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Der Bahnhof Chomutov bis 1945 deutsch Komotau ist eine als Bahnhof Stanice klassifizierte Betriebsstelle im nordbohmischen Verwaltungsbezirk Ustecky kraj in Tschechien Sie liegt auf dem Gebiet der Stadt Chomutov unter der Adresse Nadrazni 594 430 01 Chomutov In der Station treffen vier Bahnstrecken aufeinander ChomutovBahnhof Chomutov 2015 Bahnhof Chomutov 2015 DatenBetriebsstellenart Bahnhof 1 IBNR 5400005Eroffnung 8 Oktober 1870LageStadt Gemeinde ChomutovOkres Okres ChomutovKoordinaten 50 27 24 N 13 23 59 O 50 45662 13 39964 Koordinaten 50 27 24 N 13 23 59 OHohe SO 355 mEisenbahnstreckenPraha Chomutov km 125 173 Usti nad Labem Chomutov km 64 693 Chomutov Cheb km 125 173 Chomutov Vejprty km 0 000 Liste der Bahnhofe in Tschechieni16i18 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Namen 3 Geschichte 3 1 1870 bis 1918 3 2 1918 bis 1945 3 3 1945 bis zur Gegenwart 4 Lokdepot am Bahnhof Chomutov 5 Bilder 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Bahnhof Chomutov liegt auf einer Hohe von 355 00 Metern im Westen der Stadt Chomutov im Nordbohmischen Becken am sudlichen Fuss des Erzgebirges Namen Bearbeitenbis 1919 Komotau 1919 bis 1938 Komotau Chomutov 1938 bis 1945 Komotau seit 1945 ChomutovGeschichte Bearbeiten1870 bis 1918 Bearbeiten nbsp Bahnhof Komotau 1917 Der Bahnhof Komotau wurde am 8 Oktober 1870 gleichzeitig mit dem Abschnitt Dux Komotau der Bahnstrecke Aussig Komotau eroffnet die von der Aussig Teplitzer Eisenbahn betrieben wurde Am 19 Dezember 1872 wurde der Abschnitt Osseg Komotau der Bahnstrecke Bodenbach Komotau in Betrieb genommen welcher von der Dux Bodenbacher Eisenbahn Gesellschaft betrieben wurde Bereits am 4 Februar 1871 erweiterte die Buschtehrader Eisenbahn ihr Streckennetz mit der zweigleisigen Verbindung zwischen Lana uber Priesen bis Komotau mit einer Lange von 83 8 km massgeblich und stellte damit eine Direktverbindung zwischen Prag und Komotau her In Komotau entstand ein eigener Bahnhof der gemeinsam mit der Aussig Teplitzer Eisenbahn genutzt wurde Die nachsten beiden eroffneten Strecken gehorten ebenfalls der Buschtehrader Eisenbahn Dies war zunachst die am 1 August 1872 eingeweihte eingleisige Bahnstrecke Komotau Weipert Reitzenhain uber 57 7 km auf den Kamm des Erzgebirges von Komotau nach Weipert mit der in Krima Neudorf anschliessenden Strecke uber Sebastiansberg zum sachsischen Eisenbahnnetz in Reitzenhain 2 3 Als nachstes erfolgte am 1 Marz 1873 die Inbetriebnahme der 12 km langen Strecke von Komotau nach Kaaden Brunnersdorf welche den letzten Abschnitt der durchgangigen Bahnstrecke Komotau Eger darstellte Die am 1 Februar 1887 eroffnete Bahnstrecke Potscherad Wurzmes stellte eine Schienenverbindung von Komotau nach Pilsen her Mit den funf einmundenden Bahnstrecken Prag Komotau Komotau Eger Komotau Weipert Aussig Komotau und Bodenbach Komotau war der Bahnhof Komotau einer der funf wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte in Nordbohmen Da alle Strecken ursprunglich drei privaten Eisenbahngesellschaften gehorten besassen die Aussig Teplitzer Eisenbahn die Dux Bodenbacher Eisenbahn Gesellschaft und die Buschtehrader Eisenbahn jeweils einen eigenen Teil der Gleisanlagen einen eigenen Vorstand und eigenes Personal am Komotauer Bahnhof Das ausgedehnte Bahnhofsareal hatte eine Lange von 1600 Metern 14 Haupt und 25 Nebengleise sowie 140 Weichen Im Buschtehrader Bahnhof mit seinen schonen Raumlichkeiten befand sich ein grosser Speisesaal 1918 bis 1945 Bearbeiten Nach der Grundung der Tschechoslowakei infolge des Ersten Weltkriegs erhielt der Komotauer Bahnhof offiziell den tschechischen Namen Chomutov Aufgrund der Lage in einem mehrheitlich deutschsprachigen Gebiet blieb auch die bisherige deutsche Bahnhofsbezeichnung erhalten Alle Bahnhofsbeschilderungen waren fortan zweisprachig Anfang der 1920er Jahre wurden die meisten privaten Bahnen in der Tschechoslowakei per Gesetz verstaatlicht und fortan in das Netz der Tschechoslowakischen Staatsbahnen CSD eingegliedert Die verschiedenen Bahnhofsteile wurden zu einer Einheit verschmolzen und einem einzigen Vorstand unterstellt Wahrend der einstige Buschtehrader Bahnhof zum Personenbahnhof mit der Zusatzbezeichnung Hauptbahnhof wurde erhielt der ehemalige Bahnhof der Dux Bodenbacher Bahn die Funktion als Rangierbahnhof Die Haltestelle der einstigen Aussig Teplitzer Eisenbahn wurde dem Bahnhofsvorstand unterstellt Bezuglich des Personals wurde die neue politische Zugehorigkeit der Stadt und des