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Christian Heinrich von Watzdorf ab 1719 Graf von Watzdorf 11 August 1698 in Crostau 12 Juli 1747 auf der Festung Konigstein war ein sachsischer Hofbeamter und Musikmazen aus der Familie von Watzdorf Christian Heinrich von Watzdorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mazenatentum 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWatzdorf war das zweite von neun Kindern des sachsischen Kammerherrn und 1719 in den Grafenstand erhobenen Christoph Heinrich von Watzdorf 1670 1729 und seiner Frau Wilhelmine Friederike geb von Bock Blosheim 1744 Watzdorf studierte 1718 1720 an der Universitat Leipzig und wurde anschliessend Kammerherr am Hof Augusts des Starken in Dresden 1722 unternahm er eine Grand Tour die ihn u a nach Venedig und Rom fuhrte in Venedig wohnte er wahrscheinlich einer Auffuhrung von Tomaso Albinonis Oper Gli eccessi della gelosia bei und lernte den Komponisten personlich kennen Zuruck in Dresden avancierte er 1724 zum Hof und Justizrat Im Juli desselben Jahres wurde er nach Parma gesandt um eine eheliche Verbindung zwischen Johanna Magdalena einer Tochter des Herzogs Johann Georg von Sachsen Weissenfels und Antonio Farnese dem jungeren Bruder des Herzogs von Parma anzubahnen Als diese Mission scheiterte begab sich Watzdorf nach Florenz wo er im September 1725 Prinzessin Violante Beatrix von Bayern so grob beleidigte dass sie sich sowohl beim toskanischen als auch beim sachsischen Hof uber ihn beschwerte Trotz mehrmaliger Aufforderung nach Dresden zuruckzukehren traf Watzdorf erst im August 1726 wieder dort ein Nach dem Tod seines Vaters 1729 erbte er die Guter Wiesa Birkenheide und Crostau dessen Kirche er drei Jahre spater eine von Gottfried Silbermann gebaute Orgel im Wert von 1700 Reichstalern stiftete 1730 wurde Watzdorf der wiederholt Beziehungen mit Bauern und Burgermadchen einging und mehrere uneheliche Kinder zeugte von einem Pachter der Vergewaltigung seiner Tochter angeklagt Das Verfahren endete zwar mit einem Freispruch hatte aber im April 1731 Watzdorfs Entlassung aus der sachsischen Landesregierung zur Folge Als 1733 Friedrich August II Kurfurst von Sachsen wurde fiel Watzdorf endgultig in Ungnade Neben einem personlichen Konflikt mit Geheimrat Heinrich von Bruhl spielte dabei Watzdorfs Forderung eine Rolle die Domherren ausserhalb der landesherrlichen Gerichtsbarkeit zu stellen er selbst war seit dem Tod seines Vaters Domherr der Stifte zu Meissen und Naumburg sowie Dompropst des Stifts St Petri zu Bautzen Watzdorf wurde im April 1733 wegen Hochverrats verhaftet auf die Festung Konigstein gebracht und im November 1735 ohne Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt strafverscharfend wirkten sich dabei seine standigen Konflikte mit dem Festungskommandanten und dem Wachpersonal aus 1734 wurde ihm die Stellung als Kammerherr 1737 die als Dompropst von Bautzen und Domherr zu Meissen und 1742 die als Domherr zu Naumburg entzogen Mehrere Versuche beim Kaiser in Wien Berufung gegen das Urteil einzulegen schlugen fehl Als Watzdorf 1747 nach 14 jahriger Haft im Alter von knapp 49 Jahren starb fiel sein Vermogen an den Staat neben den Landgutern gehorten dazu auch eine Bibliothek mit mehr als 8000 Banden sowie zahlreiche Musikinstrumente Mazenatentum BearbeitenJohann Mattheson erwahnte 1722 in seiner Zeitschrift Critica Musica dass Watzdorf ein grosser Kenner der Music seyn soll 1 Heute ist sein Name vor allem noch mit der sehr gut erhaltenen Orgel Gottfried Silbermanns in Crostau verbunden Watzdorf war auch der Widmungstrager von Tomaso Albinonis 12 Balletti e sonate a tre op 8 Amsterdam 1722 und von Ernst Wilhelm Herzogs Biografie des Komponisten Johann Kuhnau Leipzig 1722 Literatur Bearbeiten Nachgeholte merckwurdige Todes Falle In Neue Genealogisch Historische Nachrichten von den Vornehmsten Begebenheiten welche sich an den Europaischen Hofen zugetragen worinn zugleich Vieler Stands Personen Lebens Beschreibungen vorkommen Der 34 Theil Johann Samuel Heinsii sel Erben Leipzig 1753 S 940 960 hier 955 f Digitalisat Karl von Weber Christian Heinrich Graf von Watzdorff 1747 In ders Aus vier Jahrhunderten Mittheilungen aus dem Haupt Staatsarchive zu Dresden Zweiter Band Tauchnitz Leipzig 1858 S 209 262 Ferdinand Nitze Christian Heinrich von Watzdorf s auf Reudnitz grafl reuss plauensch Rath Hof und Forstmeister zu Untern Greiz historisch genealogische Beschreibung des uralten adligen und grafl Geschlechtes Derer von Watzdorf 1740 im Auftrage und unter Mitwirkung des Herrn Kammerherrn Rudolph von Watzdorf Stoermthal d Z Geschlechtssenior revidirt fortgesetzt und herausgegeben C F Petzold Dresden 1872 S 137 141 Digitalisat Nicola Schneider Christian Heinrich von Watzdorf als Musikmazen Neue Erkenntnisse uber Albinoni und eine sachsische Notenbibliothek des 18 Jahrhunderts In Die Musikforschung 63 2010 S 20 34 Weblinks BearbeitenKurzbiografie auf der Website der Kirchengemeinde Crostau Memento vom 31 August 2018 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Johann Mattheson Critica Musica Pars II Selbstverlag Auf Unkosten des Autoris Hamburg 1722 S 118 Digitalisat Normdaten Person GND 133281159 lobid OGND AKS VIAF 70114580 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Watzdorf Christian Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Watzdorf Christian Heinrich Graf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG sachsischer Hofbeamter Domherr und MazenGEBURTSDATUM 11 August 1698GEBURTSORT CrostauSTERBEDATUM 12 Juli 1747STERBEORT Konigstein Sachsische Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Heinrich von Watzdorf amp oldid 236781755