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Die Christuskirche ist eine Kirche in der Innenstadt von Ibbenburen Kreis Steinfurt Sie wurde 1523 bis 1533 im spatgotischen Stil errichtet 1 und ist eine von funf Kirchen der Evangelischen Kirchengemeinde Ibbenburen die zum Kirchenkreis Tecklenburg der Evangelischen Kirche von Westfalen gehort Christuskirche vom Kirchhof Christusplatz aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vor der Reformation 1 2 Nach der Reformation 2 Kunst und Bauwerk 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Christuskirche vom Unteren Markt aus gesehenDie Christuskirche befindet sich an der Vereinigung der Plane mit der Kurtelbecke oberhalb des Unteren Marktes in Ibbenburen Hier laufen auch alte Fernhandelsstrassen zusammen Die geographische Lage im Ibbenburener Tal bedingte den Bau dieser Kirche Der Ibbenburener Heimatforscher Anton Rosen vermutete dass die Kirche zudem auf einer heidnischen Kultstatte errichtet wurde Bei Ausschachtungsarbeiten 1950 wurden Findlinge im Bereich der Kirche gefunden die auf ein Grosssteingrab wie die Sloopsteine bei Wersen oder einen Kultplatz deuten konnten Die alteste belegte Urkunde zur Existenz einer Kirche in Ibbenburen stammt aus dem Jahr 1348 Darin ist die Rede dass 799 von Papst Leo III personlich eine Kirche geweiht wurde dieser suchte zur Zeit der Sachsenkriege bei Karl dem Grossen Zuflucht vor seinen Feinden Andere Urkunden aus gleicher Zeit bestatigen diese Behauptung nicht Es gibt auch keine Urkunden vor Ende des 12 Jh die auf die Existenz einer Kirche in Ibbenburen schliessen lassen 2 Die Urkunde aus 1348 durfte eher Zeugnis einer Legendenbildung sein 3 Von einem Wall der die Kirche geschutzt haben soll sollen 1837 noch Fundamente sichtbar gewesen sein Eine belegende Karte dieser Wallanlage und Graben ist in den Wirren des Zweiten Weltkrieges aus dem Pfarrarchiv verschwunden Bis zur Reformation war die Kirche dem Heiligen Mauritius geweiht Da die angebliche Grundung 799 fur einen Mauritiuspatron fur Westfalen eigentlich zu fruh ist gab es in der Vergangenheit zahlreiche Erklarungsversuche hin bis zum Patronatswechsel Es wurde vermutet dass vielleicht der Hl Viktor vorher Patron der Kirche war Dieses ist aber eigentlich nicht ublich und es gibt keine schriftlichen Beweise Vor der Reformation Bearbeiten nbsp Blick vom Kirchturm auf den KirchhofVom 12 bis zum 14 Jahrhundert wurden die Orte Riesenbeck Brochterbeck und Ledde von Ibbenburen abgepfarrt selbstandige Pfarreien 1521 wurde die bisherige Kirche abgerissen und von 1523 bis 1534 durch eine neue spatgotische Hallenkirche ersetzt Die an der Sudseite der Kirche befestigte Sonnenuhr weist noch heute auf den Baubeginn 1523 hin Reformationsbemuhungen hat es bis 1541 nicht gegeben Die Obergrafschaft Lingen zu der auch Ibbenburen gehorte fiel aber mit dem Tode des Grafen wieder dem Grafen von Tecklenburg zu von dem es einige Jahrzehnte zuvor abgetrennt wurde Bis zum Ende des Schmalkaldischen Krieges waren diese Reformationsbemuhungen jedoch wenig erfolgreich Die Habsburger erhielten die Obergrafschaft Lingen von den im Schmalkaldischen Krieg unterlegenen Tecklenburgern In den folgenden Jahren wurde die Obergrafschaft Lingen ein Spielball zwischen den Oraniern und den Spaniern Von 1559 bis 1580 gehorte Ibbenburen den spanischen Habsburgern die den katholischen Glauben wieder einfuhrten 1580 eroberten die Oranier die Grafschaft das reformierte Bekenntnis wurde wieder eingefuhrt Mit dem Einzug der Oranier ist wohl auch das Pfarrhaus ein Raub der Flammen geworden Die 1559 vom Bistum Osnabruck zum Bistum Deventer ubertragene Zugehorigkeit wurde mit der Einfuhrung der Reformation wiederum 1580 gelost Wiederholt wechselten sich die Spanier und Oranier in den folgenden Jahren mit dem Besitz ab von 1597 bis 1605 Oranier von 1605 bis 1633 Spanier von 1633 bis 1672 Oranier Im Hollandischen Krieg eroberte das Hochstift Munster 1672 die Obergrafschaft musste diese jedoch 1674 wieder den Oraniern uberlassen 1677 wurde die Kirche endgultig von der evangelischen Gemeinde ubernommen Die romisch katholischen Glaubigen hielten daraufhin im Brumleytal am Birgter Berg ihren Gottesdienst 4 Nach der Reformation Bearbeiten nbsp Innenansicht nach der Renovierung 2015 Wahrend des grossen Sturmes von 1703 wurde am 8 Dezember 1703 die obere Halfte des Kirchturms umgeweht Nicht nur die Ibbenburener Kirche wurde von dem Sturm stark in Mitleidenschaft gezogen sondern auch umliegende wie die Kirche in Brochterbeck Der Turm der zuvor eine Hohe von 160 Fuss besass wurde