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Bernd Bransch 24 September 1944 in Halle Saale 11 Juni 2022 war ein deutscher Fussballspieler in der DDR Oberliga der hochsten Spielklasse des DDR Fussballverbandes DFV Er spielte dort fur den Halleschen FC Chemie sowie dessen Vorganger SC Chemie Halle und den FC Carl Zeiss Jena Bransch absolvierte 72 Spiele fur die A Nationalmannschaft der DDR und gewann mit der Olympiaelf bei den olympischen Fussballturnieren 1972 sowie 1976 die Bronze beziehungsweise Goldmedaille Bernd BranschBernd Bransch 1974 PersonaliaGeburtstag 24 September 1944Geburtsort Halle Saale Deutsches ReichSterbedatum 11 Juni 2022Grosse 180 cmPosition Libero SturmJuniorenJahre Station1951 1955 BSG Motor Sud Halle1955 1958 SC Wissenschaft Halle1958 1963 SC Chemie HalleHerrenJahre Station Spiele Tore 11963 1973 SC Chemie Halle Hallescher FC Chemie 249 57 1973 1974 FC Carl Zeiss Jena 25 0 1 1974 1977 Hallescher FC Chemie 68 0 4 NationalmannschaftJahre Auswahl Spiele Tore 1962 1963 DDR U 18 5 0 1965 1966 DDR U 23 6 0 1967 1976 DDR Olympia 20 1 1967 1976 DDR 72 3 1 Angegeben sind nur Ligaspiele Bernd Bransch beim Freistoss im Spiel gegen die Niederlande bei der WM 1974 Inhaltsverzeichnis 1 Sportliche Laufbahn 1 1 Gemeinschafts und Clubstationen 1 2 Auswahleinsatze 2 Erfolge 3 Weiterer Werdegang 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseSportliche Laufbahn BearbeitenGemeinschafts und Clubstationen Bearbeiten Bernd Branschs Fussballkarriere begann in den Strassen seiner Heimatstadt Halle wo er als Sechsjahriger mit den Nachbarskindern Fussball spielte 1951 beschloss man kunftig in einer richtigen Fussballmannschaft zu spielen und die Gruppe schloss sich der Betriebssportgemeinschaft Motor Halle Sud an Obwohl sich Bransch fur nicht besonders talentiert hielt und zeitweise ans Aufhoren dachte wechselte er doch 1955 zum Universitatssportclub SC Wissenschaft Halle Hier durchlief er die obligatorischen Nachwuchsmannschaften Zwischendurch wurde er 1958 mit der Sektion Fussball des SC Wissenschaft zum SC Chemie Halle delegiert Neben seinen Fussballengagement absolvierte Bransch nach seiner Schulausbildung eine Lehre zum Dreher Zur Fussballsaison 1963 64 wurde Bransch in das Oberligakollektiv des SC Chemie ubernommen Seinen Einstand in der ersten Liga gab er am funften Spieltag dem 30 September 1963 In der Begegnung Turbine Erfurt Chemie Halle 0 0 wurde er als halblinker Sturmer eingesetzt In dieser Saison wurde er insgesamt 22 mal in der Oberliga eingesetzt und spielte im Gegensatz zu seinem Debutspiel hauptsachlich im Mittelfeld Er erzielte in diesen Spielen vier Tore und eroffnete damit eine Serie die sich uber seine gesamte Oberligalaufbahn erstreckte Obwohl vorwiegend im defensiven Bereich eingesetzt verging keine Oberligasaison ohne Torerfolg 1 Mit Ausnahme der Spielzeit 1974 75 in der er nur 16 mal zum Einsatz kam blieb Bransch von schweren Verletzungen verschont sodass es ihm gelang 14 Jahre lang Stammspieler zu sein Nur ein Jahr lang als der SC Chemie 1964 absteigen musste war Branschs Oberligalaufbahn unterbrochen Der Club dessen Fussballsektion 1966 zum Halleschen FC Chemie kurz HFC umgewandelt wurde stieg umgehend wieder auf wobei Bransch als Torschutzenkonig der Nordstaffel der