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BW Der Bahnhof Solingen Grafrath war ein Bahnhof im Solinger Stadtteil Grafrath der an der stillgelegten Bahnstrecke Solingen Wuppertal Vohwinkel lag Solingen GrafrathBahnhof Solingen Grafrath Nordrhein Westfalen DatenBauform DurchgangsbahnhofAbkurzung KSGEroffnung 1887Auflassung 1989LageStadt Gemeinde SolingenOrt Ortsteil GrafrathLand Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandKoordinaten 51 12 18 N 7 4 22 O 51 205015 7 072742 Koordinaten 51 12 18 N 7 4 22 OHohe SO 220 m u NHNEisenbahnstreckenBahnstrecke Wuppertal Vohwinkel SolingenBahnhofe in Nordrhein Westfaleni16 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Eroffnung des Bahnhofs 1 3 Betriebsjahre 1 4 Stilllegung und Abriss 2 Literatur 3 Weblinks 4 QuellenGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Grafrath das als Freiheit bereits seit Anfang des 15 Jahrhunderts Selbstverwaltungsrechte besass wurde im Jahre 1807 zur Burgermeisterei erhoben die wiederum im Jahre 1856 das Stadtrecht nach der Rheinischen Stadteordnung erhielt Ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts entwickelten sich in den Aussenbezirken von Grafrath etwa an der Foche am Central oder am Oben und Untenflachsberg grossere Fabriken die im dicht bebauten Grafrather Ortskern keinen Platz fanden Ebenso wie Wald musste auch Grafrath lange Zeit auf einen eigenen Eisenbahnanschluss warten der die industrielle Entwicklung Grafraths weiter forcieren sollte Eroffnung des Bahnhofs Bearbeiten Nach der Verstaatlichung der nominell privaten Eisenbahn Gesellschaften beschlossen die Preussischen Staatseisenbahnen die Stadte Solingen und Vohwinkel quer durch das Bergische Land zu verbinden Der erste Bauabschnitt sollte den Vohwinkeler Bahnhof uber Grafrath mit Wald verbinden Die Bahnstrecke verlief von Furkeltrath kommend sudostlich am Grafrather Ortskern vorbei und dann in einer langen Linkskurve uber Dyck Untenflachsberg Focher Dahl bis Apfelbaum und von dort nach Wald Erste Plane sahen als Standort fur den Bahnhof den weiter nordlich gelegenen Platz an der Bandesmuhle vor Dagegen setzte sich jedoch ein Burgerkomitee zur Wehr so dass schliesslich der weiter sudlich gelegene Ort an der damaligen Freiheitstrasse Solinger Strasse heute Wuppertaler Strasse gewahlt wurde Damit der Bahnhof dort errichtet werden konnte musste jedoch zunachst der Verlauf der Strasse geandert werden die vom Bergerbruhl kommend ursprunglich in gerader Linie in die Altstadt fuhrte Um Platz zu schaffen wurde die Strasse in einem Linksbogen uber die Gleise gefuhrt In Hohe des Bahnhofsgebaudes traf die Strasse wieder auf ihren alten Verlauf Im Vorfeld der Eroffnung des Bahnhofs entpuppte sich ausserdem die Namensgebung als schwieriger als zunachst angenommen Die Grafrather Stadtverordneten diskutierten 1886 zahlreiche Alternativen so etwa Bergisch Grafrath Grafrath Solingen und sogar Grafrath Elberfeld um Verwechslungen mit gleichlautenden Ortsnamen vorzubeugen Schliesslich einigte man sich auf die simple Bezeichnung Grafrath fugte allerdings den Zusatz Kr Solingen hinzu 1 45Fur einige hitzige Diskussionen sorgte die Errichtung eines Empfangsgebaudes Aus Kostengrunden wurde gar in Erwagung gezogen ein einst von der Rheinischen Eisenbahn in Opladen errichtetes