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Die Bussard war das Typschiff und Namensgeber der Bussard Klasse einer Klasse von sechs Kreuzern IV Klasse der Kaiserlichen Marine 1899 wurde das Schiff zum Kleinen Kreuzer umklassifiziert Bussard SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp Ungeschutzter KreuzerKlasse Bussard KlasseBauwerft Kaiserliche Werft DanzigBaukosten 2 287 Mio MarkKiellegung August 1888Stapellauf 23 Januar 1890Indienststellung 7 Oktober 1890Verbleib 1913 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 82 6 m Lua 79 62 m KWL Breite 12 5 mSeitenhohe 6 42 mTiefgang max 5 63 mVerdrangung Konstruktion 1559 tMaximal 1868 tVermessung 1019 BRT458 NRT Besatzung 161 MannMaschinenanlageMaschine 4 Zylinderkessel2 3 Zyl VerbundmaschineindizierteLeistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 2 806 PS 2 064 kW Hochst geschwindigkeit 15 7 kn 29 km h Propeller 2 dreiflugelig 3 mTakelung und RiggTakelung SchonerbarkAnzahl Masten 3Segelflache 850 m Bewaffnung8 Rk 10 5 cm L 35 5 Rev 3 7 cm Hotchkiss 2 Torpedorohr 35 cm Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Geschichte 2 1 Planung und Bau 2 2 Einsatz 2 2 1 Einsatz in Ostasien und in der Sudsee 2 2 2 Einsatz wahrend des Boxeraufstands 2 2 3 Einsatz in Ostafrika 2 3 Verbleib 3 Kommandanten 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenTechnik BearbeitenDie Kreuzer der Bussard Klasse waren Querspant Stahlbauten zusatzlich mit Yellow Pine Planken bis zum Oberdeck nach Umbau nur noch bis zum Zwischendeck versehen mit Muntzmetallbeschlag gegen Bewuchs Der Vorsteven bestand aus Stahl Holz und einem Bronze Rammdorn der Achtersteven aus Stahl und Holz Die Bussard war anfangs als Schonerbark 850 m getakelt Die Segelflache wurde bei dem 1899 1900 durchgefuhrten Umbau zu einem Toppsegelschoner 600 m reduziert wobei der Grossmast ausgebaut wurde und der Besanmast nur ein Dreieckssegel ohne Gaffeltakelung erhielt Die Artillerie war auf uber die Bordwand hinausragenden Plattformen sogenannten Schwalbennestern aufgestellt um die Bestreichungswinkel der Geschutze zu vergrossern Diese hatten allerdings die unangenehme Eigenschaft bei hohem Seegang in die Wellen einzuschlagen was zu starken Erschutterungen und Fahrtverlust fuhrte Bei dem Umbau der Takelage wurden deshalb auch gleichzeitig die Geschutzunterbauten weiter nach innen versetzt so dass sie nunmehr bundig mit der Schiffswand abschlossen Geschichte BearbeitenPlanung und Bau Bearbeiten Mit der wirtschaftlichen Expansion des Deutschen Reichs nach dem Jahre 1871 wurde es notwendig Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine dauerhaft in den deutschen Kolonien zu stationieren um diese zu schutzen Die Kanonenboote waren auf Grund der raumlichen Enge der Mannschaftsraume und ihrer geringen Seetuchtigkeit dafur ungeeignet Auch wurde ihre Bewaffnung als zu schwach bewertet Vielmehr sollten die Einheiten uber eine grosse Wasserverdrangung verfugen und einen Antrieb erhalten der es ihnen moglich machte grosse Seeraume zu uberwachen Auch sollten die Einheiten weiter uber eine entsprechende Besegelung verfugen um auf langen Fahrten Kohle zu sparen Umgesetzt wurden diese Anforderungen in den beiden Einheiten der Schwalbe Klasse aus der mit dem im August 1888 auf Kiel gelegten Neubau des Kreuzers IV Klasse C die Bussard Klasse