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Das Borodin Quartett ist ein Streichquartett das 1945 in der Sowjetunion als Moskauer Philharmonisches Quartett gegrundet wurde Es ist eines der am langsten existierenden Streichquartette und war auch wahrend des Kalten Krieges eines der im Westen bekanntesten sowjetischen Ensembles da es haufig Konzerte in den europaischen Landern und in den USA absolvierte Daneben erschienen zahlreiche Plattenaufnahmen Das Quartett hatte engen Kontakt zum Komponisten und Pianisten Dmitri Schostakowitsch der es regelmassig beim Komponieren seiner Streichquartette konsultierte Die Aufnahmen des Quartettes umfassen zahlreiche Werke russischer und westeuropaischer Komponisten bei den Labels Melodiya Teldec Virgin Classics Chandos Records und Onyx Das Quartett hat alle Streichquartette von Dmitri Schostakowitsch Pjotr Tschaikowski Johannes Brahms und Ludwig van Beethoven aufgenommen und in seinen Konzerten aufgefuhrt daneben Werke von Franz Schubert Alexander Borodin Sergei Prokofjew dem Schostakowitsch Schuler Mieczyslaw Weinberg und Nikolai Mjaskowski Das Quartett spielte haufig mit Mstislaw Rostropowitsch Elisabeth Leonskaja Yuri Bashmet Natalia Gutman Elisso Wirsaladse Viktor Tretjakov Christoph Eschenbach und vor allem mit Swjatoslaw Richter zusammen Das Borodin Quartett zeichnet sich durch einen fast symphonisch dichten Klang aus fur das Borodin Quartett ist gerade der vollkommen naturliche organische Fluss ein Markenzeichen seines Stils 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Mitglieder 2 1 Aktuelle Besetzung 2 2 Fruhere Mitglieder 3 Wichtige Aufnahmen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Borodin Quartett wurde 1945 als Moskauer Philharmonisches Quartett gegrundet Die ursprungliche Besetzung war Rostislav Dubinsky erste Violine Vladimir Rabeij zweite Violine Walentin Alexandrowitsch Berlinski Violoncello Rudolf Barschai ViolaAlle Mitglieder kamen aus der Kammermusikklasse von Mikhail Terian dem Viola Spieler des Comitas Quartett Ursprunglich war Mstislaw Rostropowitsch als Cellist vorgesehen der aber einige Wochen vor der Grundung zu Gunsten Walentin Alexandrowitsch Berlinskis zurucktrat 2 3 Nach zwei Jahren ersetzte Nina Barschai den zweiten Violinisten Vladimir Rabeij 1952 folgte Jaroslav Alexandrov 1953 verliess Rudolf Barschai das Quartett zugunsten seiner Dirigentenkarriere Sein Nachfolger wurde Dmitri Schebalin Diese Besetzung bildete fur die nachsten 20 Jahre das Original Borodin Quartett 4 1946 traf das Quartett zum ersten Mal auf Schostakowitsch und wurde zum idealen Interpreten seiner 15 Streichquartette Die Auffuhrungen dieser Quartette in den Konzertsalen der Welt machten Schostakowitschs Streichquartette und das Borodin Quartett beruhmt 1 Als eines der meist geruhmten Kammermusikensemble der Sowjetunion spielte das Borodin Quartett auf den Begrabnissen von Josef Stalin und Sergei Prokofjew die beide am 5 Marz 1953 gestorben waren 3 1955 benannte sich das Quartett nach Alexander Borodin einem der Begrunder der russischen Kammermusik 3 2 Als eines der ersten Ensembles spielte das Borodin Quartett ausserhalb der Sowjetunion z B 1955 in der DDR dann in der Tschechoslowakei und schliesslich sogar in den USA Nach 20 Jahren in der gleichen Besetzung folgten in den 70er Jahren schwierige Zeiten Rostislav Dubinsky emigrierte 1976 in den Westen Jaroslav Alexandrov trat aus gesundheitlichen Grunden zuruck Walentin Alexandrowitsch Berlinski der als die Seele des Quartetts gilt fand als Nachfolger Mikhail Kopelman und Andrei Abramenkov als 1 und 2 Violine Berlinski bestand darauf dass sich das Quartett fur zwei Jahre zuruckzog bis der alte Borodin Klang wieder erreicht wurde 1 In kurzester Zeit konnte das Quartett an seine alten Erfolge anknupfen und seine Konzerte und Plattenaufnahmen wurden weltweit positiv aufgenommen Nach dem Ende der Sowjetunion 1989 intensivierte das Quartett seine Konzerttatigkeit im Westen Nach den Feiern zum 50 jahrigen Bestehen des Quartetts trat Dmitri Schebalin aus Altersgrunden zuruck und wurde durch Igor Naidin einen Schuler von Yuri Bashmet ersetzt Ruben Aharonian