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Die Belagerung von Bensheim fand im Juli 1301 wahrend des sogenannten Rheinischen Zollkrieges zwischen den vier rheinischen Kurfursten und Konig Albrecht I statt Vorgeschichte BearbeitenNach dem Tod Rudolfs von Habsburg hatte der Mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein grossen Anteil daran dass nicht Rudolfs Sohn Albrecht zum neuen romisch deutschen Konig gewahlt wurde sondern Gerhards Verwandter Adolf von Nassau Als dieser jedoch wegen seines Strebens nach einer grosseren Hausmacht den Kurfursten lastig wurde erfolgte namentlich auf Betreiben Gerhards seine Absetzung und Albrecht I wurde anschliessend zum Konig gewahlt Durch seine Verbindung zum Konig von Frankreich Philipp IV der mit dem Papst zerstritten war und durch seine Absicht Holland Zeeland und Friesland als erledigtes Reichslehen einzuziehen rief aber auch Albrecht die Unzufriedenheit der Kurfursten hervor Die Erzbischofe von Mainz Trier und Koln sowie Rudolf I von der Pfalz Pfalzgraf bei Rhein taten sich unter dem Namen Kurverein von Nieder heimbach zusammen und planten Albrecht wieder abzusetzen Gerhard II soll seinerzeit an seine Jagdtasche geschlagen und gesagt haben darin habe er noch mehr Konige Aber Albrecht I bot die Burgerschaft der rheinischen Stadte auf Er erhielt von ihnen starke Unterstutzung da er die rheinischen Kurfursten zwingen wollte die von ihnen stark erhohten bzw neu eingerichteten Rheinzolle die den Handel schadigten wieder aufzugeben oder zumindest zu senken Am 7 Mai 1301 erliess Albrecht von Speyer aus seine Kriegserklarung an die vier Kurfursten und zog von dort am 21 Mai 1301 gegen sie zu Felde Albrecht stand am 23 Mai mit den Grafen von Wurttemberg von Werdenberg von Pfirt von Hohenberg dem Markgrafen von Hochberg den Edlen von Hohenlohe von Lichtenberg von Ochsenstein und vielen anderen im Lager bei Wiesloch das sie einnahmen Kurze Zeit spater belagerte sein Heer Heidelberg dessen feste Burg sein Neffe Rudolf I von der Pfalz selbst verteidigte Aber Albrecht konnte Heidelberg nicht einnehmen und musste unverrichteter Dinge weiter ziehen Daraufhin zog er gegen Weinheim das er einnahm um sich danach den Besitzungen des Erzbischofs von Mainz an der Bergstrasse zu widmen Die Belagerung BearbeitenUnerwarteten Widerstand leistete ihm die Stadt Bensheim Drei konigliche Urkunden vom 4 12 und 20 Juli 1301 sind erhalten die im Feldlager vor Bensheim ausgestellt wurden Albrecht I lag drei Wochen lang mit seinen Truppen unter der Fuhrung seines Kriegszeugmeisters Rot Ermelein vor der Stadt Sein Sohn Rudolf stiess mit einer Schar zu ihm Aus der Steiermark kamen der Ritter Ulrich von Waldsee nebst seinen Brudern Eberhard und Friedrich mit mehr als hundert Helmen und 200 Schutzen aus Osterreich Auch der Erzbischof von Salzburg Konrad IV von Fohnsdorf unterstutzte den Konig Ottokar aus der Gaals Reimchronik sagt daruber her Uolrich von Waldsewol hundert helme oder mefuort mit im von Stierlande von Osterrich dem kunie sandesin sun ouch zwei hundert schutzen die sich wol liezen nutzen swa si des funden stat von Salzpure bischolf Kuonratvertigt ouch dar erlichenvon Seckou bischolf Uolrichenund wol bereiter man hundertdie er uz het besundertuz allen den sinen Zu dieser Zeit muss die kleine Stadt Bensheim bereits stark befestigt gewesen sein andernfalls hatte sie einer Belagerung durch Konig Albrecht I nicht fast drei Wochen lang standhalten konnen Allerdings mag dem Konig auch nur eine geringe Anzahl von Truppen zur Verfugung gestanden haben Das ist auch aus der Urkunde vom 20 Juli datum in castris ante Bensheim zu schliessen in dem er dem Pfalzgrafen Rudolf I mit dem er sich mittlerweile wieder versohnt hatte fur noch zu leistende Hilfe pro impendendis auxiliis und zu anderen Zwecken 10 000 Mark versprach Schliesslich musste sich Bensheim doch ergeben Die Stadt wurde geplundert und an allen Seiten in Brand gesteckt Was das Feuer nicht zerstorte liess Albrecht niederreissen Ottokar sagt daz da niemen beleip do diu stat nu was verbrunnen swa dem fiwer was zerunnen der kunic daz vol nider brach do er sich da gerachan dem phalzgraven Ruodolf von Meinze an dem bischolfwollt er sich rechen baz Die Auswirkungen dieser Fehde waren seit Bestehen Bensheims die schlimmsten welche die Stadt hinzunehmen hatte denn was Steinkugelschleudern Sturmdacher mit Werg umwickelte Feuerkugeln und Armbruste nicht zerstort hatten bewirkte die Wut des Konigs wegen des unerwartet langen Widerstandes er liess die Stadt quasi schleifen Nach der Einnahme von Bensheim zerstorte Albrecht I auch die Feste Zwingenberg deren Landesherr Graf Wilhelm von Katzenelnbogen sich dem Erzbischof Gerhard II von Eppstein angeschlossen hatte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Bensheim 1301 amp oldid 212411828