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Die AHS Centaur Australian Hospital Ship Centaur war ein australisches Hospitalschiff das am 14 Mai 1943 vor der Kuste des australischen Bundesstaates Queensland von dem japanischen U Boot I 177 durch einen einzigen Torpedo versenkt wurde Von den 332 Besatzungsmitgliedern Militarangehorigen Arzten und Krankenschwestern kamen 268 ums Leben Die 64 Uberlebenden mussten 36 Stunden auf Rettung warten Die Versenkung sorgte fur einen offentlichen und politischen Aufschrei und wurde als Kriegsverbrechen angesehen da das Schiff gemass der Haager Friedenskonferenzen unverkennbar als Hospitalschiff gekennzeichnet war Centaur Die Centaur nach der Umwandlung in ein Hospitalschiff 1943 Die Centaur nach der Umwandlung in ein Hospitalschiff 1943 SchiffsdatenFlagge Australien AustralienSchiffstyp PassagierschiffRufzeichen GMQP seit 1934 Heimathafen LiverpoolReederei Blue Funnel LineBauwerft Scotts Shipbuilding and Engineering Company GreenockBaunummer 524Baukosten 146 750 Pfund SterlingKiellegung 16 November 1923Stapellauf 5 Juni 1924Ubernahme 10 August 1924Verbleib 14 Mai 1943 von einem japanischen U Boot versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 96 22 m Lua Breite 14 69 mTiefgang max 6 55 mVermessung 3 222 BRT 1 901 NRT Besatzung 39 Offiziere29 untere Range in Friedenszeiten MaschinenanlageMaschine ein sechszylindriger Dieselmotor von Burmeister amp WainMaschinen leistung 355 PS 261 kW Hochst geschwindigkeit 14 kn 26 km h Propeller 1TransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl I Klasse 50II Klasse 22SonstigesRegistrier nummern Registernummer 147275Die Regierungen Australiens und Grossbritanniens richteten Proteste an die japanische Regierung und forderten die Verurteilung der Verantwortlichen Japan wies jedoch jede Verantwortung von sich der Fall wurde 1948 ohne jegliche Verurteilung geschlossen Das U Boot das die Centaur versenkt hatte konnte erst nach vielen Kontroversen in den 1970er Jahren identifiziert werden Das Wrack des Schiffs wurde erst im Dezember 2009 gefunden Inhaltsverzeichnis 1 Bau und fruhe Jahre als Handelsschiff 2 Zweiter Weltkrieg 3 Australisches Hospitalschiff 4 Die letzte Fahrt 4 1 Beginn der Reise in Sydney 4 2 Versenkung 4 3 Rettung der Uberlebenden 5 Das U Boot 6 Reaktionen 7 Suche nach dem Wrack 8 Gedenken 9 Literatur 10 WeblinksBau und fruhe Jahre als Handelsschiff Bearbeiten nbsp Die Centaur wahrend ihrer Zeit als HandelsschiffDie Centaur wurde von der britischen Reederei Blue Funnel Line mit Sitz in Liverpool in Auftrag gegeben um den veralteten Dampfer Charon aus dem Jahr 1903 auf der Route Australien Singapur zu ersetzen Das Schiff sollte fur den Transport von Fracht und Vieh aber auch von Passagieren geeignet sein und musste zudem auf flachen Sand und Schlammbanken sitzen konnen da die Gewasser am nordwestlichen Ende von Western Australia aufgrund der Gezeiten um bis zu acht Meter schwanken konnten Mit dem Bau wurde die Werft Scotts Shipbuilding and Engineering Company im schottischen Greenock beauftragt wo das 3222 BRT grosse Motorschiff am 16 November 1923 auf Kiel gelegt wurde und am 5 Juni 1924 vom Stapel lief Die Baukosten beliefen sich auf insgesamt 146 750 Pfund Sterling nach damaligem Geldwert Das Schiff das nach dem Kentaur einer Figur aus der griechischen Mythologie benannt wurde war 96 22 Meter lang 14 69 Meter breit und hatte einen maximalen Tiefgang von 6 55 Metern Es wurde mit einem sechszylindrigen Dieselmotor des danischen Schiffbauunternehmens Burmeister amp Wain angetrieben der auf einen Einzelpropeller wirkte und 355 nominale Pferdestarken leistete Sie war eines der ersten zivilen Schiffe das mit einem Dieselmotor ausgestattet wurde Die Hochstgeschwindigkeit lag bei 14 Knoten Das Schiff war ein Turmdecker ein Schiffstyp bei dem die unteren Decks breiter sind als die hoheren Besonders auffallig war auch der elf Meter hohe