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Die Bahnstrecke Schwebda Wartha auch Werratalbahn oder Werratal Eisenbahn genannt war eine 45 90 km lange Strecke von Schwebda an der Kanonenbahn uber Treffurt wo im Bahnhof Treffurt Anschluss an die Bahnstrecke Muhlhausen Treffurt Vogteier Bimmelbahn bestand zum Bahnhof Wartha Werra an der Bahnstrecke Halle Bebra Schwebda WarthaStrecke der Bahnstrecke Schwebda WarthaStreckennummer 3931 Schwebda HeldraKursbuchstrecke 524 1981 Streckenlange 45 9 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Legende von Eschwege0 00 Schwebdanach Leinefelde3 10 Frieda7 40 Wanfried8 10 Wanfried Spinnhutte11 20 Altenburschla12 40 Strecke verlauft 320 m auf der12 70 Landesgrenze Thuringen Hessen12 90 Grossburschla14 10 Heldra15 30 ehemalige Direktionsgrenze RBD ErfurtLandesgrenze Hessen Thuringenvon Muhlhausen16 60 Treffurt21 68 FalkenWerra26 31 FrankenrodaWerraWerra30 60 Mihla33 58 Buchenau Werra ab 1925 ca 34 5 Ebenau 1915 1925 Werra38 92 Creuzburg Werra 42 93 Pferdsdorf Werra von Halle Saale 45 90 Wartha Werra nach Bebra Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fahrzeugeinsatz 3 Bildergalerie 3 1 Bahnhofe 3 2 Relikte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Wunsch nach einer Eisenbahnverbindung zwischen Eschwege und Eisenach entstand in den 1880er Jahren Um diesem Ansinnen Nachdruck zu verleihen konstituierte sich am 28 Dezember 1882 in Eisenach ein Eisenbahnkomitee an dem vor allem Industrielle der Region beteiligt waren und veroffentlichte im August 1883 eine Denkschrift die sich fur eine Schienenverbindung zwischen den beiden Stadten aussprach Zu dieser Zeit war die Verbindung von Eschwege nach Treffurt bereits projektiert fur den weiteren Verlauf nach Eisenach wurden verschiedene Varianten eruiert wie die Trasse zwischen Treffurt und Creuzburg und zwischen Creuzburg und Eisenach zu fuhren sei So enthielt die Denkschrift auch eine Trassenfuhrung von Creuzburg uber Krauthausen und Stregda direkt nach Eisenach Letztlich entschied man sich fur eine langere wegen zahlreicher Flussquerungen aufwandige Streckenfuhrung entlang der Werra von Treffurt aus uber Frankenroda Mihla Creuzburg und Anbindung an die Thuringer Bahn bei Horschel 1 Der Preussische Landtag beschloss 1894 den Bau der Verbindung Eschwege Wanfried Treffurt Daraufhin erhielt auch in Sachsen Weimar Eisenach die Diskussion um die Verbindung zwischen Eisenach und Treffurt neuen Schwung und wurde 1898 beschlossen 1 Baubeginn im Abschnitt Schwebda Treffurt war am 17 Oktober 1900 Nach eineinhalbjahriger Bauzeit wurde die Strecke am 1 Mai 1902 feierlich eroffnet 2 Fur die Bahnstrecke von Horschel nach Treffurt bedurfte es eines Staatsvertrages zwischen dem Konigreich Preussen dem Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach und dem Herzogtum Sachsen Gotha deren Territorien von der Bahnlinie beruhrt wurden Der Vertrag wurde im Dezember 1900 veroffentlicht 3 Die Baukosten fur diesen Abschnitt wurden auf 3 175 Mio Mark veranschlagt Die Vermessungsarbeiten begannen 1904 die Bauarbeiten im Sommer 1906 Fur die Anbindung an die Thuringer Bahn bei Horschel wurde nordlich von Wartha der Bahnhof Wartha Werra neu errichtet Der 1902 eroffnete Bahnhof Treffurt wurde erweitert und erhielt unter anderem einen Wasserturm und siebenstandigen Lokschuppen Der Abschnitt Treffurt Wartha wurde schliesslich am 13 Oktober 1907 eroffnet 1 Bereits bei Errichtung der Strecke hatte sich die Gemeinde Ebenau bei Creuzburg um einen Haltepunkt bemuht 1915 wurde schliesslich nach langen Verhandlungen zwischen Ebenau und Buchenau unweit der Werrabrucke der Haltepunkt Ebenau eroffnet jeweils ca einen Kilometer von den beiden Orten entfernt Zehn Jahre spater wurde dieser jedoch wieder aufgelassen als am zum Industriestandort gewachsenen Buchenau ein