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Autharius auch Audecharius frz Saint Oys um 570 um 620 in Jouarre war unter der Herrschaft der Merowinger ein frankischer Adliger und Amtstrager Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Besitz 3 Familie 4 Einzelnachweise 5 Quellenausgabe 6 LiteraturLeben BearbeitenDie Existenz des Autharius ist neben der Vita sancti Columbani des Jonas von Bobbio die dieser um die Jahre 640 bis 643 als Monch der Abtei Bobbio verfasste insbesondere noch durch die Vita Faronis des Hildegar von Meaux belegt Er entstammte einer Adelsfamilie frankischer Herkunft die ursprunglich im Burgund begutert war und neben den verwandten Waltrichen zu den machtigsten Vertretern der burgundischen Aristokratie zahlte Sein Vater Gundovald wurde von Guntrhamn der als Vormund seines Neffen Chlothar II das frankische Teilreich Austrasien regierte in das Amt des Comes von Meaux berufen Aufgrund des Pradikats Vir illuster welches Jonas dem Autharius verleiht kann er ohne Zweifel den Grossen des austrasischen Teilreiches zugerechnet werden die regelmassig in den koniglichen Diplomen als optimates bezeichnet werden In diesem Zusammenhang ist es auch wahrscheinlich dass er unter der Regentschaft Chlothars II sowie dessen Sohn und Nachfolger Dagobert I ein hohes Amt am Konigshof bekleidete 1 Eine besondere historische Bedeutung kommt Autharius neben seinem Bruder Chagnerich als einflussreichem Forderer der Missionstatigkeit des heiligen Kolumban zu welche entscheidend zur Christianisierung der Gebiete nordlich der Alpen beitrug Im Winter 610 611 nahm Autharius den Missionar und seine Begleiter unter denen sich auch der jungere Gallus befand fur langere Zeit in seinem Landgut an der Marne auf Von dort zog Kolumban im Fruhjahr weiter in das langobardische Italien wahrend sich Gallus bei Bregenz am Bodensee von ihm trennte und in der Folge eine Einsiedelei grundete aus der die Abtei St Gallen entstand Besitz BearbeitenZu Beginn konzentrierte sich der Grundbesitz des Autharius in Austrasien auf das Gebiet um eine Villa in Sancy les Cheminots an der Aisne Um das Jahr 610 ubersiedelte er mit seiner Familie auf ein Landgut in Ussy sur Marne Dass Autharius uber umfangreiche Eigenguter verfugte und mithin als Grossgrundbesitzer angesehen werden kann wird aus dem Umstand deutlich dass fur die Klostergrundungen seiner Familie drei Abteien mit reichen Stiftungen an Grundbesitz ausgestattet werden konnten Familie BearbeitenEr hatte noch zwei Bruder die mit sich mit ihm gemeinsam in Austrasien niederliessen Chagnoald der in Reims ansassig war sowie Chagnerich der als Comes des Pagus Meldensis in Meaux residierte Autharius war bis etwa 600 mit Moda verheiratet Diese Ehe wurde jedoch aus unklaren Grunden gelost und Moda trat als Nonne in ein Kloster ein Aus dieser Verbindung entstammten zwei Kinder Ermenradus Grunder der Abtei Notre Dame de Jouarre Ermenulfus Grunder der Abtei Notre Dame de Jouarre Aus einer zweiten Ehe nach dem Jahr 600 mit Aiga stammten drei Sohne und eine Tochter Ado Grunder eines Klosters im Jura und Mitgrunder des Klosters Rebais um 602 in Sancy les Cheminots 670 in Jouarre Audoenus Referendar Konig Dagoberts I 641 684 Bischof von Rouen Grunder des Klosters Rebais um 609 in Sancy les Cheminots 24 August 684 in Clichy Rado Mitgrunder des Klosters Rebais Grunder des Klosters Reuil en Brie MagnafledaEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Geuenich Wolfgang Haubrichs Jorg Jarnut Hrsg Nomen et gens Zur historischen Aussagekraft fruhmittelalterlicher Personennamen in Erganzungsbande zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 16 De Gruyter Berlin 1997 ISBN 3 110 15809 4 S 98 102 Quellenausgabe BearbeitenVita Columbani Bruno Krusch Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 37 Ionae Vitae sanctorum Columbani Vedastis Iohannis Hannover 1905 S 1 294 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Vita Faronis Bruno Krusch Wilhelm Levison Hrsg Scriptores rerum Merovingicarum 5 Passiones vitaeque sanctorum aevi Merovingici III Hannover 1910 S 171 203 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Literatur BearbeitenYaniv Fox Power and Religion in Merovingian Gaul Columbanian Monasticism and the Formation of the Frankish Aristocracy Cambridge University Press Cambridge 2014 ISBN 978 1 107 58764 9 S 65 70 Jo Ann McNamara John E Halborg E Gordon Whatley Hrsg Sainted Women of the Dark Ages Duke University Press Durham 1992 ISBN 978 0 822 31216 1 S 156 157 Margarete Weidemann Adelfamilien im Chlotharreich Verwandtschaftliche Beziehungen der frankischen Aristokratie im 1 Drittel des 7 Jahrhunderts in Beihefte der Francia Band 15 Paris 1987 S 829 851 Horst Ebling Burgundofarones in Lexikon des Mittelalters Band II Spalte 1098 99 Eugen Ewig Die Merowinger und das Frankenreich Verlag W Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1993 S 124 Patrick J Geary Die Merowinger Europa vor Karl dem Grossen C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 49426 9 S 174 Eberhard Dobler Die Sippe der Grafen Audoin Otwin Frankische Aristokraten des 7 und fruhen 8 Jahrhunderts in Sudalemannien in Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 149 Kohlhammer Stuttgart 2001 S 15 32 33 PDF 3 6 MB Erich Zollner Die Herkunft der Agilulfinger in Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 61 Band Institut fur Osterreichische Geschichtsforschung Wien 1953 S 3 7 PDF 220 kB Rolf Sprandel Struktur und Geschichte des merowingischen Adels in Theodor Schrieder Walter Kienast Hrsg Historische Zeitschrift Band 193 Oldenbourg Munchen 1961 S 46 PDF 2 MB PersonendatenNAME AuthariusALTERNATIVNAMEN Audecharius Saint OysKURZBESCHREIBUNG frankischer AdligerGEBURTSDATUM um 570STERBEDATUM um 620STERBEORT Jouarre Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Autharius amp oldid 236381692