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Bertsdorf ist ein Ortsteil von Bertsdorf Hornitz im Landkreis Gorlitz BertsdorfGemeinde Bertsdorf HornitzKoordinaten 50 53 N 14 44 O 50 883888888889 14 731944444444 300 Koordinaten 50 53 2 N 14 43 55 OHohe 300 m u NHNFlache 14 32 km Einwohner 1065 2011 Bevolkerungsdichte 74 Einwohner km Eingemeindung 1 Marz 1994Postleitzahl 02763Vorwahl 03583Bertsdorf Sachsen Lage von Bertsdorf in SachsenBlick vom Seidelsberg auf BertsdorfGemeindeamt Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Ortsname 2 2 Verwaltungszugehorigkeit 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Ortsbild 3 1 Ortsgliederung 3 2 Besonderheiten 4 Sohne und Tochter des Ortes 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Bertsdorf liegt im sudlichen Teil des Landkreises im Grossschonauer Becken und Kuppenland in der Ostlichen Oberlausitz Das Dorf erstreckt sich von Sudwest nach Nordost im Tal des Bertsdorfer Wassers Nordlich erheben sich der Seidelsberg 433 m u NN und die Koitsche 357 m u NN im Nordosten die Hornitzer Hohe und die Olbersdorfer Hohe 308 m u NN ostlich die Grundbachhohe 319 m u NN im Suden der Kieferberg sudwestlich der Steinbusch und der Pocheberg 465 m u NN im Westen die Taubenstallberge 422 m u NN und der Steinberg 442 m u NN sowie nordwestlich der Breiteberg 510 m u NN Durch Bertsdorf verlauft die Staatsstrasse 136 von Hornitz nach Waltersdorf sie kreuzt sich an der Hirschkreuzung mit der Staatsstrasse 138 vom Bahnhof Bertsdorf nach Grossschonau Nachbarorte Bearbeiten Grossschonau Neuhornitz AlthornitzNeuschonau nbsp OlbersdorfJonsdorf Saalendorf Bahnhof Bertsdorf Hanischmuhe OlbersdorfGeschichte BearbeitenDas Waldhufendorf Bertsdorf wurde im 13 Jahrhundert angelegt und nach einem Lokator Bertram benannt Erstmals erwahnt wurde Bertramy villa 1352 als Zittauer Ratsdorf 1391 war der Ort als Bertrampsdorf im Urbarium des Zittauer Hospitals St Jakob aufgefuhrt Nach dem Oberlausitzer Ponfall gelangte Bertsdorf an adlige Besitzer 1586 erwarb der Zittauer Rat das Dorf zuruck 1672 zerstorte ein Blitzschlag die Bertsdorfer Kapelle Zwischen 1672 und 1675 entstand die barocke Kirche Bertsdorf Bis 1730 gehorte auch Jonsdorf zum Bertsdorfer Kirchspiel Bertsdorf entwickelte sich von der ursprunglichen bauerlichen Besiedlung zu einem Weberdorf mit dichter Bebauung der Dorfaue Aus den Steuerlisten von 1767 geht hervor dass in Bertsdorf 151 Leineweber 150 Gesellen Wirkmagde und erwachsene Kinder sowie 216 Hausler lebten die fur Grossschonauer Faktoren arbeiteten Im Ort wurden nie Verleger ansassig ebenso bestanden keine Veredlungsanlagen Die Bertsdorfer Bauern waren dem Zittauer Rat zu Hand und Spanndiensten darunter Steinfuhren aus dem Zittauer Gebirge verpflichtet Das Wasser der Bertse wurde im Ort zum Antrieb von drei Muhlen genutzt Besitzer der Oberen Muhle Mittelmuhle und Niedermuhle war bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts der Zittauer Rat Sudwestlich des Dorfes befand sich am Pochebach seit dem 16 Jahrhundert die auf einer alten Pochstatt erbaute Bertsdorfer Brettmuhle nach 1795 erlosch diese Muhle Zum Ende des 18 Jahrhunderts setzte eine Erweiterung des Dorfes nach aussen ein Der Jonsdorfer Bleichermeister Johann Gottlieb Hanisch liess 1772 auf der sudlichsten Flur unterhalb von Jonsdorf am Grundbach eine Bleiche anlegen die um die Fabrik errichtete Kolonie erhielt 1840 den Namen Hanischmuhe 1796 wurde das erste Haus am Viebig errichtet 1867 war die Hauserreihe an der Strasse nach Saalendorf auf 16 Hauser angewachsen Bertsdorf blieb bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts immer ein Zittauer Ratsdorf Nach der Errichtung der Pochefabrik arbeiten die Bertsdorfer Weber ab 1861 fur Christian Friedrich Fabian sowie andere Grossschonauer Fabrikanten 1867 arbeiteten in Bertsdorf neun selbstandige Weber sechs Faktorweber drei Beinkleid Stofffabrikanten drei Farber und je ein Strumpfwirker und Zwister Am 2 Juli 1875 schwoll die Bertse nach einem Wolkenbruch so stark an dass mehrere Brucken einsturzten 1925 wurde der Linienbusverkehr nach Zittau aufgenommen Seit 1955 wurden insbesondere im Oberdorf um die Gaststatte Zum Hirsch Zimmer an Urlauber vermietet Am 1 Januar 1957 wurde die Ansiedlung Hanischmuhe nach Jonsdorf umgemeindet Zu Zeiten der DDR produzierte in Bertsdorf lediglich eine kleine Fabrik Am 1 Marz 1994 schloss sich Bertsdorf mit Hornitz zu einer Gemeinde Bertsdorf Hornitz zusammen deren Sitz in Bertsdorf ist Ortsname Bearbeiten Urkundlich uberliefert sind die Namensformen Bertramy Villa 1352 Bertranivilla 1363 Pertramivilla 1375 Bertramsdorf 1380 Bertrampsdorf 1391 Baldramsdorff 1393 Bertransdorff 1428 Bertsdorff 1453 Bertelsdorf 1578 Bertzdorff 1721 