www.wikidata.de-de.nina.az
Die Stadt Emden in Ostfriesland hat durch schwere Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg einen grossen Teil ihrer historischen Bausubstanz eingebusst Als Wahrzeichen Emdens gelten aus fruheren Jahrhunderten das Rathaus wenn es sich auch nach der Kriegszerstorung um einen Neubau handelt und das Hafentor Aus dem Industriezeitalter sind der Wasserturm und der Bockkran der Nordseewerke zu nennen Das Emder Rathaus und der Ratsdelft bei NachtInhaltsverzeichnis 1 Offentliche Gebaude 2 Muhlen 3 Technische Bauwerke 4 Burgerhauser und Wohngebaude 5 Denkmaler und Wahrzeichen 6 LiteraturOffentliche Gebaude Bearbeiten nbsp Das Hafentor nbsp Realschule im Herrentorviertel nbsp Die Pelzerhauser in der Pelzerstrasse Nr 11 und 12 nbsp Das Godenser Haus am Roten Siel rechts der Turm der Neuen Kirche links der Emder FernsehturmDas Emder Rathaus wurde ursprunglich 1574 76 durch den Antwerpener Stadtbaumeister Laurens van Steenwinckel errichtet Nach fast volliger Zerstorung im Zweiten Weltkrieg in modernen Formen wiederaufgebaut dabei einige Elemente des Vorgangerbaus aufgreifend Teile des Erdgeschossmauerwerkes wurden mit einbezogen Uber dem Eingang an der Vorderseite steht Emdens Wahlspruch auf dem Mauerwerk Concordia res parvae crescunt Durch Eintracht wachsen kleine Dinge Das Rathaus beherbergt heute das Ostfriesische Landesmuseum Das Hafentor wurde 1635 vom Emder Stadtbaumeister Martin Faber erbaut Es ist eines von mehreren kunstlerisch bedeutenden Stadttoren die in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts errichtet wurden und das einzig erhalten gebliebene Allerdings wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrfach Restaurierungen vorgenommen so dass der jetzige Zustand zwar den Originalzustand zeigt jedoch keine ursprunglichen Materialien mehr aufweist Auf dem Torbogen steht der lateinische Sinnspruch Et pons est Embdae et portus et aura deus Gott ist fur Emden Brucke Hafen und Segelwind Die Neue Kirche der evangelisch reformierten Gemeinde wurde in den Jahren 1643 bis 1648 von dem Emder Stadtbaumeister Martin Faber erbaut Sie ist der Noorderkerk in Amsterdam nachempfunden Die Realschule am Herrentor ein mehr als 75 Jahre altes Gebaude in dem seit funfzig Jahren eine der ersten Realschulen der Region beheimatet ist steht heute unter Denkmalschutz Es wurde im Stil der Klinker Renaissance erbaut Ebenso das alte Apollotheater Kino das gegenuber liegende alte AOK Gebaude sowie der sogenannte Chinesentempel In der Pelzerstrasse in der Altstadt Emdens befinden sich die Pelzerhauser Das Pelzerhaus 11 ist ein dreigeschossiges 1909 in Anlehnung an den aus dem 16 Jahrhundert stammenden Vorgangerbau neu errichtetes Wohngebaude mit wieder verwendeten Originalteilen Beim Pelzerhaus 12 erbaut in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts ist nur noch die dreigeschossige Backsteinfassade mit Volutengiebel erhalten Das zugehorige Haus wurde 1983 durch einen Neubau ersetzt Sie gehoren zu den altesten Hausern der Stadt Das an der Friedrich Ebert Strasse 1 3 stehende Godenser Haus ist ein zweigeschossiges Backsteinhaus im Specklagensystem mit jungerem Kruppelwalmdach Es wurde 1551 errichtet ist damit eines der altesten Gebaude Emdens und dient seit 1985 als Studentenwohnheim In der Altstadt stehen die Uberreste der Grossen Kirche die im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde Sie erhielt nach dem Krieg durch Spenden aus der Schweiz einen neuen Glockenturm und wird daher seitdem auch Schweizer Kirche genannt In den 1990er Jahren wurde die Kirche mit modernen Gebaudeteilen versehen und renoviert 1995 wurde dort die Johannes a Lasco Bibliothek eroffnet Die Kunsthalle in Emden wurde am 3 Oktober 1986 vom damaligen Bundesprasidenten Richard von Weizsacker eroffnet Das