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Der Bahnhof Solingen Wald ist ein ehemaliger Bahnhof im Solinger Stadtteil Wald der an der stillgelegten Bahnstrecke Wuppertal Vohwinkel Solingen lag Solingen WaldEmpfangsgebaudeEmpfangsgebaudeDatenBauform DurchgangsbahnhofAbkurzung KSWEroffnung 1887Auflassung 1995LageStadt Gemeinde SolingenOrt Ortsteil WaldLand Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandKoordinaten 51 11 14 N 7 3 12 O 51 187272 7 0533695 Koordinaten 51 11 14 N 7 3 12 OHohe SO 215 m u NHNEisenbahnstreckenWuppertal Vohwinkel SolingenBahnhofe in Nordrhein Westfaleni16 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Eroffnung des Bahnhofs 1 3 Betriebsjahre 1 4 Stilllegung und heutige Nutzung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die erst 1807 gegrundete Burgermeisterei Wald hatte im Jahre 1856 das Stadtrecht nach der Rheinischen Stadteordnung erhalten Die fur Solinger Verhaltnisse bereits fruh industrialisierte Gemeinde Wald mit Grossfabriken der Stahlwaren und der Schirmfurniturenindustrie hatte zunachst noch keinen direkten Anschluss an das Eisenbahnnetz der wohl einen weiteren Standortvorteil bedeutet hatte Die von 1864 bis 1867 zwischen Gruiten und Deutz gebaute Eisenbahnverbindung verlief aufgrund der dazu geeigneteren weil ebeneren Topografie uber das Gebiet der Gemeinde Merscheid Am 25 September 1867 eroffnete die Bergisch Markische Eisenbahn Gesellschaft an dieser Bahnstrecke bei der Hofschaft Huttenhaus den Bahnhof Ohligs Wald also den spateren Ohligser Bahnhof und heutigen Solinger Hauptbahnhof Die Walder Industrie musste in der Anfangszeit folglich noch auf die Bahnhofe in Ohligs Vohwinkel oder Solingen ausweichen 1 1ff Eroffnung des Bahnhofs Bearbeiten Nach der Verstaatlichung der nominell privaten Eisenbahn Gesellschaften beschlossen die Preussischen Staatseisenbahnen die Stadte Solingen und Vohwinkel quer durch das Bergische Land zu verbinden Der erste Bauabschnitt sollte den Vohwinkeler Bahnhof uber Grafrath mit Wald verbinden Die Bahnstrecke verlief von der Fuhr kommend uber Delle und Eigen ausserhalb des alten Walder Ortskerns Ebenso ausserhalb platziert wurde der Bahnhof Wald Er liegt etwa einen Kilometer ostlich vom Walder Ortskern und war von diesem uber die Kaiserstrasse heute Friedrich Ebert Strasse zu erreichen Das Gebiet auf dem der Bahnhof entstand war zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend unbebaut 2 40Die Stadt Wald hatte fur den Bau der Strecke und die Errichtung des Bahnhofs nicht unerhebliche Kosten zu tragen Darum erwogen die Walder Stadtverordneten fur jeden zukunftig am Bahnhof ankommenden Zentner Kohle einen Kohlepfennig zu erheben Dies wurde jedoch nicht umgesetzt Die Bedeutung der Errichtung des Bahnhofes brachte die Walder Zeitung zum Ausdruck 2 40 Wald hat kein Ereignis zu verzeichnen dass von solcher Wichtigkeit und Bedeutung fur seine Existenz und seine Zukunft fur seine Industrie seinen Handel und sein Gewerbe ist als die Eroffnung seiner Eisenbahnverbindung mit Vohwinkel Walder Zeitung 12 November 1887 Am 15 November 1887 befuhr der erste Personenzug die neue Strecke zwischen Vohwinkel und Wald Nach Fertigstellung der Strecke zwischen Solingen und Wald am 12 Februar 1890 wurde der Walder Bahnhof zum Durchgangsbahnhof