www.wikidata.de-de.nina.az
Die Bahnstrecke Mosbach Mudau war eine meterspurige Schmalspurbahn in Baden Wurttemberg Sie verband von 1905 bis 1973 Mosbach mit Mudau und erschloss den sudostlichen Odenwald Ihre Streckenlange betrug 27 51 km bei einem Hohenunterschied von 305 Metern Sie war die einzige staatliche Schmalspurbahn sowie die einzige privat betriebene Staatsbahn des ehemaligen Grossherzogtums Baden Mosbach MudauStrecke der Bahnstrecke Mosbach MudauStreckennummer DB 4123Kursbuchstrecke DB 321f 1953 1964 303g 1944 Streckenlange 27 51 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Maximale Neigung 1 40 25 Minimaler Radius 100 mHochstgeschwindigkeit 30 km hLegende 0 00 Mosbach Baden 151 mBahnstrecke Neckarelz Osterburken2 76 Hasbachtal bis 1965 182 m5 0 Bieberklingenbrucke6 00 Lohrbach 254 m9 14 Sattelbach 325 m12 37 Fahrenbach 352 m12 96 Trienz 352 m13 84 Robern 353 m14 3 Trienzbach15 24 Krumbach Baden 371 m18 04 Limbach Baden 394 m20 82 Laudenberg 434 m25 56 Langenelz 444 m27 51 Mudau 456 mDer Volksmund nannte die Bahn auch Odenwald Express Zugle Bahnle s Bembele oder Entenmorder Letztere Bezeichnung ist eine Anspielung auf die niedrige Fahrgeschwindigkeit mit welcher der Zug nur fur auf den Gleisen sitzende Enten gefahrlich gewesen sein soll Inhaltsverzeichnis 1 Topografie und Verwaltungszugehorigkeit 1 1 Topografie 1 2 Verwaltungszugehorigkeit 2 Geschichte 2 1 Planung 2 2 Bau und Eroffnung 2 3 Entwicklung bis 1945 2 4 Niedergang nach 1945 und Stilllegung 2 5 Relikte 3 Betrieb 3 1 Unterwegshalte 3 2 Fahrzeuge 3 2 1 Verbleib 3 3 Guterverkehr 4 Die Strecke in der Literatur 5 Literatur 6 WeblinksTopografie und Verwaltungszugehorigkeit BearbeitenTopografie Bearbeiten Die alternative Bezeichnung Odenwaldexpress nennt das namensgebende Mittelgebirge durch dessen sudostlichen zu Baden Wurttemberg gehorenden Teil die Strecke verlief Die Gegend im nordostlichen Baden war schon immer sehr strukturschwach weshalb sie volkstumlich oft als Badisch Sibirien bezeichnet wird Die Bahnstrecke befand sich in einem landlich gepragten Bereich der heute Teil der Metropolregion Rhein Neckar ist Die Strecke begann auf dem Bahnhofsvorplatz des alten Mosbacher Bahnhofs und teilte sich dort einen Bahnsteig mit dem Omnibusverkehr Nachdem sie etwa zwei Kilometer parallel zur Bahnstrecke Neckarelz Osterburken fuhrte uberbruckte sie diese und fuhrte durch ein teilweise dicht bewaldetes Gebiet um schliesslich in Mudau zu enden Trotz der geographisch eher schwierigen Verhaltnisse beschrankten sich die Kunstbauten der Bahnstrecke auf Brucken Tunnel besass sie nicht Grosstes Bruckenbauwerk entlang der Strecke war die heute noch existierende Bieberklingenbrucke zwischen Hasbachtal und Lohrbach die drei Pfeiler hat Nach dem Uberqueren der Hauptbahn stieg die Strecke deutlich an insbesondere zwischen Hasbachtal und Sattelbach wo die Steigung teilweise 1 40 betrug das heisst ein Meter Steigung auf 40 Meter Strecke Auf ihrem Weg folgte die Strecke unterschiedlichen Fliessgewassern die alle zum Flusssystem Neckar gehoren Von Mosbach bis zum Abzweig von der Hauptbahn orientierte sie sich an der Elz anschliessend