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Carl Becker 16 Januar 1895 in Varel 24 Marz 1966 in Heidelberg war ein deutscher Offizier zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg Becker gehorte zur Generation der Truppenoffiziere des Ersten Weltkriegs in der weitgehend Ubereinstimmung mit Teilen der nationalsozialistischen Ideologie herrschte und die in der zweiten Halfte des 2 Weltkrieges zu einer wichtigen Stutze des militarischen Systems wurde 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Becker als Divisions Kommandeur 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBecker wurde in Varel als Sohn eines Arztes geboren Nach Abschluss am Gymnasium in Varel trat er zu Beginn des Ersten Weltkriegs am 9 August 1914 als Fahnenjunker in das Jager Ersatz Bataillon Nr 10 der Preussischen Armee ein Nach seiner Grundausbildung wurde er am 1 September 1914 zunachst in das Reserve Jager Bataillon Nr 10 versetzt und hier am 10 Februar 1915 zum Fahnrich ernannt Nach einem Offizierslehrgang von Marz bis April 1915 wurde Becker am 8 Mai 1915 zum Leutnant befordert und kam zeitgleich als Zugfuhrer in das Oldenburgische Infanterie Regiment Nr 91 In der Folgezeit kampfte Becker zuerst an der Ost und spater an der Westfront seit Oktober 1916 als Kompaniefuhrer Becker war nur unterbrochen von Lazarett Aufenthalten wegen Verwundungen den ganzen Krieg als Frontoffizier im Einsatz Neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes wurde Becker auch das Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und weitere Orden verliehen Aufgrund seiner mehrfachen schwerer Verwundungen bekam er auch das Verwundetenabzeichen in Gold verliehen Das Kriegsende erlebte er im Lazarett Bis Mitte 1919 war er bei der Demobilisierung seines Regiments eingesetzt Er wechselte dann im Oktober 1919 zur Landespolizei Mecklenburg in Stettin und stieg dort bis zum Polizei Major auf Am 1 Dezember 1931 wurde er Mitglied der NSDAP Ortgruppe Raben Steinfeld bei Schwerin 2 Am 15 Oktober 1934 trat er als Hauptmann zur Reichswehr uber Er diente ab 15 Oktober 1935 als Kompaniechef im Infanterieregiment 37 und wurde am 1 November 1935 zum Major befordert Ab 1 Februar 1937 war er Kommandeur des III Bataillons im Infanterieregiment 37 Am 1 August erfolgte die Ernennung zum Oberstleutnant Ab dem 10 Mai 1940 war er Kommandeur des Infanterieregiments 18 bei der 6 Infanterie Division Am 1 August 1941 wurde er zum Oberst befordert Fur seinen Einsatz als Regimentskommandeur in der Schlacht um Moskau wurde er dreifach ausgezeichnet Am 29 September 1941 wurde er ins Ehrenblatt des Heeres aufgenommen Es folgte am 4 Oktober die Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres fur hervorragende Leistungen auf dem Schlachtfeld und am 18 Oktober 1941 das Deutsche Kreuz in Gold Fur seinen Einsatz in der Schlacht von Rschew wurde ihm am 29 Oktober 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen 3 Vom 1 Januar 1943 bis 17 Januar fuhrte er als Oberst m d F b die 2 Luftwaffen Felddivision Ab dem 18 Januar 1943 wurde er m d F b mit der Fuhrung beauftragt von der 253 Infanterie Division als Nachfolger von Generalleutnant Otto Schellert Im April 1943 wurde er zum Generalmajor befordert und bekam offiziell das Kommando der Division Er blieb bis zur Kapitulation im Mai 1945 Kommandeur der 253 Infanterie Division Nur vom 17 bis zum 28 Juni 1944 ubernahm Generalmajor Hans Junck in Vertretung m d F b das Kommando der Division Im Marz 1943 fuhrte Becker die Division im Unternehmen