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Die Berliner Kolonialausstellung war die erste Kolonialausstellung im Deutschen Kaiserreich abgehalten wurde sie vom 1 Mai bis zum 15 Oktober 1896 im Treptower Park in Berlin Kolonialausstellung Berlin 1896 rechts unten auf dem Lageplan der Berliner Gewerbeausstellung BerlinDas Kaiserreich war 1884 Kolonialmacht geworden und wollte die Vorteile des Kolonialismus in der breiteren Offentlichkeit propagieren und Unternehmer zum Engagement in den Deutschen Kolonien auch Schutzgebiete genannt uberzeugen Daher wurde ein Propagandainstrument staatlich organisierter und finanzierter Kolonialausstellungen entwickelt eine besondere Form der Volkerschau Im Rahmen der Berliner Kolonialausstellung wurden 106 nicht europaische Menschen etwa funfeinhalb Monate lang benutzt Sie waren teils mit anderen Versprechungen bzw Vorstellungen ins damalige Deutsche Reich gekommen mussten sich allerdings vor Zuschauern prasentieren was auch zu Protest fuhrte Obwohl die Kolonialausstellung in der Presse ein positives Echo fand beschloss das Kaiserreich dass derartige Veranstaltung kunftig nicht mehr stattfinden Inhaltsverzeichnis 1 Veranstaltungsort 2 Kulissendorfer 3 Politik 3 1 Grundungsphase 3 2 Propagandainstrument Kolonialausstellung 4 Nichteuropaische Personen 4 1 Rechtsverhaltnisse 4 2 Personlichkeiten 4 2 1 Lebensumstande 4 2 2 Unterbringung Gesundheit 4 2 3 Ernahrung 4 2 4 Bekleidung 4 2 5 Religion 5 Nachleben 6 Nachbetrachtung 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVeranstaltungsort Bearbeiten nbsp Uberblick links oben der Karpfenteich und die KolonialausstellungDie 60 000 m grosse Kolonialausstellung war in die 900 000 m grosse Berliner Gewerbeausstellung raumlich integriert Die Gewerbeausstellung zog sieben Millionen und die an Quadratmetern wesentlich kleinere Kolonialausstellung zwei Millionen Besucher an 1 Errichtet wurden Kulissendorfer entlang des Ufers am Karpfenteich im Treptower Park in denen 106 Frauen Manner und Kinder aus den Deutschen Kolonien den Besuchern den Eindruck ihres dortigen Lebens und ihre Brauche nahe bringen sollten 2 Kulissendorfer Bearbeiten nbsp Postkarte mit Bild von Kulissendorfern nbsp Postkarte rechts oben zwei Abbildungen der Kolonialausstellung Vor dem Eintritt in die Kolonialausstellung war eine Eintrittskarte zu kaufen Nach dem Eintritt fuhrte der Weg durch das Kamerundorf wo Schnitzwerk und verzierte Kanus bewundert werden konnten An das Kamerundorf schloss sich das Togodorf an In dem Karpfenteich der heute noch existiert schwammen neben venezianischen Gondeln elektrischen Booten auch afrikanische Boote die nach dem Klang der Trommeln gerudert wurden In der Nahe des Teichs befand sich eine Nachbildung der ostafrikanischen Festung Quikuru qua Sike der Wanjamwesi eine Bantu Volksgruppe in der diese lange Widerstand gegen Deutsche Schutztruppen geleistet hatten bevor sie fiel Neben der Festung befanden sich das Neuguineadorf die Hutten der Hottentotten und Herero an die sich ein Hererohaus und eine Massaiwohnstatte anschlossen 3 Die Kulissendorfer wurden verachtlich Negerdorfer genannt 4 Politik Bearbeiten1884 reihte sich das Deutsche Reich mit seinen Deutsche Kolonien genannt Schutzgebiete von Togo und Kamerun und Deutsch Sudwestafrika heute Namibia in die Reihe der europaischen Kolonialmachte ein hinzu kamen 1885 Deutsch Ostafrika heute Tansania Ruanda und Burundi und das Kaiser Wilhelmsland