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Altwindstein franzosisch Vieux Windstein ist die Ruine einer mittelalterlichen Burg in Windstein im Elsass Burg AltwindsteinDie Burgruine um 1900Die Burgruine um 1900Staat FrankreichOrt WindsteinEntstehungszeit 12 JahrhundertBurgentyp Hohenburg FelslageErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeGeographische Lage 49 0 N 7 41 O 48 998846 7 681835 340 Koordinaten 48 59 55 8 N 7 40 54 6 OHohenlage 340 mBurg Altwindstein Departement Bas Rhin Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 3 Anlage 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeografie BearbeitenDie Felsenburg steht direkt oberhalb des Ortes in 340 Metern Hohe Die Doppelanlage Altwindstein bildet mit den Burgen Neuwindstein ebenfalls eine Doppelanlage und der Burg Mittelwindstein die Burgengruppe Windstein Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten nbsp Sudanlage Der Brunnenschacht in der Oberburg vor der Sudseite des Aufsatzfelsens nbsp Nordanlage Felsenkammer in der Oberburg nbsp Nordanlage Spatmittelalterliche Mauerreste in der Unterburg Bis 1130 war das Gebiet der Nordvogesen um Windstein weitestgehend siedlungsleer Die alteste erhaltene Erwahnung der Burg stammt von 1205 in einer Urkunde Konig Philipps Der Text der Urkunde der staufische Reichsministeriale Heinrich von Windstein habe die Burg von Philipps Vorgangern zu Lehen lasst auf ein wesentlich hoheres Alter der Burg schliessen Nach Vorwurfen die Windsteiner wurden Wegelagerei betreiben kam es 1332 zur Belagerung der Altwindstein durch den Bischof von Strassburg die Stadt Hagenau die Herren von Lichtenberg sowie den Landvogt Rudolf von Hohenberg Die Eroberung der Burg gelang nach zehn Wochen Belagerung bei der 80 Mineure vier Wurfmaschinen sowie zwei mobile Schutzdacher eingesetzt wurden 1 Trotz eines Verbots wurde die Burg wiederhergestellt 1362 befand sie sich als Ganerbenburg im Besitz von vier zuvor zerstrittenen Eignern Ludwig von Kirkel ein Erbe Wilhelm von Windsteins 1 2 Herren von Lichtenberg 1 6 Gerhard Harnesch von Weisskirchen verheiratet mit Katharina von Windstein 1 6 und Cunz von Windstein 1 6 Nach dem Aussterben der Herren von Kirkel im Jahr 1386 fielen deren Reichslehen darunter die Halfte der Burg an das Reich zuruck Lehensbriefe des Reiches fur Kurpfalz von 1387 und 1398 zur Veste Weynantstein 2 deren Standort lange Zeit unbekannt blieb 3 beziehen sich nach heutigem Forschungsstand auf Altwindstein Nach 1470 starben die Windsteiner im Mannesstamm aus Neuzeit Bearbeiten Umstritten ist ob die Burg im Bauernkrieg beschadigt wurde Kurpfalzische Soldaten verteidigten Altwindstein im Dreissigjahrigen Krieg wobei die Burg schwer beschadigt oder zerstort wurde Die endgultige Zerstorung erfolgte 1676 1677 durch franzosische Truppen unter General Monclar Da zu einer Burg aber nicht nur die Verteidigungsanlagen sondern auch Landereien Waldungen und Rechte gehorten war Altwindstein weiter eine Liegenschaft die in den entsprechenden Verzeichnissen gefuhrt wurde Die Burg gehorte im 18 Jahrhundert zu einem Drittel zur Landgrafschaft Hessen Darmstadt und war dort dem Amt Niederbronn zugeordnet Die anderen zwei Drittel gehorten den Herren von Durckheim 4 Mit dem durch die Franzosische Revolution begonnenen Umbruch gelangte die Burg endgultig unter franzosische Souveranitat Anlage BearbeitenAltwindstein besteht aus zwei selbststandigen Anlagen die auf einem gemeinsamen in Nord Sud Richtung circa 160 Meter langen Felsgrat liegen und durch einen kunstlich erweiterten 25 Meter langen Einschnitt getrennt sind Die Sudanlage auch vordere Burg genannt uberragt ein heute nicht mehr zuganglicher etwa 20 Meter hoher senkrechter Aufsatzfelsen Auf dem Felsen befinden sich zwei Felskammern darunter eine Zisterne Der Aufgang zum Aufsatzfelsen lag auf dessen Westseite wahrscheinlich innerhalb eines angelehnten Gebaudes In der Oberburg sudlich des Aufsatzfelsens befinden sich der Burgbrunnen sowie die Reste einer Kapelle ein erhaltener Rundbogenfries wird der Kapelle zugeordnet und ins 12 Jahrhundert datiert Der Zugang zur Oberburg erfolgt von