bis Lohrbach an deren Nebenfluss Hasbach der auch Namensgeber des Haltepunkts Hasbachtal war Von Fahrenbach bis Krumbach verlief sie im Tal des Trienzbachs und schliesslich von Limbach bis zum Endpunkt Mudau erneut an der Elz Verwaltungszugehorigkeit Bearbeiten Im Zuge der baden wurttembergischen Kreis und Gemeindereform um 1970 anderten sich die Verwaltungsverhaltnisse Lag der Streckenabschnitt Mosbach Limbach innerhalb des Landkreises Mosbach so befand sich restliche Teil zwischen Laudenberg und Mudau im Landkreis Buchen Seit 1973 befindet sich die Strecke vollstandig auf der Gemarkung des heutigen Neckar Odenwald Kreises Passiert wurden folgende vier Gemeinden Mosbach vom Ausgangspunkt Mosbach bis Sattelbach Fahrenbach von Fahrenbach bis Robern Limbach von Krumbach bis Laudenberg und Mudau von Langenelz bis Mudau Geschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten nbsp Endbahnhof MudauAb den 1890er Jahren gab es Bestrebungen die Gegend um die nordbadische Odenwaldgemeinde Mudau an das Eisenbahnnetz anzubinden Zwar war der sudliche badische Teil des Odenwalds im Laufe der Jahrzehnte mittels der Badischen Odenwaldbahn Heidelberg Wurzburg der Neckartalbahn Neckargemund Jagstfeld und der Bahnstrecke Seckach Miltenberg bereits uber mehrere Bahnstrecken erschlossen worden jedoch war dabei derjenige Teil Badens der am unmittelbaren Dreilandereck zu Hessen und Bayern lag ohne Anbindung geblieben Dies hatte zur Folge dass dieser Raum unter Abwanderung litt und die dortige wirtschaftliche Lage sich ungunstig entwickelte Um diese Region fur den Bahnverkehr zu erschliessen wurden insgesamt zwei Varianten untersucht Eine sollte von Mosbach aus nach Mudau fuhren eine andere von Eberbach uber Mudau nach Buchen Treibende Kraft in den Anfangsjahren des Projekts war der damalige Limbacher Hauptlehrer Karl Trunzer Er favorisierte von Beginn an eine Schmalspurbahn von Mosbach nach Mudau Nachdem sich der Eberbacher Burgermeister John Gustav Weiss nochmals fur die Streckenvariante von Eberbach nach Buchen starkzumachen begann war dies Antrieb fur Trunzer sich nun erst recht fur die Strecke Mosbach Mudau einzusetzen Als erste Verbundete konnte er den Landtagsabgeordneten Julius Breitner in Mudau den Fabrikanten Julius Link dessen Bruder Kronenwirt Heinrich Link und Burgermeister Isidor Linz und in Mosbach den Burgermeister August Strauss fur das Eisenbahnprojekt begeistern Auf Anregung von Trunzer wurde 1897 ein Eisenbahnkomitee mit Vertretern aller an der Strecke von Mosbach nach Mudau liegender Gemeinden gegrundet dem er anfangs auch vorstand Ein weiteres Komitee grundete sich ebenfalls 1897 mit Vertretern aus Eberbach und Buchen konnte in Mudau jedoch keine Fursprecher finden da die dortigen Vertreter bereits dem von Trunzer gegrundeten Komitee fur die Streckenvariante Mosbach Mudau angehorten Nachdem Trunzer 1899 nach Buchen versetzt worden war ubernahm der Mosbacher Burgermeister Strauss den Vorsitz des Eisenbahnkomitees In einem Gutachten das im Marz 1901 abgeschlossen wurde stellte sich die Streckenfuhrung von Mosbach nach Mudau sowohl in Bezug auf die Baukosten als auch hinsichtlich