Museum hat seinen Sammlungsschwerpunkt auf Bildern der Neuen Sachlichkeit und des deutschen Expressionismus unter anderem mit Werken von Ernst Ludwig Kirchner Max Pechstein und Emil Nolde Rund um den Schweckendieckplatz im Behordenviertel stehen mehrere Kontorgebaude die zu Beginn des 20 Jahrhunderts erbaut wurden darunter das Haus der Schifffahrt in dem die Stinnes Tochter WTAG sowie die Schiffsmaklerei Frachtcontor Junge amp Co untergebracht waren Im Emder Ratsdelft befinden sich des Weiteren drei schwimmende Bauwerke Das Feuerschiff Amrumbank der Seenotkreuzer Georg Breusing und der Heringslogger Stadt Emden Alle drei Schiffe sind der Offentlichkeit zuganglich und konnen besichtigt werden Das 1986 eroffnete Otto Huus zeigt den Werdegang des im Emden geborenen Komikers Otto Waalkes Neben kuriosen Jugenderinnerungen und Requisiten werden Ausschnitte aus Veranstaltungen des Komikers gezeigt Muhlen BearbeitenSiehe auch Emder MuhlenAuf dem Emder Stadtgebiet existierten in fruheren Zeiten eine ganze Reihe von Muhlen bei denen es sich zumeist um Hollandermuhlen handelte Einige von ihnen sind noch erhalten geblieben wenn auch teils umgenutzt Der Galeriehollander De Vrouw Johanna aus dem Jahre 1804 ist nach einem Brand des Achtkants 1997 wieder restauriert worden Die Muhle befindet sich auf einem Zwinger des Emder Stadtwalls und kann auf Anfrage besichtigt werden Seit 2004 wird auch wieder gemahlen da die Muhle voll funktionsfahig ist Betreut wird die Muhle vom Emder Muhlenverein Im ehemaligen Wohnhaus des Mullers wurde eine Herberge eingerichtet Die Lage in unmittelbarer Nahe des Emder Stadtgrabens direkt neben einer so genannten Paddel und Pedal Station bietet besonders Rad und Wasserwanderern eine Ubernachtungsmoglichkeit Auch die Rote Muhle Baujahr 1795 Umbauten 1823 und 1916 befindet sich auf dem Emder Wall Sie verfugt allerdings nicht mehr uber Flugel und wurde in den Jahren 1970 bis 1973 zu ihrem jetzigen Zustand umgebaut Dort ist ein Kindergarten beheimatet Ihren Namen hat die Muhle von den beim Bau verwendeten roten Klinkersteinen Ebenfalls auf dem Emder Wall befindet sich die Weisse Muhle aus dem Jahre 1810 Die Flugel wurden 1952 abgenommen Das Bauwerk befindet sich in privatem Besitz und ist stark renovierungsbedurftig Eine Restaurierung ist allerdings bislang an der ungeklarten Finanzierung und an Zielkonflikten zwischen dem Denkmalschutz und einer beabsichtigten Nutzung als Cafe gescheitert Im Jahre 2006 wurde der holzerne Achtkant heruntergenommen und dieser 2007 durch den Muhlenbauer Moller zerlegt Einiges wurde wie die Muhlenachse Teile der Windrose u a in Jemgum eingelagert Vieles wurde inzwischen weiter verkauft Die Muhle Zeldenrust im Stadtteil Tholenswehr ein Galeriehollander aus dem Jahr 1807 ist 2000 zu einem Wohnhaus umgebaut worden Dieses gilt auch fur das Maschinenhaus Sie verfugt mittlerweile auch nicht mehr uber Flugel Der Galeriehollander Kost Winning zu Deutsch Broterwerb im Emder Stadtteil Larrelt wurde 1732 gebaut Die Muhle wird durch den Larrelter Dorfverein e V unterhalten der hier eine Teestube betreibt Die Muhle ist voll funktionsfahig es gibt einen Mahlgang und seit 2009 auch einen Sichter nbsp Der Wasserturm in Emden Er gehort den Stadtwerken Emden und ist immer noch in Betrieb Technische Bauwerke Bearbeiten nbsp Teilansicht der Kesselschleuse in Emden Blick nach Suden zum Fehntjer Tief rechts das Schleusenknechtehaus Der Bockkran der Nordseewerke ist von weither zu sehen Das orangefarbene Bauwerk mit einer Traglast bis 400 Tonnen gilt inzwischen als eines der Wahrzeichen Emdens in diesem Falle eines aus dem Industriezeitalter Der 42 Meter hohe Wasserturm Emden ein Jugendstil Gebaude nahe dem Bahnhof entstand Anfang des 20 Jahrhunderts Er befindet sich im Eigentum der Stadtwerke Emden und ist