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Clodra ist ein Stadtteil von Berga Elster im Landkreis Greiz in Thuringen ClodraStadt Berga ElsterKoordinaten 50 46 N 12 7 O 50 758611111111 12 118333333333 303 Koordinaten 50 45 31 N 12 7 6 OHohe 303 m u NNEinwohner 214 31 Dez 2012 1 Eingemeindung 8 Marz 1994Postleitzahl 07980Vorwahl 036623Hoffnungskirche ClodraHoffnungskirche Clodra Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDer Ort Clodra liegt zwolf Kilometer Luftlinie nordlich der Kreisstadt Greiz im Bergaer Elstertal im Seitental des Harnbaches etwa 100 m uber dem Niveau des Elstertales Westlich des Ortes fuhrt die Bundesstrasse 175 von Berga nach Weida mit Anschluss an die Bundesstrasse 92 vorbei im Tal der Weissen Elster verlauft die Bahnstrecke von Gera nach Greiz Geschichte BearbeitenBei Bauarbeiten kam 1908 ein geschliffenes neolithisches Feuersteinbeil zu Tage bereits 1811 sollen im Garten des Gutshofes mehrere Topfe oder Urnen mit Asche gefunden worden sein Die im Hochmittelalter durch den Zuzug von Siedlern entstandene Dorfanlage hat als Siedlungsstruktur den Typ des Strassendorfes ausgebildet das sich zwischen der Kirche und dem Rittergut mit Teichen erstreckt Der Ort wurde 1260 als Cloderawe und 1281 als Kloderowe erstmals urkundlich erwahnt Die Begriffe stammen aus dem Slawischen bzw Sorbischen und heissen sinngemass Ort der Holzfaller 2 Als altester Namenstrager tritt 1287 ein Friedrich von Clodra als Propst des Pramonstratenserklosters Mildenfurth in Erscheinung Die durch einen Einfall bohmischer Soldner zerstorte Burganlage von Clodra wird durch eine Sage bezeugt bauliche Reste dieser Burg sind nicht mehr nachweisbar Durch den sachsischen Kurfursten Christian I gelangte Clodra 1586 in den Lehnsbesitz der Familie von Wolfersdorf auf Waltersdorf 3 Das Kloster Cronschwitz bezog aus Schenkungsvertragen und fur sogenanntes Seelgerat Zinseinkunfte aus Clodra Die Clodraer Kirche eine spatromanische Chorturmkirche war bereits vor der Einfuhrung der Reformation Pfarrkirche fur die Nachbarorte Zickra und Dittersdorf Das Kirchengebaude wurde 1633 bei einem Uberfall auf das Dorf in Brand gesteckt und blieb bis zur wirtschaftlichen Konsolidierung des Ortes nach dem Dreissigjahrigen Krieg als Brandruine erhalten Der Wiederaufbau war 1658 in wesentlichen Teilen beendet die Kanzel wurde erst 1764 gestiftet Im Inneren der Kirche befinden sich Grabsteine der Familie von Zehmen als Patronatsherren Am Ufer der Weissen Elster befindet sich die Clodramuhle sie wurde 1533 erstmals erwahnt In ihrer Nahe befindet sich eine Brucke uber die Weisse Elster Beim Hochwasser im Juni 2013 wurden Muhle und Brucke beschadigt Im Jahr 1620 erwarb Moritz Bastian von Zehmen das Rittergut er war zeitweise Oberaufseher der Kurfurstlichen Flosse und Geholze Das befestigte und heute noch wehrhaft erscheinende mit Resten einer Umfassungsmauer und eines Turmes ausgestattete Rittergut Clodra war zuvor im Besitz eines Ritters Hans Adam Metzsch Der Enkel Hans Bastian II von Zehmen verbrachte unter anderem hier seine Kindheit und liess auf eigene Kosten 1658 die ausgebrannte Kirche instand setzen 4 Er rief die Fabian Sebastian Stiftung fur Bedurftige ins Leben aus deren Zinsen bis 1945 sozial Schwache eine Zuwendung erhielten