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Die Burgruine Polle ist die Ruine einer Hohenburg auf einer etwa 25 Meter hohen Felskuppe unmittelbar an der Weser oberhalb der Gemeinde Polle im Landkreis Holzminden in Niedersachsen Burgruine PolleBurgruine Polle an der WeserBurgruine Polle an der WeserAlternativname n Eversteiner Burg bei Polle Burg PolleStaat DeutschlandOrt PolleEntstehungszeit 1 Halfte 13 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung Grafen von EversteinGeographische Lage 51 54 N 9 24 O 51 897344 9 407065 112 5 Koordinaten 51 53 50 4 N 9 24 25 4 OHohenlage 112 5 m u NHNBurgruine Polle Niedersachsen Die 1285 erstmals urkundlich als Eversteiner Burg erwahnte Anlage war Sitz der Eversteiner Grafen Sie wurde auch als Eversteiner Burg bei Polle bezeichnet ist aber nicht zu verwechseln mit der etwa 10 Kilometer sudlich gelegenen Burg Everstein im Hohenzug Burgberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Baubeschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLage und Baubeschreibung BearbeitenDie Burg liegt erhaben auf einer Felserhebung ostlich der Weser nahe einer markanten Flussschleife Die Kuppe fallt an drei Seiten als Felsen steil ab Die Burganlage bestand aus einer Oberburg und einer Unterburg von der im Wesentlichen nur Reste der Ringmauer und ein Renaissanceportal von 1613 erhalten sind Auf der Oberburg werden beide Langsseiten von Gebauden gesaumt die nordliche wurde zum Teil vom Palas eingenommen Der ca 20 m hohe besteigbare Bergfried befindet sich in der Mauer eingebunden westlich des Torturms Sein rundes aufgehendes Mauerwerk steht auf einem polygonalen Unterbau Von ihm fuhrt ein unterirdischer Gang zum Burgbrunnen Fruher war die Burg zusatzlich mit Mauern zum Teil mit doppelten Graben und Zugbrucken sowie Wallen gesichert Die Ruine kann besichtigt werden Geschichte BearbeitenDer Erbauungszeitpunkt der Burg Polle wird um das Jahr 1200 vermutet die alteste auf der Burg geborgene Keramik stammt aus der Zeit um 1220 30 Sie gilt als eine der Stammburgen der Eversteiner Grafen Zum Zeitpunkt ihrer ersten urkundlichen Erwahnung 1285 war sie Sitz der Eversteiner Grafen die als Anhanger und Verwandte der Staufer 1284 ihre Burg Everstein beim Kloster Amelungsborn an die Welfen verloren hatten 1407 nahm Heinrich I als Herzog von Braunschweig Luneburg die Burg Polle im Zuge der Eversteiner Fehde mit einer Streitmacht von 13 000 Mann ein 1408 ubergab der Eversteiner Graf Hermann VII seine Grafschaft an die Braunschweiger Herzoge so dass auch die Burg Polle endgultig an die Welfen fiel nbsp Polle und die Burgruine im 19 JahrhundertIm Dreissigjahrigen Krieg belagerte das von Johann T Serclaes von Tilly gefuhrte Heer die Burg Polle und plunderte sie nach der Eroberung 1623 aus Auch der Ort Polle erlitt dabei Schaden 1641 zerschossen schwedische Truppen mit ihren Geschutzen die Burg die dadurch ausbrannte Eingenommen wurde die Burg von den Schweden nicht Nach dem Ende des Krieges wurde ab 1656 die Unterburg wieder aufgebaut wahrend die Oberburg als Ruine belassen wurde Dabei entstand in der Unterburg ein Amtshaus im Stile der Weserrenaissance das bei den schweren Kampfen um Polle am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstort wurde Vom Gebaude ist nur das wappengeschmuckte Renaissance Portal erhalten geblieben 1934 schenkte der Preussische Staat die Ruine dem Flecken Polle 1956 wurden Amtshaus und Burgpark dem Land Niedersachsen abgekauft Von 1984 bis 1988 erfolgte eine umfangreiche Renovierung der Burganlage Zwischen 2007 und 2009 fanden auf dem Burggelande archaologische Ausgrabungen statt deren Fundstucke sich im Burgmuseum befinden Mehrmals jahrlich finden kulturelle Veranstaltungen im Burghof statt darunter Auffuhrungen des Marchens Aschenputtel da Polle die angedichtete Heimat des Aschenputtels ist 1 nbsp Um 1650 als Ruine nach dem Dreissigjahrigen Krieg nbsp Um 1760 rechts das Amtshaus aus der Mitte des 17 Jahrhunderts Zeichnung von Pascha Johann Friedrich Weitsch nbsp Hauptburg mit rundem Bergfried nbsp Wappengeschmucktes Renaissance Portal nbsp BergfriedLiteratur BearbeitenErnst Andreas Friedrich Die Burgruine Polle S 152 in Wenn Steine reden konnten Band IV Landbuch Verlag Hannover 1998 ISBN 3 7842 0558 5 Joachim Buhring Die Kunstdenkmaler des Landkreises Hameln Pyrmont Die Kunstdenkmaler des Landes Niedersachsen Band 35 Hahn Hannover 1975 S 433 435 Winfried Mende Schlosser und Burgen im Weserbergland und seiner Umgebung Niemeyer Hameln 2009 S 56 58 Georg Schnath Die Herrschaften Everstein Homburg und Spiegelberg Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Band 7 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1922 Wolfgang Wagner 700 Jahre Burg Polle 1285 1985 In Jahrbuch fur den Landkreis Holzminden Band 3 1985 S 52 60 Christian Leiber Fundchronik der Jahre 1986 und 1987 In Jahrbuch fur den Landkreis Holzminden Band 5 6 1987 88 S 189 215 Christian Leiber in Fundchronik Niedersachsen 2006 2007 Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Beiheft 13 Theiss Stuttgart 2010 S 203 Einzelnachweise Bearbeiten Atemberaubender Blick auf die Weser Burgruine Polle 28 Juli 2017 abgerufen am 12 Januar 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Polle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Stefan Eismann zu Burgruine Polle in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Poller Burg im Denkmalatlas Niedersachsen Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand aus der Vogelperspektive von Wolfgang Braun Burg Polle bei www burgen de Beschreibung der Burgruine und der Wappen des Renaissance Torbogens Fotoaufnahmen von der Burgruine Polle beim Bildarchiv Foto Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgruine Polle amp oldid 214103625