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Dieser Artikel erlautert den Burgstall Bittelschiess die Ruine bei Bingen wird unter Ruine Bittelschiess erlautert Die Burg Bittelschiess ist eine abgegangene mittelalterliche Hohenburg etwa einen Kilometer nordostlich des Dorfes Bittelschiess in der Gemeinde Krauchenwies im Landkreis Sigmaringen in Baden Wurttemberg Deutschland Burg BittelschiessKiesgrube im Gewann Burgstall BittelschiessKiesgrube im Gewann Burgstall BittelschiessAlternativname n ButtelschiessStaat DeutschlandOrt Krauchenwies BittelschiessBurgentyp HohenburgErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung FreiadligeGeographische Lage 48 0 N 9 14 O 47 998333333333 9 2341666666667 Koordinaten 47 59 54 N 9 14 3 OBurgstall Bittelschiess Baden Wurttemberg p3 Dem Namen Bittelschiess liegen zwei Deutungen zugrunde Bittel Buttel war ursprunglich die Bezeichnung fur den jungsten Richter des aus zwolf Richtern bestehenden Obergerichts 1 Bittel Beutel war ein Mannername althochdeutsch Putilo genannt 2 Schiess bedeutet als Flurname spitzer Winkel Ecke oder Giebel eine Kennzeichnung die fur die Landschaft mit dem Bergvorsprung um Bittelschiess uberzeugend passt 3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Anlage 3 Geschichte 4 Anmerkungen 5 LiteraturLage BearbeitenDer Burgstall befand sich im Gewann Burgstall das sich in den so genannten Vorderen und Hinteren Burgstall teilt einer Anhohe neben der heutigen Landesstrasse 456 von Krauchenwies nach Pfullendorf Die Burg lag oberhalb der heutigen Knaus Muhle die ein mittelalterliches Vorwerk hatte und unweit eines keltischen Ringwalles in der Nordostecke des Gewanns Burgstall an der Ortsverbindungsstrasse nach Ablach liegt Das Gewann Burgstall erhebt sich zwischen 600 und 660 Meter uber Normalnull linksseitig und oberhalb des Zusammenflusses von Kehlbach und Andelsbach Die Anhohe ist eine Kiesablagerung des mittleren Rheingletschergebietes der letzten Eiszeit Rechtsseitig des Andelsbaches befand sich in der Sudwestecke des Gewanns Schlossbuhl eine weitere Burgstelle in alteren Karten als Ringwall eingetragen Anlage BearbeitenBeim Burgstall Bittelschiess handelte es sich um eine vorgeschichtliche Erdbefestigung In neuerer Zeit wurde der Burgstall landwirtschaftlich genutzt Noch vor wenigen Jahren konnten Spuren der einstigen Burganlage ermittelt werden 4 Jedoch wurde die Anhohe durch den Kiesabbau fast ganzlich abgetragen So hatte 1997 die Anhohe noch eine Restbreite von 250 Metern und 2002 von nur noch 150 Metern war da aber bereits von der Sudseite vollkommen abgetragen Der Strassenname Burgstrasse erinnert an die ehemalige Burganlage Geschichte BearbeitenBei der Ausgrabung von hallstattzeitlichen Grabhugeln im Spitalhau wurden eine Fibel vier Gewandnadeln Hohlringe Ohrringe Gurtelringfragmente Ringe verschiedener Art ein Eisendolch mit Bronzegriff und Scherben von Tongefassen gefunden Bei der Burgstelle Bittelschiess wurden beckenformige Ofenkacheln gefunden die in das 13 Jahrhundert gehoren Sie lassen eine ehemalige schlichte Burganlage vermuten Die Siedlung Bittelschiess und die Herren von Bittelschiess wurden 1083 erstmals urkundlich erwahnt Die Burgherren waren sehr am mittelalterlichen politischen Leben beteiligt Sie wurden als Zeugen fur Klosterstiftungen ersucht und erhielten Urkunden fur besondere Dienste so zum Beispiel Bertholdeus de Bittelschiess anno 1083 bei der Stiftung Sankt Georgen im Schwarzwald Die Chronik sagt dass sehr wahrscheinlich die Stammburg auf dem Bergvorsprung etwa eine Viertelstunde nordlich vom jetzigen Dorfe lag der Muhle an der Landstrasse gegenuber 5 Berthold von Bittelschiess wird 1212 in der Stiftungsurkunde des Klosters Wald genannt Ritter Hugo von Bittelschiess erhielt 1245 eine Urkunde vom Constanzer Bischof weil dieser ihm Bittelschiess schenkte und als Erblehen zuruckerhielt Die mittelalterliche Burganlage wird 1245 das erste Mal als Sitz der Herren von Bittelschiess genannt Im selben Jahr werden die Herren von Bittelschiess im Zusammenhang mit dem Verkauf der Besitzung Deutwang an Heinrich von Tanne dem Bischof von Konstanz genannt Der Stammsitz der Herren von Bittelschiess wurde vermutlich bereits im 12 Jahrhundert mit der Errichtung der neuen Burg Bittelschiess vom heutigen Dorf Bittelschiess nach Bingen Hornstein verlagert Die Zimmerische Chronik 6 nennt bereits um 1250 die Burg Bittelschiess als Burgstall Als letzter Herr in Bittelschiess wird Lichtschlag Ulrich von Bittelschiess der 1466 zum letzten Mal aufgetreten ist genannt Nach dem Aussterben des Geschlechts wurde der Besitz immer wieder verkauft und geteilt Der Ort wechselte mindestens neunmal den Besitzer In den ersten Aufzeichnung kaufte der Herr