Hans Bastian II von Zehmen wurde zum sachsisch naumburgischen Geheimen Rat berufen er war Deputierter auf kursachsischen Landtagen in Dresden und diente Herzog Moritz zu Sachsen Zeitz sowie Friedrich August I August der Starke Dessen Sohn Moritz Christoph von Zehmen baute 1751 ein neues Herrenhaus in Clodra Letzter Besitzer aus der Familie von Zehmen war Wilhelm von Zehmen Er verkaufte es 1785 an einen Major von Falkenstein Dem Rittergut in Waltersdorf blieb ein Teil der Clodraer Fronbauern der Familie von Wolfersdorf auf Waltersdorf dienstverpflichtet Nach statistischen Erhebungen von 1905 umfasste der Ort Clodra mit seiner Block und Gutsblockflur eine Gesamtflache von 431 ha Im Jahr 1953 erfolgte die LPG Grundung Clodra das erste vollgenossenschaftliche Dorf des Kreises Greiz Die Eingemeindung des Nachbarortes Dittersdorf wurde 1974 vollzogen nbsp Die ClodramuhleSehenswurdigkeiten BearbeitenHoffnungskirche Clodra Personlichkeiten BearbeitenHans Bastian II von Zehmen 1629 1702 Kurfurstlich Sachsischer Geheime Rat Herzoglicher Justizrat und Deputierter auf dem Dresdner Landtag unter anderem aufgewachsen in Clodra Christian Wilhelm Schweitzer 1781 1856 Jurist und Politiker der seinen Lebensabend in Clodra verbrachteEinzelnachweise Bearbeiten Bewertung Erschliessungsqualitat Stadt Gera PDF 2 2 MB Abgerufen am 30 September 2022 Stadt Berga Elster Ortsteile Abgerufen am 27 Mai 2017 G Voss Amtsgerichtsbezirk Weida Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Grossherzogthum Sachsen Weimar Eisenach Heft 25 Fischer Jena 1897 Abschnitt Clodra bearbeitet von Rittmeister von Zehmen S 263 264 Dr Frank Reinhold Vortrag uber die Dorfkirche am 30 August 2011Literatur BearbeitenHanns Moritz von Zehmen Genealogische Nachrichten uber das Meissnische Uradelsgeschlecht von Zehmen 1206 bis 1906 Wilhelm Baensch Dresden 1906 Henriette Joseph Haik Thomas Poroda Das nordliche Vogtland um Greiz Landschaften in Deutschland Band 68 Bohlau Verlag GmbH amp Cie Koln Weimar Wien 2006 ISBN 978 3 412 09003 6 Erlauterungen zu Clodra S 140 143 Frank Reinhold Familienbuch Clodra bei Berga Elster mit Dittersdorf und Zickra Landkreis Greiz Thuringen 1610 bis 1798 Leipzig AMF 2016 Mitteldeutsche Ortsfamilienbucher der AMF 97 Paul Lehfeldt Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Heft XXV Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Verwaltungsbezirk Neustadt Amtsgerichtsbezirk Weida Verlag Gustav Fischer Jena 1897 Reprint Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2014 ISBN 978 3 86777 373 7 S 263 264 Informationen uber Clodra Kirche und Rittergut Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Clodra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dr Frank Reinhold Vortrag uber die Clodramuhle und die Schafwollverarbeitung 21 August 2008 OTZ Artikel uber Clodra und die Hoffnungskirche 30 August 2015Ortsteile der Stadt Berga Elster Albersdorf Berga mit Oberhammer Poltschen Siedlung Neumuhl und Unterhammer Clodra mit Clodramuhle Dittersdorf Eula Grossdraxdorf Kleinkundorf Markersdorf Obergeissendorf Tschirma Untergeissendorf Wernsdorf Wolfersdorf Zickra mit BuchwaldSiehe auch Geissendorf Normdaten Geografikum GND 7577822 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clodra amp oldid 226627201