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Balderich von Friaul war ein frankischer Grosser der von 819 bis 828 Markgraf von Friaul war Er wird in manchen Quellen auch als dux Foroiuliensis friaulischer Herzog bezeichnet wobei sich diese Bezeichnung zu karolingischer Zeit lediglich auf den zeitweiligen militarischen Fuhrer bezog und nicht etwa schon die spatere Bedeutung territorialer Herrschaft hatte Inhaltsverzeichnis 1 Heerfuhrer in Jutland 2 Markgraf von Friaul 2 1 Kampf gegen Ljudevit 2 2 Bulgarenkrieg Absetzung 3 Grunder von Monchengladbach 4 Einzelnachweise 5 Weblinks 6 QuellenHeerfuhrer in Jutland BearbeitenBalderich ist erstmals urkundlich fassbar im Jahre 815 als er als legatus imperatoris Gesandter des Kaisers ein von Kaiser Ludwig dem Frommen zur Unterstutzung des danischen Wikingerfursten Harald Klak entsandtes Heer von Sachsen und Abodriten uber die Eider nach Jutland fuhrte dort plunderte und brandschatzte und Harald dadurch kurzfristig wieder zur Herrschaft uber einen Teil Sudjutlands um Haithabu verhalf Markgraf von Friaul BearbeitenIm Jahre 819 wurde Balderich Nachfolger des verstorbenen Markgrafen Kadaloch in der Mark Friaul die unter Karl dem Grossen 774 zu einer Mark des Frankenreichs geworden war und seit 776 durch vom Kaiser eingesetzte Markgrafen frankischer alemannischer oder burgundischer Herkunft verwaltet wurde Kampf gegen Ljudevit Bearbeiten Schon in seinem ersten Amtsjahr in Friaul befand er sich im Krieg mit Ljudevit dem slawischen Fursten von Posavina der sich von 819 bis 823 gegen die frankische Oberhoheit auflehnte der aber schliesslich von Balderich mit Hilfe slawischer Verbundeter besiegt wurde Ljudevit und die Bevolkerung von Pannonien and Karantanien hatten unter dem als besonders grausam geltenden Markgrafen Kadaloch sehr gelitten und Ljudevit hatte deswegen schon 818 allerdings vergeblich bei Kaiser Ludwig dem Frommen Klage gefuhrt Kadaloch hatte sich wie andere Grafen und Markgrafen auch nach dem Tod Karls des Grossen zunehmend verselbstandigt und sich immer mehr in die inneren Angelegenheiten der von ihren eigenen Stammesfursten regierten Karantanen und Posavier eingemischt und dabei brutale Methoden angewandt Als sich Ljudevit 819 zum Aufstand erhob schlossen sich ihm Teile der Karantanen und die Timotschaner Timocani an Gegen ihn stand sein Onkel der dalmatinische Furst Borna der die Franken unterstutzte weil er sie als Ruckhalt gegen Byzanz benotigte und weil sie ihm eine Ausweitung seines Herrschaftsgebiets versprachen Gemeinsam mit Ljutevits Schwiegervater Dragomuz fiel er 819 auf Drangen Balderichs von Sudosten her in Posavien ein An der Kupa kam es zur von Ljudevit gewonnenen Schlacht in der Dragmuz fiel und Borna nur mit Muhe entkam Daraufhin brach Ljudevit im Dezember 819 in das dalmatinische Kustengebiet ein wo sein Heer durch Bornas hinhaltende Taktik und den einbrechenden strengen Winter erschopft und schliesslich zum Ruckzug gezwungen wurde Im Januar 820 reiste Borna nach Aachen wo er ein Bundnis mit Kaiser Ludwig schloss und wo die Entsendung von drei Heeren gegen Ljudevit beschlossen wurde die jeweils von Balderich dem Markgrafen Gerold und Borna angefuhrt werden sollten Als die Invasionstruppen 820 in Posavien erschienen vermieden Ljudevits Leute gegen diese Ubermacht eine offen Feldschlacht und zogen sich auf ihre Gebirgsfestungen zuruck Die frankischen Truppen wie auch die Bornas verwusteten das Land und traten danach den Ruckmarsch an In Anbetracht der offenkundigen Uberlegenheit und Zerstorungslust der Franken ergab sich der aufstandische Teil der Karantanen an Balderich Im Sommer 821 verwusteten drei Invasionsheere erneut das Land der Posavier die wiederum die Entscheidungsschlacht vermieden Borna fiel jedoch im Kampf um eine der posavischen Festungen Erst als 822 ein noch starkeres