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Caspar Zdenko Graf von Capliers tschechisch Zdenek Kaspar hrabe Kaplir ze Sulevic 1611 6 Oktober 1686 in Wien war Freiherr von Sulewitz k k Feldmarschall Verteidiger von Wien und Vizeprasident des Hofkriegsrates Caspar Zdenko Graf von Capliers 1611 1686 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCapliers war der Sohn des Appellationsrates Albrecht Ritter von Capliers 1614 und der Magdalena von Udritsch Magdalena z Udrce Nach dem fruhen Tod seines Vaters ubernahm sein Grossvater Caspar Ritter von Capliers die Erziehung Dieser geriet als Teilnehmer des Bohmischen Aufstandes von 1618 in Gefangenschaft und wurde am 21 Juni 1621 enthauptet sein Vermogen eingezogen Die Mutter floh daraufhin zu Verwandten und Caspar Zdenko wurde kaiserlicher Offizier 1632 erbte er von einem Vetter die Herrschaft Ober Koblitz Horni Chobolice Im Jahr 1642 erlangte er den Dienstgrad des Oberstwachtmeisters 1646 des Oberstleutnants und ein Jahr spater die Beforderung zum Kommandanten von acht Kompagnien Kurassieren 1649 erhielt er das Patent auf ein Regiment Kavallerie Mit dem Regiment zog er fur die Spanier gegen die Franzosen im Gebiet von Mailand Im Jahr 1654 erhob ihn Kaiser Ferdinand III in den Freiherrenstand Im Juni 1656 wurde er zum General Feldwachtmeister und 1661 zum Feldmarschallleutnant befordert 1663 folgte die Berufung in den Hofkriegsrat nach Wien Im Jahr 1671 wirkte er als Gerichtsbeisitzer im Prozess gegen die ungarischen Verschworer Nadasdy Zriny und Frangepan mit Seine grossen Kenntnisse im Geschutzwesen verschafften ihm zunachst am 7 Juli 1673 den Posten des Generalfeldzeugmeisters ehe er von 1674 bis 1678 das wichtige Amt eines General Kriegskommissars bekleidete In diese Zeit fiel auch seine Erhebung in den erblichen bohmischen Grafenstand Der Rang wurde am 5 Februar 1676 auch auf das Romische Reich deutscher Nation ausgedehnt Wahrend des Hollandischen Krieges besetzten die Franzosen Freiburg im Breisgau und bedrohten Tirol Capliers wurde das Kommando uber die Truppen in Innsbruck ubertragen Nach dem Frieden von Nimwegen wurde er nach Prag gerufen Dort weilte der Hof da in Wien die Pest wutete Dort nahm er an den Beratungen des Hofes uber die in Bohmen ausgebrochenen Bauernunruhen teil Capliers gehorte zur Partei derjenigen die ein Entgegenkommen empfahlen Am 7 Marz 1681 wurde er zum Vizeprasidenten des Hofkriegsrates ernannt Bei der Kronung von Kaiser Leopolds I dritter Frau Eleonore Magdalene von Pfalz Neuburg in Sopron wurde er neben dem Fursten Schwarzenberg dem Hofkanzler Johann Paul Hocher und dem Grafen Nostitz zu den wichtigen Verhandlungen uber die Gravamina der ungarischen Stande zugezogen Am 12 Dezember fungierte er mit dem Grafen Palffy als kaiserlicher Kommissar bei der feierlichen Hinterlegung Versperrung und Versiegelung der ungarischen Kroninsignien Wahrend der Turkenbelagerung im Jahr 1683 wurde er vom Kaiser zum Vorsitzenden des geheimen Deputiertenkollegiums bestimmt das wahrend der Abwesenheit des Kaisers im belagerten Wien die Regierungsgeschafte fuhrte Im Schreiben des Kaisers vom 9 Juli 1683 erhielt er uneingeschrankte Vollmachten Er war mit der Verwaltung beschaftigt das bedeutete Beschaffung und Verteilung des Proviantes und der Geldmittel die Handhabung der Gesundheitspolizei die Beistellung von Arbeitskraften das Heranziehen tauglicher Manner zum Waffendienst etc Aus militarischen Angelegenheiten