Schornstein Die Centaur wurde als kombiniertes Passagier und Frachtschiff fur den Australien und Asien Service der Reederei gebaut Sie konnte 72 Passagiere befordern davon 50 in der Ersten Klasse und 22 in der Zweiten Klasse sowie 450 Rinder transportieren und hatte daneben vier Frachtraume fur die Ladung Die Crew bestand aus 39 Offizieren und 29 unteren Rangen Die Ubergabe an die Blue Funnel Line erfolgte am 10 August 1924 und die endgultige Fertigstellung am 29 August 1924 Die Centaur war in Liverpool registriert und fuhr unter britischer Flagge aber ihr tatsachlicher Heimathafen war Fremantle in Australien Als die Centaur Ende 1924 ihren Dienst auf der Route Fremantle Java Singapur aufnahm betrieb die Blue Funnel Line noch zwei andere Schiffe auf dieser Strecke die Gorgon und die Charon welche durch die Centaur ersetzt wurde Auf der Uberfahrt von Fremantle nach Singapur lief das Schiff unter anderem Hafen in der Bali Strasse sowie Surabaya Semarang und Batavia an wobei die Zwischenstopps variierten Von 1928 bis in die 1930er Jahre hinein war sie das einzige Schiff der Blue Funnel Line auf der Route aber der zunehmende Handel brachte die Reederei dazu die Gorgon wieder in Dienst zu stellen 1936 kam zudem ein neues Schiff namens Charon hinzu 1938 kam die Centaur dem japanischen Walfanger Kyo Maru 385 t zu Hilfe der auf der Ruckreise von der Antarktis ein Problem mit den Kesseln bekommen und per Funk um Hilfe gebeten hatte Die Centaur empfing diesen Notruf und schleppte das Schiff nach Geraldton an der Westkuste von Western Australia Zweiter Weltkrieg BearbeitenAls Schiff der britischen Handelsmarine war die Centaur von den 1939 in Kraft getretenen Regelungen des britischen Parlaments in Bezug auf den Einzug von Handelsschiffen fur den Kriegsdienst betroffen Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Centaur am 3 September 1939 zu ihrer Verteidigung mit einem 100 mm Schiffsgeschutz zwei Vickers Maschinengewehren je eines pro Bruckennock zwei Paravane genannten Minenabweisern sowie Vorrichtungen zur Entmagnetisierung um das Schiff fur Magnetminen und Torpedos schwerer auffindbar zu machen ausgerustet nbsp Seeleute der Kormoran in den Rettungsbooten P2 und P4 der CentaurIm Dezember 1939 wurden in Hongkong Sanierungsarbeiten durchgefuhrt wobei ein neuer Propeller installiert und der Dieselmotor mit Technik zur Motoraufladung versehen wurde Diese Technik zur Erhohung des Wirkungsgrades des Motors fiel im April 1942 aus und konnte nicht ersetzt werden da es kriegsbedingt zu Materialknappheit und stets ausgebuchten Werftkapazitaten kam Nach diesen Veranderungen blieb das Schiff zunachst weiterhin auf seiner bisherigen Route Am 19 November 1941 kam es an der Nordwestkuste Australiens zu einem Seegefecht zwischen dem australischen Leichten Kreuzer HMAS Sydney und dem deutschen Hilfskreuzer Kormoran Wahrend 316 der 397 Manner der Kormoran uberlebten sank die HMAS Sydney mit allen 645 Menschen an Bord Als die Sydney nicht in Fremantle einlief begann die Suche nach dem Schiff Am 26 November entdeckte ein Flugzeug ein beschadigtes Rettungsboot das 62 Angehorige der Kriegsmarine an Bord hatte Das Flugzeug dirigierte die Centaur zum Fundort Zunachst wurden Lebensmittel in das Boot hinunter gelassen und einer der Manner wurde an Bord genommen um Meldung zu machen Er gab sich zunachst als norwegischer Handelsoffizier aus gestand aber bald der Erste Offizier der Kormoran zu sein die sieben Tage zuvor im Kampf mit der Sydney untergegangen war Kapitan Dark von der Centaur furchtete die Kaperung seines Schiffs durch die Deutschen wollte die Schiffbruchigen jedoch nicht ihrem Schicksal uberlassen Er erlaubte neun verletzten Mannern an Bord der Centaur zu kommen und nahm das Boot anschliessend in Schlepp Wahrend der Fahrt nach Carnarvon wurde das Rettungsboot jedoch uberschwemmt sodass die Manner von der Kormoran darunter der Kommandant des Schiffs Theodor