DDR Liga 1964 65 mit 19 Treffern tatkraftig mitgeholfen hatte In der Saison 1970 71 erreichte Bransch mit Rang drei die beste Oberligaplatzierung mit dem HFC Er hatte sich inzwischen zum vielseitig einsetzbaren Spieler entwickelt und pendelte stets zwischen unterschiedlichen Positionen im Mittelfeld und der Abwehr 1973 stieg der HFC erneut aus der Oberliga ab Bransch war zu diesem Zeitpunkt bereits etablierter Nationalspieler und sah seine Nominierung fur die Fussball Weltmeisterschaft 1974 als Zweitligaspieler gefahrdet Er verliess daher den HFC zum Ende der Saison 1972 73 und wechselte zum DDR Spitzenclub FC Carl Zeiss Jena bei dem bereits mehrere seiner Mitspieler aus der Nationalmannschaft beheimatet waren Bransch hatte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten und eroberte sich sofort einen Stammplatz als Libero Am 13 April 1974 stand er mit dem FC Carl Zeiss als Libero im Endspiel um den DDR Fussballpokal Mit dem 3 1 Sieg uber Dynamo Dresden bei dem er fur den Schlusstreffer sorgte gewann er seinen einzigen nationalen Titel Er wirkte in acht Pokalspielen mit Am Ende der Saison 1973 74 wurde er mit dem FC Carl Zeiss in der Oberliga Vizemeister Er hatte 25 von 26 ausgetragenen Oberligapunktspielen bestritten und war zu einem Torerfolg gekommen Er bestritt alle vier UEFA Pokalspiele der Jenaer in dieser Saison und erzielte drei Tore Inzwischen hatte der Hallesche FC den sofortigen Wiederaufstieg geschafft und Bransch nahm dies zum Anlass sich wieder seinem alten Club anzuschliessen Wie schon in Jena ubernahm er nun auch in Halle die Liberoposition konnte aber in dieser Spielzeit 1974 75 verletzungsbedingt nur 16 Oberligaspiele bestreiten In den beiden folgenden Spielzeiten kehrte er zur vollen Leistungsfahigkeit zuruck und wurde jeweils in allen 26 Punktspielen weiterhin in der Regel als Libero eingesetzt Die Spielzeit 1976 77 war Bernd Branschs letzte Oberligasaison Mit der Begegnung des letzten Spieltages Sachsenring Zwickau HFC 6 2 beschloss er seine leistungssportliche Laufbahn Noch einmal bewies er seine Treffsicherheit mit dem Tor zum 2 3 Zwischenstand Nach elf Oberligaspielzeiten fur den Hallenser Club war er auf 291 Erstligaspiele gekommen die sich mit seinem Zwischenaufenthalt in Jena auf 316 addieren Als Spieler im defensiven Bereich kam er auf die erstaunliche Zahl von 43 Erstligatoren Wegen seiner konstant guten Leistungen wurde er 1968 und 1974 von den Sportjournalisten der DDR zum Fussballer des Jahres gewahlt Auswahleinsatze Bearbeiten Bereits als Juniorenspieler ruckte Bransch in das Blickfeld des DDR Fussballverbandes 1962 wurde er in den Kader der Juniorenauswahl aufgenommen und bestritt am 16 September 1962 mit der Begegnung Polen DDR 3 1 als Sturmer sein erstes Juniorenlanderspiel Bis Marz 1963 folgten vier weitere Landerspieleinsatze in denen er als Mannschaftskapitan fungierte In den Jahren 1965 und 1966 absolvierte Bransch sechs Landerspiele mit der Nachwuchsnationalmannschaft Mit 22 Jahren ruckte Bransch 1967 in den Kader der A Nationalmannschaft auf Mit ihr kam er zu seinem ersten Landerspieleinsatz am 17 Mai 1967 Beim 1 0 Sieg in Schweden wurde er als linker Verteidiger eingesetzt Auf dieser Position wurde er sofort zum Stammspieler der Nationalelf Eines seiner