hielt er sich heraus bis zu dem Zeitpunkt als Graf Starhemberg verwundet wurde und sein Vertreter Graf Daun mit Fieber krank lag Capliers ubernahm nun auch das Kommando uber die Verteidiger dazu gehorte auch die Einrichtung von neuen Batterien auf der Molker und Lowenbastei Vom Kaiser wurde er fur seine Leistungen im Dezember 1683 zum Generalfeldmarschall ernannt und die Burgerschaft von Wien verehrte ihm ein Geschenk von 1500 Gulden in Gold Aber seine Krafte waren bald am Ende Als der polnische Konig Johann III Sobieski nach erfolgreichem Entsatz von Wien in die Stadt einzog lag er krank im Bett Dem grossen Bankett zu Ehren des Konigs am 13 Dezember musste er fernbleiben Nachfolgend besuchte der Konig den Grafen am Krankenbett in Anerkennung seiner Leistungen wahrend der Belagerung Capliers galt als gebildeter Mann Er sprach Deutsch Tschechisch Lateinisch Franzosisch und Italienisch Auf seinem Schloss Mileschau bei Lobositz hatte er nicht nur eine grosse Bibliothek sondern auch eine Sammlung mathematischer Instrumente eine gut ausgestattete Rustkammer und eine Bildergalerie mit Werken von Perugino Rubens Tizian Guido Reni und Carlo Dolci Er starb am 6 Oktober 1686 in Wien und wurde in der von ihm erbauten Sankt Antonius Kapelle in Mileschau begraben Mit ihm starb der letzte Graf seines Geschlechts In seinem Testament verfugte er dass am 12 September Tag des Entsatzes von Wien jeden Jahres ein Hochamt in Mileschau abgehalten werde und dass zum Andenken an die 62 tagige Belagerung 62 Gulden an die Ortsarmen verteilt wurden Dies wurde noch im 19 Jahrhundert so durchgefuhrt Familie Bearbeiten Er war mehrfach verheiratet Im Jahr 1644 heiratete er Anna von Bukovan 1645 Tochter von Vaclav Bukovansky z Bukovan und Helena Cernin von Chudenic und Witwe von Georg Kaplirz de Sulewicz 1644 Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1646 Anna Katharina von Hoyos 1624 20 Januar 1665 Tochter des Grafen Johann Balthasar von Hoyos und der Dorothea Teyfe von Gnadt Seine dritte Frau wurde Anna Theresia Zucker von Tamfeld 1638 16 Oktober 1712 Tochter des Jaroslav Franz Zucker von Tamfeld und der Anna Sibilla Zdarsky von Zdar 1 Alle Ehen blieben kinderlos 2 Seine letzte Frau war die Witwe von Karel Kaspar Kaplir ze Sulevic auf Nedveditz Nach dem Tod ihres zweiten Mannes heiratete sie den Grafen Philipp Emerich Metternich von Winneburg und Beilstein 1625 1698 3 Literatur BearbeitenFreiherr von Helfert Caspar Zdenko Graf von Capliers in Berichte und Mittheilungen des Alterthums vereines zu Wien Jg 1881 S 120ff Oscar Criste Capliers Caspar Zdenko Graf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 442 445 Elfriede Kaplirz von Sulewicz Zeitspuren ISBN 9783844240986Einzelnachweise Bearbeiten Johann F von Schonfeld Materialien zur Diplomatischen Genealogie des Adels Band 1 S 365 Digitalisat Beschreibung der Bisher bekannten bohmischen Privatmunzen und Medaillen S 221 Digitalisat StammbaumNormdaten Person GND 129805866 lobid OGND AKS VIAF 10934756 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Capliers Caspar Zdenko vonALTERNATIVNAMEN Capellier Caspar Zdenko von Cappleri de Sulewicz Caspar Zdenko von Capliers Caspar Zdenko Graf vonKURZBESCHREIBUNG Freiherr von Sulewitz k k Feldmarschall Vizeprasident des Hofkriegsrates Verteidiger von WienGEBURTSDATUM 1611STERBEDATUM 6 Oktober 1686STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caspar Zdenko von Capliers amp oldid 216088463