Detmers von zwei Booten der Centaur an Bord geholt wurden In Carnarvon wurden sie mit anderen Uberlebenden der Kormoran zusammengefuhrt die von anderen Schiffen aufgenommen worden waren Die Centaur brachte sie geschlossen nach Fremantle Nach dem Angriff auf Pearl Harbor und dem Beginn der japanischen Invasion der Malaiischen Halbinsel am 7 Dezember 1941 wurde die Route der Centaur nach Broome im Norden Western Australias umgelegt Ab dem 6 Oktober 1942 wurde sie nach Queensland beordert von wo aus sie zwischen dem Osten Australiens und Neuguinea pendelte Dabei transportierte sie Kriegsmaterial Australisches Hospitalschiff BearbeitenNach dem Eintritt Japans in den Zweiten Weltkrieg wurde es offensichtlich dass die drei Hospitalschiffe die bereits im Dienst Australiens standen die Manunda ex Adelaide Steamship Company die Wanganella ex Huddart Parker Ltd und die Oranje ex Netherland Line nicht fur den Verkehr in den flachen Gewassern Sudostasiens geeignet waren Von den Schiffen der australischen Handelsmarine Australian Merchant Navy erwies sich kein Schiff als zweckdienlich daher wurde beim britischen Ministry of War Transport MoWT nachgefragt So kam es dass die Centaur am 4 Januar 1943 der australischen Regierung zur Verfugung gestellt wurde Die Umbauarbeiten vom Handels zum Hospitalschiff begannen bereits am 9 Januar 1943 Gemass Abschnitt 10 Artikel 5 der Haager Friedenskonferenz von 1907 wurde die Centaur in den festgelegten Farben fur ein Hospitalschiff gestrichen Dazu gehorten weisse Decksaufbauten ein weisser Rumpf mit einem grunen Langsstreifen und rote Kreuze die von beiden Seiten als auch von oben gesehen werden konnten Auch die Identifikationsnummer 47 wurde aufgemalt Nachts wurden die Markierungen zur besseren Erkennung beleuchtet Ausserdem wurde die Bewaffnung die 1939 installiert worden war wieder demontiert Die Umwandlung des Schiffs und die Identifikationsdaten wurden am 5 Februar 1943 an das Rote Kreuz ubermittelt die dies wiederum unmittelbar an Japan weitergaben Die Informationen wurden ausserdem durch die Presse bekannt gemacht Am 1 Marz 1943 trat das Schiff offiziell als AHS Australian Hospital Ship Centaur in Dienst und am 12 Marz wurden Probefahrten durchgefuhrt bei denen die Eignung des Schiffs gepruft wurde Nach der ersten Fahrt von Melbourne nach Sydney stellten der Kapitan der Leitende Offizier und der Chief Medical Officer eine Mangelliste zusammen Nach den entsprechenden Ausbesserungen unternahm die Centaur eine weitere Testfahrt von Townsville nach Brisbane und beforderte dabei erstmals verwundete Soldaten Nachdem sich das Schiff nun als tauglich fur seinen neuen Einsatzzweck erwiesen hatte wurde die Centaur damit beauftragt am 21 Marz medizinisches Personal von Sydney nach Port Moresby Papua Neuguinea zu bringen und auf der Ruckfahrt verwundete australische und amerikanische Soldaten sowie einige japanische Kriegsgefangene zu transportieren Die letzte Fahrt BearbeitenBeginn der Reise in Sydney Bearbeiten Nach der Ruckkehr von der ersten Fahrt nach Sydney am 8 Mai 1943 wurde die Centaur nach Darling Harbour geschickt Dort lief sie am Mittwoch dem 12 Mai 1943 um 10 44 Uhr unter dem Kommando des 53 jahrigen Kapitans George Alexander Murray zu ihrer zweiten Fahrt nach Port Moresby aus An Bord waren 332 Menschen 75 Besatzungsmitglieder acht Army Offiziere 46 untere Army Range 192 australische Soldaten der 2 12th Field Ambulance der Torres Strassen Lotse Richard Mumford Salt sowie zwolf australische Krankenschwestern des Australian Army Nursing Service AANS unter der Leitung der 39 jahrigen Oberschwester Sarah Anne Jewell Wahrend das mannliche Army Personal direkt der Centaur zugeteilt worden war kam der Grossteil der Krankenschwestern von der Oranje Bei der Beladung des Schiffs kam es zu einem Zwischenfall als die Krankenwagenfahrer der Field Ambulance ihre personlichen Waffen und Munition an Bord bringen wollten Sie stiessen