erfolgreichsten Landerspiele war das Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 1974 In der Begegnung DDR Rumanien am 29 September 1973 schoss er beide Tore zum 2 0 Sieg mit dem die DDR den Grundstein fur die WM Teilnahme legte Beim Weltmeisterschaftsturnier bestritt Bransch als Mannschaftskapitan alle sechs Spiele und stand so auch in der Mannschaft die uberraschend die gastgebende DFB Mannschaft mit 1 0 besiegte nbsp Bernd Bransch mit dem Maskottchen derDDR Nationalmannschaft bei der WM 1974Da die A Nationalmannschaft weder bei Europa noch bei Weltmeisterschaften einen Titel gewinnen konnte kam Bransch mit der Fussballolympiaauswahl der DDR zu seinen grossten internationalen Erfolgen Dort gehorte er ebenfalls seit 1967 zum Aufgebot und bestritt alle sechs Qualifikationsspiele fur das olympische Fussballturnier 1968 fur das sich die DDR jedoch nicht qualifizieren konnte Von den elf Spielen der Olympiaauswahl 1971 und 1972 absolvierte Bransch zehn Partien Diesmal erreichte die DDR das olympische Fussballturnier in der Bundesrepublik und Bransch war in allen sieben Spielen dabei Im kleinen Finale gewann er nach einem 2 2 gegen die Sowjetunion entsprechend dem Turniermodus mit seiner Mannschaft die Bronzemedaille Auch 1975 gehorte Bransch wieder zum Kader der Olympiaauswahl Von den sechs Qualifikationsspielen bestritt er drei Begegnungen Erneut erreichte die DDR das Olympiaturnier Bransch war jedoch mit seinen fast 31 Jahren nur noch Ersatzspieler Am 31 Juli 1976 stand die DDR Auswahl im kanadischen Montreal im Finale und gewann nach einem 3 1 Sieg uber Polen die Goldmedaille In Wurdigung seiner Verdienste um die Nationalmannschaft wurde Bransch von Trainer Georg Buschner in der 85 Minute eingewechselt der ihm damit zum Ende der internationalen Karriere noch zur olympischen Goldmedaille verhalf Fur diesen Erfolg wurde er mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet 2 Mit dem olympischen Endspiel von 1976 und dem Gewinn der Goldmedaille als Hohepunkt seiner Karriere beendete Bransch seine Laufbahn in der Nationalmannschaft Innerhalb von zehn Jahren hatte er mit der A Nationalmannschaft 72 Landerspiele bestritten und drei Tore erzielt Nach FIFA Lesart waren dies 64 Partien 3 Von 1972 bis 1975 war Bransch in 45 Landerspielen Mannschaftskapitan In der Olympiaelf absolvierte er zwischen 1967 und 1976 20 offizielle Einsatze in denen ihm ein Treffer gelang Erfolge BearbeitenOlympiagold 1976 Olympiabronze 1972 DDR Pokalsieger 1974 DDR Vizemeister 1974 Oberligaaufstieg 1965 Torschutzenkonig der DDR Liga 1965 DDR Fussballer des Jahres 1968 und 1974Weiterer Werdegang BearbeitenNoch wahrend seiner Zeit als Fussballspieler hatte Bransch 1972 die Meisterprufung in der Metallverarbeitung abgelegt Nach dem Ende des Leistungssports nahm er ein Studium zum Ingenieurokonom auf Beruflich betatigte er sich als Stadtrat fur Jugend und Sport in Halle Von 1983 bis 1990 war er Vorsitzender des Halleschen FC danach bis 1992 Prasident beziehungsweise Manager Das galt auch fur die bisher einzige Saison des HFC in der 2 Bundesliga in der Spielzeit 1991 92 4 Nach dem politischen und wirtschaftlichen Umbruch 1990 in Ostdeutschland war Bransch als Versicherungsvertreter und Unternehmensdisponent tatig und zeitweise arbeitslos 