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Callaghanit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Nitrate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2Mg2 OH 6 CO3 2H2O 2 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Kupfer Magnesium Carbonat mit zusatzlichen Hydroxidionen CallaghanitBlaue Callaghanit Kruste auf Matrix aus der Premier Chemicals Mine Gabbs Nye County Nevada USA Grosse 50 mm 25 mm 23 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Cgh 1 Chemische Formel Cu2Mg2 OH 6 CO3 2H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Carbonate und NitrateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana V E 07 V E 07 010 5 DA 25 16b 05 01 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe Nr C2 c 2 Nr 15 Gitterparameter a 10 1 A b 11 75 A c 8 21 Ab 107 4 2 Formeleinheiten Z 4 2 Haufige Kristallflachen 111 111 122 122 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 3 5Dichte g cm3 gemessen 2 71 berechnet 2 65 3 Spaltbarkeit vollkommen nach 111 und 111 3 Bruch Tenazitat uneben sprodeFarbe azurblau bis blauviolett 4 Strichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 559nb 1 653ng 1 680 5 Doppelbrechung d 0 121 5 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 55 berechnet 52 5 Callaghanit entwickelt nur kleine dipyramidale pseudo oktaedrische Kristalle bis etwa 0 3 Millimeter Grosse und findet sich meist in Form krustiger Uberzuge oder massiger Mineral Aggregate in Gesteinsadern Die durchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle sind von azurblauer bis blauvioletter Farbe und zeigen auf den Oberflachen einen glasahnlichen Glanz Auf der Strichtafel hinterlasst Callaghanit allerdings einen weissen Strich Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Bildung und Fundorte 5 Kristallstruktur 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBesondere Eigenschaften BearbeitenCallaghanit lost sich langsam aufschaumend in verdunnter Salzsaure HCl 6 Etymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Callaghanit in der Premier Chemicals Mine Basic Refractories Mine Gabbs Magnesite Brucite Mine nahe Gabbs im Nye County des US Bundesstaates Nevada und beschrieben 1954 durch Carl W Beck und John H Burns die das Mineral nach dem Direktor des New Mexico Bureau of Mines and Minerals Dr Eugene Callaghan benannten um seine Geologischen Arbeiten uber Magnesit Lagerstatten zu ehren 6 Typmaterial des Minerals wird im National Museum of Natural History in Washington D C USA Katalog Nr R9406 aufbewahrt 3 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Callaghanit zur gemeinsamen Mineralklasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Carbonate mit fremden Anionen wo er zusammen mit Clarait und Decrespignyit Y die unbenannte Gruppe V E 07 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Callaghanit in die neu definierte Klasse der Carbonate und Nitrate die Borate bilden hier eine eigene Klasse dort allerdings ebenfalls in die Abteilung der Carbonate mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese ist jedoch weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 5 DA 25 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Callaghanit wie die veraltete Strunz sche Systematik in die gemeinsame Klasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort in die Abteilung der Carbonate mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 16b 05 01 innerhalb der Unterabteilung Carbonate Hydroxyl oder Halogen mit verschiedenen Formeln zu finden Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Callaghanit Kristallrasen von der August Bebel Schlackenhalde Helbra Sachsen Anhalt Deutschland Sichtfeld 6 mm Callaghanit bildet sich eingesprengt in der Kontaktzone zwischen Diorit und serpentiniertem Dolomitgestein wo er unter anderem in Paragenese mit Brucit Dolomit Forsterit Magnesit und verschiedenen Serpentinen auftritt Als sehr seltene Mineralbildung konnte Callaghanit bisher Stand 2014 nur in einer geringen Anzahl von Proben aus weniger als 10 Fundorten nachgewiesen werden Neben seiner Typlokalitat Premier Chemicals Mine nahe Gabbs in Nevada trat das Mineral in den Vereinigten Staaten nur noch in der Eagle Picher Mine bei Creta im Jackson County von Oklahoma zutage In Deutschland fand man Callaghanit auf der Schlackenhalde der Kochhutte August Bebel Hutte bei Helbra sowie auf der Halde Lichtloch 25 der ehemaligen Kupfer Silberhutte Gottesbelohnung und den Schlackenhalden der Kupferkammer bei Hettstedt in Sachsen Anhalt In Osterreich kennt man das Mineral vom Lobminggraben bei Sankt Stefan ob Leoben in der Steiermark und den Schlackenhalden der Montanwerke Brixlegg in Tirol Des Weiteren konnte Callaghanit nur noch in der italienischen Region Ligurien in der Mt Ramazzo mine bei Borzoli und auf den Schlackenhalden bei Carpenara im Val Varenna entdeckt werden 7 Kristallstruktur BearbeitenCallaghanit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2 c Raumgruppen Nr 15 Vorlage Raumgruppe 15 mit den Gitterparametern a 10 1 A b 11 75 A c 8 21 A und b 107 4 sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenCarl W Beck John H Burns Callaghanite a new mineral In American Mineralogist Band 39 1954 S 630 635 PDF 458 7 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Callaghanite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Callaghanit Wiki Database of Raman spectroscopy Callaghanite American Mineralogist Crystal Structure Database CallaghaniteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 312 a b c d Callaghanite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 66 8 kB Webmineral Callaghanite a b c Mindat Callaghanite a b Carl W Beck John H Burns Callaghanite a new mineral In American Mineralogist Band 39 1954 S 630 635 PDF 458 7 kB Fundortliste fur Callaghanit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Callaghanit amp oldid 237473437