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Die Christuskirche ist eine im 19 Jahrhundert erbaute evangelische Kirche in Boppard Sie ist der erste evangelische Kirchenneubau in Boppard und wurde 1851 vollendet Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Koblenz der Evangelischen Kirche im Rheinland Christuskirche in Boppard Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Ausstattung 4 Denkmalschutz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Karte mit Lage der Christuskirche in Bezug zum historischen Mauerverlauf und erhaltenen Bestandteilen Die Christuskirche wurde sudlich des ehemaligen romischen Kastells bzw westlich der mittelalterlichen Stadtbefestigung der Oberstadt auf dem sogenannten Angert errichtet Unmittelbar sudlich von ihr liegen die Bundesstrasse 9 sowie die linksrheinische Eisenbahnstrecke Nordlich durch eine Strasse getrennt grenzen heute die evangelische Kindertagesstatte sowie das Gemeindezentrum an Im Nordwesten finden sich eingebettet in eine Parkanlage die Uberreste der romischen Befestigungsanlagen Geschichte Bearbeiten nbsp Christuskirche von Nord OstenBis zur Besetzung durch franzosische Revolutionstruppen im Ersten Koalitionskrieg 1794 war Boppard Bestandteil des katholischen Kurfurstentums Trier Auch wenn wahrend der folgenden 20 jahrigen Zugehorigkeit zur franzosischen Republik bzw dem darauf folgenden Kaiserreich erstmals nach der Reformation Religionsfreiheit in Boppard herrschte blieb die Stadt zunachst nahezu vollstandig katholisch 1816 lebten 27 evangelische Personen in Boppard 1 was einen Anteil von weniger als 0 5 Prozent der Gesamtbevolkerung ausmachte Erst als das nahe Koblenz 1815 Hauptstadt der preussischen Rheinprovinz wurde nahm die Zahl protestantischer Einwohner auch in Boppard nach und nach zu Zunachst gehorten diese zur evangelischen Gemeinde im benachbarten Sankt Goar in der Mitte des 19 Jahrhunderts entwickelte sich dann allmahlich eine eigenstandige Kirchengemeinde in welcher auch bald der Wunsch nach einem eigenen Kirchengebaude aufkam Um 1840 wurde zunachst ein Saal angemietet und als Gebetssaal genutzt Als die evangelische Gemeinde mit Friedrich Nees von Esenbeck einen eigenen Pfarrer erhielt erwarb dieser 1844 fur den Kirchenbau ein dem evangelischen Pfarrhaus gegenuberliegendes Grundstuck auf dem Angert und die Stadt Boppard trat daraufhin noch ein benachbartes Grundstuck unentgeltlich an die Kirchengemeinde ab 1 Die ursprunglichen Entwurfe der Kirche gehen auf den koniglich preussischen Bauinspektor Johann Claudius von Lassaulx zuruck und wurden nach den personlichen Wunschen Konig Friedrich Wilhelms IV durch den Koblenzer Bauinspektor Althoff uberarbeitet Am 26 August 1850 erfolgte die Grundsteinlegung durch Prinzessin Augusta von Preussen bereits im Herbst 1851 wurde die Kirche fertiggestellt Da der preussische Konig die gesamten Kosten des Kirchenbaus ubernommen hatte und personlich an den Einweihungsfeierlichkeiten teilnehmen wollte erfolgte diese erst am 29 Juni 1852 Auch der Name Christuskirche ist auf den Wunsch Friedrich Wilhelms zuruckzufuhren Dieser Ursprungsbau war aus sichtbaren Bruchsteinen mit Gliederung aus grauem Sandstein errichtet worden und mit Naturschiefer eingedeckt Er hatte die Form eines Baptisteriums vor dessen nach Westen orientiertem Eingangsbereich eine Saulenhalle lag Die Kirche verfugte ursprunglich noch uber keinen Glockenturm sondern lediglich einen schmalen mit Kreuz versehenen Dachreiter an dessen vorderer Giebelspitze eine einzelne Glocke hing Das Kircheninnere uberspannte ein auf vier Sandsteinsaulen mit vergoldeten Kapitellen ruhendes Gewolbe auf einer Empore oberhalb des Eingangsbereichs befand sich die Orgel Das Gotteshaus bot 208 Glaubigen einen Sitzplatz Wahrend die evangelische Kirchengemeinde 1861 noch 296 Mitglieder umfasste erfolgte nach dem Deutsch Franzosischen Krieg ein verstarkter Zustrom evangelischer Neuburger nach Boppard so dass die Gemeinde 1880 bereits 817 Mitglieder