von Bodman 1429 den Ort fur 495 rheinische Gulden Dieser Preis steigerte sich von Verkauf zu Verkauf bis Furstin Johanna zu Hohenzollern den Besitz 1786 fur 59 000 florentinische Gulden kaufte 7 Das Dorf wurde nun nicht mehr verkauft und ging nach Johannas Tod in den Besitz von Furst Anton Alois von Hohenzollern uber Im Jahr 1851 wird in der Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins berichtet dass noch Trummer des Stammsitzes der Freiherren von Bittelschiess gesehen werden 8 nbsp Kiesabbau bei BittelschiessAm 18 Juni 1966 wird uber den Abbruch des Burgberges von Bittelschiess mit einer Fotografie gemacht von Leonie Frick berichtet Nach der Burg verschwindet jetzt der Berg auf dem sie stand ein nicht alltagliches Ereignis das gegenwartig in Bittelschiess stattfindet Der Steinklotz ist in Wirklichkeit eine kompakte Masse von Sand und Kies die jetzt abgebaut wird vor kurzem war es noch der bewaldete Berg auf dem einst gerade uber der Strasse Pfullendorf Krauchenwies die Burg der Herren von Bittelschiess stand Sie ist jetzt mit dem Abbau der Bodenschatze ganz verschwunden der Berg selber folgt Im Jahr 1083 sind die Edlen von Bittelschiess erstmals belegt sie existierten bis zum 13 Jahrhundert Die Burg ist offenbar schon sehr fruh im Mittelalter wieder verschwunden Vor einigen Wochen kamen ein paar Ofenkacheln aus dieser Burg vermutlich hochmittelalterlichen Ursprungs beim Kiesabbau zutage 9 nbsp Ortswappen von BittelschiessDas Ortswappen von Bittelschiess ein geteiltes Schild oben in Silber eine rote Butte unten in Rot ein stehender goldener Hirsch erinnert an die einstigen Herren von Bittelschiess Die Butte wurde dem Siegel eines Herrn von Bittelschiess aus dem Jahre 1367 entnommen und soll die Erinnerung an den ehemaligen Ortsadel festhalten Der goldene Hirsch in rotem Feld deutet auf die einstige Zugehorigkeit des Ortes zur Grafschaft Sigmaringen Bittelschiess war jahrhundertelang im Besitz von verschiedenen Familien des Niederadels bis es 1786 an das Furstentum Hohenzollern Sigmaringen gelangte 10 Der Narrenverein Burgstallgoischter Bittelschiess e V nimmt seit 1999 Bezug auf die ehemalige Burg bei Bittelschiess so wurde die gutmutige Fastnachtsfigur Burgstallgoischt in Anlehnung an die Herren von Bittelschiess geschaffen Anmerkungen Bearbeiten Nach Gunter Schmitt Nach Gemeinde Krauchenwies Nach Gunter Schmitt und Gemeinde Krauchenwies Nach Krauchenwies 2003 Bittelschiess vor 700 Jahren In Heuberger Volksblatt Ausgabe vom 20 Dezember 1912 In Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band I Bis 1945 Goggingen Juni 2004 S 193 Zimmerische Chronik Band 2 Seite 154 Buttelschiess ist ain klainer aber gar ain alter fleck hat vor zeiten ain schlossle under dem dorf herab ob der mulle und ain aigens geschlecht gehabt sein die edle knecht von Bittelschiess genennt worden Sonst sein noch zwai schlosser dem Andelspach nach ufhin gelegen gewesen wie man die burgstall noch alle sehen und erkennen kan Von einem Gulden konnte eine anspruchslose Familie ihren Lebensunterhalt fur einen Tag bestreiten Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Landesarchiv zu Karlsruhe G Braun 1851 S 93 Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band II 1945 bis 1980 Goggingen Juni 2005 S 257 Nach Eberhard GonnerLiteratur BearbeitenWolfgang Frey Kleiner Ort mit bewegter Vergangenheit Ortsteil Bittelschiess von Krauchenwies feierte sein 900 jahriges Bestehen 1083 erstmals beurkundet In Hohenzollerische Jahreshefte Nr 33 Jg 1983 S 44f Gemeinde Krauchenwies Bittelschiess In Ders Krauchenwies Ablach Bittelschiess Ettisweiler Goggingen Hausen Krauchenwies die Gemeinde Eigenverlag Gemeinde Krauchenwies S 8f Krauchenwies 2003 Eberhard Gonner Bittelschiess In Landkreis Sigmaringen Hrsg Wappenbuch des Landkreises Sigmaringen Schwabische Druckerei Thumm amp Hofstetter Stuttgart 1958 Anton Lichtschlag Die Feste Bittelschiess an der Lauchert und ihre Besitzer In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte und Alterthumskunde in Hohenzollern III Jahrgang 1869 70 S 1 32 Josef Muhlebach Bittelschiess aus der Geschichte des Dorfes In Hohenzollerische Jahreshefte Nr 23 Jg 1973 S 22 24 Christoph Morrissey Dieter Muller Wallanlagen im Landkreis Sigmaringen Vor und Fruhgeschichtliche Befestigungen 22 hrsg v Regierungsprasidium Stuttgart Landesamt fur Denkmalpflege 1 Auflage Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2107 7 Gunter Schmitt Bittelschiess In Ders Burgenfuhrer Schwabische Alb Band 3 Donautal Wandern und entdecken zwischen Sigmaringen und Tuttlingen S 17 22 Biberacher Verlagsdruckerei Biberach 1990 ISBN 3 924489 50 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgstall Bittelschiess amp oldid 221590873