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Der Buntbock Damaliscus pygargus ist eine afrikanische Antilope aus der Gruppe der Kuhantilopen Er kommt nur in einem eng begrenzten Gebiet in der Kapregion von Sudafrika vor und bewohnt dort offene Landschaften des Fynbos Vor allem bevorzugt er Grasstande auf kurzlich verbrannten Flachen Es handelt sich um mittelgrosse Antilopen Charakteristisch fur die Tiere sind eine dunkelbraune Ruckenfarbung eine weisse Unterseite die bis oberhalb des Schwanzes aufzieht und eine Blesse auf der Nase Sie sind gruppenbildend wobei die Herden der Weibchen nur wenige Individuen umfassen Die mannlichen Gruppen sind dagegen deutlich grosser und setzen sich aus Tieren aller Altersgruppen zusammen Daneben gibt es auch einzelne territoriale Mannchen die ihr Revier gegen andere Mannchen verteidigen Dabei findet ein Herausforderungsritual statt das sehr komplex ist Die Ernahrung des Buntbocks besteht aus verschiedenen Grasern Die Fortpflanzung ist jahreszeitlich auf den Sudsommer beschrankt In der Regel kommt ein Junges zur Welt das mit der Entwohnung nach einem Jahr die Mutterherde verlasst Die wissenschaftliche Erstbeschreibung mit dem heute gultigen Artnamen stammt aus dem Jahr 1767 Teilweise wurde der Buntbock im 20 Jahrhundert aber unter der Bezeichnung Damaliscus dorcas gefuhrt Die Art gilt als nahe mit dem Blessbock Damaliscus phillipsi verwandt dessen Verbreitungsgebiet abgetrennt von dem des Buntbocks im zentralen und nordlichen Sudafrika liegt Teilweise werden beide auch innerhalb einer Art gefuhrt BuntbockBuntbock Damaliscus pygargus Systematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie AntilopinaeTribus Kuhantilopen Alcelaphini Gattung DamaliscusArt BuntbockWissenschaftlicher NameDamaliscus pygargus Pallas 1767 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Fressfeinde und Parasiten 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten nbsp Buntbocke am Kap der Guten HoffnungDer Buntbock ist eine mittelgrosse Antilope er ahnelt in der Grosse dem Blessbock Damaliscus phillips wird aber etwas kleiner als das Sassaby Damaliscus lunatus Genaue Korpermasse zum Buntbock liegen nur wenige vor die Kopf Rumpf Lange eines vermessenen Individuums betrug 148 cm die Schulterhohe 98 8 cm der Schwanz war 33 cm lang Das Gewicht der Tiere liegt bei 59 6 bis 63 6 kg anderen Angaben zufolge reicht es bis zu 83 kg Mannchen sind durchschnittlich grosser als Weibchen Der Widerrist ragt wie ublich bei Antilopen des Offenlandes weit uber die Kruppe hinaus Das Fell hat eine kraftig dunkelbraune Farbgebung mit einem Purpurglanz an den Seiten den Wangen und den oberen Gliedmassenabschnitten Dazu kontrastieren die weisse Bauchseite der Spiegel die unteren Glieder und das Hinterteil Beim Blessbock zieht die weisse Bauchfarbung meist nicht bis uber den Schwanz hoch Die Blesse die von der Nase bis zur Stirn reicht wird abweichend vom Blessbock in der Regel nicht von einem schmalen braunen Streifen in der Mitte unterbrochen allerdings konnte bei 19 aller untersuchten Individuen im Bontebok Nationalpark ein schmaler Streifen vermerkt werden Beide Geschlechter tragen geringelte Horner die beim Buntbock dunkler als beim Blessbock sind Sie ragen an der Basis steil auf biegen dann nach hinten und aussen und steigen an der Spitze wieder steil auf Bei Mannchen sind die Horner 32 bis 35 6 cm lang und spannen 29 1 bis 33 1 cm auseinander Die entsprechenden Masse fur Weibchen liegen bei 22 2 bis 24 6 cm und bei 19 7 bis 22 7 cm Generell sind die Horner der Weibchen schlanker und verdicken nicht so stark an der Basis ebenso ist ihre