Aufgebot von Norditalien aus vorruckte gefuhrt wohl wiederum von Balderich musste Ljudevit die Eroberung seiner befestigten Platze furchten Anfang 823 floh er nach Dalmatien wo er in Unkenntnis von Bornas Tod bei diesem Zuflucht zu finden hoffte Dort geriet er in Streit mit seinem Gastgeber einem serbischen Unterfursten den er totete und floh dann zu Bornas Onkel Ljudemisl Dieser liess ihn noch im gleichen Fruhjahr auf Druck der Franken ermorden Die Nachricht von Ljudevits Tod traf im Juni 823 bei einer Reichsversammlung in Frankfurt ein als gerade neue Massnahmen zur Niederwerfung des Aufstandes beschlossen werden sollten Bulgarenkrieg Absetzung Bearbeiten Der Bulgaren Konig Omurtag hatte sich 824 und 825 wegen der seit 818 von den Franken wohlwollend gesehenen Rebellion der Timotschanen und Branicevci gegen seine Oberhoheit um eine diplomatische Losung an Ludwig den Frommen gewandt jedoch ohne Erfolg Als 826 am kaiserlichen Hof das Gerucht umging Omurtag sei getotet oder vertrieben worden sandte Kaiser Ludwig den Pfalzgrafen Bertrich und die Grafen Balderich und Gerold an die Grenze mit den Awaren in Karantanien um Klarheit zu erlangen aber die drei konnten auch dort nichts Sicheres erfahren adhuc de motu Bulgarorum adversum nos nihil se sentire posse Im Juni 826 kamen Balderich und Gerold personlich nach Ingelheim Balderich hatte noch immer nichts von Kriegsvorbereitungen der Bulgaren zu berichten und er leitete auch keine angemessenen Vorsorgemassnahmen ein Im Sommer 827 wurde er daher vom Einfall der Bulgaren in Pannonien uberrascht als Omurtags Truppen die Donau hinauf segelten und Sudost Pannonien wieder unter bulgarische Kontrolle brachten Auf einer Reichsversammlung in Aachen im Februar 828 verfugte Ludwig der Fromme daraufhin Balderichs Absetzung und den Entzug seiner Lehen Ebenso erging es den Grafen Matfried von Orleans und Hugo von Tours denen Versagen in Spanien vorgeworfen wurde Balderichs grosse Mark wurde in vier Grafschaften aufgeteilt Friaul mit Istrien Karantanien Krain mit Liburnien frankisches Kroatien und Savien 1 Von ihm selbst ist danach nichts mehr zu horen Grunder von Monchengladbach BearbeitenWomoglich stammte Balderich aus der Gegend von Utrecht und ist identisch mit Balderich einem Vornehmen des Reiches der um 800 die erste Klosterkirche auf dem Gladbacher Abteiberg erbauen liess und damit als Grunder der spateren Stadt Monchengladbach gilt 2 3 4 Der Ort und die Klosterkirche wurden spater 954 von den Ungarn zerstort Einzelnachweise Bearbeiten Karl Joseph Freiherr von Czoernig Ethonographie der Oesterreichischen Monarchie K K Hof und Staatsdruckerei Wien 1857 S 34 35 Google Books Christoph Nohn Auftakt zur Gladbacher Geschichte Die Grundungsgeschichte der Abtei Gladbach und das politische Spannungsfeld Lotharingiens im 9 und 10 Jahrhundert Essen 2011 ISBN 3 8375 0510 3 Wolfgang Lohr Balderich von Friaul Balderich von Gladbach In Rheinische Vierteljahrsblatter Band 77 2013 S 301 308 online Hans Peter Hutter Auf den Spuren des Grafen Balderich Ein Beitrag zur Frage der historischen Gestalt des Gladbacher Kirchenstifters und seiner Identitat mit dem Grafen Balderich von Friaul In Rheydter Jahrbuch fur Geschichte und Kultur der Stadt Monchengladbach 2018 32 2018 Seite 17 53 Weblinks BearbeitenBalderich von Friaul bei Genealogie MittelalterQuellen BearbeitenThegan Vita Hludowici Imperatoris Einhard Life of Charlemagne VorgangerAmtNachfolgerCadalausMarkgraf von Friaul 819 828Unroch II Normdaten Person GND 1074951328 lobid OGND AKS VIAF 317054842 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Balderich von FriaulKURZBESCHREIBUNG frankischer MarkgrafGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM nach 828 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balderich von Friaul amp oldid 215794759 Grunder von Monchengladbach