auf Widerstand durch Kapitan Murray und den Chief Medical Officer und erregten Besorgnis unter Besatzung und Hafenarbeitern dass die Centaur moglicherweise Militarguter wie Waffen nach Neuguinea bringen wurde Waffen waren nach Artikel 8 der Haager Friedenskonferenz an Bord nur erlaubt wenn dem Kapitan offiziell bestatigt wurde dass sie nur zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Verteidigung der Verwundeten verwendet wurden Die ubrige Ladung des Schiffs wurde auf der Suche nach weiterer Bewaffnung durchsucht aber es wurde nichts gefunden Die Centaur verliess Sydney ohne jegliche Bewaffnung ohne Geleitschutz und ohne kampffahige Truppen an Bord Erster Zwischenstopp der Reise sollte Cairns im Norden von Queensland sein Nachts wurde die aussere Lackierung angestrahlt damit das Schiff unmissverstandlich als Hospitalschiff zu erkennen war Versenkung Bearbeiten Zwei Tage nach dem Auslaufen am Freitag dem 14 Mai 1943 wurde die Centaur gegen 04 10 Uhr morgens auf der Position 25 17 S 154 05 E von einem ungesichteten U Boot torpediert Die meisten Menschen an Bord schliefen zu dieser Zeit noch Der Torpedo traf die Oltanks an der Backbordseite etwa zwei Meter unterhalb der Wasserlinie und riss ein acht bis zehn Meter breites Loch in die Schiffshulle Die Explosion setzte das Ol in Brand und liess das Schiff von der Kommandobrucke bis zum Heck in Flammen aufgehen Die Brucke kollabierte und der Schornstein sturzte auf das Deck nbsp Die Centaur sank etwa 24 Meilen vor North Stradbroke IslandViele der Menschen an Bord kamen direkt durch die Explosion und den sich unkontrollierbar ausbreitenden Brand ums Leben Andere konnten wegen der schnell zunehmenden Schraglage und der einstromenden Wassermassen nicht an Deck gelangen und ertranken in ihren Kabinen Wieder andere die es von Bord schafften erlagen ihren Verletzungen oder ertranken weil sie nichts zum Festklammern fanden Der Sog des sinkenden Schiffs zog viele Menschen nach unten Die Uberlebenden berichteten auch von Haiangriffen und dass sich die Tiere nicht scheuten durch Ol zu schwimmen Die Centaur entwickelte eine schwere Schlagseite nach Backbord kenterte schliesslich und sank nur drei Minuten nach dem Torpedotreffer mit dem Bug voran in etwa 2 000 Meter tiefem Wasser In der kurzen Zeit konnten keine Rettungsboote ausgesetzt und keine Notrufe abgesetzt werden Durch den Untergang wurden jedoch zwei Rettungsboote und mehrere Flosse losgerissen und schwammen auf dem Wasser Der Angriff ereignete sich etwa 24 Seemeilen ostnordostlich der Landzunge Point Lookout auf der Insel North Stradbroke Island an der Kuste von Queensland 268 Menschen kamen durch die Versenkung ums Leben darunter Kapitan Murray 44 weitere Besatzungsmitglieder alle acht Army Offiziere 45 der 46 anderen Army Range 160 australische Soldaten und elf der zwolf Krankenschwestern Rettung der Uberlebenden Bearbeiten 64 Menschen uberlebten die Versenkung Zahlreiche trugen Verbrennungen Knochenbruche und andere Verletzungen davon Sie brachten 36 Stunden im Wasser zu und hielten sich dabei an Fassern Wrackteilen und beschadigten Flossen fest Eines der Flosse hatte Proviant und Wasser an Bord was beides streng rationiert wurde Wahrend der Zeit im Wasser wurden sie durch die Stromung etwa 20 Seemeilen in nordostlicher Richtung von der Untergangsstelle weggetrieben und drifteten etwa zwei Seemeilen auseinander Die Uberlebenden sahen nacheinander mindestens vier Schiffe deren Aufmerksamkeit sie aber trotz Signalraketen nicht erregen konnten Auch die Gerausche von Flugzeugen konnten sie wahrnehmen nbsp Ellen Savage die einzige weibliche UberlebendeAm Morgen des 15 Mai 1943 lief in Brisbane der amerikanische Zerstorer USS Mugford aus um den 11 063 Tonnen grossen neuseelandischen Frachter Sussex auf dessen Fahrt nach Tasmanien zu eskortieren Gegen 14 00 Uhr nachmittags sichtete ein Ausguck an Bord der Mugford etwas am Horizont Zur selben