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Freiherr Christoph Harant von Polschitz und Weseritz auf Pecka tschechisch Krystof Harant z Polzic a Bezdruzic na Pecce 1564 Schloss Klenova Klenau bei Klatovy Klattau 21 Juni 1621 Prag war ein bohmischer Adeliger kaiserlicher Kammerer Komponist Schriftsteller Orientreisender Humanist und eine der bekanntesten Personlichkeiten Bohmens am Ende des 16 und am Anfang des 17 Jahrhunderts Christoph Harant von Polschitz und Weseritz Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Familie und Angehorige 3 Leben und Wirken 4 Publikationen 4 1 Literarische Werke 4 2 Musikalische Werke 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksHerkunft BearbeitenChristoph Harant von Pollschitz und Weseritz stammte aus einem bohmischen Uradelsgeschlecht vom Stammhaus Weseritz Bezdruzicz im Pilsener Kreis Entgegen der Stammtafel aus den Denkwurdigkeiten Christoph Wilhelm Freiherr Harrant von Pollschitz ex 1631 dem nicht nachweisbaren Harant von Pollschitz im Jahr 1336 erscheint urkundlich zuerst 1330 Wissemir von Bezdruzicz und dessen mutmasslicher Sohn Bussek von Bezdruzicz nach 1379 verstorben mit dem Hahn im Wappen Die Stammfolge seiner Familie beginnt mit Lipolt dem Alteren Harant von Weseritz vielleicht ein Sohn des vorigen Bussek Mit den Brudern Heinrich Johann und Christoph Har r ant von Pollschitz und Weseritz erreichte die Familie datiert Prag 1601 den bohmischen Herrenstand Das Familienwappen zeigte einen in Rot schreitenden silbernen Hahn die Schwanzfedern schwarz Kleinod der Hahn auf der Helmkrone Decken roth silbern 1 Familie und Angehorige BearbeitenChristoph Freiherr Harant von Pollschitz und Weseritz datiert 1601 1564 1621 war ein Sohn aus der ersten Ehe des Heinrich Freiherr Harant von Pollschitz und Weseritz datiert 1601 1603 mit Anna Janowsky von Janowitz 1566 Schwester der vierten Ehefrau seines Vaters Georg Tochter des Heinrich Ritter Janowsky von Janowitz und der Eva Wanieczky von Gemnisst ky und ein Enkel des Georg auf Klenau und Teinitzl um 1532 1584 und dessen Ehefrau der ersten Ehe Anna Rochecz von Utow 1552 Christoph Harant von Pollschitz und Weseritz war verehelicht in 1 Ehe 1589 mit Anna Eva Czernin von und zu Chudenitz Tochter des Humprecht Czernin von Chudenicz und der Magdalena Raupowsky von Raupow und hatte aus dieser Ehe den Sohn Wilhelm Humprecht 1599 in 2 Ehe 1604 mit Barbara verwitwete Sskopek von Albo Otradowicz z Bilych Otradowicz geborene Mirkowsky von Tropczicz Herrin der Burg Pecka Tochter des Wilhelm des Alteren Ritter Mirkowsky von Tropczicz und der Rosina Bock von Hermsdorf auf Hohenelbe in 3 Ehe 1608 mit Anna Salomena Hradisstsky von Horowicz und hatte aus dieser Ehe den Sohn Johann Wilhelm vor 1644 auf Starkenbach kaiserlicher Hauptmann verehelicht 1634 mit Barbara Elisabeth Freiin Krineczky von Ronow deren Nachkommen die Stammlinie fortsetzen und deren nachweisbare Lebenspur sich nach dem 18 Jahrhundert verliert Leben und Wirken Bearbeiten nbsp Jerusalem Illustration in Christoph Harants ReiseberichtSein Wissen eignete sich der junge Christoph Harant in Innsbruck als Page des Erzherzogs Ferdinand von Tirol an Innerhalb kurzer Zeit lernte er sieben Sprachen und interessierte sich fur Musik Geschichte Erdkunde Kunst und Gemeindewesen 1584 kehrte er nach Bohmen zuruck versuchte vergeblich eine Position am Hof des Kaisers Rudolf II zu bekommen und nahm 1593 bis 1597 am Langen Turkenkrieg gegen das Osmanische Reich teil 1589 heiratete er Eva Czernin von Chudenitz die ihm einen Sohn gebar der aber bereits 1599 starb Spater heiratete Christoph noch zweimal Die Kinder liess er von seiner Verwandten Ludmila Markvartova z Hradku Markwart von Hradek erziehen und unternahm eine Reise nach Palastina wo er mit seinem Schwager Hermann Czernin von Chudenitz das Grab des Jesus von Nazaret besuchen wollte Unterwegs besuchten sie die Republik Venedig und 1598 Agypten nbsp Conterfey eines vornehmen Arabischen Reuters In Der Christliche Ulysses 1678 Die Erlebnisse dieser Reise inspirierten Christoph Harant zu einer Publikation die 