Bismarckarchipel heute Papua Neuguinea Die Kolonien unterstanden einer Verwaltung durch deutsche Gouverneure deren staatliches Handeln nach dem Schutzgebietsgesetz erfolgte das unmittelbare Eingriffe durch den Kaiser ermoglichte Bis etwa 1890 war die deutsche Kolonialpolitik vor allem dadurch gepragt dass man gegenuber den europaischen Kolonialmachten aufholen und es vor allem besser machen wollte Das Deutsche Reich verfugte zwar uber keinerlei koloniale Erfahrungen und kaum Kapital zur Bewaltigung derartiger Vorhaben Schnelle Erfolge stellten sich in der Folge auch nicht ein und die fruhe Vorstellung Lander zu kolonisieren und dabei schnell Ertrage und Gewinne zu erzielen geriet mit der Wirklichkeit in Widerspruch Um erforderliches Kapital zu mobilisieren kam es zur Grundung der Deutschen Kolonialgesellschaft im Jahr 1887 und um die dazu entsprechende koloniale Politik umzusetzen wurde 1890 im Auswartigen Amt eine Kolonialabteilung aufgebaut 5 Grundungsphase Bearbeiten Da der Plan in Berlin eine Weltausstellung zum Ende des 19 Jahrhunderts abzuhalten am Einspruch des Kaisers gescheitert war plante das Auswartige Amt im Rahmen der Berliner Gewerbeausstellung 1896 eine Kolonialausstellung Hierfur wurde ein Arbeitsausschuss der Deutschen Kolonialausstellung zusammengestellt Mitglieder waren der Reise Schriftsteller Hans Hermann von Schweinitz und Vertreter der Wirtschaft Carl von Beck der Jurist Franz Imberg und der Prasident der Deutschen Kolonialgesellschaft Johann Albrecht von Mecklenburg Schwerin ferner der Leiter der Kolonialabteilung Paul Kayser und Prinz Franz von Arenberg 6 Die Kommission stand dem Vorhaben kritisch gegenuber da sie es fur zu risikoreich und fur zu kuhn hielt Allerdings hielt der Vorstand an dem Vorhaben mit der Argumentation fest denn man musste und konnte der Welt zeigen dass Deutschland seinen Beruf zur Kolonialpolitik voll begriffen hat dass es wie es kuhnen Sinnes die Kolonialpolitik begonnen hatte nun die zu ihrer Durchfuhrung geeigneten Mittel anwandte und auch in dieser Hinsicht in einer aufsteigenden Bewegung begriffen war Weitere Unterstutzung zur Durchfuhrung der Kolonialausstellung leistete ein Rundschreiben vom 28 November 1894 des Reichskanzlers an die Gouverneure der Kolonien darin wurden sie aufgefordert den Zustand unserer Schutzgebiete weiteren Kreisen vor Augen zu fuhren In dem Schreiben war bereits damals angedeutet worden dass einzelne Gruppen von Eingeborenen den Besuchern vorgefuhrt werden konnten 7 Propagandainstrument Kolonialausstellung Bearbeiten Zu den Mitteln der damaligen kaiserlichen Kolonialpolitik gehorte auch Propaganda mit der verhindert werden sollte dass Kolonien nicht nur so erscheinen dass sie den Partikularinteressen einzelner elitarer Kreise dienen sondern ein Gesamtinteresse von Wirtschaft Militar und Gesellschaft Deutschlands vorlag Dem kleinen Mann sollten Kolonialausstellungen die von 1896 bis 1940 in Deutschland stattfanden zeigen dass deutsche Kolonien auch ihm Vorteile und Chancen bieten Insgesamt gab es etwa 50 Kolonialausstellungen in unterschiedlichen deutschen Stadten darunter war lediglich nur noch eine weitere staatlich organisierte Kolonialausstellung die Deutsche Afrika Schau von 1935 bis 1940 Zur Propaganda fur die Kolonialausstellungen gehorten auch die Darstellungen von Kriegsschiffen und die Betonung der militarischen Starke des Mutterlandes mit dem Hinweis dass es ohne Kriegsflotte keinen