entstand Der Stapellauf fand am 23 Januar 1890 auf der Kaiserlichen Werft in Danzig statt Einsatz Bearbeiten Einsatz in Ostasien und in der Sudsee Bearbeiten nbsp Die Bussard auf der Reede im Hafen von Daressalam nach Umbau zum Zweimast Toppsegelschoner Nach der anschliessenden Probefahrt und der Indienststellung am 7 Oktober 1890 wurde die Bussard die meiste Zeit in den deutschen Kolonien eingesetzt Zu Beginn ihrer Karriere wurde der Kreuzer zur Ostasien Station zugeteilt Nach einer Uberholung in Auckland im Mai 1892 wurde das Schiff nach Stephansort in das Schutzgebiet Kaiser Wilhelms Land auf Neuguinea beordert und nahm nach ihrer Ankunft den Regierungskommissar Friedrich Rose mit Teilen der dortigen Polizeitruppe auf um auf eine Strafexpedition gegen Papuaner zu gehen 1 Diese hatten im Sommer 1891 in Hatzfeldhafen drei deutsche Missionare und eingeborene Arbeiter erschlagen Im Juli 1893 unterstutzte die Bussard deutsch britische Krafte im Kampf gegen den aufstandischen samoanischen Stammesfuhrer Mataafa Josefo Zusammen mit der alten britischen Korvette Curacoa beschoss die Bussard Stellungen der Aufstandischen am 7 Juli um deren Kapitulation zu erzwingen Im Anschluss wurde Mataafa nach Apia gebracht wahrend die Bussard zuruckblieb um die Entmilitarisierung seiner Anhanger zu uberwachen Im Marz 1898 kehrte die Bussard nach Deutschland zuruck wobei sie mehrere tropische Vogel fur den Berliner Zoo an Bord hatte Nach ihrer Ankunft ging das Schiff fur die Grundinstandsetzung und Umbauten auf der Kaiserlichen Werft in Danzig ins Trockendock Hierbei wurde die Takelage von einer Schonerbark auf eine Toppsegelschoner Takelung geandert Ausserdem erhielt das Schiff eine neue grossere Turmstruktur Einsatz wahrend des Boxeraufstands Bearbeiten Nach Abschluss der Arbeiten konnte die Bussard erst 1900 wieder in Betrieb genommen werden In Reaktion zu dem in China ausgebrochenen Boxeraufstand gehorte sie zu den Schiffen die als Verstarkung fur das deutsche Ostasiengeschwader dorthin entsandt wurden 2 Auf dem Weg nach China explodierte am 6 August 1900 ein Heizkessel an Bord der Bussard Die Explosion totete drei Matrosen und verwundete drei weitere Manner schwer Die Fahrt konnte aber fortgesetzt werden Nach der Ankunft in China nahm die Bussard mit ihren Schwesterschiffen Seeadler und Geier als Teil des Ostasiengeschwaders am Angriff auf die Taku Forts am 17 Juni 1900 teil Wahrend dieses Einsatzes erlitt die Besatzung keine Verluste Einsatz in Ostafrika Bearbeiten Ab 1904 wurde Bussard zusammen mit der Schwalbe der Ostafrika Station zugeordnet Dazu verliess das Schiff am 26 April 1904 Tsingtau und traf am 30 Juni in Daressalam ein Auf dem Weg dorthin war in Colombo die Besatzung gegen eine Ablosemannschaft die mit dem deutschen Postdampfer Main aus Bremerhaven eingetroffen war ausgetauscht Teil dieser Ablosebesatzung waren der neue Kommandant des Schiffes Korvettenkapitan Back sowie Hans Paasche der eine zweijahrige Dienstzeit als Navigationsoffizier an Bord der Bussard antrat 3 In der Folge nahm Bussard an der Niederschlagung des Maji Maji Aufstands teil Ende Juli 1905 war es sudlich des Rufiji in der Gegend von Ssamanga zu grosseren Unruhen gekommen und der Aufstand ausgebrochen Das Gouvernement erhielt am 1 August 1905 von den Ereignissen Kenntnis Um gerade wahrend des Aufstands der