der Siedlungsdichte als die gunstigere Streckenvariante heraus weshalb man ihr schliesslich den Vorzug gab Unterdessen war der Mosbacher Burgermeister Strauss der auch dem Eisenbahnkommittee vorstand amtsmude geworden Sein Nachfolger als Burgermeister von Mosbach und Vorsitzender des Eisenbahnkommittes wurde Jakob Renz der ab 1902 auch den Vorsitz des von den am Eisenbahnprojekt beteiligten Gemeinden gegrundeten Vollzugsausschusses hatte Fur sein kluges Verhandlungs und Fuhrungsgeschick wurde Renz 1905 mit dem Ritterkreuz II Klasse vom Zahringer Lowen ausgezeichnet nbsp Bauarbeiten bei Lohrbach im Jahr 1904Am 23 Juli 1902 erliess der badische Landtag ein Gesetz zum Bau der Bahnlinie Sowohl aus finanziellen Grunden als auch aufgrund der topografischen Verhaltnisse entschloss man sich die Strecke in schmaler Spur auszufuhren Die Grossherzoglich Badischen Staatseisenbahnen sollten Eigentumer der Strecke sein liessen diese allerdings durch das Berliner Unternehmen Vering amp Waechter erbauen und betreiben Der Grund fur diese Entscheidung lag darin dass die Grossherzoglich Badischen Staatseisenbahnen noch keine Erfahrung mit Schmalspurbahnen hatten und somit kein Interesse am Betrieb einer solchen zeigten Der Vertrag zwischen Baden und Vering amp Waechter kam am 21 Oktober 1902 zu Stande Zum Erwerb aller benotigter Grundstucke wurde ein Gelandeerwerbsausschuss gewahlt dem der Leininger Oberforster Arnoldi aus Lohrbach vorstand Insgesamt waren 689 Grundstucke auf zwolf Gemarkungen zu erwerben Der Grunderwerb gestaltete sich kompliziert Die Eigentumer wurden zunachst zu Verkaufsverhandlungen auf die jeweiligen Rathauser bestellt die Unwilligen lud man zu Enteignungsfahrten ein um mit ihnen vor Ort die Trassenfuhrung und eventuelle Einwande zu besprechen Sollten alle Bemuhungen fruchtlos bleiben war schliesslich eine Zwangsenteignung vorgesehen Wahrend man sich erhoffte dass es nur in Einzelfallen zu Zwangsenteignungen kommen musse hauften sich bald die Falle Allein in Fahrenbach mussten 21 Zwangsenteignungsverfahren eingeleitet werden weil dort praktisch alle Grundbesitzer dem Bahnbau oder der Hohe der vorgeschlagenen Entschadigung ablehnend gegenuberstanden Die Enteignung bedeutete oft auch personliche Harten hinzunehmen Der Mosbacher Fabrikant Haas plante beispielsweise eine Erweiterung seiner Fabrik und seines Wohnhauses musste dann jedoch hinnehmen dass die in Mosbach nahe an der Bebauung verlaufende Trasse sein hierfur geplantes Grundstuck durchschnitt und er seine geschaftlichen und baulichen Plane nicht verwirklichen konnte Seine Entschadigungsforderungen beliefen sich anfangs auf das Zehnfache der angebotenen Entschadigungssumme und man konnte sich auch nach langen Verhandlungen nicht einigen so dass letztlich auch hier die Zwangsenteignung zum Zuge kam Ausserdem kam es zu langwierigen Verhandlungen wegen Ernteausfallen der vom Bahnbau betroffenen Bauern und wegen der Vergutung einzelner Obstbaume die in unuberschaubarer Zahl gefallt oder versetzt wurden Problematisch gestaltete sich auch dass der Bahnbau einige Wiesenwasserungsanlagen zerstorte oder dass Grundstucke durch die