neuer Haltepunkt eroffnet wurde 4 Die Bahnstrecke brachte eine wirtschaftliche Belebung in die Region um die Bahnhofe in Mihla und Treffurt siedelten sich Gewerbebetriebe an unter anderem zur Kiesgewinnung aus der Werra Die Abschnitte bei Frankenroda sowie zwischen Buchenau und Mihla hatten von Beginn an mit Hangrutschungen zu kampfen In den letzten Betriebsjahren konnte der letztgenannte Abschnitt nur noch mit Schrittgeschwindigkeit befahren werden Am 1 April 1945 fuhr letztmals ein Zug auf dem Abschnitt zwischen Mihla und Falken Dieser erreichte noch Falken dann wurden vier der funf Werrabrucken der Bahnlinie zwischen Creuzburg und Falken durch Sprengung zerstort Deutsche Truppen wollten so in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs die vorruckende US Army aufhalten Bei Creuzburg und Spichra wurde die Bahntrasse zudem schwer beschadigt die Sprengung der Werrabrucke bei Ebenau konnte durch Mitarbeiter der Solvay Werke verhindert werden 5 Am 3 Juli 1945 wurde auch der Verkehr zwischen Heldra und Treffurt eingestellt da hier seit Anfang Juli 1945 die Zonengrenze zwischen amerikanischer und sowjetischer Besatzungszone verlief Vor dem Bahnhof Grossburschla fuhrte die verbliebene Strecke etwa 320 Meter auf der Zonen bzw ab 1949 innerdeutschen Grenze entlang Durch Verhandlungen konnte aber erreicht werden dass die Strecke hier befahrbar blieb und der Grenzzaun neben der Strecke errichtet wurde 6 so dass Heldra zum neuen Endpunkt der Strecke aus Richtung Eschwege wurde Fur Falken und den Bahnhof Treffurt blieb nur noch der Eisenbahnverkehr von und nach Muhlhausen uber die Bahnstrecke Muhlhausen Treffurt ubrig Das Teilstuck zwischen Treffurt und Falken wurde am 2 Mai 1949 offiziell gesperrt Ende Mai 1952 wurde die Muhlhauser Strecke bis Wendehausen verkurzt da sie zwischen Wendehausen und Treffurt ein Stuck uber hessisches Gebiet verlief Damit war Treffurt vom Eisenbahnverkehr abgeschnitten die Gleisanlagen in Falken und Treffurt wurden noch 1952 demontiert so dass sich auch die Frage eines Wiederaufbaus der Werrabrucken zwischen Mihla und Falken nicht mehr stellte 7 Auf der verbliebenen Strecke vom Bahnhof Wartha nach Mihla wurde der fahrplanmassige Verkehr im Juli 1945 wieder aufgenommen Der Personenverkehr von Eisenach uber Bahnhof Wartha nach Mihla und zuruck wurde am 13 Mai 1962 eingestellt Mit der Schliessung des Sodawerkes Buchenau endete 1968 auch der Guterverkehr auf der marode gewordenen Strecke 8 Unmittelbar danach begann der Ruckbau der Gleis und Nebenanlagen auf diesem Streckenabschnitt der im August 1980 in der Sprengung und Demontage der Werrabrucke bei Ebenau gipfelte 9 Auf hessischer Seite wurde am 12 August 1946 nach Wiederherstellung der Eisenbahnbrucke uber die Werra in Eschwege der Personenverkehr zwischen dem Bahnhof Eschwege und Heldra wiederaufgenommen 6 Das Verkehrsaufkommen erreichte aber bei weitem nicht mehr jenes der Vorkriegszeit Das Teilstuck zwischen dem Bahnhof Grossburschla das Dorf Grossburschla lag jenseits der Grenze und Heldra wurde am 2 Februar 1970 stillgelegt nachdem der Personenverkehr zwischen Wanfried und Heldra bereits am 6 Juni 1966 eingestellt worden war Nachdem 1978 die Gleisanlagen zwischen Eschwege und dem Bahnhof Grossburschla erneuert worden waren wurde der Personenverkehr auf der Strecke Schwebda Wanfried am 31 Mai 1981 beendet 10 Neben bescheidenem Guterverkehr von zuletzt 65 Waggons im Jahr kam es bis 1994 zu gelegentlichen Sonderfahrten Ab 1 Dezember 1992 wurde die Strecke nur noch bis Wanfried bedient Ein letzter Zug zum Abtransport von Museumswaggons fuhr am 30 Mai 1995 ab Wanfried und zum 31 Dezember 1995 erfolgte die offizielle Streckenstilllegung Ab Sommer 1998 erfolgte der Ruckbau der Strecke 11 Heute verlauft auf weiten Teilen der Trasse der Werratal Radweg Fahrzeugeinsatz