Rillenstruktur nicht ganz so markant Das langste bekannte Hornpaar mass 42 6 cm 1 2 3 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten Der Schadel wird 29 3 bis 33 5 cm lang Das Gebiss besteht aus 32 Zahnen mit folgender Zahnformel 0 0 3 3 3 1 3 3 displaystyle frac 0 0 3 3 3 1 3 3 nbsp 2 3 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Buntbocks im Vergleich zu den anderen Vertretern der Gattung DamaliscusDer Buntbock kommt naturlich nur in der Provinz Westkap in Sudafrika vor Er bewohnt die Fynbos Region des Renostervelds Das historische Verbreitungsgebiet wird im Westen durch den Bot River und im Osten durch den Gouritz River begrenzt Im Norden bilden die Riviersonderendberge und die Langeberge naturliche Grenzen im Suden das Meer Die Landschaft wird durch dicke und reiche Boden bestimmt auf denen dichtes Gras wachst Sie ist durchsetzt mit 30 bis 70 cm hohen Buschen bestehend aus Elytropappus Aspalathus und Montinia Pflanzengemeinschaften Die Region charakterisiert sich durch feuchte Winter der jahrliche Niederschlag liegt bei 540 mm Bevorzugt werden vom Buntbock vor allem Bereiche mit jungen Grasstanden auf verbranntem Untergrund aufgesucht die nicht alter als zwei Jahre sind 4 5 Die Hohenverbreitung reicht von 60 bis etwa 200 m uber dem Meeresspiegel 1 6 2 3 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten nbsp Buntbocke in der Fynbos Region des WestkapsDer Buntbock gehort zu den wandernden Horntragern Die Weibchen leben in kleinen Gruppen die im Schnitt drei erwachsene Tiere und 1 5 Jungtiere umfassen grossere Gruppen bestehen aus bis zu neun Individuen Tendenziell neigen die Weibchen weniger deutlich zu grossen Herdenbildungen Mannchen formieren sich haufig in Junggesellengruppen Diese konnen im Gegensatz zu den Herden der Weibchen bis zu 75 Tiere umfassen Sie setzen sich aus Individuen aller Altersklassen zusammen mit Ausnahme der Neugeborenen Teilweise schliessen sie auch junge einjahrige Weibchen an bevor diese zu einer weiblichen Herde uberwechseln In den Junggesellengruppen erlernen vor allem die jungen Tiere soziale Kompetenz Haufig kommt es auch zur temporaren Aufspaltung einzelner grosser Gruppen in kleinere mit drei bis 24 Mitgliedern Eine spezielle Hierarchie tritt in den Junggesellengruppen nicht auf Daneben gibt es auch territoriale Mannchen die ein Revier von 1 bis 4 ha Grosse durchschnittlich 2 5 ha beanspruchen Die Mannchen markieren ihre Gebiete mit den Sekreten der Voraugendrusen die sie an Grasern und Asten abreiben Teilweise streichen sie mit den Hornern durch derartig markierte Pflanzenteile dass sich wiederum eine dunkle wachsartige Schicht auf diesen absetzt Territoriale Mannchen verteilen auch regelmassig Dunghaufen durchschnittlich kommen 4 3 Haufen je Hektar vor Ebenso urinieren sie an festgelegten Platzen 7 Eine auffallige Pose der Mannchen ist ein hoher Kopf mit seitwarts gerichteten Ohren auf einer gut sichtbaren Anhohe mit der sie wohl Anspruch auf ihr Revier erheben In der Regel sind die Territorien mosaikartig uber die Landschaft verteilt und uberlappen sich nicht Die Herden der Weibchen wandern in der Regel uber zwei bis drei Territorien Haufig schliesst sich das territoriale Mannchen einer durch sein Territorium wandernden weiblichen Herde an und bewacht sie eine Zeit lang Mitunter treibt er die weibliche Herde zuruck in das Innere seines Territoriums wenn diese zu nahe an die Grenzen kommt herding Ebenso wandern die Junggesellengruppen durch die unterschiedlichen Reviere und grasen dort 1 6 2 3 nbsp Rangkampf zwischen zwei BuntbockenDas territoriale Mannchen halt sein Revier in der