Bahntrasse von der Bewasserung abgeschnitten wurden so dass es zu weiteren Entschadigungsforderungen kam Die Verhandlungen zum Grundstuckserwerb und zur Entschadigung der Vorbesitzer zogen sich noch lange nach Baubeginn 1903 hin Die Endabrechnung der Grunderwerbskasse konnte erst 1910 erstellt werden lange nachdem die Bahn schon eroffnet war Bau und Eroffnung Bearbeiten Im Fruhjahr 1903 wurde die Strecke abgesteckt Die Grundstuckseigentumer hat man aufgefordert die Grundstucke nicht mehr zu bebauen und dort eventuell erhaltenswerte Busche und Baume zu versetzen Die Genehmigung des Staatsministeriums zum Bau der Strecke zog sich jedoch noch bis Ende September Es war ein verregneter Herbst und die Bauarbeiten konnten wegen des Wetters nicht sofort beginnen Im November hat man dann die bisher in der Trasse befindlichen Marksteine abgeraumt und die dort befindlichen Baume zur Fallung markiert Im Verlauf des Jahres 1904 erfolgten dann die eigentlichen Bauarbeiten Die grossten Bauaufgaben waren der Bau von insgesamt 13 Brucken die Anlage der Bahnhofsbereiche in Mosbach und Mudau sowie verschiedene landschaftsbedingte Erdarbeiten Nachdem gegen Ende des Jahres 1904 bereits erste Zuge zur Schotterung des Bahnkorpers auf der Strecke verkehrten stellte man der Grossherzoglichen Regierung den Abschluss der Arbeiten noch vor Jahresende 1904 in Aussicht Dann kam es jedoch mit Einbruch des Winters zu zahlreichen Hangrutschen so dass die Bahndamme im Fruhjahr 1905 nochmals uberarbeitet werden mussten Am Kreuzungspunkt mit der Bahnstrecke Neckarelz Osterburken kam es ausserdem zu konstruktiven Problemen so dass die inzwischen auf 14 Mai 1905 geplante Eroffnung nochmals um einige Tage verschoben wurde Die Strecke wurde am 31 Mai 1905 unter Anwesenheit von Erbgrossherzog Friedrich von Baden feierlich eroffnet An den beiden Folgetagen wurde der Betrieb mit insgesamt vier Zugpaaren erprobt ehe am 3 Juni 1905 der regulare Verkehr begann Entwicklung bis 1945 Bearbeiten Am 19 April 1912 ereignete sich zwischen Mosbach und Hasbach als Folge einer Entgleisung ein schwerer Unfall der zwei Tote und mehrere Verletzte forderte Die Strecke musste zwei Tage lang gesperrt werden Uber die anschliessende intensive Ursachenforschung des Eisenbahnunglucks wurde sogar im badischen Landtag diskutiert Es stellte sich heraus dass ein Schienenbruch die Entgleisung herbeigefuhrt hatte womit menschliches Versagen ausgeschlossen wurde Etwa zur selben Zeit zeigte sich auch dass sich die Rentabilitat der Strecke in Grenzen hielt Der Pachtvertrag hatte vorgesehen dass Vering amp Waechter die Strecke bis 1925 betreiben sollten Die Gesellschaft entschloss sich jedoch dazu die Bahn an ihre Tochtergesellschaft Deutsche Eisenbahn Betriebsgesellschaft AG DEBG abzugeben dies erfolgte zum 1 April 1917 Aber auch der Betreiberwechsel verbesserte die kritische Lage nicht Nachdem die Reichsbahndirektion Karlsruhe ihre Zustimmung gab wurde am 1 April 1926 der Rollwagenverkehr mit dem Normalspurwagen auf der Schmalspurstrecke verkehren konnten aufgenommen In der Folgezeit vermehrte sich die Kritik daran dass die Strecke von einem Privateigentumer