auf halber Hohe provisorisch wiederhergerichtet 5 Der Friedhof auf dem Kerkhof wurde 1838 geschlossen nachdem ein neuer Friedhof errichtet worden war Hier wurde 1873 aus Anlass des Sieges uber Frankreich eine Siegessaule als Kriegerdenkmal errichtet Dieses Denkmal wurde auf Grund einer in der Burgerschaft der Stadt Ibbenburen umstrittenen Entscheidung der evangelischen Kirchengemeinde im Jahr 2011 abgerissen Heute ist dieser Platz als Kirchhof eine der guten Stuben Ibbenburens Mit Baumen bepflanzt erinnert er ein wenig an sudeuropaische Marktplatze 1846 vernichtete ein schwerer Brand die Kirche und die umliegenden Hauser Auch der Zeiger der Sonnenuhr hielt der Hitze nicht stand und brach ab Daraufhin wurde ein neuer Zeiger zu Ehren des Konigs von Preussen angebracht der die Berliner Sonnenzeit zeigte und nicht die Ibbenburener Die Kirche wurde wiederaufgebaut und erhielt ihr heutiges Aussehen mit dem charakteristischen Turm der auf dem uralten Rest des Fluchtturmes aufgebaut wurde Die Kirche wurde in den Jahren 2013 und 2014 renoviert und an der Nordseite um einen Eingangsbereich in moderner Architektur erweitert Kunst und Bauwerk Bearbeiten1984 wurden mehrere Seitenfenster der Kirche von der Ibbenburener Kunstlerin Ruth Engstfeld Schremper neu gestaltet 6 Orgel Bearbeiten nbsp Orgel der Christuskirche in IbbenburenDie Orgel wurde 1972 durch die Werkstatt Gustav Steinmann Orgelbau erbaut Das Instrument hat 24 Register auf zwei Manualen und Pedal 7 I Hauptwerk C g3Prinzipal 8 Spillflote 8 Oktave 4 Gemshorn 4 Oktave 2 Sesquialtera II 2 2 3 Mixtur V 1 1 3 Trompete 8 II Unterwerk C g3Holzgedackt 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Waldflote 2 Aliquot IIOktave 1 Scharff IVVox humana 8 Tremulant Pedalwerk C f1Subbass 16 Prinzipal 8 Pommer 8 Oktav 4 Nachthorn 2 Rauschbass III 2 2 3 Posaune 16 Clarine 4 Literatur BearbeitenUrsula Schumacher Haardt Die evangelische Christuskirche in Ibbenburen In Westfalischer Heimatbund Hrsg Westfalische Kunststatten Heft 66 1992 Anton Rosen Kirche und Kirchspiel im Tecklenburger Land Ibbenburen 1954 Friedrich E Hunsche Ibbenburen vom Landlichen Kirchspiel zur modernen Stadt 1974Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christuskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde Ibbenburen Vorstellung auf Offene Kirche de Auf der Webseite der Stadt IbbenburenEinzelnachweise Bearbeiten Ibbenburen Christuskirche Abgerufen am 8 Oktober 2014 Paul Merschmeier Kirchengeschichte von Ibbenburen Daten zur Kirchengeschichte Stadtmuseum Ibbenburen abgerufen am 2 November 2012 1188 1190 Im Guterverzeichnis des Grafen Heinrich von Dale wird zum ersten Mal ein Kirchspiel Ibbenburen erwahnt in Verbindung mit dem Hof Hartwich in Pusselburen Der Zusatz Kirchspiel kann auch durch Abschriften spaterer Zeit hinzugekommen sein Paul Merschmeier Kirchengeschichte von Ibbenburen Daten zur Kirchengeschichte Stadtmuseum Ibbenburen abgerufen am 2 November 2012 1348 August 10 Graf Nikolaus von Tecklenburg bestatigt in einer Urkunde speziell fur das Domkapitel Munster die Ruckgabe der Wedeme Pfarrhof an die Ibbenburener Kirche nachdem er daruber belehrt worden sei dass diese schon seit Karls des Grossen Zeit durch dessen eigene Widmung und nach Weihe durch Papst Leo zur Kirche gehort habe Auch das patrocinium des hl Mauritius stamme aus dieser Zeit Die Urkunde durfte Zeugnis fur eine gewisse Legendenbildung sein nachdem man exakte Belege fur das Alter der Ibbenburener Kirche nicht mehr zur Verfugung hatte In einer Parallelurkunde auch vom August desselben Jahres fur die Offentlichkeit in der Grafschaft Tecklenburg werden ausdrucklich diese Behauptungen nicht wiederholt Interessant aber ist dass es das erste Zeugnis fur das Mauritiuspatrozinium uberhaupt ist Werner Suer Zufluchtsort in Zeiten der Verfolgung Ibbenburener Katholiken feierten Messen in der Brumley Kirche In Unser Kreis Jahrbuch fur den Kreis Steinfurt Jg 24 2011 S 159 162 hier S 159 Anton Rosen Ibbenburen Einst und jetzt Ibbenburen unter Preussischer Herrschaft S 166 Ibbenburener Vereinsdruckerei Ibbenburen 1952 S 535 Linda Braunschweig Den Blick nach oben leiten In Ibbenburener Volkszeitung Nr 209 9 September 2002 S IBB3 ivz aktuell de abgerufen am 21 September 2023 Ibbenburen Deutschland Niedersachsen Christuskirche Orgeldatabase NL Abgerufen am 29 Juli 2016 52 275208333333 7 7144444444444 Koordinaten 52 16 30 7 N 7 42 52 O Normdaten Geografikum GND 4366928 1 lobid OGND AKS VIAF 237429179 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christuskirche Ibbenburen amp oldid 237517384