Kolonialbesitz geben wurde und ohne diesen keine billigen Rohstoffe sowie kein industrielles Wachstum in Deutschland Die deutsche Wirtschaft wurde ebenfalls aufgefordert sich zu engagieren 5 Auf der Berliner Gewerbeausstellung 1896 engagierten sich etwa 300 private Unternehmen die wirtschaftlich mit den Kolonien engagiert waren 8 Kolonialausstellungen waren stets auch mit Vergnugungsparks verbunden um auch die breite Offentlichkeit anzulocken 9 Im Vergnugungspark der Berliner Gewerbeschau 1896 gab es eine exotische Kairo Ausstellung die nicht Bestandteil der Kolonialausstellung war deren Besucher auch in die Kolonialausstellung gelockt wurden und diese damit mitfinanzieren sollten 10 Nichteuropaische Personen BearbeitenDie Rechtsverhaltnisse fur die nichteuropaischen 106 Personen die in der Berliner Kolonialausstellung auftraten waren unklar was mit dem Schutzgebietsgesetz zusammenhing Diese Unklarheiten wurden von Personen in ihren Protesten gegen die Verhaltnisse genutzt Die Berliner Kolonialausstellung war im Ubrigen die einzige derartige Veranstaltung in der ausschliesslich Personen aus den deutschen Kolonien auftraten bzw auftreten mussten Rechtsverhaltnisse Bearbeiten In den Kolonien galt weder die deutsche Reichsverfassung noch das deutsche Gerichts und das dafur entsprechende Gerichtsverfahrensrecht Das Schutzgebietsgesetz war die juristisch geltende Grundlage das den unmittelbaren Zugriff des Kaisers erlaubte Dem Reichskanzler bzw seinem Staatssekretar unterstanden die Schutztruppen Uber das Schutzgebietsgesetz war die Bevolkerung in den Kolonien zwar der deutschen Souveranitat unterworfen sie waren aber keine Reichsangehorigen Damit unterstand die Bevolkerung in den Kolonien zwar der kaiserlichen Gewalt die deutschen Gesetze hatten fur sie jedoch keine Gultigkeit Rechtliche Einspruchsmoglichkeiten von ihnen gegen Verordnungen oder Gerichtsurteile gab es deshalb nicht Fur Deutsche und andere Europaer die in den Kolonien lebten war das deutsche Recht bindend 11 Personlichkeiten Bearbeiten Die 106 Personen in der Kolonialausstellung waren nach Landerzugehorigkeit 19 Kameruner darunter vier Batanga und 15 Duala 26 Togoer neun aus Deutsch Sudafrikaner darunter funf Hereros und vier Hottentotten acht aus Papua Neuguinea 41 aus Deutsch Ostafrika darunter 21 Swahili 17 Massai zwei Makonde und ein Wayao Es waren 22 Frauen 64 Manner und drei Madchen und 14 Jungen im Alter unter 14 Jahren Die schaustellenden Personen die offiziell als Schutzbefohlene bezeichnet wurden mussten teilweise uber Wochen hinweg nach Berlin anreisen Manche wurden angeworben andere mussten ihre Reise selbst bezahlen Den meisten war vor ihrer Abreise nicht bewusst dass sie in Berlin vor Publikum ausgestellt werden sollten Verschiedentlich wehrten sie sich gegen ihre Rollen die sie in der Kolonialausstellung spielen sollten 12 Diese Menschen waren keine Wilden beispielsweise waren diejenigen die aus Togo kamen selbststandige Handwerker Arbeiter aus Fabriken und Plantagen und Trager in Expeditionen Fur das Schaustellen wurden sie unterschiedlich entlohnt Ein Hauptling so wurde ein Vorsteher einer Gruppe genannt erhielt beispielsweise 100 Mark monatlich und sein Neffe 80 Mark Dualas erhielten 16 Mark und die Frauen 15 Mark Dies war im Verhaltnis zu einem Arbeiter Durchschnittslohn in Berlin wenig Sie waren teilweise wohlhabend gut ausgebildet und kamen aus regional bedeutenden Familien Sie waren freiwillig nach