Gebaude nach Grafrath zu translozieren da dieses in Opladen nicht weiter benotigt wurde Dieser ungewohnlichen Vorgehensweise schob allerdings das zustandige Ministerium einen Riegel vor 1 46f Es empfiehlt sich nicht das auf dem Bahnhof Opladen Rheinisch verfugbar gewordene Empfangsgebaude auf dem Bahnhof Grafrath zu verwenden da derselbe wegen der anderen Grundrissanordnung eine umfangreiche Anderung wurde erfahren mussen Fur den Bahnhof Grafrath ist ein anderweitiger Entwurf zum Empfangsgebaude aufzustellen und vorzulegen sofern es nicht vorgezogen werden sollte hierfur den fur den Bahnhof Wald aufgestellten genehmigten Entwurf bzw das Spiegelbild desselben zu benutzen Ministerium fur offentliche ArbeitenInfolgedessen entschied man sich am Ende doch fur einen eigenen Entwurf fur ein schlicht gestaltetes Empfangsgebaude das 1887 unter dem Einfluss des Schweizer Landhausstils und des Bergischen Stils entstand 2 Die Baukosten beliefen sich auf rund 35 000 Mark Insgesamt war der Bahnhof damit auch der kleinste an der gesamten Strecke besass er doch nur wenige Guterzuggleise sowie zwei Gleise fur den Personenverkehr je eines fur die verschiedenen Richtungen Gleis I am Hausbahnsteig diente dem Personenverkehr in Richtung Vohwinkel der Zwischenbahnsteig an Gleis II war auf einer Lange von 109 Metern fur den Personenverkehr in Richtung Wald und Solingen da 1 46f Am 15 November 1887 befuhr der erste Personenzug die neue Strecke zwischen Vohwinkel und Wald uber Grafrath Erst nach Fertigstellung der Strecke zwischen Solingen und Wald am 12 Februar 1890 erreichte die nach ihren kurvenreichen Verlauf sogenannte Korkenzieherbahn allerdings ihre vollstandige Lange 3 Betriebsjahre Bearbeiten Trotz seiner geringen Grosse brachte der Bahnhof erhebliche Vorteile fur die Grafrather Wirtschaft mit sich Die Stadt wuchs stark insbesondere in ihren Aussenbezirken in denen sich Grossfabriken wie Dr Hillers niederliessen Mit dem industriellen Aufschwung ging auch ein starker Anstieg der Bevolkerungszahl einher Im Gegensatz zu anderen Bahnhofen der Korkenzieherbahn wurde der Bahnhof Grafrath in den Jahren seines Betriebs kaum erweitert Dies lag darin begrundet dass das Grundstuck zwischen dem Parkfriedhof und der Wuppertaler Strasse eingekesselt war und kaum Moglichkeiten zu Erweiterungen geboten hatte Dennoch fanden kleinere Umbauten statt So erhielt der Bahnhof im Jahre 1898 neben dem Gleis II ein separates Einfahrgleis fur den Guterverkehr von und nach Vohwinkel Zuvor war bereits eine Bruckenwaage installiert worden damit der Guterverkehr schneller abgefertigt werden konnte Ein Stellwerk gab es in Grafrath jedoch nie alle Weichen und Signale wurden vom Fahrdienstleiterraum aus gesteuert Dieser war an das Empfangsgebaude angebaut Einige Privatanschlusse gab es rund um den Bahnhof Grafrath Im Jahre 1893 erhielt die Ziegelei Flachsberg einen direkten Gleisanschluss an ihren neuen Ringofen Zwei Anschlussgleise besass die Nabenfabrik Engels Pranafa eines in jede Richtung Diese Gleise wurden auch von anderen Gewerbebetrieben mitbenutzt Die letzten Privatanschliesser waren die Unternehmen Schurhoff Schrott und Nuhsbaum Altpapierverwertung 1 48f Stilllegung und Abriss Bearbeiten nbsp Brachflache des alten Bahnhofs 2016 Der Personenverkehr wurde offiziell