Zeit wurde dasselbe Objekt von einer Avro Anson der No 71 Squadron der Royal Australian Air Force gesichtet Das Flugzeug das sich auf einer U Boot Suchpatrouille befand naherte sich dem Objekt und kehrte kurz darauf zur Mugford zuruck um zu signalisieren dass es sich um hilfebedurftige Schiffbruchige handelte Der Kapitan der Mugford Commander Howard Grant Corey von der United States Navy schickte die Sussex allein weiter und begann mit der Bergung der Uberlebenden Zum Zeitpunkt ihrer Rettung hatten sich die Uberlebenden der Centaur in zwei grosse und drei kleinere Gruppen formiert wahrend einige wenige allein im Wasser trieben An Bord der Mugford wurden Schutzen postiert um auf Haie zu schiessen falls dies erforderlich war Andere Manner standen bereit um notfalls ins Wasser zu springen und Uberlebenden zu helfen Das medizinische Personal der Mugford untersuchte jeden einzelnen von ihnen Die Besatzung des Zerstorers erfuhr von den Uberlebenden dass sie von dem Hospitalschiff Centaur stammten Um 14 14 Uhr kontaktierte die Mugford den diensthabenden Navy Kommandanten Naval Officer in Charge in Brisbane Captain Edward Penry Thomas und informierte ihn uber die Versenkung der Centaur und die Bergung der Uberlebenden Die Rettungsaktion dauerte 80 Minuten aber der Zerstorer suchte die Gegend noch bis nach Einbruch der Dunkelheit nach weiteren Uberlebenden ab Am Abend des 15 Mai brach die Mugford nach Brisbane auf wo sie kurz vor Mitternacht eintraf Weitere Bergungsversuche in den Gewassern vor North Stradbroke Island wurden am 16 Mai durch die USS Helm und vom 16 bis 21 Mai durch die HMAS Lithgow sowie vier Motortorpedoboote durchgefuhrt Es wurden aber keine weiteren Uberlebenden gefunden Der Kommandant der Lithgow war Charles Theodore Graham Haultain dessen Schwester Cynthia Haultain eine der Krankenschwestern war die an Bord der Centaur ums Leben gekommen war Unter den Geretteten waren der Lotse Richard Salt der einzige Uberlebende der 19 Arzte an Bord der Centaur Lieut Colonel Leslie McDonald Outridge und der Zweite Offizier Richard Gordon Rippon der ranghochste uberlebende Offizier Von den zwolf Krankenschwestern hatte als einzige die 30 jahrige Ellen Savage uberlebt Sie hatte zum Zeitpunkt des Angriffs wie die meisten an Bord der Centaur geschlafen und traf an Deck zusammen mit ihrer Kabinennachbarin Myrtle Moston auf Lt Colonel Clement P Manson den leitenden Offizier des medizinischen Personals Er sagte ihnen That s right girlies jump for it now in etwa Ok Madels springt jetzt Durch den Sog des sinkenden Schiffs geriet Savage in einen Mahlstrom aus Metall und Holz wodurch sie sich die Nase und mehrere Rippen brach Daneben trug sie Prellungen und ein gerissenes Trommelfell davon Sie durchstiess die Oberflache in einem Olfilm und konnte sich an Trummern festhalten Wahrend der 36 Stunden auf dem offenen Meer demonstrierte Savage grossen Mut sorgte fur die Aufrechterhaltung der Moral und kummerte sich trotz ihrer eigenen Verletzungen um andere Verwundete Fur diesen Verdienst wurde Ellen Savage am 22 August 1944 mit der George Medal ausgezeichnet Das U Boot BearbeitenAn Bord der Centaur hatte vor dem Angriff niemand das U Boot gesehen daher konnte es zunachst nicht identifiziert werden Aufgrund der Position des Schiffs der Entfernung zum Land und der Wassertiefe wurde angenommen dass es sich um eines der japanischen U Boote handeln musste die zu dieser Zeit vor der australischen Kuste operierten Mehrere Uberlebende gaben an gehort zu haben wie sich das U Boot nach dem Angriff an der Oberflache bewegte Der Schiffskoch Francis Martin sagte zudem aus das U Boot nach dem Untergang gesehen zu haben wahrend er abseits der grosseren Gruppen allein auf einer Lukenabdichtung trieb Nachdem die Uberlebenden der Centaur von der USS Mugford an Land gebracht worden waren beschrieb Martin das U Boot gegenuber der ortlichen Marineaufklarung Naval Intelligence Seine