Bahnhofs Chomutov Komotau spurbar Die deutschbohmischen Bahnhofsbediensteten wurden zunehmend durch Tschechen ersetzt auch wenn sie die Auflage erfullt hatten die tschechische Sprache zu erlernen Mit der Angliederung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich am 1 Oktober 1938 anderte sich die Situation vollstandig Der Bahnhof erhielt wieder den deutschen Namen Komotau und wurde mit dem Bahnbetriebswerk wie alle sudetendeutschen Eisenbahnstrecken zwischen Karlsbad und Reichenberg samt den dort befindlichen Bahnbetriebswerken am 10 Oktober 1938 der Reichsbahndirektion Dresden der Deutschen Reichsbahn unterstellt 300 deutsche Eisenbahner wurden in den Anfangsmonaten wieder eingestellt Auf den Bahnstrecken nach Weipert und Reitzenhain auf denen nun die Staatsgrenze entfiel erfolgte dennoch bis 1945 kein durchgangiger Reisezugverkehr zwischen Chemnitz und Komotau Einzig im Guterverkehr gab es durchgangige Zuge dabei fand in Weipert ein Lokwechsel statt Da mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs viele mannliche Beamte und Angestellte zum Kriegsdienst einberufen wurden mussten Frauen den Dienst als Zugfuhrerinnen Schaffnerinnen und Fahrkartenzwickerinnen ubernehmen Um der im Laufe des Kriegs immer starker werdenden Gefahr durch alliierte Fliegerangriffe zu begegnen wurde ein Luftschutzdienst im Bahnhof eingerichtet Kurz vor Kriegsende erfolgte im April 1945 durch einen Luftangriff die vollstandige Zerstorung des Komotauer Hauptbahnhofs der wegen seiner Bedeutung im Schienenverkehr ein wichtiger Eisenbahnknoten in Nordbohmen war und bis heute ist 1945 bis zur Gegenwart Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 kam der Bahnhof wieder zu den CSD Der deutsche Bahnhofsname Komotau wurde nunmehr durch die tschechische Version Chomutov ersetzt Aufgrund der vollig veranderten politischen Verhaltnisse fand auf der Bahnstrecke nach Vejprty nach 1945 kein grenzuberschreitender Verkehr mehr statt Ab dem 9 Juni 1945 erfolgte die Vertreibung der deutschbohmischen Bevolkerung Um auf dem Bahnhof Chomutov kein grosses Aufsehen zu erregen erfolgten die Vertreibungstransporte vom Gelande der Komotauer Edelstahlhutte Poldihutte 4 sudlich von Chomutov aus statt Die Transporte fuhrten uber den Bahnhof Cheb nach Bayern oder uber As nach Sachsen Der grossflachige Braunkohlebergbau im Nordbohmischen Becken erlebte in den Jahrzehnten nach 1945 seinen Hohepunkt Damit einher ging die mehrmalige Verlegung der Bahntrassen ostlich und westlich von Chomutov wodurch heute nur noch vier Bahnstrecken direkt in den Bahnhof Chomutov einmunden Um Chomutov sind weiterhin etliche Betriebe der Braunkohleverarbeitung an das Schienennetz angebunden Aufgrund geringer Auslastung verkehrt auf der Bahnstrecke nach Vejprty seit dem 9 Dezember 2007 nur noch ein touristisch orientierter Verkehr in den Sommermonaten Mai bis September Lokdepot am Bahnhof Chomutov BearbeitenIm ehemaligen Bahnbetriebswerk des Bahnhofs Chomutov befindet sich seit 2007 das Lokdepot des Technischen Nationalmuseums in Prag in dem sich mit etwa 100 Lokomotiven Triebwagen Waggons und Draisinen verschiedener Spurweiten ein Grossteil der Ausstellungsstucke befindet Die Exponate in den zwei Lokschuppen und einer Montagehalle stellen somit die grosste Eisenbahnsammlung der Tschechischen Republik dar 5 6 Bilder Bearbeiten nbsp Bahnhof Chomutov Empfangsgebaude Gleisseite nbsp Zug im Bahnhof Chomutov nbsp Bahnhof Chomutov 2018 nbsp Bahnhof Chomutov 2018 nbsp Bahnhof Chomutov 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnhof Chomutov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Lokdepot Chomutov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Komotauer Hauptbahnhof Heimatkreis Komotau Dezember 1967 abgerufen am 20 September 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Daten auf www zelpage cz Gesetz vom 28 Juni 1872 in Betreff der Herstellung einer von der Hauptlinie der privilegirten Buschtehrader Eisenbahn bei Krima abzweigenden an die bohmisch sachsische Granze bei Raizenhain fuhrenden Eisenbahnlinie R G Bl Nr 100 1872 Concessionsurkunde vom 12 November 1872 fur die Locomotiv Eisenbahn von Krima an die bohmisch sachsische Granze bei Raizenhain R G Bl Nr 1 1873 Die Poldihutte Festschrift 50 Jahre Poldihutte 1889 1939 Heimatkreis Komotau 1939 abgerufen am 19 September 2018 Webseite des Lokdepots am Bahnhof Chomutov Artikel in der Freien Presse vom 4 Juli 2016 aufgerufen am 16 September 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnhof Chomutov amp oldid 186714050