Regel das ganze Jahr durch im Durchschnitt rund 22 Monate Einzelne Tiere verbleiben eventuell auch ihr ganzes Leben dort und verlieren ihr Territorium erst im hohen Alter 8 Das Revier wird gegen Rivalen haufig benachbarte territoriale Mannchen in ritualisierten Handlungen verteidigt Das Herausforderungsritual beginnt mit dem Ubertreten der Grenze durch einen Nachbarn Es ist sehr komplex und umfasst mehr als 30 verschiedene Verhaltensweisen Diese bestehen sowohl aus aggressiven als auch unterwurfigen Handlungen So kommen unter anderem neben dem bereits erwahnten hochgehaltenen Kopf mit seitlich stehenden Ohren eine seitliche Prasentation haufig in reverser Position verschiedenste Kopfbewegungen wie seitliches Schutteln oder auf und abwartsfuhrend ein Beschnuppern des Hinterteils Sekretmarkierungen im Gras Urinieren und Defakieren ein Aufwuhlen des Bodens mit den Hornern Fussstampfen Umkreisen Aufspringen mit allen vieren Lecken und weitere vor Echte Kampfe sind selten und finden bei nur 3 der Rituale statt Sie werden teilweise kniend mit auf dem Boden und gegeneinander gepressten Kopf ausgefuhrt Das Herausforderungsritual findet nicht ortsgebunden statt teilweise verfolgen sich die Tiere bis zu einen halben Kilometer weit Im Durchschnitt dauert das es 6 5 Minuten es kann aber auch bis zu 12 Minuten wahren Danach kehrt der Herausforderer in sein Territorium zuruck Ein territoriales Mannchen verfahrt gegen Mitglieder der Junggesellengruppen ahnlich die Handlungen sind dann aber nicht so stark ritualisiert 1 6 2 3 Im weiteren Verhalten gibt es einzelne Unterschiede zwischen mannlichen und weiblichen Tieren Vor allem territoriale Mannchen verbringen rund 54 7 ihres taglichen Zeitbudgets grasend der Anteil geht in der Brunftzeit zuruck Bei Weibchen sind es 64 9 dafur verbringen diese weniger Zeit in Rivalenkampfen Andere Aktivitaten wie Wiederkauen und Ruhe finden mit 21 bis 23 beziehungsweise mit 9 5 bis 10 seltener statt und variieren weniger zwischen Mannchen und Weibchen Ein typisches Komfortverhalten besteht an heissen Tagen Die Tiere halten dann den Kopf sehr tief so dass die Horner leicht nach vorn ragen In dieser Position konnen sie mehrere Stunden verharren Mitglieder einer Herde oder Gruppe stehen haufig in derselben Himmelsrichtung Moglicherweise hat dies mit der Thermoregulation zu tun eventuell entgehen die Tiere so auch einem starkeren Befall von Dasselfliegen die ihre Eier in den Nasenlochern ablegen Haufig schnauben Tiere in dieser Position Sonstige Vokalisierungen sind beim Buntbock sehr selten in Gefahrensituation gibt er ein explosives Schnauben von sich gelegentlich auch ein Grunzen bei der Fortpflanzung 1 6 2 3 Ernahrung Bearbeiten Der Buntbock ist ein ausschliesslicher Grasfresser der sich von kurzen Grasern ernahrt Untersuchungen eines Mageninhalts aus dem De Hoop Nature Reserve zeigten mit 25 Anteil eine Bevorzugung von Trespen vor Pseudopentameris 22 Plagiochloa 16 und Liebesgrasern 14 Im Bontebok Nationalpark verzehren die Tiere haufig Vertreter von Ficinia Restio Helichrysum Stenotaphrum Pentaschistis sowie Ruhrkrauter Ausserdem konnte Sauerklee als Nahrungspflanze identifiziert werden Dabei grast der Buntbock haufig auf kurzlich verbrannten Flachen mit frischem Graswuchs Beim Fressen steht die Herde im lockeren Verband die Tiere laufen langsam mit dem Kopf nach unten in die gleiche Richtung Wasser benotigt der Buntbock nur selten 9 6 2 3 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Weibchen mit JungtierDie Paarung ist jahreszeitlich begrenzt und findet Ende des Sommers etwa zwischen Januar und Mitte Marz teilweise aber