Herero und Nama in Deutsch Sudwestafrika 1904 1907 zu vermeiden dass ein weiterer sich ausbreitender Konfliktherd im Suden Deutsch Ostafrikas aufkam forderte der Gouverneur Gustav Adolf von Gotzen beim Reichsmarineamt sofortige Unterstutzung durch die Kaiserliche Marine an um Truppen schnell in das Aufstandsgebiet verlagern zu konnen Bereits am 3 August 1905 abends ging daraufhin die Bussard mit Major Kurt Johannes als Oberberbefehlhaber vier Offizieren zwei Unteroffizieren und 120 Askari und Tragern in See In den folgenden Tagen landeten von der Bussard aus mehrfach Detachements der Marine bzw der kaiserlichen Schutztruppe an der Kuste an um die Kustenstationen zu schutzen und die Aufstandischen zu bekampfen so am 4 August 1905 in Kilwa Kiwindsche spater noch in Mohorro das Detachement hier wurde von Hans Paasche gefuhrt und in Ssamanga Am 22 August 1905 wurden weitere Detachements in Mikindani und in Lindi angelandet 4 In der fruhen Phase des Aufstandes etwa bis Ende September 1905 war die Bussard das einzige Schiff der Kaiserlichen Marine das die Operationen des Gouvernements und der Schutztruppe unterstutzte Der Bedarf des Gouvernements an Transportkapazitat von Truppen und Material in das Aufstandsgebiet wuchs naturgemass mit der Zeit so dass die Verlegung von Seeadler und Thetis aus Tsingtau gewahrt wurde 1910 kehrte die Bussard nach Deutschland zuruck Verbleib Bearbeiten Die Ausserdienststellung fand am 25 Oktober 1912 statt und im Jahr 1913 wurde das Schiff in Hamburg abgewrackt und verschrottet 5 Kommandanten Bearbeiten nbsp Das Schwesterschiff FalkeOktober 1890 April 1891 KK Robert WachenhusenMai 1891 August 1892 KK Wilhelm GertzAugust 1892 Oktober 1893 KK Otto FlichtenhoferOktober 1893 April 1894 KL Hugo KinderlingApril 1894 September 1894 KK Georg SchederSeptember 1895 Januar 1898 KK Raimund WinklerJanuar 1898 April 1899 KK Otto MandtJuni 1900 April 1902 KK Joachim Adolph von BassewitzApril 1902 Mai 1904 KK HussMai 1904 Oktober 1905 KK Otto BackOktober 1905 Oktober 1906 KK Arnold MarksOktober 1906 Juli 1908 KK Max WernerJuli 1908 Marz 1910 KK Friedrich MengerLiteratur BearbeitenErich Groner Dieter Jung und Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 159f John Roberts H C Timewell Roger Chesneau Hrsg Eugene M Kolesnik Hrsg Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 Band 1 Grossbritannien Deutschland Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1983 ISBN 3 7637 5402 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bussard Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 1 Mundus Verlag Essen 1993 S 179 Marineschiffspost wahrend dem Boxeraufstand 1900 1901 In boxeraufstand com 24 Marz 2009 abgerufen am 1 November 2020 Bernhard Buchholz Erlebnisse des Maschinisten Otto Gehring von SMS Bussard wahrend des Maji Maji Aufstandes in Deutsch Ostafrika S 1 online Bernhard Buchholz Erlebnisse des Maschinisten Otto Gehring von SMS Bussard wahrend des Maji Maji Aufstandes in Deutsch Ostafrika S 2 online S M S Bussard 1890 Kleiner ungeschutzter Kreuzer der Kaiserlichen Marine In deutsche schutzgebiete de Abgerufen am 1 November 2020 Kleine Kreuzer der Bussard Klasse Bussard Falke Condor Seeadler Cormoran GeierListe der Schiffe der Kaiserlichen Marine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bussard Schiff 1890 amp oldid 238925372