Nordosten zuerst uber einen kunstlich abgeboschten Felsgraben der mit zwei Brucken uberwunden wird und verlauft dann durch einen Felsgang an den sich mehrere Felskammern anschliessen Von einer Felskammer aus besteht ein weiterer Zugang zum Brunnenschacht Die Unterburg liegt ostlich und sudlich des Felsgrates in der Gegenwart ist sie mit einem Wohnhaus bebaut und nicht offentlich zuganglich Die Unterburg ist durch bearbeitete Felsstufen terrassenformig gegliedert in der Felswand zur Oberburg finden sich Felskeller und Balkenlocher die auf hier angebaute Gebaude hindeuten Das Haupttor der Sudanlage befand sich am Sudende des Felsgrates Westlich der Sudanlage befinden sich zwei unterirdische Gange aus der Zeit der Belagerung von 1332 Ein Belagerungsgang endet unterhalb eines Uberhangs des Felsgrates ein weiterer kurzer Gang quert den Felsgrat und endet oberhalb der Unterburg Ein von den Verteidigern der Burg vorgetriebener Stollen startet am Haupttor der Burg und endet blind wenige Meter vor dem Gang der Belagerer Die Nordanlage auch hintere Burg genannt ist ahnlich aufgebaut wie die Sudanlage Anhand heute noch vorhandener Baureste werden die Gebaude ins 14 und 15 Jahrhundert datiert vermutlich wurde die Nordanlage erst nach der Zerstorung der Sudanlage 1332 erbaut Auf dem Aufsatzfelsen der Nordanlage ist der Stumpf eines funfeckigen vermutlich im 14 Jahrhundert erbauten Turmes erhalten Der Zugang zum Turm erfolgte von der nordlich gelegenen Oberburg von der eine Felsenkammer sowie eine Zisterne erhalten sind Die Unterburg liegt uberwiegend ostlich des Felsgrates die in die Oberburg fuhrende Felstreppe beginnt innerhalb eines trapezformigen an den Fels angebauten Turmes aus dem 15 Jahrhundert Von einem weiteren Gebaude sind noch eineinhalb Stockwerke hohe Mauerreste mit Rechteckfenstern vorhanden Abarbeitungen am Felsen und zahlreiche Balkenlocher zeugen von einem weiteren Gebaude an der Felswand Ein kurzer Gang durch den Felsen fuhrt zu einem nicht mehr vorhandenen schmalen Gebaude dem einzigen westlich des Felsgrates Nach Suden wird die Unterburg von einem kunstlich abgeboschten Felsgraben abgeschlossen Einzelnachweise Bearbeiten Uberlegungen zu Belagerungen und Gegenburgen anhand von Beispielen des sudwestdeutschen Sprachraums PDF 3 6 MB S 11 Johann Henrich Bachmann Pfalz Zweibrukisches Staats Recht Tubingen 1784 S 151 f books google de August Heintz Verschollene Ortsnamen In Historischer Verein der Pfalz Historisches Museum der Pfalz Mittheilungen des historischen Vereins der Pfalz Band V Speier 1875 S 116 f books google de Steffen Bergner Jurgen Keddigkeit Weinantstein S 276 Friedrich Knopp Territorialbestand der Grafschaft Hanau Lichtenberg hessen darmstadtischen Anteils maschinenschriftlich Darmstadt 1962 Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Signatur N 282 6 S 14 Literatur BearbeitenThomas Biller Die Burgengruppe Windstein und der Burgenbau in den nordlichen Vogesen Abteilung Architektur des Kunsthistorischen Instituts der Universitat Koln Koln 1985 Digitalisat Peter Pohlit Alt Windstein In Jurgen Keddigkeit Alexander Thon Karl Scherer Rolf Ubel Hrsg Pfalzisches Burgenlexikon Band 1 A E Beitrage zur pfalzischen Geschichte Band 12 1 Institut fur pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern 2003 ISBN 3 927754 51 X S 152 167 Steffen Bergner Jurgen Keddigkeit Weinantstein In Jurgen Keddigkeit Alexander Thon Rolf Ubel Hrsg Pfalzisches Burgenlexikon Band 4 2 St Z Beitrage zur pfalzischen Geschichte Band 12 4 2 Institut fur pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern 2007 ISBN 978 3 927754 56 0 S 276 Nicolas Mengus Jean Michel Rudrauf Chateaux forts et fortifications medievales d Alsace Dictionnaire d histoire et d architecture La Nuee Bleue Strassburg 2013 ISBN 978 2 7165 0828 5 S 350 353 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Altwindstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder von Burg Altwindstein auf Burgenparadies deNormdaten Geografikum GND 1216598355 lobid OGND AKS VIAF 5364159880868718540003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Altwindstein amp oldid 223194382