und Bertsdorf bey Zittau 1768 Verwaltungszugehorigkeit Bearbeiten 1777 Gorlitzer Kreis 1849 Landgerichtsbezirk Lobau 1856 Gerichtsamt Zittau 1875 Amtshauptmannschaft Zittau 1952 Kreis Zittau 1994 Landkreis Lobau Zittau 2008 Landkreis Gorlitz Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner 1 1547 61 besessene Mann1777 40 besessene Mann 20 Gartner 221 Hausler elf Wustungen1834 19871871 19931890 20511910 20551925 20641939 19751946 22422011 1065Ortsbild BearbeitenBertsdorf besteht zum Grossteil aus Fachwerk und Umgebindehausern An den aus dem 17 und 18 Jahrhundert stammenden Umgebindehausern ist die Entwicklung der Blockbauweise deutlich erkennbar Die erhaltenen Bauernguter und Hausleranwesen wurden zum Teil als Fachwerkstanderbauten errichtet oder bestehen aus einem auf massiven Bruchsteinmauerwerk aufgesetzten Fachwerkobergeschoss Teilweise wurde das Lehmfachwerk mit Bretterverschalung oder Schieferverschlag uberdeckt Im 18 und Anfang des 19 Jahrhunderts wurden zahlreiche Hauser mit reich verzierten Turstocken aus Sandstein versehen Von den ehemals 13 Sandsteinbrucken uber die Bertse sind noch zwei erhalten Die uberwiegend landwirtschaftlich genutzte Ortsflur erstreckt sich vom Breiteberg im Nordwesten bis zum Grundbachtal im Sudosten Mit Ausnahme des Breiteberges Seidelsberges Steinberges und Steinbusch ist die Flur unbewaldet Diese Erhebungen vulkanischen Ursprungs uberragen die ansonsten von Losslehm bedeckten Hanglagen Die Streifengliederung des Waldhufendorfs lasst sich noch heute gut am Verlauf der Feldwege aus dem Tal erkennen Dabei unterscheidet sich das Niederdorf vom Oberdorf Wahrend sich die langlichen Grundstucke im Niederdorf etwa rechtwinklig zur Mittelachse entlang der Bertse bis auf den Hohenrucken ziehen wurde die radiale Flurgliederung im Oberdorf dem Gelanderelief angepasst Hier erstrecken sich die Fluren strahlenformig schrag nach Westen bis auf den waldlosen Rucken des Pocheberges und der Taubenstallberge Die dorfliche Struktur von Bertsdorf hat sich bis in die Gegenwart erhalten Industrie hat sich im Ort nie angesiedelt Ortsgliederung Bearbeiten Bertsdorf gliedert sich in das Oberdorf und das Niederdorf Besonders benannte Ortslage sind Die Butte eine Hausergruppe am sudwestlichen Ende des Oberdorfes wo die Bertse entspringt Der Viebig eine einen Kilometer lange Hauserzeile die sich vom Oberdorf aus auf der linken Seite der Strasse nach Saalendorf hinzieht Das Jagerwaldchen eine linksseitig des Pochebaches an der Gemarkungsgrenze zu Saalendorf gelegene aus einer Gaststatte mit Pension bestehende EinschichtBesonderheiten Bearbeiten nbsp Bertsdorfer KircheDie im Niederdorf stehende Kirche ist das Wahrzeichen des Ortes Der von 1672 bis 1675 errichtete Barockbau diente als Vorbild fur zahlreiche Dorfkirchen in der sudlichen Oberlausitz Sie wird von einem Friedhof mit einem Renaissancetor aus dem Jahre 1574 umgeben Vor der Turmseite der Kirche steht das 1700 erbaute Pfarrhaus Das Kahlert Gut uber dem ostlichen Hang des Bertsetals ist ein ortstypisches Bauerngut Das 1807 neugestaltete Wohnhaus besteht aus einem massiven Erdgeschoss und einem Lehmfachwerkobergeschoss Auf dem Korbbogenportal befinden sich die Initialen des Besitzers Gustav Friedrich Kahlert Zu dem Hof gehoren des Weiteren noch zwei Lehmfachwerkbauten eine strohgedeckte Scheune und ein weiteres Gebaude mit Galerie Die Sandsteinbogenbrucke uber die Bertse am Oberen Kirchweg Sie wurde 1802 errichtet und 2000 neu aufgebaut Die Sonnenuhr mit Bauernmalerei in der Hinteren Dorfstrasse Die Obere Muhle in ihrem Anbau befindet sich die Schubertsche Sammlung von kulturhistorischen Geraten der Haus und Landwirtschaft Die Ressel Schmiede ist die jungste und einzig erhaltene Schmiede im Ort Sie wurde 1866 gegrundet und 1903 von Karl Ressel gekauft Heute ist sie in dritter Generation im Besitz der Familie Ressel Der Maler Richard Israel schuf ein Bild von der Arbeit in der Schmiede Der Mordstein auf der Katzenhohe erinnert an die Ermordung der 22 jahrigen Marie Rosine Wagner durch ihren Brautigam am 26 Mai 1825Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenFriedrich Renger 1918 2015 Internist und Hochschullehrer Siegfried Schreiber 1928 1988 Bildhauer und Maler Gitta Kettner 1928 2011 Grafikerin und IllustratorinLiteratur BearbeitenDie sudostliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge Werte der deutschen Heimat Band 16 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1970 S 153 155 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bertsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bertsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Bertsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bertsdorf amp oldid 238658790