1608 auf Tschechisch erschien 1638 ubersetzte Johann Georg der Altere Hof im Vogtland 1651 auf Hoch Hoschitz den Text ins Deutsche dessen Sohn Christoph Wilhelm Harant von Polschitz 25 Februar 1691 in Prag kaiserlicher Kurassier Oberst dann Generalkommandant im Konigreich Bohmen liess 1678 die deutsche Fassung unter dem Titel Der Christliche Ulysses in Nurnberg drucken 2 Nach seiner Ruckkehr von der Orientreise wurde Christoph Harant von Pollschitz und Weseritz 1599 in den Dienst des Kaisers aufgenommen und erhielt gleichzeitig den Adelsstand bestatigt 1601 wurde er zum Hofrat und kaiserlichen Kammerer ernannt Als Hofrat war er unter dem Nachfolger Rudolfs II dem Kaiser Matthias tatig Als der kaiserliche Hof ab 1612 allmahlich von Prag nach Wien zog begab sich Christoph Krystof Har r ant auf die Burg Pecka und widmete sich dort einige Jahre den musischen Kunsten In dieser Zeit entwickelte er sich zu einem anerkannten Komponisten 1618 konvertierte er vom katholischen zum protestantischen Glauben kehrte nach Prag zuruck und stellte sich wahrend des Standeaufstandes in Bohmen an die Seite des rebellierenden Adels 1619 wurde er Kommissar der Militareinheit von Boleslav Jungbunzlau Kourim Kaurzim und Hradec Kralove Koniggratz und beteiligte sich mit einer 15 000 Mann starken Soldnerheeresgruppe am erfolglosen Zug gegen Wien Nachdem Friedrich V von der Pfalz zum Konig von Bohmen gewahlt worden war wurde Christoph Harant zum Geheimen Rat und Prasidenten der bohmischen Kammer ernannt diese Amter hatte er jedoch nicht lange inne Nach der Niederlage Friedrichs in der Schlacht am Weissen Berg bei Prag und der Ruckkehr des Kaisers Ferdinand II auf den bohmischen Thron zog er sich auf die Burg Pecka zuruck Dort wurde er von Wallenstein gefangen genommen nach Prag gebracht und inhaftiert 3 Als einer von siebenundzwanzig aufstandischen bohmischen Wurdentragern wurde er zum Tode verurteilt und am 21 Juni 1621 durch den Henker Jan Mydlar am Altstadter Ring Staromestske namesti in Prag hingerichtet Seine Witwe Ehefrau der 3 Ehe Anna Salomena geborene Hradisstsky von Horzowicz heiratete 1625 Hermann Czernin von Chudenitz Oberstkammerer Oberstlandrichter und Erblandhofmeister im Konigreich Bohmen und verstarb 1632 Der Asteroid 17702 Krystofharant ist nach ihm benannt Publikationen BearbeitenLiterarische Werke Bearbeiten Putovani aneb cesta z Kralovstvi ceskeho do Benatek odtud po mori do zeme Svate zeme judske a dale do Egypta erschienen 1608 deutsche Ausgabe Der Christliche Ulysses Nurnberg 1678 Digitalisat Musikalische Werke Bearbeiten Missa quinis vocibus super Dolorosi martir Motet Maria Kron die Engel schon Motet Qui confidunt in DominoLiteratur BearbeitenSiegfried Kapper Ritter Harant s Orientfahrt In Westermann s Jahrbuch der Illustrierten Deutschen Monatshefte Band 25 Neue Folge Band 9 Oktober 1868 Marz 1869 Braunschweig 1869 S 486 496 Jan Racek Krystof Harant a jeho doba 3 Bande Univerzity J E Purkyne Brunn 1970 1973 Spisy J E Purkyne v Brne Filozoficka Fakulta 149 171 184 ZDB ID 1053550 0 Marie Koldinska Krystof Harant z Polzic a Bezdruzic Cesta intelektuala k popravisti Historicka pamet Velka rada 9 Paseka Praha 2004 ISBN 80 7185 537 5 Roman Freiherr von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Verlag Degener amp Co Neustadt Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 S 103 Stammfolge Har r ant von Pollschitz und Weseritz Einzelnachweise Bearbeiten Die Wappen des bohmischen Adels In J Siebmacher s grosses Wappenbuch Band 30 1979 Neustadt an der Aisch ISBN 3 87947 030 8 S 8 Wappentafel 7 Christian Gottlieb Jocher Allgemeines Gelehrten Lexicon 2 Band 1787 Sp 1794 1795 Golo Mann Wallenstein Sein Leben erzahlt von Golo Mann S Fischer Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 10 047903 3 S 213 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krystof Harant z Polzic a Bezdruzic Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Christoph Harant von Polschitz und Weseritz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und 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