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Stregda ist ein Stadtteil von Eisenach im Wartburgkreis in Thuringen StregdaStadt EisenachKoordinaten 51 0 N 10 19 O 51 001944444444 10 315 257 Koordinaten 51 0 7 N 10 18 54 OHohe 257 mFlache 6 94 km Einwohner 1425 2018 Bevolkerungsdichte 205 Einwohner km Eingemeindung 10 Dezember 1991Eingemeindet nach LerchenbergPostleitzahl 99817Vorwahl 03691Karte Lage von Stregda in EisenachDie KircheDie Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Verkehr 4 1 OPNV 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenStregda befindet sich unmittelbar nordlich von Eisenach am Nordrand des Eisenacher Tales Durch den Ort fliesst der Michelsbach ein rechter Nebenfluss der Horsel Ein ehemals vorhandener See am Ortsrand ist verlandet und wird als Wiese genutzt Die hochsten Erhebungen in der Gemarkung sind der Moseberg 364 m im Westen der Lauseberg 324 m im Norden und der Wartenberg 303 m im Osten Die Nachbarorte von Stregda sind die Stadt Eisenach im Suden und deren Stadtteile Hotzelsroda im Osten Neukirchen und Madelungen im Norden und Nordwesten sowie im Westen die Gemeinde Krauthausen 1 Geschichte BearbeitenBeim Abbau der Tonvorkommen wurden in den 1870er Jahren umfangreiche Reste einer bandkeramischen Siedlung am Michelsbach entdeckt und durch den damaligen Besitzer der Ziegelei Johann Georg Bornemann systematisch freigelegt und untersucht 2 Nach heutiger archaologischer Chronologie wurde inzwischen die Mehrzahl der Funde zur spaten La Tene Kultur LT D 2 zugeordnet Es handelt sich dabei um eine der altesten nachweisbaren Vorgangersiedlung im Eisenacher Stadtgebiet Die fruheste urkundliche Nennung des Ortsnamens erfolgte in einem Dokument vom 23 August 1287 In diesem verleiht Landgraf Albrecht der Entartete seinen Leuten in Stregede die niedere Gerichtsbarkeit und gestattet die Zollfreiheit auf den landgraflichen Markten Im Mittelalter war die Geschichte des Ortes eng mit der der benachbarten Stadt Eisenach verwoben obwohl der Ort zum Amt Creuzburg gehorte Als bisher fruhester Besitzer des Dorfes gilt ein Ritter Gotzo von Remstedte welcher seine Besitzungen im Dorf 1324 an das Nikolaikloster von Eisenach verkauft Im 13 Jahrhundert wurde mit dem Bau der Stregdaer Kirche begonnen Es war das alteste Steingebaude im Ort und wurde eine Filiale der Neukirchner Kirche St Ulrich Das Nikolaikloster unterhielt im Ort einen Wirtschaftshof Am Schleiersborn wurde nach ortlicher Uberlieferung die Wasche der Nonnen gewaschen Eine ebenfalls uberlieferte Burgstelle im Mosewald nahe beim Dorf ist nicht nachweisbar die bezeichnete Stelle und eine gepflasterte Zufahrtsstrasse im Wald wurden als Rest mittelalterlicher Sandsteinbruche ausgewiesen Zahlreiche Bauwerke in der Eisenacher Altstadt wurden nachweislich mit Baumaterial aus den Mosewaldbruchen errichtet auch waren die Stregdaer als Frondienst mit der Pflasterung der Eisenacher Platze und Gassen beauftragt Bei einem Grossbrand am 25 Juni 1872 wurden 24 Wohnhauser ein Raub der Flammen Zu diesem Zeitpunkt besass der Ort 65 Wohnhauser und 350 Einwohner 3 Zum vorbeugenden Brandschutz wurde die Verschieferung bzw Verputzung der Fachwerkhausfassaden gefordert Weiterhin wurde die Feuerstrasse angelegt welche die langgezogene Hauserzeile entlang der Hauptstrasse unterbrechen soll Die Stregdaer Kirche wurde mehrfach bei Kampfhandlungen und Plunderungen beschadigt und ausgeraubt beispielsweise 1632 durch die Schweden 1637 durch Kroaten und 1640 durch Bayerische Truppen Die 1817 erfolgte bauliche Vergrosserung des Langhauses wurde instabil und deshalb musste die Kirche mit Genehmigung des Grossherzoges 1906 bis auf die Fundamente abgetragen und neu errichtet werden Die Einweihung erfolgte am 9 Dezember 1906 4 Auf der Grundlage