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Boris Goldenberg 7 August 1905 in Sankt Petersburg 10 Februar 1980 in Koln Pseudonyme R Frey Gilbert und Bernhard Thomas war ein sozialistischer Politiker Journalist und Publizist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines russisch judischen Rechtsanwalts siedelte 1914 nach Berlin uber wo er das Gymnasium besuchte und nach dem Abitur 1924 anschliessend dort in Freiburg und in Heidelberg Geschichte Philosophie und Soziologie studierte Promotion 1930 Beitrage zur Soziologie der deutschen Vorkriegssozialdemokratie 1924 trat er der SPD bei aus der er zwei Jahre spater wegen Kontaktaufnahme zur KPD ausgeschlossen wurde Im Folgejahr trat er in die KPD ein war in deren Studentenorganisation Kostufra aktiv zu deren Leitung er gemeinsam mit Franz Borkenau Georg Eliasberg und Richard Lowenthal zeitweise gehorte Als Anhanger des rechten Parteiflugels um August Thalheimer und Heinrich Brandler 1929 aus der KPD ausgeschlossen wurde er Mitglied der KPO hier gehorte er 1932 zur Minderheit um Jacob Walcher und Paul Frolich die sich 1932 der SAPD anschloss Innerhalb der SAPD arbeitete Goldenberg u a fur das Parteiorgan Sozialistische Arbeiterzeitung Seit Anfang der 1930er Jahre war er daruber hinaus in der Zersetzungsarbeit gegenuber volkischen und nationalbolschewistischen Gruppen wie der Organisation Consul der Schwarzen Front und der Gruppe Sozialrevolutionarer Nationalisten aktiv Nach der Machtubertragung an die NSDAP wurde Goldenberg im Marz 1933 kurzzeitig verhaftet und gefoltert und konnte nach seiner Freilassung im April nach Paris fluchten wo er zeitweise der Exilleitung der SAPD angehorte und innerhalb der Stromung Gauche revolutionnaire der SFIO aktiv war 1935 bis 1937 hielt er sich bei Verwandten im Mandatsgebiet Palastina auf und kehrte anschliessend nach Paris zuruck wo er den Volksfrontaufruf des Lutetia Kreises von 1937 unterschrieb Im gemeinsamen Exil in Paris freundete er sich unter anderem mit Willy Brandt an 1 Nach der Niederlage Frankreichs 1940 floh er zunachst nach Sudfrankreich und von dort 1941 nach Kuba wo er unter anderem als Gastprofessor an der Universitat von Havanna arbeitete Anders als die meisten anderen deutschen Fluchtlinge wie zum Beispiel sein Parteifreund Fritz Lamm blieb er auch nach Kriegsende und den sich eroffnenden Ruckkehrmoglichkeiten auf Kuba 1946 nahm er die kubanische Staatsangehorigkeit an Wenig spater schloss er sich vorubergehend der teilweise aus ehemaligen Mitgliedern der Kommunistischen Partei bestehenden Gruppierung Movimiento Revolucionario Socialista MSR an fur deren Zeitschrift Tiempo en Cuba er Essays schrieb Angesichts der Verstrickung der MSR und ihres Anfuhrers Rolando Masferrer in die damals grassierenden bandenartigen und mit Waffengewalt ausgetragenen Machtkampfe im Umfeld der Universitat nahm er jedoch bald Abstand 2 Ab 1948 war er als Lehrer fur Geschichte Philosophie und Franzosisch an der Ruston Academy in Havanna angestellt 3 einer hoch angesehenen Privatschule mit internationaler Ausrichtung und Schulerschaft 4 5 Als er in Fidel Castros Regierungsstil schon vor dessen offener Hinwendung zum Kommunismus ihm bereits aus den Diktaturen Europas bekannte totalitare Zuge wiederzuerkennen glaubte verliess Goldenberg 1960 Kuba und liess sich zunachst in London nieder 1 1964 siedelte er nach Koln uber wo er die Lateinamerika Redaktion der Deutschen Welle leitete und publizistisch zu den Themen Kommunismus und Lateinamerika sowie als Ubersetzer u a des Buches Europaische Revolution von Eric Hobsbawm tatig war Der Nachlass von Boris Goldenberg befindet sich im Archiv der sozialen Demokratie 6 Ehrungen Bearbeiten1972 Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik DeutschlandWerke BearbeitenBeitrage zur Soziologie der deutschen Vorkriegssozialdemokratie Berlin 1932 Lateinamerika und die kubanische Revolution Koln Berlin 1963 Gewerkschaften in Lateinamerika Hannover 1964 Zehn Jahre kubanische Revolution Hannover 1969 Kommunismus in Lateinamerika Stuttgart Berlin Koln Mainz 1971Artikel in der Sozialistische Warte Namen in sind die im Artikel verwendeten Pseudonyme Bernhard Thomas Erklaerung zur begonnenen Gleichschaltung Oesterreichs Jg 13 1938 Nr 8 25 Februar 1938 S 172Literatur BearbeitenGoldenberg Boris In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Ursula Krechel Landgericht Roman Jung und Jung Salzburg Wien 2012 ISBN 978 3 99027 024 0 bes S 319 ff und S 473 ff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Boris Goldenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Boris Goldenberg Bemerkungen zum Charakter der kubanischen Revolution in Gewerkschaftliche Monatshefte vom August 1960 PDF Datei 66 kB Deutsche Exilzeitschriften 1933 1945 Werner Hofer Wenn einer Kommunist war Boris Goldenberg ein Fall und ein Schicksal in Die Zeit vom 28 Mai 1965Einzelnachweise Bearbeiten a b Werner Hofer Wenn einer Kommunist war Boris Goldenberg ein Fall und ein Schicksal in Die Zeit vom 28 Mai 1965 abgerufen am 26 Juli 2013 Carlos Widmann Das letzte Buch uber Fidel Castro S 190f Hanser Munchen 2012 ISBN 978 3446240049 Klappentext zu Lateinamerika und die kubanische Revolution Ruston Academy Havana Cuba in University of Miami Finding Aids abgerufen am 26 Juli 2013 englisch James D Baker Ruston From Dreams to Reality Ruston Baker 2007 ISBN 978 1 4257 5678 9 englisch FES Bestande und Findmittel Nachlasse und Deposita G bis I Goldenberg Boris abgerufen 26 Juli 2013 Normdaten Person GND 116749121 lobid OGND AKS LCCN no2004093561 VIAF 35216259 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goldenberg BorisALTERNATIVNAMEN Goldenberg Boris Wladimirowitsch vollstandiger Geburtsname Frey R Pseudonym Thomas Gilbert Pseudonym Thomas Bernhard Pseudonym KURZBESCHREIBUNG sozialistischer Politiker SPD KPD KPDO SAPD Journalist und PublizistGEBURTSDATUM 7 August 1905GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 10 Februar 1980STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boris Goldenberg amp oldid 228076975