Buffelbewegung dem kontrollierten Ruckzug aus dem Raum um Rschew Sudlich von Orel war die Division ab Ende 1943 unter Beckers Kommando in schwere Ruckzugsgefechte gegen die Ubermacht der Roten Armee wahrend der Orjoler Operation verwickelt Unter Beckers Kommando war die Division nun fast ununterbrochen bis Kriegsende in Kampfhandlungen verwickelt Am 1 Oktober 1943 wurde Becker zum Generalleutnant ernannt und am 14 April 1945 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 829 Verleihung ausgezeichnet 3 Am 5 Mai 1945 wurde Becker in der Nahe von Prag von der Roten Armee gefangen genommen In der sowjetischen Kriegsgefangenschaft wurde er 1945 von einem Militargericht in einem Kriegsverbrecherprozess in Kalinin aufgrund seines Verhaltens als Stadtkommandant von Rschew 1941 bis 1942 zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt 4 Als Spatheimkehrer wurde er 1955 mit den letzten deutschen Kriegsgefangenen nach Westdeutschland entlassen Von der Gefangenschaft gesundheitlich stark angeschlagen lebte er dann in Heidelberg 5 Carl Becker wurde zweimal personlich im Wehrmachtbericht erwahnt zunachst am 24 Oktober 1943 An den Abwehrerfolgen im mittleren Frontabschnitt haben das XXXIX Panzerkorps unter Fuhrung des Generals der Artillerie Martinek und die rheinisch westfalische 252 Infanteriedivision unter Fuhrung des Generalleutnants Becker besonderen Anteil 6 Am 10 Oktober 1944 kam die Meldung Die rheinisch westfalische 252 Infanteriedivision unter Fuhrung des Ritterkreuztragers Generalleutnant Becker hat sich in der Schlacht um die Ostbeskiden hervorragend geschlagen 7 Becker als Divisions Kommandeur BearbeitenAls Divisionskommandeur wurde es Beckers Markenzeichen in kritischen Situationen von Kampfen personlich ins Gefechtsgeschehen einzugreifen Er war als Offizier der Typ des Frontkampfers welcher ab Ende 1942 in den Infanteriedivisionen den Typ des Stabsoffiziers ersetzte Im Rahmen der Aktion Winterfestigkeit versetzte das Heerespersonalamt damals diejenigen Generale die den hohen Anforderungen des russischen Winters voraussichtlich nicht mehr gewachsen seien in die Fuhrerreserve bzw auf Posten im Ersatzheer Wie Becker hatten diese neuen Divisionskommandeure den Ersten Weltkrieg hauptsachlich als Frontoffiziere erlebt Becker stand im engen Kontakt zu seinen Soldaten und trug den Beinamen Corle Noch in Nachkriegsberichten wurde er haufig als Corle Becker bezeichnet Sein Vorganger Schellert hatte sich hingegen meist schriftlich in Aufrufen an seine Division gewendet Becker zeigte personliche Prasenz unter seinen Soldaten Zu den normalen Zustandsberichten der Division liess Becker erganzende Anlagen erstellen welche sich mit Ausbildungsstand Ausrustung Ernahrung und Stimmung befassten Eine Beurteilung vom 31 Dezember 1942 hob hervor Becker sei ein aussert tuchtiger Regimentskommandeur der das Herz seiner Manner besitzt Seine Beurteilungen von 1942 und 1944 heben auch seine Haltung zum Nationalsozialismus hervor Die Beurteilung von 1942 sagte dazu dass Becker die grossen Ideen des Nationalsozialismus und Soldatentum zeige und es versteht dieses weltanschauliche Gedankengut auch auf andere zu ubertragen In der Beurteilung vom 14 Marz 1944 steht er sei vom nationalsozialistischen Ideengut durchdrungen Seit 1942 war es in der Wehrmacht vorgeschrieben bei Beurteilungen auch zur nationalsozialistischen Gesinnung des Beurteilten Stellung zu nehmen Beckers Beurteilungen in dieser ideologischen Hinsicht gingen uber die damals ublichen Formulierungen hinaus Bei einer