betrieben wurde Wegen standiger Streitigkeiten zwischen Eigentumer und Pachter der Bahn ubernahm die Deutsche Reichsbahn seit 1920 Eigentumer der Strecke ab 1 Mai 1931 selbst die Betriebsfuhrung und unterstellte sie der Reichsbahndirektion Karlsruhe Niedergang nach 1945 und Stilllegung Bearbeiten nbsp Der 1965 aufgegebene Haltepunkt HasbachtalNach dem Zweiten Weltkrieg ubernahm die Deutsche Bundesbahn DB die Strecke Allerdings hatte die Strasse fur viele Orte den Vorteil einer direkten und damit schnelleren Anbindung in Richtung Eberbach Heidelberg und Mannheim Der motorisierte Individualverkehr entzog der Bahn daher in den 1960er Jahren immer mehr Fahrgaste ebenso parallel zur Bahn betriebene Buslinien Zu letzterem trug auch die Deutsche Bundesbahn selbst bei da sie die meisten Fahrten per Bahnbus durchfuhren liess sodass ab 1964 schliesslich nur noch ein Zugpaar ubrig blieb Ausserdem wurde der Haltepunkt Hasbachtal der hauptsachlich dem Ausflugsverkehr diente wegen geringer Frequentierung 1965 aufgegeben Dennoch unternahm das Land Baden Wurttemberg einen Versuch die Nebenbahn zu erhalten indem es im selben Jahr 1964 den Kauf zweier Schmalspur Diesellokomotiven der Baureihe V 52 sowie neuer vierachsiger Personenwagen finanzierte die die bisher eingesetzten Dampflokomotiven und zweiachsigen Personenwagen ablosten Die Grunde fur das Interesse von staatlicher Seite waren zum einen die schlechten Strassenverhaltnisse der Region im Winter und zum anderen dass der Guterverkehr immer noch eine gewisse Bedeutung besass nbsp Bahnhof Lohrbach der nach der Einstellung des regularen Betriebs Anfangspunkt einer Museumsbahn werden sollteDa aber trotzdem weder im Personen noch im Guterverkehr ausreichende Einnahmen zu erzielen waren und alle Rationalisierungsmassnahmen fehlschlugen plante die Deutsche Bundesbahn weiterhin die Stilllegung Die Elektrifizierung der Hauptbahn Neckarelz Osterburken fuhrte schliesslich zur Stilllegung der Mudauer Strecke die die Normalspurtrasse kurz vor dem ehemaligen Haltepunkt Hasbachtal auf einer Brucke uberquerte Diese war zu niedrig fur die neue Fahrleitung daher hatte entweder die Nebenbahn hoher oder die Hauptbahn tiefer gelegt werden mussen Mit Wirkung zum 3 Juni 1973 wurde deshalb der Gesamtverkehr eingestellt Bestrebungen im Abschnitt Lohrbach Mudau eine Museumsbahn einzurichten konnten sich nicht durchsetzen so dass die Strecke in der Folgezeit abgebaut wurde Relikte Bearbeiten Seit 1980 dient die ehemalige Strecke zwischen Hasbachtal und Mudau grossteils als Wander und Bahntrassenweg der auch als Wanderbahn ausgeschildert ist Verlief die Trasse zu Zeiten des Bahnbetriebs uberall am jeweiligen Ortsrand so wurde sie mit Ausnahme von Sattelbach und Robern Fahrenbach allerorts von Neubaugebieten umgeben in Krumbach bei Limbach wird sie beispielsweise durch einen Sportplatz unterbrochen Ausserdem blieben einige Empfangsgebaude erhalten Der Bahnhof Lohrbach beherbergt heute ein Restaurant das Wartehauschen des Haltepunkts Hasbachtal dient als Wetterschutz fur Wanderer andere wie der Bahnhof Sattelbach wurden in Wohnhauser umgewandelt Am Bahnhof Limbach