wurde neuer 1 Violinist als Mikhail Kopelman das Quartett verliess 2007 verliess dann auch Walentin Alexandrowitsch Berlinski das Borodin Quartett und wurde durch Vladimir Balshin ersetzt Berlinski blieb dem Quartett aber als kunstlerischer Berater erhalten Trotz der vielen personellen Veranderungen konnte die aktuelle Besetzung den typischen Borodin Klang und Stil erhalten Zum 60 Geburtstag fuhrte das Borodin Quartett die kompletten Streichquartette von Ludwig van Beethoven im Concertgebouw Amsterdam und im Wiener Musikverein auf 1 Weitere Gala Auffuhrungen fanden in Moskau Januar 2005 in der Londoner Wigmore Hall und im Theatre des Champs Elysees Paris Mai 2005 statt Chandos Records veroffentlichte die gesamten Streichquartette Beethovens als Jubilaums Edition Mitglieder BearbeitenAktuelle Besetzung Bearbeiten Ruben Aharonian erste Violine Sergei Lomovsky zweite Violine Igor Naidin Viola Vladimir Balshin VioloncelloFruhere Mitglieder Bearbeiten Rostislav Dubinsky erste Violine 1945 1976 Mikhail Kopelman erste Violine 1976 1996 Vladimir Rabei zweite Violine 1945 1947 Nina Barschai zweite Violine 1947 1953 Yaroslav Alexandrov zweite Violine 1953 1974 Andrei Abramenkov zweite Violine 1974 2011 Rudolf Barshai Viola 1945 1953 Dmitri Schebalin Viola 1953 1996 Walentin Alexandrowitsch Berlinski Violoncello 1945 2007Wichtige Aufnahmen BearbeitenSamuel Barber Streichquartett op 11 Ludwig van Beethoven Streichquartette Nr 1 16 Grosse Fuge Alexander Borodin Streichquartette Nr 1 2 Johannes Brahms Streichquartette Nr 1 3 Klavierquartette Nr 1 3 Klarinettenquintett op 115 Claude Debussy Streichquartett op 10 Antonin Dvorak Klavierquintette op 5 und op 81 German Galynin Klaviertrio d moll Joseph Haydn Die sieben letzten Worte unseres Erlosers am Kreuze Streichquartette op 33 1 6 Russische Quartette Paul Hindemith Streichquartett Nr 3 Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett Nr 15 Klarinettenquintett KV 581 Boris Parsadanian Streichquartett 1974 Sergei Prokofjew Streichquartett Nr 2 Maurice Ravel Streichquartett Alfred Schnittke Streichquartett Nr 1 Arnold Schonberg Streichquartett Nr 2 Franz Schubert Streichquartett Nr 14 Robert Schumann Klavierquintett op 44 Wissarion Schebalin Streichquartette Nr 5 und 9 Dmitri Schostakowitsch Streichquartette Nr 1 15 Klavierquintett op 57 Klaviertrio Nr 2 Igor Strawinsky 3 Stucke fur Streichquartett 1914 Pjotr Tschaikowski Streichquartette Nr 1 3 Sextett op 70 Souvenir de Florence Mieczyslaw Weinberg Klavierquintett op 18 Streichquartett Nr 8Fur die Aufnahme der Streichquartette und von Souvenir de Florence von Pjotr Tschaikowski erhielt das Borodin Quartett den Gramophone Award 1998 Die erste Aufnahme fur das Label Onyx mit Werken von Borodin Schubert Webern and Rachmaninov wurde 2005 fur den Grammy als beste Kammermusikaufnahme nominiert Die Streichquartette Nr 3 7 8 von Dmitri Schostakowitsch wurden mit dem Edison Prize 1992 ausgezeichnet die beiden Streichquartette von Alexander Borodin EMI mit dem Gramophone Award 1992 Die Klavierquintette op 5 und op 81 mit Swjatoslaw Richter wurden 1986 fur den Gramophone Award nominiert Weblinks BearbeitenThe Borodin Quartet Offizielle Website englisch The Voice of Russia The Borodin Quartet Memento vom 9 April 2008 im Internet Archive englisch Biografie des Borodin Quartet englisch Walentin Alexandrowitsch Berlinski Cellist with the Borodin Quartet englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d David Nice Wie Schwimmen in Gottes Musik Das Borodin Quartett spielt Beethoven Memento vom 10 Oktober 2014 im Webarchiv archive today In Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien April 2004 a b Obituary of Valentin Berlinsky The Daily Telegraph 23 Dezember 2008 abgerufen am 23 Dezember 2008 a b c Fox Margalit Valentin Berlinsky Mainstay Cellist of the Borodin Quartet Dies at 83 The New York Times 25 Dezember 2008 abgerufen am 14 Januar 2009 Legacy Borodin Quartet 2017 abgerufen am 21 Marz 2023 englisch Normdaten Korperschaft GND 1212435 7 lobid OGND AKS LCCN n81047934 VIAF 151425752 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Borodin Quartett amp oldid 232039361