bedeutender Tonvorkommen entstanden nach 1870 am Sudrand der Gemeinde modernste Ziegeleibetriebe welche wesentlich fur den raschen Aufbau des Wirtschaftsstandortes Eisenach wurden Zugleich wurde eine Grubenbahn fur den Materialtransport angelegt und bis in die 1970er Jahre betrieben Noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges begannen im ostlichen Mosewald und in der angrenzenden Flur die Arbeiten fur den Bau von Bunkern und Schiessplatzen fur die in Eisenach befindliche Garnison Zugleich wurde die Reichsautobahn projektiert und im Abschnitt Stregda auch zur Ausfuhrung gebracht Nach der Wende wurde die Ziegelei stillgelegt 1991 wurde Stregda Teil der Gemeinde Lerchenberg welche 1994 nach Eisenach eingemeindet wurde In dieser Zeit entstand am Sudostrand der Gemeinde ein Gewerbegebiet eine neue Verbindungsstrasse nach Hotzelsroda wurde gebaut und im Norden Stregdas ein grossflachiges Wohngebiet erschlossen In den Jahren 2004 und 2005 wurde am sudostlich des Ortes fliessenden Michelsbach ein Hochwasserruckhaltebecken errichtet welches dem Hochwasserschutz der nordlichen Kernstadt Eisenachs dienen soll In dem Becken konnen 35 Millionen Liter Wasser auf einer Flache von 2 83 Hektar gestaut werden Unter Forderung des Freistaates Thuringen wurden etwa 380 000 Euro investiert Auf einem Teil des fruheren Ziegeleigelandes entstand ab 2005 das Freizeitareal Eisenach Arena welches von 2005 bis 2010 die uberregional bekannte Grossraumdiskothek MAD beherbergte 2008 wurde eine Ortsumgehungsstrasse eingeweiht die Stregda seither vom Durchgangsverkehr entlastet Anfang November 2011 sorgte der Suizid der beiden mutmasslichen Rechtsterroristen Mundlos und Bohnhardt in Stregda fur bundesweite Aufmerksamkeit Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche Gedenkstein fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Poststein und Topfersborn im MosewaldDas Kirmesfest immer am 2 Wochenende im September gelegen erfreut sich besonderer Beliebtheit Zu Pfingsten organisiert der Heimatverein das Pfingstfest auf der nahegelegenen Pfingstweide unterhalb des Mosewaldes Impressionen nbsp Ortsbild untere Hauptstrasse nbsp Muhlhauser Chaussee nbsp Neubausiedlung Wartburgblick an der Madelunger Strasse nbsp Gefallenendenkmal an der KircheVerkehr BearbeitenOPNV Bearbeiten Die Buslinien 15 170 173 und 174 von Wartburgmobil verbinden die Ortslage mit dem Zentrum und dem Bahnhof von Eisenach sowie mit den umliegenden Orten Krauthausen Creuzburg und Treffurt Die Linien 160 und 161 der Verkehr Werraland OHG bieten Verbindungen mit Mihla Nazza dem Nationalpark Hainich und Muhlhausen Thuringen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stregda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dorfportrait auf der Homepage der Stadt Eisenach DorfportraitEinzelnachweise Bearbeiten Amtliche topographische Karten Thuringen 1 10 000 Wartburgkreis LK Gotha Kreisfreie Stadt Eisenach In Thuringer Landesvermessungsamt Hrsg CD ROM Reihe Top10 CD 2 Erfurt 1999 Johann G Bornemann Ueber Reste der Steinzeit in der Umgebung von Eisenach Korrbl Dt Ges fur Anthropologie 1874 S 46 52 Landeskunde des Grossherzogtumes Sachsen Weimar Eisenach Teil 2 bearbeitet von C Kronfeld Weimar 1879 S 54 Kirchen im Wartburgland Gerhard Kuhn Berlin 1989 S 110Stadtteile von Eisenach Stadtteile Berteroda Eisenach Goringen Horschel Hotzelsroda Madelungen Neuenhof Neukirchen Stedtfeld Stockhausen Stregda WarthaZur Kernstadt Eisenach gehorende Siedlungen Fischbach Gefilde Hofferbertaue Hohe Sonne Ramsborn Rothenhof Sudviertel TrenkelhofZu Hotzelsroda gehorend Durrerhof Landstreit MittelshofZu Stedtfeld gehorend Rangenhof Normdaten Geografikum GND 7577813 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stregda amp oldid 230303542