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Bodo Friedrich Borries von Ditfurth 16 Dezember 1852 in Bielefeld Gadderbaum 21 Februar 1915 in Koln war ein preussischer Offizier zuletzt Generalleutnant sowie Pascha in der Osmanischen Armee unter Sultan Abdulhamid II Bodo Borries von DitfurthLeben BearbeitenBodo von Ditfurth war der Sohn des Bielefelder Landrates Wilhelm von Ditfurth und dessen Ehefrau Eleonore Juliane Wilhelmine Friederike von Borries 1814 1886 Tochter des Mindener Regierungsprasidenten Franz von Borries wodurch er den mutterlichen Familiennamen als weiteren Vornamen erhielt Der Politiker und Rittergutsbesitzer Franz von Ditfurth war sein alterer Bruder Bodo Borries von Ditfurth entschied sich schon fruh zu einer Laufbahn zum Berufssoldaten in der Preussischen Armee Als Major kommandierte er bis 1901 das III Bataillon des Infanterie Regiments Prinz Moritz von Anhalt Dessau 5 Pommersches Nr 42 in Greifswald In diesem Jahr wurde er auf Weisung von Kaiser Wilhelm II unter Beforderung zum Oberstleutnant mit Pension zur Disposition gestellt um im damaligen Konstantinopel unter Sultan Abdulhamid II Amtszeit 1876 1909 als Militarberater in den Dienst des Osmanischen Reiches zu treten Die Entsendung nach Konstantinopel erfolgte im Rahmen der deutschen Militarmission im Osmanischen Reich die bereits im Jahre 1878 von Reichskanzler Otto von Bismarck ins Leben gerufen war als sich Sultan Abdulhamid II nach der Niederlage im Russisch Osmanischen Krieg 1877 78 gezwungen sah auslandische Hilfe fur die Reorganisation der osmanischen Streitkrafte in Anspruch zu nehmen um die Bedrohung durch aussen und innenpolitische Gegner abwehren zu konnen Borries von Ditfurth erhielt von Sultan Abdulhamid II den Rang eines Generals auf Zeit und zusatzlich den einem General zustehenden Titel Pascha Zu seinem speziellen Aufgabengebiet als Reformer gehorten die Reorganisation und Modernisierung der osmanischen Infanterie Im Rahmen einer Fortifikationskommission wurde aber als erstes die Verstarkung der Dardanellen des Bosporus und der Befestigung der Hauptstadt in Angriff genommen Es folgte 1907 der Auftrag Lehr oder Musterbataillone einzurichten die von in Deutschland ausgebildeten turkischen Offizieren geleitet werden sollten und fur die Ausbildung von Offizieren und Unteroffizieren bestimmt waren 1908 sollte er schliesslich als Instruktor der Infanterie fur das 1 Armeekorps ein Waffenubungsprogramm ausarbeiten Kurze Zeit nach dem jungturkischen Aufstand im Juli 1908 regte sich in der turkischen Presse die Forderung nach einer Abberufung der derzeitigen deutschen Militarmission Sie spiegelte den wachsenden Unwillen in weiten Kreisen des turkischen Militars gegenuber den deutschen Instruktoren wider Schon im April 1907 war die deutschfreundliche Politik des Sultans in einem Flugblatt verurteilt worden nicht zuletzt wohl auch auf Betreiben englischer und franzosischer Kreise Es wurde kritisiert die deutschen Offiziere bekamen ein Vierfaches dessen als Gehalt wie entsprechende turkische Offiziere sie wohnten zudem bequem in der Hauptstadt erhielten Pferde und Wagen und brauchten eigentlich nur an der wochentlichen Selamlik Parade des Sultans teilzunehmen Als Sultan Abdulhamid II mit Hilfe konservativer Soldaten und religios aufgestachelter Kreise im April 1909 versuchte die inzwischen eingesetzte jungturkische Regierung zu sturzen wurde er kurzerhand abgesetzt und ins Exil verbannt Damit entfiel die Unterstutzung der deutschen Instruktoren endgultig Borries von Ditfurth kehrte schliesslich Ende 1909 zusammen mit den ubrigen deutschen Offizieren nach Deutschland zuruck und wurde am 20 April 1910 als Oberst zum Kommandeur des Infanterie Regiments von Horn 3 Rheinisches Nr 29 in Trier ernannt Kurz darauf wurde er am 18 Oktober 1910 zum Generalmajor befordert und war bis zum 21 Marz 1913 Kommandeur der 10 Infanterie Brigade in Frankfurt Oder 1 Anschliessend erhielt Borries von Ditfurth den Charakter als Generalleutnant und wurde als Inspekteur der Landwehr Inspektion Koln verwendet 2 Borries von Ditfurth war verheiratet mit Paula Julie Helene Ottilie Freiin von Blomberg 27 Mai 1863 in Detmold 22 Januar 1947 in Iggenhausen Tochter von Friedrich Wilhelm Ernst Moritz Freiherr von Blomberg 1831 mit der er neun Kinder hatte Eine seiner Tochter Ursula von Ditfurth 1898 1945 heiratete den Dusseldorfer Industriellen Helmuth Poensgen Literatur BearbeitenDeutsches Geschlechterbuch Band 123 S 283 Starke Verlag Glucksburg 1958 Jehuda L Wallach Anatomie einer Militarhilfe Die preussisch deutschen Militarmissionen in der Turkei 1835 1919 Droste Verlag Dusseldorf 1976 Rainer Schubert Der deutsche Pascha Bodo von Ditfurth Diplomatische Depesche Marz 2005 Berlin Eberhard Demm Zwischen Kulturkonflikt und Akkulturation In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft Heft 8 2005 Metropol Verlag Berlin Johanna von Ditfurth Erinnerungen aus meinem Leben Privatdruck 1999 Einzelnachweise Bearbeiten Dermot Bradley Hrsg Gunter Wegner Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815 1939 Band 1 Die Hoheren Kommandostellen 1815 1939 Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1780 1 S 228 Preussisches Kriegsministerium Hrsg Rangliste der Koniglich Preussischen Armee und des XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps fur 1914 E S Mittler amp Sohn Berlin 1914 S 79 PersonendatenNAME Ditfurth Bodo Borries vonALTERNATIVNAMEN Ditfurth Bodo Friedrich Borries von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Offizier zuletzt Generalleutnant sowie Pascha in der Osmanischen ArmeeGEBURTSDATUM 16 Dezember 1852GEBURTSORT GadderbaumSTERBEDATUM 21 Februar 1915STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bodo Borries von Ditfurth amp oldid 235777928