Die nach ihren kurvenreichen Verlauf sogenannte Korkenzieherbahn erreichte damit ihre vollstandige Lange 3 nbsp Guterhallen des Bahnhofs WaldBetriebsjahre Bearbeiten Bereits in den ersten Betriebsjahren des Walder Bahnhofs entpuppte dieser sich als in vielerlei Hinsicht mangelhaft Fur den tatsachlichen Guter und Personenverkehr war er viel zu klein Der Wartesaal fur die erste und zweite Klasse bot nur Platz fur 16 Fahrgaste was dazu fuhrte dass diese sich haufig draussen oder bei schlechtem Wetter in den Bahnhofsfluren aufhalten mussten Man war vor der Eroffnung von einer Auslastung des Bahnhofs mit 63 000 Fahrgasten pro Jahr ausgegangen tatsachlich waren es im ersten Jahr 164 000 Menschen Ebenso waren die Lade und Rangiergleise nicht ausreichend So wurde der Bahnhof bereits 1889 um zwei Freiladegleise sowie eine Ladestrasse erweitert Im Jahre 1893 wurden das Empfangsgebaude und der Guterschuppen vergrossert 2 41 nbsp 1908 bis 1910 gebaute Unterfuhrung sudlich des BahnhofsDer Bahnstrecke wurde zu Beginn nur eine untergeordnete Bedeutung beigemessen was dazu fuhrte dass die Strassenkreuzungen der Schienen nordlich und sudlich des Bahnhofs vollig ungesichert waren Die Unfallgefahr war hoch nicht zuletzt da lange Zuge oft die Strassenkreuzungen versperrten Dies traf besonders auf den sudlichen Ubergang mit der Kaiserstrasse zu heute Focher Strasse weshalb man dort 1890 eine Schrankenanlage installierte Erst 1901 folgten derartige Massnahmen auch fur die nordliche Kreuzung mit der Wilhelmstrasse heute Wittkuller Strasse Die Wilhelmstrasse wurde erst sehr viel spater mithilfe einer Rampe uber die Gleise gefuhrt allzu oft kam es vor dass die Kreuzung durch Rangierfahrten blockiert war Die neue Strassenbahnlinie 2 sollte 1896 entlang der Kaiserstrasse niveaugleich uber die Kreuzung mit der Eisenbahnlinie gefuhrt werden dies untersagte jedoch der zustandige Eisenbahnminister Die Gefahrenstelle sollte mithilfe einer Unterfuhrung entscharft werden Die Stadt Wald sorgte fur die notwendigen Grundstucke die Eisenbahn trug die Kosten der 1908 begonnenen Baumassnahme Die Kosten fur die Verlegung der Strassenbahngleise trug die Solinger Kleinbahn AG und schlug diese spater auf den Fahrpreis fur die Strecke auf Nach einer Bauzeit von zwei Jahren konnte die Unterfuhrung am 26 August 1910 fur den normalen Verkehr und am 12 Oktober 1910 fur die Strassenbahn freigegeben werden 2 41f nbsp Industriegebiet ostlich des Bahnhofs die GeorgestrasseAller Widrigkeiten zum Trotz war letztlich der Bahnhof der Hauptgrund fur die wirtschaftliche Blute der Stadt Wald nach 1890 Diverse Fabriken siedelten sich im Umfeld des Bahnhofs an oder vergrosserten dort ihre Werke Die Zahl der Fabriken in Wald stieg von 78 im Jahre 1888 auf 132 im Jahre 1899 Darunter waren auch die Firmen Grossmann Stahlguss die Vereinigten Schlusselwerke heute VS Guss Bogra oder Hugo Bauer Das ostlich des Bahnhofs entstandene Industriegebiet bildete sich durch die Nahe zu den Gleisanlagen Der wirtschaftliche Aufschwung Walds korrelierte mit dem sprunghaften Wachstum der Bevolkerung Die Einwohnerzahl wuchs von 1888 bis 1899 von etwa 11 000 auf 17 555 2 40Nach Inbetriebnahme der Strassenbahnverbindung zwischen Solingen und Vohwinkel also der Linie 3 busste die Eisenbahn fur