noch immer in Betrieb Der Fernsehturm nur wenige Hundert Meter vom Rathaus im Stadtteil Gross Faldern gelegen uberragt mit 94 Meter alle Gebaude der Innenstadt Er ist nicht fur den Publikumsverkehr geoffnet Durch den Hafen und die vielen Emden durchfliessenden Kanale gibt es eine ganze Reihe von Wasserbauwerken Ein herausragendes und in Europa einzigartiges ist die Kesselschleuse die einzige Rundkammerschleuse Europas die vier Wasserstrassen miteinander verbindet Die in den 1880er Jahren erbaute Schleuse steht unter Denkmalschutz und erfullt noch heute eine wichtige Funktion im Wasserstrassennetz Emdens und Ostfrieslands Auch fur die Entwasserung erfullt es eine wichtige Funktion Unmittelbar neben der Schleuse befinden sich die historischen Gebaude des Schleusenwarterhauses und des Schleusenknechtehauses Die Grosse Seeschleuse galt bei ihrer Eroffnung 1913 mit einer Binnenlange von 260 Metern zu den grossten der Welt Die Anlage die die Hauptzufahrt in den Emder Hafen bildet steht unter Denkmalschutz In den 1880er Jahren wurde die Nesserlander Schleuse eroffnet die zweite Zufahrt zum Hafen Die Kanale werden von einer Vielzahl von Klappbrucken und Zugbrucken uberquert Darunter befinden sich an den Hauptstrassen moderne Klappbrucken die zumeist hydraulisch angehoben werden Einige der Zugbrucken darunter diejenigen uber den Ems Jade Kanal in den Stadtteilen Wolthusen und Uphusen sind im typischen niederlandisch nordwestdeutschen Stil gehalten Das Siel und Schopfwerk Knock im aussersten Westen Emdens ist das grosste seiner Art in Europa Es entwassert das Knockster Tief und damit weite Teile Emdens und des nordlichen Umlands Burgerhauser und Wohngebaude Bearbeiten nbsp Kranstrasse im Stadtteil Klein Faldern nbsp Blick in die Wilgumer Strasse historischer Kern des Arbeiterviertels Port Arthur Transvaal nbsp Juiststrasse in Emden Friesland eine ArbeitersiedlungNach den schweren Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg haben sich nur noch sparliche Reste der historischen Wohnbebauung erhalten Den besten Eindruck vom alten Emden vermittelt das weitgehend verschont gebliebene Stadtviertel Klein Faldern mit vorwiegend kleinburgerlichen Hausern An Einzelbauten hervorzuheben Kranstrasse 63 Zweigeschossiges Giebelhaus mit 1813 bezeichnetem glockenformigen Giebel Der eigentliche Hauskorper ist sicher alter Muhlenstrasse 37 Zweigeschossiges Giebelhaus des 16 17 Jahrhunderts die Fassade wurde um 1900 erneuert Muhlenstrasse 45 Eingeschossiger Bau aus der 2 Halfte des 16 Jahrhunderts die Fassade wurde 1811 vorgeblendet In den Stadtteilen Barenburg und im Behordenviertel befinden sich Wohngebaude die dem Klinker Expressionismus zuzuordnen sind Darunter ist die Reihenhausgruppe an der Ringstrasse 36 38 aus den 1920er Jahren Die Strassenzuge Torumer Strasse und Wilgumer Strasse bilden den Ausgangspunkt der Entwicklung des Stadtteils Port Arthur Transvaal die im ersten Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts begann Viele der kleinen geduckten Gebaude typisch fur eine Arbeitersiedlung sind noch weitgehend in ihrem Ursprungszustand erhalten Ahnlich angelegte Strassenzuge in Port Arthur Transvaal wurden hingegen ein Opfer des Bombenkriegs und wurden nach 1945 neu uberbaut Eine Arbeitersiedlung aus den 1920er Jahren die sich heute noch im gleichen Muster jedoch saniert prasentiert ist der Stadtteil Kolonie Friesland Die ein bis zweigeschossigen Gebaude verfugen uber kleinere Gartengrundstucke die fruher und teils noch heute als zum landwirtschaftlichen Nebenerwerb genutzt wurden Fur eine Mittelstadt mit gut 50 000 Einwohnern weist Emden eine recht hohe Zahl an Hochhausern hier definiert als Gebaude mit acht oder mehr Stockwerken auf Alle wurden zwischen 1959 und Anfang der 1970er Jahre errichtet fast alle sind Wohnhauser