steht ausserdem ein Formsignal das allerdings erst vor einigen Jahren dort symbolisch aufgestellt wurde Die Schmalspurbahn besass nie solche Signale Entlang der Strecke findet man ausserdem Laute und Pfeiftafeln die allerdings auch erst bei der Herrichtung zum Wanderweg wieder neu aufgestellt wurden sowie einige Hinweisschilder auf Brucken Betrieb BearbeitenUnterwegshalte Bearbeiten nbsp Bahnhof Sattelbach nbsp Bahnhof FahrenbachDie Bahn nahm in Mosbach an einem viergleisigen Schmalspurguterbahnhof ihren Anfang Auf Hohe des Mosbacher Bahnhofsvorplatzes war ein Bahnsteig zum Umsteigen von der Bahnstrecke Neckarelz Osterburken in die Schmalspurbahn vorhanden Der Betrieb des Lokschuppens und der Guterumschlag fanden wenige Meter weiter statt Der Haltepunkt Hasbachtal war nach einem nahegelegenen Flusstal benannt und diente ausschliesslich dem Freizeitverkehr Die geringe Inanspruchnahme fuhrte bereits 1965 also acht Jahre vor der Streckenstilllegung zur Aufgabe des Haltes Obwohl er kein Bahnhof war besass er anfangs sogar ein Ausweichgleis Die Unterwegsbahnhofe Lohrbach Sattelbach Krumbach Limbach und Laudenberg verfugten uber Anschluss und Ladegleise Der Bahnhof Limbach besass daruber hinaus genau wie die Anfangs und Endpunkte Mosbach und Mudau noch eine Rollwagengrube mit Dreischienengleis auf dem normalspurige Guterwagen abgestellt werden konnten Von dem Haltepunkt Hasbachtal abgesehen verzeichnete die Haltestelle Robern die geringste Nachfrage im Personenverkehr denn der gleichnamige Ort war etwa zwei Kilometer von der Bahnlinie entfernt Der Endbahnhof Mudau war gleichzeitig auch Betriebsmittelpunkt der Strecke Neben einem Bahnhofs und Verwaltungsgebaude besass er umfangreiche Gleisanlagen mit einem Lok sowie einem Wagenschuppen Im nordlichen Bereich des Bahnhofs war daruber hinaus eine Werkstatt angesiedelt Trotzdem bildete der Bahnhof von Mudau nicht das absolute Ende der Gleise nordlich des Bahnhofes nach einer Strassenkreuzung befand sich ein Anschlussgleis das ein Lagerhaus bediente Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Lok 99 7202 als Denkmal am ehemaligen Endbahnhof Mudau nbsp Lok 99 7203 von 1905 bis 1964 im Odenwald eingesetzt auf der Bahnstrecke Amstetten OppingenZu Beginn waren vier Nassdampfloks der Achsfolge C in Betrieb welche die Berliner Lokomotivfabrik Borsig lieferte und die in der Literatur auch als Badische C bezeichnet wurden Die Maschinen hatten die Fabriknummern 5324 bis 5327 Die Loks waren mit ihrer Leistung von 160 PS die sie uber drei gekuppelte Achsen auf die Schiene ubertrugen bei den schwierigen Gelandeverhaltnissen maximale Steigung 1 40 bei einem kleinsten Kurvenradius von 100 Metern oft an ihrer Leistungsgrenze Nach der Betriebsubernahme durch die Deutsche Reichsbahn erhielten die Loks die Betriebsnummern 99 7201 99 7202 99 7203 und 99 7204 Vom 1 April 1939 bis zum 4 April 1941 hatte die aus Sachsen stammende Fairlie Lok 99 162 auf der Strecke ein Gastspiel sie wurde vor allem fur Guterzuge mit hohem Frachtaufkommen eingesetzt Danach kam sie wieder zur sachsischen Rollbockbahn zuruck von der sie zuvor auch entliehen wurde Da es ab dem