bereits am 2 November 1942 eingestellt Es folgten jedoch noch Jahre spater Sonderzuge im Personenverkehr Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte den alten Guterschuppen ein Speditionsunternehmen als Lager Teile des Empfangsgebaudes wurden als Wohnraum vermietet Nach weiterhin rucklaufigen Umschlagsmengen wurde die Guterabfertigung am 21 Mai 1966 geschlossen Mit der Schliessung des Wagenladungstarifpunktes Solingen Grafrath am 31 Mai 1989 wurde der Bahnhof Grafrath endgultig stillgelegt Das Gebaude wurde zunachst jedoch weiterhin von einer Spedition genutzt Die letzten Gleise wurden bis Ende 1996 abgebaut 1 50Im Zuge der Regionale 2006 wurde die Trasse der ehemaligen Bahnstrecke in einen Bahntrassenradweg umgewandelt die Korkenziehertrasse Der Bereich um den alten Grafrather Bahnhof wurde im dritten Bauabschnitt von der Carl Russ Strasse bis zum Grafrather Bahnhof bis September 2006 gebaut Das Empfangsgebaude wurde mitsamt dem angebauten Guterschuppen am 9 Juni 1988 als Nummer 272 in die Solinger Denkmalliste eingetragen Im September 1999 wurde es von dem Solinger Industriellen Siegfried Lapawa erworben Dieser wollte das mittlerweile verfallenene Gebaude bereits im Jahre 2007 abbrechen lassen da sich in seinen Augen aufgrund des desolaten Zustands und des Schimmelbefalls eine Sanierung nicht mehr gerechnet habe Die Stadt Solingen vertrat den Standpunkt dass der Bahnhof weiterhin Denkmalwert besitze und daher erhalten werden musse 4 Gegen die Entscheidung der Unteren Denkmalbehorde ging Lapawa schliesslich gerichtlich vor Ein Gutachten wurde in Auftrag gegeben das dem Bahnhof attestierte dass im Falle einer Sanierung lediglich 10 Prozent des originalen Baubestands hatten gerettet werden konnen Das Verwaltungsgericht Dusseldorf entschied daraufhin am 5 November 2010 dass die Stadt Solingen das Gebaude aus der Denkmalliste zu entfernen habe und Lapawa die Abbruchgenehmigung erteilen musse 5 Die Abbrucharbeiten begannen Ende September 2011 und wurden im Oktober 2011 abgeschlossen Das Gelande liegt heute brach verschiedene Nutzungskonzepte etwa zur Errichtung eines Vollsortimenters warten bislang Stand 2020 noch auf ihre Umsetzung 6 Literatur BearbeitenKurt Kaiss Michael Zimmermann Die Korkenzieherbahn Auf Nebenbahngleisen von Solingen nach Vohwinkel Rheinisch Bergische Eisenbahngeschichte Heft 2 Verlag A Kaiss Leichlingen 1998 ISBN 3 9806103 0 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnhof Solingen Grafrath Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten a b c d e Kurt Kaiss Michael Zimmermann Die Korkenzieherbahn Auf Nebenbahngleisen von Solingen nach Vohwinkel Rheinisch Bergische Eisenbahngeschichte Heft 2 Verlag A Kaiss Leichlingen 1998 ISBN 3 9806103 0 6 Stadt Solingen Der alte Bahnhof Archiviert vom Original am 8 Juli 2016 abgerufen am 8 Juli 2016 Bahnhof Solingen Wald In bahnen wuppertal de Abgerufen am 2 Juli 2016 Streit um Grafrather Bahnhof halt an In Solinger Morgenpost 28 August 2009 abgerufen am 8 Juli 2016 Lapawa darf Bahnhof abreissen In Solinger Morgenpost 6 November 2010 abgerufen am 8 Juli 2016 Zwei Investoren fur Grafrather Supermarkt In Solinger Morgenpost 8 Dezember 2011 abgerufen am 9 Juli 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnhof Solingen Grafrath amp oldid 222421424