Deutschland gekommen und einige von ihnen wollten diplomatische Beziehungen zwischen beiden Landern aufbauen Beispielsweise war Kwelle Ndumbe der Sohn von King Bell ein historisch bedeutender Fuhrer der Bantus 13 Friedrich Maharero der alteste Sohn von Samuel Maharero ein Fuhrer der Hereros war 22 Jahre alt als er 1896 in Berlin ankam Friederich Maharero war nicht nur wegen der Kolonialausstellung um sich dort als Schauneger so die verachtliche Bezeichnung der zu Ausstellungsobjekten herabgewurdigten Menschen sondern um sich uber Deutschland zu informieren und diplomatische Verbindungen aufzubauen Bernhard von Bulow der spatere Reichskanzler vermittelte im September 1896 eine Audienz bei Kaiser Wilhelm II fur ihn und Ferdinand Demondja Petrus Witbooi und dem Dolmetscher Kamatoto Friedrich Maherero zog hinsichtlich seines Treffens mit dem Kaiser und seinem Aufenthalt in Deutschland ein vernichtendes Fazit Ich wurde dem Kaiser vorgefuhrt da er seine schwarzen Untertanen noch nicht kennen gelernt hatte Wir waren dort ein Jahr lang Gar nichts wurde uns beigebracht Wir haben nur mit Pferden reiten mussen und wurden gekleidet und gedrillt wie Soldaten Einen besonders beschamenden Ausfall leistete sich im Jahr 1909 die Deutsche Kolonialzeitung in einem Artikel als von Erinnerungen an die Kolonialausstellung von 1896 gesprochen wurde wo weisse Frauen und Madchen solchen Negern aus Kamerun und anderen Kolonien nachliefen Unter diesen Negern war auch Friedrich der Sohn des beruchtigten Oberhauptlings der Herero Samuel Maharero der fur sklavische Frauenseelen zur koniglichen Hoheit wurde Ein besonders perfider Vorwurf wurde in Deutschland in jener Zeit Frauen und Madchen gemacht die sich fur die 106 nicht europaischen Menschen interessierten und sich dabei ganz offensichtlich nicht um die seinerzeit propagierte rassistisch motivierte Trennung zwischen Weiss und Schwarz gekummert haben Ihnen wurde mangelndes Rassebewusstsein und Wurdelosigkeit vorgeworfen 4 Die nicht europaischen Personen die sich in der Kolonialausstellung zu prasentieren hatten mussten einem genauen und vorgegebenen Zeitplan folgen Alle mussten um sechs Uhr aufstehen anschliessend Waschen Reinigung der Wohnstatten hausliche Verrichtungen und zwischen zwolf und ein Uhr folgte die Mittagessenzubereitung Nach einer Stunde Pause folgten Vorfuhrungen Tanz sowie landesubliche Spiele vor Publikum Danach begann die Zubereitung des Abendessens anschliessend war Feierabend und ab zehn Uhr abends Schlafenszeit 14 So wehrte sich beispielsweise Kwelle Ndumbe gegen das Zurschaustellen als er bei seinen Auftritten durch ein Opernglas auf die Besucher zuruckschaute 15 Er weigerte sich die Kleidung seines Landes anlasslich eines Fototermins zu tragen und liess sich stattdessen nur in europaischer Kleidung abbilden 16 Einzelne Personen liessen sich nicht fotografieren 15 Ferner mussten sich alle 106 Personen laufend von anatomischen Arzten untersuchen bzw abtasten lassen Dagegen gab es ebenfalls Proteste 17 Lebensumstande Bearbeiten Aus der Sicht des Kaiserreichs sollten die 106 Personen bei ihrer Ruckkehr in ihre Heimat weitergeben dass sie das richtige Deutschland kennengelernt hatten das gross uberlegen und zivilisiert sei Zu dieser Inszenierung gehorte auch dass alle schaustellenden Personen stets gelobt wurden fur ihre zivilisierten Fertigkeiten denn sie konnen sogar etwas schreiben sowie lesen und hatten Englischkenntnisse Ferner wurde