Beschreibung passte zum Typ Kadai VII der Kadai Klasse von U Booten der Kaiserlich Japanischen Marine nbsp I 176 ein U Boot des gleichen Typs wie I 177Zum Zeitpunkt des Angriffs waren drei U Boote dieses Typs in den Gewassern vor der australischen Kuste aktiv I 177 unter dem Kommando von Kaigun Shōsa Korvettenkapitan Hajime Nakagawa I 178 unter Kaigun Shōsa Hidejiro Utsuki und I 180 unter Kaigun Shōsa Toshio Kusaka Keines der drei U Boote uberstand den Krieg I 177 wurde am 3 Oktober 1944 von dem amerikanischen Geleitzerstorer Samuel S Miles I 178 am 25 August 1943 von dem amerikanischen Zerstorer Patterson und I 180 am 26 April 1944 von dem amerikanischen Geleitzerstorer Gilmore versenkt Nakagawa und Kusaka wurden vor dem Verlust ihrer Einheiten auf andere U Boote versetzt wahrend Utsuki bei der Versenkung von I 178 ums Leben kam Im Dezember 1943 wies die japanische Regierung in einer offiziellen Stellungnahme jede Verantwortung fur die Versenkung der Centaur von sich Auch in weiteren japanischen Dokumenten die nach dem Krieg zur Verfugung standen wurde jede Verantwortung abgelehnt Obwohl die Versenkung ein Kriegsverbrechen darstellte wurde niemand dafur verurteilt Zwischen 1944 und 1948 fanden Untersuchungen statt in deren Rahmen japanische U Boot Kommandanten deren Vorgesetzte und andere Besatzungsmitglieder befragt wurden Obwohl schon wahrend der Untersuchungen der Verdacht auf das U Boot I 177 und seinen Kommandanten Hajime Nakagawa fiel konnte dessen Beteiligung nicht eindeutig nachgewiesen werden Die Akte der Centaur wurde am 14 Dezember 1948 geschlossen ohne dass jemand zur Rechenschaft gezogen worden war Der britische Navy Offizier Marinehistoriker und Autor George Hermon Gill 1895 1973 kam in seinem 1968 erschienenen Werk Royal Australian Navy 1942 1945 zu dem Schluss dass es sich bei dem U Boot entweder um I 178 oder um I 180 gehandelt haben muss Das erstere erschien wahrscheinlicher da es von allen japanischen U Booten am langsten in den australischen Gewassern operiert hatte Nach offiziellen Angaben war I 178 jedoch im Zeitraum der Versenkung der Centaur fur keine Todesfalle verantwortlich Der deutsche Militarhistoriker Jurgen Rohwer behauptete in seiner Chronik des Seekrieges 1939 1945 deutsche Erstausgabe 1968 englische Erstausgabe Chronology of the War at Sea 1972 dass I 177 das gesuchte U Boot war Er berief sich dabei auf einen japanischen Bericht aus dem hervorging dass I 177 am 14 Mai 1943 ein Schiff in derselben Gegend versenkt hatte in dem die Centaur untergegangen war Kaigun Shōshō Konteradmiral Kaneyoshi Sakamoto der Rohwer den Bericht gezeigt hatte gab in seinem Buch The History of Submarine Warfare 1979 an dass I 177 fur die Versenkung der Centaur verantwortlich war Als beglaubigtes Werk uber die Geschichte der japanischen Kriegsmarine wurde Sakamotos Buch als offizielles Dokument angesehen und I 177 wurde als das U Boot anerkannt das die AHS Centaur versenkt hatte Nachfolgende Werke griffen die Rolle von I 177 und Kommandant Nakawaga im Zusammenhang mit der Centaur auf Nakawaga verweigerte bis an sein Lebensende jede Aussage uber die Versenkung Er verbrachte wegen anderer Kriegsverbrechen darunter des Schiessens auf Schiffbruchige vier Jahre im Gefangnis und starb 1991 Reaktionen BearbeitenDie Medien wurden am 17 Mai 1943 uber die Versenkung informiert Gleichzeitig wurde ihnen aufgetragen die Neuigkeit nicht zu verbreiten bis die Nachricht am Mittag des 18 Mai vom Hauptquartier des Southwest Pacific Area und am folgenden Nachmittag von Premierminister John Curtin bekannt gemacht wurde Die Neuigkeit von der Versenkung machte weltweit Schlagzeilen und kam auf die Titelseiten der Times in London der New York Times in New York und der Gazette in Quebec In einigen Tagesblattern ubertrumpfte das Geschehnis die von der No 617 Squadron Dam Busters durchgefuhrte Operation Chastise die am 16 17 Mai 1943 stattfand nbsp Ein australisches