BearbeitenIn den ersten Betriebsjahren kamen preussische Lokomotiven der Baureihen T3 und P 4 Bauart Erfurt zum Einsatz nach Fertigstellung des Lokschuppens in Treffurt auch Maschinen der Gattungen T 11 und T12 welche als DRG Baureihe 74 den Verkehr auf der Werratalbahn bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dominieren sollten Bedient wurde die Strecke aus Richtung Eisenach bis Treffurt vom Bahnbetriebswerk Eisenach Gelegentlich kamen auch Maschinen der Baureihen 56 Preussische G 8 und 57 Preussische G 10 zum Einsatz 12 Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Deutsche Reichsbahn auf dem Reststuck Wartha Mihla uberwiegend Guterzuglokomotiven der Baureihe 58 ehem Preussische G 12 ein Der Personenverkehr wurde zuletzt mit Schienenbussen abgedeckt Ab 1958 kamen auch Akkutriebwagen der Baureihe DR 581 582 bis 615 616 aus dem Bahnbetriebswerk Gotha zum Einsatz 13 Auf der Reststrecke Schwedba Wanfried setzte die Deutsche Bundesbahn im Personenverkehr bis in die sechziger Jahre Lokomotiven der Baureihe 86 mit Altbau Personenwaggons ein die spater durch Uerdinger Schienenbusse der DB Baureihe VT 98 abgelost wurden Die letzte Dampflok eine Baureihe 52 befuhr die Strecke am 2 Juni 1973 Danach wurde der Guterverkehr mit Dieselloks der Baureihen V 60 und 216 abgewickelt 10 Im Personenverkehr fuhren zuletzt werktaglich zwei Schienenbusse zwischen Eschwege und Wanfried 14 Bildergalerie BearbeitenBahnhofe Bearbeiten nbsp Ehemaliger Bahnhof Schwebda nbsp Ehemaliger Bahnhof Frieda nbsp Ehemaliger Bahnhof Wanfried nbsp Ehemaliger Bahnhof Grossburschla nbsp Ehemaliger Bahnhof Treffurt nbsp Ehemaliger Bahnhof CreuzburgRelikte Bearbeiten nbsp Ehemaliger Durchlass bei Schwebda nbsp Gleisrelikt in Frieda nbsp Signal in Frieda nbsp Reste der Werrabrucke bei Falken nbsp Bruckenruine bei PferdsdorfLiteratur BearbeitenRainer Lammerhirt Die Werrataleisenbahn 1907 1969 Verlag Rockstuhl 2007 ISBN 978 3 938997 94 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Schwebda Wartha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bahnstrecke Schwebda Wartha auf Openstreetmap Vergessene Bahnen Kursbuch 1944Einzelnachweise Bearbeiten a b c Rainer Lammerhirt Die Werratal Eisenbahn 1907 1969 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza ISBN 9783938997949 S 16 ff Gunter Fromm Treffurt und seine Eisenbahnen Verlag Rockstuhl 1993 ISBN 9783929000405 S 22 ff Gunter Fromm Treffurt und seine Eisenbahnen Verlag Rockstuhl 1993 ISBN 9783929000405 Seite 42 Rainer Lammerhirt Die Werratal Eisenbahn 1907 1969 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza ISBN 9783938997949 S 59 ff Rainer Lammerhirt Die Werratal Eisenbahn 1907 1969 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza ISBN 9783938997949 S 78 ff a b Ralf Roman Rossberg Grenze uber deutschen Schienen 1945 1990 2 Auflage EK Verlag Freiburg 1991 ISBN 3 88255 829 6 S 149 Rainer Lammerhirt Die Werratal Eisenbahn 1907 1969 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza ISBN 9783938997949 S 82 ff Rainer Lammerhirt Die Werratal Eisenbahn 1907 1969 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza ISBN 9783938997949 Seite 80 ff Rainer Lammerhirt Die Werratal Eisenbahn 1907 1969 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza ISBN 9783938997949 S 88 a b Hermann Josef Friske Kanonenbahn Teil 24 Hermann Josef Friske Kanonenbahn Teil 25 Rainer Lammerhirt Die Werratal Eisenbahn 1907 1969 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza ISBN 9783938997949 S 89 ff Rainer Lammerhirt Die Werratal Eisenbahn 1907 1969 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza ISBN 9783938997949 S 94 f Werra Rundschau Die Geschichte des Eschweger Bahnhofs 15 Dezember 2019 aufgerufen am 11 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Schwebda Wartha amp oldid 232693105