ihnen allgemein ein gutes Zeugnis ausgestellt stets betont wurde auch ihre Deutschlandfreundlichkeit Die dahinter steckende Absicht ist unschwer erkennbar Man darf kunftige Uberbringer guter Botschaften nicht kritisieren Unterbringung Gesundheit Bearbeiten Die Afrikaner und Melanesier hielten sich tagsuber in den Kulissendorfern auch Negerdorfer genannt auf und nachts schliefen sie in einem Gemeinschaftshaus mit Dielenboden und Heizung das uber Ofen und Luftungsklappen verfugte Fur entsprechend Luftfeuchtigkeit sorgte eine Schussel Wasser auf den Ofen Fiel die Temperatur die mehrmals taglich kontrolliert wurde unter 18 Grad musste geheizt werden Es gab Krankenzimmer eine Badewanne zwei Duschen und acht Toiletten mit Wasserspulung Die Gruppenhauptlinge mussten jeden Tag einem Arzt einen Bericht uber den Krankheitsstand ihrer Gruppe abgeben Ein Arzt untersuchte wochentlich die Wohnraume wie auch wochentlich untersuchte ein anderer Arzt alle Personen einzeln in den Gruppen Die wochentliche Untersuchung wurde von mehreren Personen mit dem Argument verweigert dass daruber keine vertragliche Regelung getroffen worden sei Die Angelegenheit eskalierte bis zum amtierenden Innenminister der verfugte dass die Eigenart dieser Leute nicht berucksichtigt worden sei und dass die Untersuchungen zu unterlassen seien 18 Zwei Personen verstarben laut Anne Dressbach im Verlauf der Berliner Kolonialausstellung 19 Ernahrung Bearbeiten Die Veranstalter achteten penibel auf die ordnungsgemasse Unterbringung Kleidung und Ernahrung Es galt das Prinzip dass der lange Aufenthalt der zur Schau gestellten Personlichkeiten nicht zum Nachteil fur Leben und Gesundheit gereichen sollte Bei der Verpflegung sollte fur dieselben Lebensmittel gesorgt werden die auch in den jeweiligen Kolonien verspeist werden und sie sollten sich moglichst selbst bekochen Hinsichtlich der Verpflegung ausserten sich die 106 Personen stets lobend sie sei viel besser und reichhaltiger als in ihrer Heimat 20 Bekleidung Bearbeiten Bei der Bekleidung waren Zugestandnisse hinsichtlich des Klimas zu beachten Die schaustellenden Personen sollten sich vor allem mit ihren nationalen Trachten zeigen Hier entstand ein Dilemma denn als Schausteller sollten sie sich exotisch und farbenfroh in ihren Kleidungen darstellen aber sie sollten sich auch als zivilisierte und kaisertreue Untertanen zeigen Den Melanesiern die sich bekanntlich in den Kolonien nackt bewegen wurde ein Lendenschurz verpasst Als das Wetter kuhler wurde erhielten die Melanesier und die Massai entsprechend ihrer dunklen Hautfarbe angepasste und die anderen weisse oder farbige Unterwasche 21 Religion Bearbeiten Bei einer Zurschaustellung waren Sudafrikaner gezwungen heidnische Brauche vorzufuhren die ihrem religiosen Empfinden widersprachen Daraufhin beschwerten sich diese und ein Missionar wurde befragt Dieser stellte fest dass sie nicht heidnische Kleidung auf Weisung der Veranstalter der Kolonialausstellung hatten tragen mussen sondern sie sollten einer Frau eines anderen Stammes zeigen wie der traditionelle Schmuck der Herero Frauen getragen wurde 22 Nachleben BearbeitenEinige aus diesem Personenkreis blieben in Deutschland erlernten einen Beruf und grundeten Familien Als 2017 eine Ausstellung uber das Leben der 106 Personen in Berlin stattfand wurde geforscht und mehrere Schicksale in der Offentlichkeit bekannt Martin Dibobe blieb in Berlin wurde Zugfuhrer nahm am Unabhangigkeitskampf