Propagandaplakat das dazu aufruft die Opfer der Centaur zu rachenDie Versenkung des Hospitalschiffs Centaur hatte einen offentlichen Aufschrei zur Folge Als Missachtung der Haager Friedenskonferenzen und als Kriegsverbrechen wahrgenommen zog der Zwischenfall heftige Reaktionen von Premierminister John Curtin Oppositionsfuhrer Arthur Fadden und General Douglas MacArthur nach sich Die australischen Politiker instrumentalisierten die Versenkung und nutzten sie als Symbol dafur wie entschieden Australien gegen einen brutalen und kompromisslosen Feind kampfen musse Es wurden Propagandaplakate gedruckt die zum Kauf von Kriegsanleihen oder zum Eintritt in die Streitkrafte bewegen sollten Es kam von mehreren Seiten wie der Fluggesellschaft Ansett Australia und auch der Werft die die Centaur in ein Hospitalschiff umgerustet hatte zu Geldspenden und Fonds um einen Ersatz fur die Centaur bereitstellen zu konnen Grosse Teile der Offentlichkeit konnten zunachst nicht glauben dass ein japanisches U Boot tatsachlich ein unbewaffnetes Hospitalschiff versenkt hatte daher kam direkt nach der Bekanntmachung des Vorfalls das Gerucht auf das Schiff habe Munition oder Waffen transportiert Die Japaner hatten dies gewusst und das Schiff aus diesem Grund versenkt Das australische Militar ging davon aus dass den Japanern vollkommen bewusst gewesen war dass die Centaur ein Hospitalschiff war und dass sie es mit voller Absicht versenkten Am 29 Mai 1943 ging bei der japanischen Regierung eine offizielle Protestnote ein die in Zusammenarbeit der australischen Regierung dem Militar der Admiralitat und General McArthur ausgearbeitet worden war Die Antwort erfolgte am 26 Dezember 1943 Japan gab an dass keine Informationen bezuglich der gemachten Anschuldigungen vorlagen und wies daher jede Verantwortung von sich Im Gegenzug wurde weiter angefuhrt dass neun japanische Hospitalschiffe von den Alliierten angegriffen worden waren auch wenn sich diese Behauptung gegen die Vereinigten Staaten und nicht gegen Australien richtete Etwa zur selben Zeit schickte auch das International Committee of the Red Cross ICRC ein Protestschreiben an das Japanische Rote Kreuz Zwar kam es danach noch zu weiterem schriftlichen Austausch wegen des schleppenden Fortschrittes der Angelegenheit informierte die britische Regierung den australischen Premierminister Curtin aber am 14 November 1944 dass in Bezug auf die Centaur keine weitere Kommunikation erfolgen werde Suche nach dem Wrack BearbeitenDie ersten Suchaktionen bei North Stradbroke Island und der benachbarten Moretoninsel fanden bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs statt brachten aber keine Ergebnisse Die Position die der uberlebende Zweite Offizier Richard Rippon angegeben hatte wurde von einigen Seiten angezweifelt In den folgenden Jahren wurden weitere Vermutungen zur Lage des Wracks gemacht die nicht zutrafen 1995 entdeckte der Taucher Donald Dennis neun Seemeilen vor dem Leuchtturm der Moretoninsel ein Schiffswrack das er der Centaur zuschrieb Er behauptete das Meeresmuseum von Queensland und das Australian War Memorial hatten die Identitat des Wracks bestatigt Aufgrund von Offizier Rippons genannter Position und der Stelle an der die USS Mugford die Uberlebenden der Centaur gefunden hatte gab es jedoch uber Jahre Zweifel an Dennis Behauptung Am 14 Mai 2002 untersuchten die beiden Wracktaucher Trevor Jackson und Simon Mitchell das betroffene Wrack Sie hielten es fur zu klein und glaubten eher dass es sich um das Frachtschiff Kyogle handelte welches am 12 Mai 1951 von der Royal Australian Air Force im Rahmen einer Bombenubung versenkt worden war Es stellte sich heraus dass nie jemand vom Marinemuseum vom Queensland Dennis Aufnahmen vom Wrack gesehen hatte Die australische Navy entsandte drei Schiffe die die Wrackstelle zwei Monate lang untersuchten bevor sie erklarte dass es sich nicht um die Centaur handele Nachdem