auch bis in den April hinein statt Der Ostrus wahrt 28 bis 32 Tage Weibchen sind wahrend der Brunft etwa 24 Stunden empfangsbereit Territoriale Mannchen werben um das Weibchen in dem sie den Schwanz uber den Rucken schlangeln oder ihren Kopf tiefhalten und den Schwanz ausstrecken Flehmen kommt beim Buntbock nicht vor Mannchen testen die Bereitschaft des Weibchens durch Beschnuppern der Geschlechtsorgane nicht empfangsbereite Weibchen laufen dann haufig im Kreis um das Mannchen um dessen Nachstellungen zu entgehen Mit dem Aufsteigen des Mannchens auf das Weibchen beginnt der Geschlechtsakt Dieser dauert nur wenige Sekunden er kann aber bis zu 14 mal in zwei Stunden wiederholt werden 9 Nach Untersuchungen im Bontebok Nationalpark von 1960 uber einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren wird die Empfangnis teilweise von der Regenmenge und des dadurch bedingten Nahrungsangebotes der Populationsgrosse sowie von der Anzahl der Nahrungskonkurrenten gesteuert 10 Die Tragzeit dauert etwa 240 Tage Das einzelne Jungtier wird im Fruhjahr zwischen September und November geboren sehr selten auch reicht die Geburtszeit bis in den Februar Das Muttertier trennt sich dabei nicht von der Herde Das Junge wiegt zwischen 6 und 7 kg Es saugt im Alter von funf Tagen durchschnittlich 58 Sekunden lang spater verringert sich dies auf etwa 25 Sekunden In den ersten beiden Wochen verbringt das Jungtier bis zu 90 ruhend im Gras Mit sieben Wochen nimmt es bis zu 40 am Tag grasend Nahrung auf Die Saugphase kann bis zu einem Jahr anhalten die Aufmerksamkeit des Muttertiers auf das Junge lasst aber bereits nach drei Wochen nach Mit der Entwohnung und wenn das Muttertier neuen Nachwuchs austragt verlassen sowohl mannliche als auch weibliche Nachkommen ihre Herde sie werden dabei nicht aktiv vertrieben Nur in Ausnahmen verbleiben altere Jungtiere bei ihrer Mutter beispielsweise wenn diese in der nachsten Fortpflanzungsperiode nicht trachtig ist Die sexuelle Reife ist bei Weibchen mit zweieinhalb Jahren erreicht bei Mannchen mit drei Letztere werden erst mit funf Jahren territorial Der Lebenserwartung in freier Wildbahn ist unbekannt Tiere in menschlicher Obhut lebten bis zu 15 Jahre und sieben Monate 8 6 2 3 Fressfeinde und Parasiten Bearbeiten Als Fressfeinde kommen vor allem die grossen Beutegreifer wie Lowe Leopard Tupfelhyane und Afrikanischer Wildhund in Betracht 3 Aussere Parasiten stellen unter anderem Zecken wie Rhipicephalus Lause wie Damalinia und Linognathus sowie Dasselfliegen wie Gedoelstia und Strobiloestrus dar Unter den inneren Parasiten sind haufig Wurmer zu finden Dazu zahlen Saugwurmer etwa Paramphistomum Bandwurmer etwa Taenia und Moniezia und Fadenwurmer etwa Longistrongylus oder Nematrodius 11 12 An Krankheiten konnten Lymphome 13 und Kupfermangel festgestellt 3 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Alcelaphini nach Steiner et al 2014 14 Alcelaphini Connochaetes Alcelaphus Beatragus Damaliscus Damaliscus lunatus Damaliscus pygargusVorlage Klade Wartung StyleDer Buntbock ist eine Art aus der Gattung der Leierantilopen Damaliscus und der Familie der Horntrager Bovidae Die Leierantilopen wiederum gehoren innerhalb der Familie zur Unterfamilie der Antilopinae und bilden zusammen mit den Gnus Connochaetes der Hunter Antilope Beatragus und den Eigentlichen Kuhantilopen Alcelaphus die Tribus der Kuhantilopen Alcelaphini Gemeinsame Kennzeichen der Kuhantilopen finden sich in dem recht grossen Korperbau in der charakteristisch hohen Lage der Schulter sowie dem abfallenden Rucken in den quer gerippten Hornern und in den tiefen Drusengruben