umfasste 1 Aufgrund dieses Anwachsens erwies das ursprungliche Gebaude sich schnell als zu klein Aus diesem Grund erfolgte in den Jahren 1885 bis 1887 eine Erweiterung nach dem Entwurf des Bopparder Architekten August Heins Den bisherigen Kirchenraum liess man grundsatzlich bestehen allerdings wurde der Chor zunachst abgetragen und man fugte Richtung Osten einen Erweiterungsbau an der mit dem neuen Chor abschloss Nordlich und sudlich an das Kirchenschiff errichtete man zwei schrag stehende Sakristeibauten Die westliche Vorhalle der Kirche mit der Saulenreihe liess man grundsatzlich bestehen allerdings wurde nun mittig statt des Dachreiters ein 42 m hoher schlanker Glockenturm fur ein dreistimmiges Gelaut errichtet Durch diese Umbaumassnahmen konnte die Zahl der Sitzplatze auf 480 erhoht werden Am 23 Oktober 1887 erfolgte schliesslich die erneute Einweihung der Christuskirche im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes 2 Durch den dicht an der Christuskirche vorbeifuhrenden Neubau der Ortsumgehung fur die Bundesstrasse 9 musste von 1974 bis 1976 der sudliche Teil der Vorhalle zunachst abgebrochen werden Anschliessenden erfolgte der Wiederaufbau gegenuber der ursprunglichen Form um 100 Grad nach Norden gedreht Im Zuge dieser Baumassnahmen wurde auch die nordliche Vorhalle mit Hilfe von gestifteten Chorfenster nach aussen abgeschlossen und in eine Kapelle umgewandelt ausserdem wurde eine neue Orgel angeschafft Im Marz 1992 kam es aufgrund von Baumangeln zu einer vorubergehenden Schliessung der Kirche Die im Fruhjahr 1993 begonnenen Sanierungsarbeiten wurden gleichzeitig zu einer grundlegenden Renovierung genutzt Im Innern erfolgte wieder die Ausmalung im neobyzantinischen Stil wahrend die Kirche von aussen einen hellen Basaltputz erhielt In der sudlichen Vorhalle entstand nun nach Schliessung mit einer kunstlerisch gestalteten Glaswand eine Winterkirche 2 Ausstattung BearbeitenDie Orgel wurde 1975 von der Orgelbaufirma Gebr Oberlinger Windesheim erbaut Das Schleifladen Instrument hat 22 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch 3 I Hauptwerk C g31 Principal 8 2 Spitzflote 8 3 Octave 4 4 Rohrflote 4 5 Quinte 2 2 3 6 Waldflote 2 7 Mixtur IV 1 1 3 8 Cymbel III 2 3 9 Trompete 8 II Schwellwerk C g310 Gedackt 8 11 Prinzipal 4 12 Blockflote 4 13 Sesquialter II 2 2 3 14 Octave 2 15 Scharff IV 1 16 Dulcian 16 17 Oboe 8 Tremulant Pedal C f118 Subbass 16 19 Octavbass 8 20 Gedacktbass 8 21 Choralbass 4 22 Posaune 16 Koppeln II I I P II P Das Gelaut der Christuskirche besteht aus drei Glocken mit den Tonlagen fis e und cis 4 Denkmalschutz BearbeitenSeit 2002 ist die Christuskirche Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Ausserdem ist sie geschutzt als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutz und pflegegesetzes DSchG des Landes Rheinland Pfalz 5 Literatur BearbeitenHildegard Tschenett 170 Jahre Evangelisch in Boppard Die evangelische Kirchengemeinde Boppard Boppard 2016 Heinz E Missling Hrsg Boppard Geschichte einer Stadt am Mittelrhein 3 Bande Boppard 1997 Johann Josef Klein Geschichte von Boppard Boppard Keil 1909 Online Ausgabe dilibri Rheinland Pfalz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christuskirche Boppard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Christuskirche auf der Website der evang Kirchengemeinde Christuskirche bei regionalgeschichte netEinzelnachweise Bearbeiten a b c Johann Josef Klein Geschichte von Boppard 1909 S 290 ff a b Historie der Christuskirche auf der Website der evangelischen Kirchengemeinde Boppard abgerufen am 28 Marz 2018 Informationen zur Orgel gesehen am 23 Mai 2018 Beschreibung der Glocken auf der Website der evangelischen Kirchengemeinde Boppard abgerufen am 28 Marz 2018 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Rhein Hunsruck Kreis Mainz 2023 S 9 PDF 1 7 MB 50 230614 7 592716 Koordinaten 50 13 50 2 N 7 35 33 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christuskirche Boppard amp oldid 233588790