Lediglich das sogenannte Arztehochhaus im Stadtteil Bentinkshof dient in erster Linie gewerblichen Zwecken hier also auf dem Sektor der Medizin Die Hochhauser konzentrieren sich im Stadtzentrum sowie in den Stadtteilen Borssum und Barenburg In Emden befindet sich eines der beiden grossten Wohnhauser Ostfrieslands die sogenannten Glaspalaste in Barenburg Hochhausriegel mit elf Stockwerken Eine wesentliche Rolle beim Bau der meisten Hochhauser in Emden spielte der ehemals gewerkschaftseigene Immobilienkonzern Neue Heimat Seit Mitte der 1970er Jahre wurden in Emden allerdings keine neuen Hochhauser mehr errichtet wohl auch weil sich inzwischen in den jeweiligen Stadtvierteln teilweise Probleme mit der sozialen Durchmischung in den Quartieren ergeben hatten Einer der beiden Palaste wurde 2013 abgerissen Denkmaler und Wahrzeichen BearbeitenIm Stadtgarten unweit des Rathauses befindet sich ein Denkmal zu Ehren des fruheren Oberburgermeisters Leo Furbringer Es ist in Gestalt eines Brunnens angelegt Furbringer Oberburgermeister von 1878 bis 1913 machte sich sehr um den Ausbau des Emder Hafens in jener Zeit verdient Ein Denkmal zu Ehren des fruheren Generalpostmeisters des Deutschen Reiches Heinrich von Stephan befindet sich auf dem nach ihm benannten Stephansplatz Von Stephan der auch Begrunder des Weltpostvereins war wohnte 1879 der Inbetriebnahme des Emder Post und Telegrafenamtes bei und war auch 1882 zugegen als die erste Kabelverbindung zwischen Deutschland und den USA von Emden nach Coney Island New York City eroffnet wurde Das Denkmal wurde 1896 auf Vorschlag des damaligen Oberburgermeister Leo Furbringer aufgestellt Es stand zunachst vor dem Postgebaude wurde aber spater auf den Stephansplatz umgestellt An der Gabelung der Bundesstrasse 210 und der Landesstrasse 3 in Richtung Pewsum steht ein Denkmal zu Ehren des ehemaligen Landrates ab 1885 des fruheren Landkreises Emden Heinrich von Weyhe Dieser war zuvor Amtmann in Wittmund Esens sowie Berum gewesen und hatte sich um den Wegebau in Ostfriesland insbesondere in der Krummhorn verdient gemacht Das Denkmal steht am nordlichsten Punkt Emdens im 1945 eingemeindeten Stadtteil Harsweg und wurde von Krummhornern Burgern gestiftet nbsp Denkmal fur den Kreishauptmann Heinrich von Weyhe 1820 1887 Forderer des Wegebaus in OstfrieslandZu Ehren von Carl Schweckendieck 1843 1906 aus Emden stammender preussischer Landtagsabgeordneter wurde auf dem nach ihm benannten Platz ein Denkmal aufgestellt Schweckendieck machte sich zusammen mit Oberburgermeister Leo Furbringer erfolgreich fur den Bau des Dortmund Ems Kanals und den Ausbau des Emder Hafens stark Der Schweckendieckplatz befindet sich nahe dem Ratsdelft in einem Kontorviertel mit Reederei und Verwaltungsgebauden Am Siel und Schopfwerk Knock im aussersten Westen Emdens stehen die Denkmaler von Friedrich dem Grossen und dem Grossen Kurfursten Bis zum Kriege hatten sie vis a vis des Rathauses gestanden 1966 uberliess die Stadt Emden die beiden Denkmaler dem I Entwasserungsverband Emden der die Anlage an der Knock unterhalt Beide Monarchen haben sich um Ostfriesland verdient gemacht der Grosse Kurfurst durch die Forderung des Seehandels in Emden Friedrich II durch die Urbarmachung von Mooren und den Kustenschutz Literatur BearbeitenHartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale deutscher Architektur Verluste Schaden Wiederaufbau Band 1 Nord Wachholtz Neumunster 1988 ohne ISBN S 235 247 Heinrich Siebern Die Kunstdenkmale der Stadt Emden Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Band 6 Heft 1 und Heft 2 Hannover 1927 als Nachdruck Wenner Osnabruck 1980 ISBN 3 87898 200 3 Kunstdenkmalerinventare Niedersachsens Band 48 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bauwerke in der Stadt Emden amp oldid 228625740