den Personenverkehr immer mehr an Frequenz ein Der Guterverkehr wuchs jedoch auch in den 1930er Jahren weiter stetig Im Jahre 1937 waren am Walder Bahnhof 17 Personen beschaftigt was fur einen derart kleinen Bahnhof eine enorme Menge war Durch die sommerlichen Sonderzuge beispielsweise in Richtung des Strandbads Ittertal gewann die Bahnstrecke auch fur den Personenverkehr kurzzeitig wieder an Bedeutung Die Bahnsteige waren zu kurz fur die Sonderzuge und mussten 1937 um 70 Meter verlangert werden Besonderes Merkmal des Bahnhofs Wald waren jedoch die Privatanschliesser Dies waren vor allem die nahe gelegenen Unternehmen Klein Stahlbau und C Prinz Topfe und Pfannen die uber eigene Anschlusse an das Schienennetz verfugten Die Firma Klein verfugte sogar uber eine Drehscheibe die die Verteilung der Wagen auf die Hallengleise ermoglichte 2 42 Stilllegung und heutige Nutzung Bearbeiten Nach rucklaufigen Guterumschlagsmengen wurde die Guter und Expressgutabfertigung am Walder Bahnhof zum 31 Dezember 1975 geschlossen Das Bahnhofsgelande war noch bis Mai 1994 im Besitz einer Schrotthandlung In den alten Guterhallen war zu diesem Zeitpunkt auch noch ein Lager des ehemaligen Solinger Samereienherstellers Flora Frey untergebracht Noch bis Marz 1995 fuhren einzelne Bedarfszuge von Wald aus Bis Ende des Jahres 1997 wurden die letzten Gleisanlagen abgebaut 3 nbsp Erhalten gebliebener Teil der abgebrannten Lagerhallen ostlich des BahnhofsIm Zuge der Regionale 2006 wurde die Trasse der ehemaligen Bahnstrecke in einen Bahntrassenradweg umgewandelt die Korkenziehertrasse Der Bereich um den alten Walder Bahnhof wurde im dritten Bauabschnitt von der Carl Russ Strasse bis zum alten Grafrather Bahnhof bis September 2006 gebaut Heute sind auf dem Gelande unter anderem eine Gaststatte der Kulturverein Waldmeister e V der dort auch kulturelle Veranstaltungen anbietet und in den Lagerhallen ein Brennholzcenter untergebracht Am fruhen Morgen des 19 Juli 2015 kam es in den ehemaligen Lagerhallen des Bahnhofs an der ostlich gelegenen Schenkendorfstrasse zu einem Grossbrand Die dort gelagerten Verpackungen und das Holz boten dem Feuer einen guten Nahrboden Grosse Teile der Hallen brannten mitsamt ihrer Dachkonstruktion nieder Der Schaden ging in die Millionen 4 Literatur BearbeitenKurt Kaiss Michael Zimmermann Die Korkenzieherbahn Auf Nebenbahngleisen von Solingen nach Vohwinkel Rheinisch Bergische Eisenbahngeschichte Heft 2 Verlag A Kaiss Leichlingen 1998 ISBN 3 9806103 0 6 Rheinischer Stadteatlas Wald Lfg VI Nr 37 1980 Bearbeiter Reinhold Kaiser Rheinland Verlag Koln ISBN 3 7927 0620 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnhof Solingen Wald Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Rheinischer Stadteatlas Wald Lfg VI Nr 37 1980 Bearbeiter Reinhold Kaiser Rheinland Verlag Koln ISBN 3 7927 0620 2 a b c d e f Kurt Kaiss Michael Zimmermann Die Korkenzieherbahn Auf Nebenbahngleisen von Solingen nach Vohwinkel Rheinisch Bergische Eisenbahngeschichte Heft 2 Verlag A Kaiss Leichlingen 1998 ISBN 3 9806103 0 6 a b Bahnhof Solingen Wald In bahnen wuppertal de Abgerufen am 2 Juli 2016 Brand verursacht Millionenschaden Solinger Tageblatt vom 20 Juli 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnhof Solingen Wald amp oldid 236415096