im Gesicht Zudem haben die Kuhantilopen lange Schadel mit grossen Hohlraumen in der Stirn die bis in die Ansatze der Horner reichen 2 Laut molekulargenetischen Untersuchungen bilden entweder die Eigentlichen Kuhantilopen oder die Hunter Antilope die nachsten Verwandten der Leierantilopen Alle drei Gattungen formen eine monophyletische Klade mit den Gnus als Schwestergruppe 14 nbsp Blessbock Damaliscus phillipsi Innerhalb der Leierantilopen sind der Blessbock Damaliscus phillipsi und der Buntbock eng verwandt Bereits Anfang der 1990er Jahre vorgenommene genetische Analysen ergaben einen genetischen Abstand von nur 0 47 was fur eine Trennung der beiden Formen im Mittelpleistozan vor etwa 250 000 Jahren sprach 15 Weitere Untersuchungen wiesen fur den Buntbock eine deutlich geringere genetische Vielfalt aus als fur den Blessbock was mit seiner fast vollstandigen Ausrottung durch den Menschen im 19 Jahrhundert zusammenhangt 16 Beide werden mitunter auch zu einer Art zusammengefasst die dann die wissenschaftliche Bezeichnung Damaliscus pygargus tragt Die Frage ob Bunt und Blessbock eine Art oder zwei Arten bilden wird in der Wissenschaft recht unterschiedlich gehandhabt Die letzte Revision der Horntrager aus dem Jahr 2011 erstellt von Colin Peter Groves und Peter Grubb fuhrt beide Formen als eigenstandige Arten 17 wahrend das zwei Jahre spater erschienen Referenzwerk zur afrikanischen Saugetierfauna Mammals of Africa beide zusammenfuhrt 3 Als Grunde fur eine artliche Trennung des Bless und des Buntbocks werden einerseits die zahlreichen vorliegenden Merkmalsunterschiede angefuhrt Andererseits besteht eine raumliche Trennung der beiden Formen voneinander die im zentralen Sudafrika gelegenen Lebensraume des Blessbocks sind wenigstens 320 km vom Verbreitungsgebiet des Buntbocks am Kap der Guten Hoffnung im Sudwesten Sudafrikas entfernt Diese geographische Trennung des Bunt und des Blessbocks entstand moglicherweise schon zum Ende der letzten Eiszeit vor mehr als 12 000 Jahren mit dem Anstieg des Meeresspiegels so dass seit dem eine Vermischung beider Vertreter unter naturlichen Umstanden nicht moglich war Unter kunstlichen Bedingungen hervorgerufen durch den Menschen etwa auf Wildfarmen kommt es aber zu Hybridbildungen zwischen dem Bunt und dem Blessbock 18 19 3 nbsp Peter Simon Pallas nbsp Kunstlerische Darstellung des Buntbocks aus dem Book of antelopes 1894Die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Buntbocks wurde von Peter Simon Pallas im Jahr 1767 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Antilope pygargus verfasst Eine Typuslokalitat gab Pallas darin nicht an 20 Diese wurde spater im Jahr 1948 von Rudolph Carl Bigalke mit dem Swart River festgelegt Bigalke bezog sich dabei auf Berichte einer Expedition von Isaq Schrijver auch Isaaq Schryver aus dem Jahr 1689 Darin schreibt Schrijver Mitglied der Niederlandischen Ostindien Kompanie am 11 Januar er habe am Swart River uber eintausend bonte hartbokken gesichtet 21 22 Pallas Schrift Spicilegia Zoologica aus dem Jahr 1767 in der die Erstbeschreibung des Buntbocks erschien stellt eine uberarbeitete Version seiner im Jahr zuvor veroffentlichten Arbeit Miscellanea zoologica dar fur die er zahlreiche niederlandische Sammlungen ausgewertet hatte Hierin beschreibt Pallas den Buntbock bereits unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Antilope dorcas als Vorlage dienten ihm unbeschadigte Felle Den Artnamen dorcas hatte Pallas in der Uberzeugung benutzt die Dorkasgazelle vor sich zu haben deren wissenschaftlicher Artname wiederum auf Linnaeus 1758 zuruckgeht Gazella dorcas Linnaeus