im Fruhjahr 2008 das Wrack der Sydney 67 Jahre nach seiner Versenkung gefunden worden war wurden Stimmen laut die eine erneute umfangreiche Suche nach der Centaur forderten Bis Ende des Jahres 2008 wurde durch die australische Staatsregierung und die Bundesregierung von Queensland ein entsprechendes Komitee zusammengestellt Beide Parteien stellten je zwei Millionen australische Dollar zur Verfugung Die Suche wurde von dem US amerikanischen Ozeanografen David Mearns geleitet und an Bord des Schiffs Seahorse Spirit durchgefuhrt das von den Defence Maritime Services zur Verfugung gestellt wurde Zwischen dem 15 und 18 Dezember 2009 wurden per Sonar insgesamt sechs Objekte geortet die von der Grosse her in Frage kamen Am 20 Dezember 2009 bestatigte Mearns das Wrack der Centaur gefunden zu haben Es liegt 35 Seemeilen ostlich der Moretoninsel auf Position 27 16 59 S 153 59 13 O 27 283055555556 153 98694444444 Koordinaten 27 16 59 S 153 59 13 O in 2059 Metern Tiefe Die Position weicht nur eine Seemeile von der Angabe des Zweiten Offiziers Richard Rippon ab Zwischen dem 10 und 12 Januar 2010 wurden vier Tauchgange zum Wrack unternommen um es fotografisch und filmisch zu dokumentieren Beim letzten dieser Tauchgange wurde auf dem Vorderdeck eine Gedenkplakette angebracht Das Wrack wurde inzwischen zum Kriegsgrab erklart und untersteht dem Schutz des Historic Shipwrecks Act von 1986 Gedenken Bearbeiten1948 grundeten Krankenschwestern aus Queensland in Brisbane den Centaur Memorial Fund for Nurses Mit dem Geld das dadurch zusammenkam wurde der Bau des Centaur House finanziert einer Unterbringung und ein Treffpunkt fur Krankenschwestern Das Centaur House existiert heute nicht mehr der Centaur Memorial Fund for Nurses aber nach wie vor Am 15 September 1968 wurde in Caloundra ein Steingrab enthullt das die ortliche Niederlassung des Rotary International Club gesponsert hatte 1990 wurde im Concord Repatriation General Hospital in Sydney ein Glasfenster eingebaut das die Centaur zeigt und die Namen der Toten auflistet Im Australian War Memorial gab es ausserdem ein Schaubild das ein von der Blue Funnel Line prasentiertes Modell des Schiffs und Beitrage von Uberlebenden enthielt darunter eine Schwimmweste eine Leuchtrakete und einen Verbandkasten 1992 wurde es entfernt um Platz fur ein Schaubild fur den Vietnamkrieg zu machen Am 14 Mai 1993 wurde zum 50 Jahrestag des Untergangs in Coolangatta einem Vorort von Gold Coast durch Senator John Faulkner ein Denkmal enthullt Es besteht aus einem grossen Stein der von einer Pyramide gekront wird und von Plaketten umgeben ist die an die Centaur und andere Schiffe erinnern die die australische Handelsmarine und die Royal Australian Navy im Zweiten Weltkrieg verlor Literatur BearbeitenGeorge Hermon Gill Royal Australian Navy 1942 1945 Canberra 1968 Jurgen Rohwer Chronik des Seekrieges 1939 1945 Oldenburg Gerhard Stalling 1968 Kaneyoshi Sakamoto The History of Submarine Warfare 1979 Alan E Smith Three Minutes of Time the Torpedoing of the Australian Hospital Ship Centaur Tugun Queensland Lower Tweed River Historical Society 1991 Christopher S Milligan Australian Hospital ship Centaur The Myth of Immunity Hendra Queensland Nairana Publications 1993 Brian James Crabb Beyond the Call of Duty Shaun Tyas 1 Juni 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Centaur Sammlung von Bildern Ubersicht in der Clydebuilt Ships Database Zusammenfassung der Geschichte der Centaur Versenkung der Centaur auf der offiziellen Seite des australischen Department of Veteran s Affairs Sammlung zeitgenossischer Berichte und Schriftstucke sowie Fotos Detaillierte Liste mit Besatzungsmitgliedern Militarpersonal und Pflegepersonal der letzten Fahrt Die Krankenschwestern der Centaur Informationen uber Ellen Savage die einzige uberlebende Krankenschwester Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Centaur Schiff 1924 amp oldid 238437066