Beurteilung von Beckers Vorganger Schellert fehlte noch in einer Beurteilung vom 15 Januar 1943 jeder Hinweis auf dessen nationalsozialistische Gesinnung 14 der 17 Todesurteile vom Divisionsgericht der 253 ID und alle sieben Hinrichtungen fielen unter Beckers Kommando Becker bestand in allen seinen Stellungnahmen zu Todesurteilen welche er im Laufe des Bestatigungsprozesses machte vehement auf Vollstreckung Er bediente sich in seinen Stellungnahmen nationalsozialistischer Terminologie Er bezeichnete die Vollstreckung von Todesurteilen als Mittel der Disziplinierung der Soldaten 8 Im Oktober 1943 standen zwei Angehorige Soldaten der 253 ID wegen Selbstverstummelung vor dem Gericht der Division Nr 526 Beide hatten sich an der Ostfront gegenseitig angeschossen und wurden ins Lazarett abtransportiert Im Lazarett fiel die Gleichzeitigkeit und Gleichartigkeit der Verwundungen auf Die Soldaten wurden daraufhin wegen Selbstverstummelung angeklagt Da sie sich nun im Reichsgebiet befanden war das Gericht der Division Nr 526 als Ersatztruppenteil der 253 ID zustandig Becker nahm in einem Schreiben wie folgt Stellung zu diesem Fall Ich bedauere dass es durch ein technisches Versehen moglich war diese beiden Verbrecher nach ruckwarts abzutransportieren und sie damit der Aburteilung und Ausrottung im Felde zu entziehen Christoph Rass Menschenmaterial S 182 Ein Soldat im Fall wurde zum Tode verurteilt und spater zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt Dem zweiten Soldaten gelang die Flucht in die Schweiz Im Februar 1945 wurden zwei Soldaten wegen gemeinschaftlicher Selbstverstummelung zum Tode verurteilt Becker bestatigte umgehend die Todesurteile und ordnete die Hinrichtung an Er liess die Hinrichtung in der Division bekanntmachen Vor 1945 waren Todesurteile vom Division Gericht wegen Selbstverstummelung vom zustandigen Armeeoberfehlshaber oder dem OKH in mildere Strafen umgewandelt worden 9 Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Karl Friedrich Hildebrand Markus Roevekamp Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 1 Abberger Bitthorn Biblio Verlag Osnabruck 1993 ISBN 3 7648 2423 9 S 256 257 Christoph Rass Menschenmaterial Deutsche Soldaten an der Ostfront Innenansichten einer Infanteriedivision 1939 1945 Schoningh Verlag 2003 ISBN 978 3 506 74486 9 online Einzelnachweise Bearbeiten Reinhard Stumpf Die Wehrmachts Elite Rang und Herkunftsstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933 1945 Boppard 1982 S 286 Reichskartei der NSDAP Carl Becker geb 16 01 2895 BA BL 31XX B0007 a b Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 208 Christoph Rass Menschenmaterial Deutsche Soldaten an der Ostfront Innenansichten einer Infanteriedivision 1939 1945 Schoningh Paderborn 2003 ISBN 3 506 74486 0 S 168 210 digitale sammlungen de Christoph Rass Menschenmaterial Paderborn 2003 S 210 211 Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht 5 Bande Koln 2004 Band IV S 261 Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht 5 Bande Koln 2004 Band V S 341 Christoph Rass Menschenmaterial Paderborn 2003 S 212 214 Christoph Rass Menschenmaterial Paderborn 2003 S 182 184 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 April 2018 PersonendatenNAME Becker CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier zuletzt Generalleutnant im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 16 Januar 1895GEBURTSORT VarelSTERBEDATUM 24 Marz 1966STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Becker Offizier amp oldid 225950298