verwendete allerdings die Bezeichnung Capra dorcas Die Dorkasgazelle war bereits von Claudius Aelianus im 2 Jahrhundert unter dem Namen dorkas griechisch fur Gazelle erwahnt worden worauf Pallas auch anspielt Nach der Publikation der Miscellanea zoologica erkannte Pallas Unterschiede zur Dorkasgazelle und beschrieb den Buntbock in seiner Spicilegia Zoologica erneut unter dem Namen Antilope pygargus Der Artname pygargus ist wiederum griechischen Ursprungs pῡ gᾰrgos und bezeichnet ebenfalls eine Gazelle 23 20 Bereits zum Ende des 19 Jahrhunderts machten Philip Lutley Sclater und Oldfield Thomas in ihrem Book of Antelopes auf den Umstand der doppelten Namensvergabe seitens von Pallas aufmerksam 24 Francis Harper wiederum wies 1940 darauf hin dass Damaliscus dorcas aufgrund der fruheren Artbenennung Vorrang vor Damaliscus pygargus hat und sah so erstere Bezeichnung als die gultige an Er merkte des Weiteren an dass mit der Einfuhrung der Gattung Damaliscus durch Sclater und Thomas im Jahr 1894 das Artepitheton dorcas fur den Buntbock wieder zur Verfugung stand Zuvor im Verlauf des 19 Jahrhunderts wurden sowohl die Dorkasgazelle als auch der Buntbock teilweise in die gleiche Gattung Antilope oder Gazella gestellt dorcas war somit aufgrund der fruheren Vergabe der Dorkasgazelle als Artname vorbehalten 25 In den folgenden 50 Jahren wurde der Buntbock dann im Sinne von Harper meist unter Damaliscus dorcas gefuhrt Allerdings argumentierte Leendert Cornelis Rookmaaker 1991 dass Pallas ursprunglich 1766 die Dorkasgazelle beschreiben wollte und den bereits von Linnaeus verwendeten Artnamen nutzte Erst darauf erkannte er seinen Fehler und korrigierte ihn mit der Neubeschreibung von Antilope pygargus Demnach sollte Damaliscus pygargus der gultige Artname sein er wird seitdem von den meisten Wissenschaftlern fur den Buntbock verwendet 26 Bedrohung und Schutz BearbeitenDer weltweite Bestand liegt bei etwa 3500 Tieren stand 2001 wovon nur etwa 1500 in ihrem naturlichen Verbreitungsgebiet zu finden sind Zur Erhaltung der Art wurde 1931 in Sudafrika der Bontebok Nationalpark gegrundet Zum Zeitpunkt der Grundung lebten weniger als 20 Buntbocke in der Region 11 die Anzahl wuchs Anfang der 1980er Jahre bis auf uber 320 10 Gegenwartig liegt der Bestand bei etwa 250 Tieren Von hier aus konnte der Buntbock in einigen Schutzgebieten in Sudafrika wieder eingefuhrt werden 2 27 Mit 700 Tieren hat das De Hoop Nature Reserve in Sudafrika den grossten Bestand 28 Die IUCN stuft die Art aufgrund der stabilen Population als gering gefahrdet near threatened ein 27 28 Literatur BearbeitenJeremy H M David The Behaviour of the Bontebok Damaliscus dorcas dorcas Pallas 1766 with Special Reference to Territorial Behaviour Zeitschrift fur Tierpsychologie 33 1 1973 S 38 107 Jeremy David und Peter Lloyd Damaliscus pygargus Bontebok Blesbok In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume VI Pigs Hippopotamuses Chevrotain Giraffes Deer and Bovids Bloomsbury London 2013 S 496 501 Colin P Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 701 John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 653 655Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Jeremy H M David The Behaviour of the Bontebok Damaliscus dorcas dorcas Pallas 1766 with Special Reference to Territorial Behaviour Zeitschrift fur Tierpsychologie 33 1 1973 S 38 107 a b c d e f g h i j Colin P Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 701 a b c d e f g h i j k l Jeremy David und Peter Lloyd Damaliscus pygargus Bontebok Blesbok In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume VI Pigs