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Christian Wilhelm Schweitzer 1 November 1781 in Naumburg Saale 26 Oktober 1856 in Clodra war ein deutscher Jurist und Politiker Er war ab 1843 Staatsminister im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Christian Wilhelm Schweitzer Lithographie von Hanns Hanfstaengl Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenSchweitzer wurde 1781 im sachsischen Naumburg an der Saale als Sohn des dortigen Kaufmanns Christian Schweitzer und der Christina Dorothea geborenen Frenkel geboren Er wurde von Privatlehrern unterrichtet klagte spater aber das er erst auf der Universitat eingesehen habe wie luckenhaft sein Wissen war Er studierte von 1799 bis 1802 Rechtswissenschaften an der Universitat Leipzig und promovierte dort erst 22 jahrig 1803 Schweitzer habilitierte an der Wittenberger Universitat und beschaftigte sich intensiv mit Rechtsgeschichte und Wechselrecht liess sich aber schon drei Jahre spater als Rechtsanwalt in Ronneburg nieder 1808 heiratete er Auguste Charlotte Heubner Tochter des Grossherzoglichen Rates in Ronneburg Christian Heubner 1810 wurde er Professor der Rechte an der Universitat Jena Am 9 Oktober 1811 wird sein Sohn Lorenz Wilhelm geboren 1814 und 1815 war er massgeblich am Aufbau des Weimarer Landsturms beteiligt und wurde selbst Feldoberst des III Jenaer Banners 1815 arbeitete er in dem deutschen Zentralverwaltungsdepartement in Frankfurt am Main einer Einrichtung des Freiherren von Stein als Vertreter der Universitat Jena mit Zu Schweitzers bedeutendster Leistung gehorte die Ausarbeitung der Verfassung des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach Der juristische Experte war als Mitarbeiter aktiv an der Ausgestaltung des Grundgesetzes beteiligt Das Grossherzogtum war einer der ersten Staaten des Deutschen Bundes der gemass Artikel XIII der Deutschen Bundesakte das dort gegebene Verfassungsversprechen umsetzte Die Verfassung wurde 1816 verkundet und erregte in ganz Deutschland grosses Aufsehen Schweitzer war auch Autor zahlreicher juristischer Aufsatze und Fachliteratur die vielfach Beachtung fand 1817 wurde er fur die Universitat Jena in den neuen Landtag von Sachsen Weimar Eisenach gewahlt und dort zum 1 Gehilfen Vizeprasident ernannt Christian Wilhelm Schweitzer zahlt neben Heinrich Luden Lorenz Oken Jakob Friedrich Fries und Dietrich Georg von Kieser zu den sog politischen Professoren an der Universitat Jena Zusammen mit Fries Kieser und Oken nahm er 1817 am Wartburgfest teil und war von dem patriotischen Eifer tief beeindruckt Allerdings war seine Teilnahme eher zufallig da er sich gerade auf Dienstreise befand Bei der nach dem Fest vor allem vom preussischen Leitenden Direktor des Polizeiministeriums Karl Albert von Kamptz ausgehenden Kampagne gegen die Weimarer Politik die Universitat Jena sowie im Prozess gegen Fries bemuhte er sich als Mitglied des Jenaer Oberappellationsgerichts die Angriffe abzuwehren In der gleichzeitigen Auseinandersetzung zwischen dem Weimarer Staat und seiner Landesuniversitat in Jena schwenkte er aber im Gegensatz zu Oken auf die Seite des Staates Daraufhin berief ihn Grossherzog Karl August 1818 in den Staatsdienst und ernannte Schweitzer zum Geheimen Staatsrat mit Sitz und Stimme im Staatsministerium 1827 wurde er Vorsitzender der Immediatkommission fur Erziehungs und Unterrichtswesen und 1828 Wirklicher Geheimer Rat mit dem Titel Exzellenz Schweitzer wurde nach Goethes Tod 1832 dessen Nachfolger in der Weimarer Oberaufsicht uber die unmittelbaren Anstalten fur Kunst und Wissenschaft und behielt auch spater als Leiter des III Departments des Weimarer Staatsministeriums die Verantwortung fur die Kirchen und Schulangelegenheiten des Grossherzogtums Er unterstutzte die kleinstaatliche Politik und begrusste die Teilnahme des Weimarer Staates am Mitteldeutschen Handelsverein 1843 zum Staatsminister ernannt war er zunehmend konservativ ausgerichtet So lehnte er unter anderem eine Beschrankung der furstlichen Ausgaben und die Forderung nach offentlichen Landtagssitzungen strikt ab Nach der Marzrevolution 1848 forderte die liberale Opposition den Rucktritt der Hauptvertreter der alten Ordnung Am 11 Marz wurde Schweitzer aus dem Staatsdienst entlassen Bereits am 2 Februar 1848 hatte er ein Entlassungsgesuch eingereicht das aber abgelehnt wurde Schweitzer zog sich auf seine Guter in Clodra bei Berga Elster zuruck Dort feierte er noch hochgeehrt von der furstlichen Familie und ehemaligen Kollegen 1853 sein 50 jahriges Doktorjubilaum Drei Jahre spater starb Christian Wilhelm Schweitzer im Alter von 74 Jahren in Clodra Werke BearbeitenUber den Provocationsprocess bef nach sachs Recht 1807 Lehrbuch des sachs burgerlichen Processes 1813 Uber juristische Uebungs Collegien 1817 Offentliches Recht des Grossh S Weimar Eisenach 1825 Literatur BearbeitenKlaus Ries Wort und Tat das politische Professorentum der Universitat Jena im fruhen 19 Jahrhundert Steiner Stuttgart 2007 ISBN 3 515 08993 4 Autorenkollektiv Biographisches Lexikon zur deutschen Geschichte Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1971 Ernst Wulcker Schweitzer Christian Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 33 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 367 370 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christian Wilhelm Schweitzer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Christian Wilhelm Schweitzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Christian Wilhelm Schweitzer in Kalliope Werke von und uber Christian Wilhelm Schweitzer in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Christian Wilhelm Schweitzer in Zentrale Datenbank NachlasseNormdaten Person GND 117403180 lobid OGND AKS VIAF 20456570 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schweitzer Christian WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 1 November 1781GEBURTSORT NaumburgSTERBEDATUM 26 Oktober 1856STERBEORT Clodra Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Wilhelm Schweitzer amp oldid 232925132