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Carl Heinrich Jurgens 3 Mai 1801 in Braunschweig 2 Dezember 1860 in Wiesbaden war ein deutscher lutherischer Theologe Redakteur Publizist und Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Vormarz 2 Revolution 1848 1849 3 Autor und Publizist 4 Schriften Auswahl 5 LiteraturVormarz BearbeitenSein Vater war Schatzeinnehmer Nach dem Abschluss der Schule studierte Jurgens Theologie in Gottingen und promovierte zum Dr theol Er war seit 1820 Mitglied des Corps Brunsviga Gottingen Danach war er Pfarrer in Amelunxborn Negenborn und Stadtoldendorf In den 1830er Jahren kam er in Kontakt mit Karl Steinacker Durch diesen kam er in Verbindung mit Carl Theodor Welcker An dem von diesem mitherausgegeben Rotteck Welckerschen Staatslexikon hat er als Autor ebenso mitgearbeitet wie an Konversationslexika und als Autor von Zeitschriftenbeitragen Daneben war er Mitbegrunder des Gustav Adolf Vereins Dadurch geriet er in Widerspruch zur Kirchenleitung Nach der Entthronung von Herzog Karl II 1830 hat Jurgens sich zwar gegen ein Naturrecht auf Widerstand gewandt gleichwohl an die Fursten insbesondere den preussischen Konig Friedrich Wilhelm III nachdrucklich appelliert endlich ihr Verfassungsversprechen aus der Zeit der Befreiungskriege einzulosen In seiner Schrift Uber die Notwendigkeit durchgreifender Reformen bei der gegenwartigen Lage Deutschlands wandte er sich gegen die naturrechtliche Vertragslehre vom Wesen des Staates sowie gegen jede revolutionare Bewegung Stattdessen pladierte er fur eine fortschreitende evolutionare Entwicklung Im Kern hat er diese Auffassung auch spater stets vertreten In den Jahren 1837 bis 1839 war er Mitglied im Braunschweiger Landtag Im Jahr 1842 wurde er erneut gewahlt hat das Mandat aber nicht angetreten Revolution 1848 1849 Bearbeiten Hauptartikel Revolution 1848 1849 in Braunschweig Zu Beginn der Marzrevolution war er der Fuhrer der liberal nationalen Bewegung in Braunschweig Er war Mitglied des Frankfurter Vorparlaments und des Funfzigerausschusses In diesen gelang es ihm gegen radikale Krafte eine Gruppe Gemassigter zusammenzubringen die damit weitergehende Beschlusse verhindern konnten Fur den Wahlkreis Braunschweig Stadt wurde Jurgens in die Frankfurter Nationalversammlung gewahlt Dieser gehorte er bis zum Ende an Er war Mitglied im zentralen Wahlausschuss und im Verfassungsausschuss An der Verfassungsdiskussion hat er sich intensiv beteiligt Er gehorte zunachst der Casinosfraktion und spater der Fraktion Pariser Hof an Einen deutschen Einheitsstaat ohne Untergliederung in einzelne Lander lehnte er ab Er konstatierte die Schwache der Nationalversammlung und der provisorischen Zentralgewalt In der Auflosung des Bundestages und der Nichtbeteiligung der Lander am Verfassungswerk sah er grosse Fehler Bei der Verfassungsdebatte drang Jurgens auf eine Beschleunigung des Beschlusses uber die Grundrechte Er lehnte ein Erbkaisertum ab und wahlte Friedrich Wilhelm IV nicht zum Kaiser Autor und Publizist BearbeitenEr gab seit dem 14 Juni 1848 die Flugblatter aus der deutschen Nationalversammlung heraus in denen er in grober Weise seine Vorstellungen verbreitete Als die Zeitung immer mehr zu einer Schmahschrift wurde zogen sich anfangliche Unterstutzer und Mitarbeiter zuruck Neben seiner politischen Tatigkeit war Jurgens auch als Autor erfolgreich Dies gilt etwa fur seine Lutherbiographie Luther von seiner Geburt bis zum Ablassstreit erschienen in drei Banden seit 1846 Die Schrift wurde in Fachkreisen breit rezipiert Nach dem Ende der Nationalversammlung konzentrierte sich Jurgens auf die Tatigkeit als Autor und Redakteur Er veroffentlichte auch als Rechtfertigungsschrift 1850 in zwei Banden Zur Geschichte des deutschen Verfassungswerkes Nachdem 1850 in Hannover eine gemassigt reaktionare Regierung gebildet worden war wurde Jurgens Redakteur der amtlichen Hannoverschen Zeitung Nach dem Rucktritt des Ministeriums 1851 gab er diese Stellung wieder auf In dieser Zeit zog Jurgens zunachst nach Frankfurt am Main und 1860 nach Wiesbaden In Frankfurt wurde er 1857 Mitglied der dortigen Freimaurerloge Zur Einigkeit Nicht zuletzt gegen die propreussische Haltung von Johann Gustav Droysen veroffentlichte er 1856 seine Studien zur deutschen Geschichte und Politik Antipreussisch und grossdeutsch war auch seine Schrift Deutschland im franzosisch sardinischen Krieg 1856 bis zum Frieden von Villafranca aus dem Jahr 1860 Schriften Auswahl BearbeitenUber die Notwendigkeit durchgreifender Reformen bei der gegenwartigen Lage Deutschlands Braunschweig 1831 Digitalisat Luther von seiner Geburt bis zum Ablassstreit Leipzig 1846ff 3 Bde Digitalisat Bd 3 Zur Geschichte des deutschen Verfassungswerkes Hannover 1850 1857 2 Bde Digitalisate in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Literatur BearbeitenKlaus Jurgens Jurgens Karl Heinrich Dr In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 307 308 Rudinger Moldenhauer Jurgens Carl Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 648 f Digitalisat Egbert Weiss Corpsstudenten in der Paulskirche In Einst und Jetzt Sonderheft 1990 Munchen 1990 S 25 Karl Wippermann Jurgens Karl Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 740 743 Normdaten Person GND 101431813 lobid OGND AKS VIAF 22504525 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jurgens Carl HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe Redakteur Publizist und PolitikerGEBURTSDATUM 3 Mai 1801GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 2 Dezember 1860STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Heinrich Jurgens amp oldid 218611273