2007 ubernahm Bransch beim Halleschen FC die Funktion eines sportlichen Beraters und wurde Vizeprasident des Stadtsportbundes Halle Bernd Bransch starb am 11 Juni 2022 nach langer Krankheit 5 6 Literatur BearbeitenAndreas Baingo Michael Hohlfeld Fussball Auswahlspieler der DDR Das Lexikon Sportverlag Berlin Berlin 2000 ISBN 3 328 00875 6 Seite 23 24 Munzinger Archiv Internationales Sportarchiv 19 03 Andreas Baingo Michael Horn Die Geschichte der DDR Oberliga Verlag Die Werkstatt Gottingen 2003 ISBN 3 89533 428 6 Seite 318 Michael Horn Gottfried Weise Das grosse Lexikon des DDR Fussballs Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2004 ISBN 3 89602 536 8 Seite 58 Hanns Leske Enzyklopadie des DDR Fussballs Verlag Die Werkstatt Gottingen 2007 ISBN 978 3 89533 556 3 Seite 80 Uwe Nuttelmann Hrsg DDR Oberliga 1962 1991 Eigenverlag Jade 2007 ISBN 978 3 930814 33 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernd Bransch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutsches Sportecho Jahrgange 1963 1977 ISSN 0323 8628 Bernd Bransch in der Datenbank von weltfussball de Bernd Bransch in der Datenbank von fussballdaten de Bernd Bransch in der Datenbank von transfermarkt de Bernd Bransch in der Datenbank des Deutschen Fussball Bundes Bernd Bransch in der Datenbank von National Football Teams com englisch Bernd Bransch in der Datenbank von EU Football info englisch Einzelnachweise Bearbeiten Matthias Arnhold Bernd Bransch Matches and Goals in Oberliga RSSSF com 9 Oktober 2014 abgerufen am 13 Juni 2022 Von der Ehrung fur die Olympiamannschaft der DDR Hohe staatliche Auszeichnungen verliehen Vaterlandischer Verdienstorden in Silber Nicht mehr online verfugbar In Neues Deutschland 10 September 1976 S 4 archiviert vom Original am 26 Juli 2018 abgerufen am 10 April 2018 online bei ZEFYS Zeitungsportal der Staatsbibliothek zu Berlin kostenfreie Anmeldung erforderlich nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot zefys staatsbibliothek berlin de Matthias Arnhold Bernd Bransch International Appearances RSSSF com 12 Februar 2015 abgerufen am 13 Juni 2022 Legende Bernd Bransch gestorben Chemie Halle Hallescher FC Fanseite 11 Juni 2022 abgerufen am 14 Juni 2022 Bernd Bransch der vereinstreue Hallenser In Der Tagesspiegel Online 12 Juni 2022 ISSN 1865 2263 tagesspiegel de abgerufen am 12 Juni 2022 Steffen Rohr Ein Muster an Verlasslichkeit In kicker Sportmagazin 13 Juni 2022 Seite 39 Fussballer des Jahres in der DDR 1963 Manfred Kaiser 1964 Klaus Urbanczyk 1965 Horst Weigang 1966 Jurgen Noldner 1967 Dieter Erler 1968 Bernd Bransch 1969 Eberhard Vogel 1970 Roland Ducke 1971 Peter Ducke 1972 Jurgen Croy 1973 Hans Jurgen Kreische 1974 Bernd Bransch 1975 Jurgen Pommerenke 1976 Jurgen Croy 1977 Hans Jurgen Dorner 1978 Jurgen Croy 1979 Joachim Streich 1980 1981 Hans Ulrich Grapenthin 1982 Rudiger Schnuphase 1983 Joachim Streich 1984 1985 Hans Jurgen Dorner 1986 1987 Rene Muller 1988 Andreas Thom 1989 Andreas Trautmann 1990 Ulf Kirsten 1991 Torsten Gutschow PersonendatenNAME Bransch BerndKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 24 September 1944GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 11 Juni 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernd Bransch amp oldid 236236182