert Ricke den Gesamtkomplex der Knickpyramide frei 1973 konnten bei Notgrabungen der Altertumerverwaltung uber 350 Graber im Norden des Areals freigeraumt werden 5 Seit den 1970er Jahren war der an Dahschur angrenzende Wustenbereich grosstenteils militarisches Sperrgebiet sodass archaologische Forschungen lange nicht moglich waren Dies hat sich erst in den letzten Jahren geandert Als Folge gibt es nun zahlreiche Grabungsteams vor Ort Heute arbeiten in Dahschur das Deutsche Archaologische Institut Abteilung Kairo am Pyramidenkomplex von Amenemhet II und am Aufweg der Knickpyramide das Metropolitan Museum of Art an der Pyramide von Sesostris III und die Waseda Universitat in Dahschur Nord an Grabern des Neuen Reichs Siehe auch BearbeitenListe der agyptischen PyramidenLiteratur BearbeitenMichael Haase Das Feld der Tranen Konig Snofru und die Pyramiden von Dahschur Ullstein Munchen 2000 ISBN 3 550 07141 8 Christian Holzl Dahshur Middle Kingdom pyramids In Kathryn A Bard Hrsg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Routledge London 1999 ISBN 0 415 18589 0 S 212 15 Mark Lehner Das erste Welt Wunder Die Geheimnisse der agyptischen Pyramiden Econ Dusseldorf 1997 ISBN 3 430 15963 6 Jacques de Morgan Fouilles a Dahchour 1894 1895 Holzhausen Wien 1903 Rainer Stadelmann Die agyptischen Pyramiden Vom Ziegelbau zum Weltwunder Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 30 3 aktualisierte und erweiterte Auflage von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 1142 7 Miroslav Verner Die Pyramiden rororo Sachbuch Band 60890 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1999 ISBN 3 499 60890 1 Dietrich Wildung Dahschur In Wolfgang Helck Hrsg Lexikon der Agyptologie LA Band I Harrassowitz Wiesbaden 1975 ISBN 3 447 01670 1 Sp 984 987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dahschur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Dahschur Reisefuhrer Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO englisch franzosisch Projektseite beim DAI Kairo Waseda University Metropolitan Museum of ArtEinzelnachweise Bearbeiten Dietrich Wildung Lexikon der Agyptologie I Wiesbaden 1975 S 984 Dietrich Wildung Lexikon der Agyptologie I Wiesbaden 1975 S 984 985 a b Dietrich Wildung Lexikon der Agyptologie I Wiesbaden 1975 S 985 Dietrich Wildung Lexikon der Agyptologie I Wiesbaden 1975 S 985 986 a b c d e Dietrich Wildung Lexikon der Agyptologie I Wiesbaden 1975 S 986 Owen Jarus Burial Chamber of Princess Possibly Found in Ancient Egypt Pyramid Auf livescience com vom 11 Mai 2017 abgerufen am 1 September 2020 UNESCO Weltkulturerbe Memphis und seine Nekropole die Pyramidenfelder von Gizeh bis Dahschur Abusir Dahschur Memphis Pyramiden von Gizeh Sakkara Saujet el Arjan 29 816666666667 31 216666666667 Koordinaten 29 49 N 31 13 O Normdaten Geografikum GND 4138003 4 lobid OGND AKS LCCN n86041883 VIAF 124416552 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dahschur amp oldid 235503300