Fruhjahr 1952 Engpasse in der Zugbeforderung gab kam vorubergehend die Dampflokomotive 99 291 auf dem Odenwaldexpress zum Einsatz die zuvor auf der Walhallabahn stationiert war Sie diente wahrend ihres kurzen Einsatzes auf der Strecke ausschliesslich Personenzugen ehe sie Ende 1955 ausgemustert wurde Interessanterweise existieren keine Fotos die sie im Einsatz auf dieser Bahnlinie zeigen Bereits um 1960 wurde diese Lok in der Nahe von Ingolstadt verschrottet Im Jahr 1964 wurden die vier verbliebenen Dampfloks durch zwei moderne eigens fur die Strecke entwickelte Diesellokomotiven der Baureihe V 52 von der Firma Gmeinder in Mosbach mit den Betriebsnummern V 52 901 und V 52 902 ab 1968 252 901 und 252 902 ersetzt Diese mit ihren zwei Drehgestellen und den langen Vorbauten der Baureihe V 100 spatere Baureihen 211 212 ausserlich ahnlichen Loks die sich gut bewahrten hatten eine Leistung von 2 270 PS und eine zulassige Hochstgeschwindigkeit von 40 km h Von 1905 bis zur Ausmusterung Mitte der 1960er Jahre kamen zweiachsige Personenwagen zum Einsatz die in Gorlitz gebaut worden waren ab 1965 mit Landesmitteln neu gebaute Vierachser aus dem Ausbesserungswerk Karlsruhe die nach der Stilllegung an die Wangerooger Inselbahn abgegeben wurden Verbleib Bearbeiten Alle vier auf der Strecke eingesetzten Dampflokomotiven blieben erhalten Die 99 7201 erhielt 2008 bei der Hirzbergbahn eine neue Heimat nachdem sie zuvor bei Passau in einem Garten stand Am Endbahnhof Mudau ist die 99 7202 als Denkmallokomotive aufgestellt Die 99 7203 war vorubergehend bei den Abbauarbeiten der Bahnstrecke Busenbach Ittersbach im Einsatz heute befindet sie sich im Museumseinsatz auf der Strecke Amstetten Oppingen Die vierte Maschine die 99 7204 befindet sich in der Sammlung von Wim Pater in den Niederlanden nachdem sie viele Jahre bei einem Sagewerk in der Nahe von Aichach und von 1994 bis 2014 bei der Sauerlander Kleinbahn bei Plettenberg stand Neben den Dampflokomotiven sind auch noch einige der fruheren Reisezugwagen erhalten geblieben Der ehemalige Personenwagen 9 141 fahrt seit 1966 als Nummer 14 bei der Museumseisenbahn Bruchhausen Vilsen Asendorf der Personenwagen 124 sowie der Gepackwagen 15 172 befinden sich bei der Sauerlander Kleinbahn Personenwagen 8 140 und Gepackwagen 17 182 zwischenzeitlich auch bei der Sauerlander Kleinbahn sind im Besitz eines Sammler in den Niederlanden Zwei der Neubau Personenwagen ein reiner Personenwagen 114 und der Halbgepackwagen 117 fahren heute auf der Brohltalbahn und der Gepackwagen 16 bei der Selfkantbahn der IHS Ausserdem steht der Wagenkasten des Personenwagens 2 136 nach langem Aufenthalt auf dem Gelande der ehemaligen Klaranlage in Mudau nun bei der IG Hirzbergbahn Guterverkehr Bearbeiten nbsp Ehemaliger Bahnhof Limbach der im Guterverkehr aufgrund dreier im Ort ansassiger Lampenfabriken eine grosse Bedeutung hatteDer Guterverkehr hatte auf der Strecke eine relativ grosse Bedeutung Ein Betrieb mit Rollwagen ermoglichte den Transport von Guterwagen der Normalspur auf der Schmalspur Die Umsetzung gab es in Mosbach und auf einzelnen Bahnhofen mit Guterumschlag wo zusatzlich