Hippopotamuses Chevrotain Giraffes Deer and Bovids Bloomsbury London 2013 S 496 501 T Kraaij und P A Novellie Habitat selection by large herbivores in relation to fire at the Bontebok National Park 1974 2009 the effects of management changes African Journal of Range amp Forage Science 27 1 2010 S 21 27 Laurence H Watson Tineke Kraaij und Peter Novellie Management of rare ungulates in a small park habitat use of bontebok and Cape mountain zebra in Bontebok National Park assessed by counts of dung groups South African Journal of Wildlife Research 41 2 2011 S 158 166 a b c d e f John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 653 655 Elisabeth Hempel First observation of localized urination in territorial male bontebok Damaliscus pygargus pygargus Mammalian Biology 81S 2016 S 8 a b Jeremy H M David Observations on mating behaviour parturition suckling and the mother young bond in the Bontebok Damaliscus dorcas dorcas Journal of Zoology 177 2 1975 S 203 223 a b C H Langley und J H Giliomee Behaviour of the Bontebok Damaliscus d dorcas in the Cape of Good Hope Nature Reserve Journal of Southern African Wildlife Management Association 4 2 1974 S 117 121 a b P Nouvellie Relationships between rainfall population density and the size of the bontebok lamb crop in the Bontebok National Park South African Journal of Wildlife Research 16 1986 S 39 46 a b P J Barnard und K van der Walt Translocation of the Bontebok Damaliscus pygargus from Bredasdorp to Swellendam Koedoe 4 1 1961 S 105 109 I G Horak Moira R Brown J Boomker V de Vos und Elsa A van Zyl Helminth and arthropod parasites of the Blesbok Damaliscus dorcas phillipsi and of Bontebok Damaliscus dorcas dorcas Onderstepoort Journal of Veterinary Research 49 1982 S 139 146 Rob L Coke Michael M Garner Gary D West John P Hoover und Brian Murphy Epitheliotropic Lymphoma in a captive Bontebok Damaliscus pygargus Journal of Zoo and Wildlife Medicine 37 3 2006 S 401 404 a b Cynthia C Steiner Suellen J Charter Marlys L Houck und Oliver A Ryder Molecular Phylogeny and Chromosomal Evolution of Alcelaphini Antilopinae Journal of Heredity 105 3 2014 S 324 333 doi 10 1093 jhered esu004 M F Essop E H Harley P H Lloyd und H J van Hensbergen Estimation of the genetic distance between bontebok and blessbok using mitochondrial DNA South African Journal of Science 87 1991 S 271 273 Joelle van der Walt Louis H Nel und A Rus Hoelzel Differentiation at mitochondrial and nuclear loci between the blesbok Damaliscus pygargus phillipsi and bontebok D p pygargus implications for conservation strategy Conservation Genetics 14 2013 S 243 248 Colin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns 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London 1894 1900 S 1 220 S 73 3 Francis Harper The Nomenclature and Type Localities of Certain Old World Mammals Journal of Mammalogy 21 3 1940 S 322 332 Leendert Cornelis Rookmaaker The scientific name of the Bontebok Zeitschrift fur Saugetierkunde 56 1991 S 190 191 a b Peter Lloyd und Jeremy David Damaliscus pygargus ssp pygargus The IUCN Red List of Threatened Species 2008 e T6236A12589894 4 zuletzt abgerufen am 3 Juni 2017 a b Peter Lloyd und Jeremy David Damaliscus pygargus The IUCN Red List of Threatened Species 2008 e T30208A9530977 5 zuletzt abgerufen am 3 Juni 2017Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buntbock Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Damaliscus pygargus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von P Lloyd J David 2008 Abgerufen am 1 Januar 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buntbock amp oldid 237496619