Kameruns teil und forderte fur alle afrikastammigen Personen die in Deutschland leben gleiche Rechte Joseph Boholle grundete in Deutschland eine Familie und erlernte das Schreinerhandwerk Seine Tochter Josefa war in den 1920er und in den fruhen 1930er Jahren eine erfolgreiche Tanzerin Sie kam vermutlich ins KZ Stutthof und ihr Sohn Paul war bis zum Ende der NS Herrschaft im Gefangnis Plotzensee Jacob Ndumbe erlernte den Beruf eines Schmieds und seine in Berlin geborene Tochter wurde vermutlich ins KZ Ravensbruck deportiert 16 Nachbetrachtung BearbeitenDas Museum Treptow Kopenick veranstaltete im Jahr 2017 nach eigenen Angaben die erste Dauerausstellung zu Kolonialismus Rassismus und Schwarzem Widerstand in einem Berliner Museum 23 Die Ausstellung wurde vor Kurzem grundlegend uberarbeitet und im Oktober 2021 neu eroffnet 24 Literatur BearbeitenAnne Dreesbach Gezahmte Wilde Die Zurschaustellung exotischer Menschen in Deutschland 1870 1940 1 Aufl Campus Verlag Frankfurt New York 2005 ISBN 3 593 37732 2Einzelnachweise Bearbeiten Susanne Memarnia Menschen zum Anglotzen vom 6 Oktober 2017 In TAZ Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 256 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 257 258 a b Die Deutsche Colonial Ausstellung von 1896 im Treptower Park In Afrikanische Spuren in Berlin Deutsches Historisches Museum abgerufen am 11 Oktober 2022 a b Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 249 250 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 252 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 253 254 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 256 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 251 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 251 252 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 246 Ausstellung zuruckgeschaut looking back Die Erste Deutsche Kolonialausstellung von 1896 in Berlin Treptow ohne Datum abgerufen am 14 Marz 2022 In Museum Treptow Kopenick Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 256 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 258 259 a b Seyda Kurt Koloniale Volkerschauen Es war und ist der rassistische Blick auf nicht weisse Menschen In Zeit Online Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH amp Co KG 29 September 2019 abgerufen am 11 Oktober 2022 a b source pocket mylist History of Black people in Germany explored 1 2 Vorlage Toter Link www4 shu ac uk Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis englisch vom 12 Oktober 2017 In Sheffield Hallam University Oliver Noffke Wie bei der Kolonialausstellung von 1896 Widerstand geleistet wurde vom 10 Oktober 2021 In rbb24 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 259 260 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 260 261 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 258 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 259 262 263 Anne Dreesbach Gezahmte Wilde S 261 Ausstellung zuruckgeschaut looking back Die Erste Deutsche Kolonialausstellung von 1896 in Berlin Treptow ohne Datum abgerufen am 14 Marz 2022 In Museum Treptow Kopenick Neueroffnung zuruckgeschaut looking back Die Erste Deutsche Kolonialausstellung von 1896 in Berlin Treptow vom 5 Oktober 2021 In Museum Treptow Kopenick Normdaten Veranstaltung GND 2067157 X lobid OGND AKS VIAF 130847680 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berliner Kolonialausstellung amp oldid 232243603