einige Meter Normalspurgleise als Dreischienengleis mit einer Rollwagenrampe eingebaut waren auf denen die Normalspurwagen wahrend des Be und Entladens abgestellt werden konnten um die wenigen Rollwagen nicht zu lange dem Betrieb zu entziehen Entlang der Bahnhofe gab es mehrere Anschlussgleise so hatte die Honigfabrik Reimuth auf der Hohe des Bahnhofs Sattelbach einen Gleisanschluss in Krumbach das Grimmolith Werk der Firma Grimm Ein besonders hohes Guteraufkommen besass der Bahnhof Limbach da im Ort insgesamt drei Lampenfabriken ansassig waren Demnach bildeten im Bahnhof Limbach Lampenschirme das Haupttransportgut Daruber hinaus war er sogar mit einem Guterschuppen ausgestattet Auch der Bahnhof Mudau hatte im Guterverkehr eine grosse Bedeutung da er sogar uber zwei Anschlussgleise verfugte Doch nicht nur die Bahnhofe waren fur den Guterverkehr wichtig sondern auch die Haltepunkte Trienz und Robern so dass diese immerhin uber ein Ladegleis verfugten Der Tarifpunkt Robern wurde allerdings wegen der eher schwachen Nachfrage bereits im Jahr 1954 aufgehoben Die Strecke in der Literatur BearbeitenIn Willi Heinrichs Roman Das Geduldige Fleisch hangt der Soldat Hollerbach seinen Erinnerungen an die Kindheit und Jugend in Mudau nach er war vor dem Krieg Schalterbeamter am Bahnhof Mudau Literatur BearbeitenJosef Hogemann Schmalspurbahn Mosbach Mudau Kenning Nordhorn 1993 ISBN 3 927587 15 X Ludger Kenning Wolfgang Lockel Mosbach Mudau Mit der Schmalspurbahn in den Odenwald Verlag Kenning Nordhorn 2018 ISBN 978 3 944390 11 6 Peter Michael Mihailescu Matthias Michalke Vergessene Bahnen in Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 8062 0413 6 S 17 21 Dietmar Weber Die Schmalspurbahn Mosbach Mudau Entstehung Funktion und Nutzen einer Nebenbahn Verein Bezirksmuseum Buchen 1999 ISBN 3 923699 20 4 Hans Wolfgang Scharf Eisenbahnen zwischen Neckar Tauber und Main Band 1 Historische Entwicklung und Bahnbau EK Verlag Freiburg Breisgau 2001 ISBN 3 88255 766 4 Hans Wolfgang Scharf Eisenbahnen zwischen Neckar Tauber und Main Band 2 Ausgestaltung Betrieb und Maschinendienst EK Verlag Freiburg Breisgau 2001 ISBN 3 88255 768 0 Matthias Koch Norman Kampmann Mosbach Mudau Der Odenwald Express EK Verlag Freiburg Breisgau 2018 ISBN 978 3 8446 6608 3 Gerd Wolff Hans Dieter Menges Deutsche Klein und Privatbahnen Bd 2 Baden EK Verlag Freiburg Breisgau 1992 ISBN 3 88255 653 6 S 78 91 Axel Priebs Vom Odenwaldexpress zur Wanderbahn Die Geschichte der Nebenbahn Mosbach Mudau durch 8 Jahrzehnte Verlag Laub Elztal Dallau 1982 ISBN 3 88260 017 9 Deutsche Reichsbahn Gesellschaft Karte Bezirk REICHSBAHNDIREKTION KARLSRUHE Stand 1 November 1930 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Mosbach Mudau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Bahnstrecke Mosbach Mudau auf der Website Schmalspur in Baden Wurttemberg Vom Odenwaldexpress zur Wanderbahn auf der Website der Stadt Mosbach verkehrsrelikte de Eisenbahnrelikte im Odenwald Kursbuchauszug von 1944 auf vergessene Bahnen nbsp Dieser Artikel wurde am 28 April 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Mosbach Mudau amp oldid 232884644