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Der Australische Teebaum Melaleuca alternifolia ist eine Pflanzenart aus der Gattung Myrtenheiden Melaleuca in der Familie der Myrtengewachse Myrtaceae 1 Australischer TeebaumAustralischer Teebaum Melaleuca alternifolia SystematikRosidenEurosiden IIOrdnung Myrtenartige Myrtales Familie Myrtengewachse Myrtaceae Gattung Myrtenheiden Melaleuca Art Australischer TeebaumWissenschaftlicher NameMelaleuca alternifolia Maiden amp Betche CheelEinige Arten der Gattung Melaleuca aber auch aus den Gattungen Baeckea Kunzea und Leptospermum werden Teebaum genannt Fur die Destillation von Teebaumol werden hauptsachlich die Blatter und Zweigspitzen von Melaleuca alternifolia genutzt Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Herkunft des Namens 1 2 Vegetative Merkmale 1 3 Generative Merkmale 2 Vorkommen 2 1 Anbau 3 Taxonomie 4 Nutzung 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Zweige mit Laubblattern und Blutenstanden nbsp Fruchtkapseln von Melaleuca alternifoliaHerkunft des Namens Bearbeiten Die Bezeichnung Teebaum stammt von dem Naturkundler Joseph Banks der James Cook auf seiner ersten Reise begleitete Die Schiffsbesatzung der Sudsee Expedition nutzte die Blatter unterschiedlicher Arten des so genannten Teebaums zum Brauen eines Ersatzgetrankes da Tee nicht zur Verfugung stand 2 Vegetative Merkmale Bearbeiten Melaleuca alternifolia ist ein immergruner Strauch oder kleiner Baum der Wuchshohen von 2 5 bis 14 Metern erreicht Er weist eine rotbraune papierahnlich abschuppende Borke auf Die Rinde junger Zweige ist seidig behaart die Rinde alterer Zweige ist kahl Die Laubblatter sind wechselstandig selten gegenstandig oder an den Triebspitzen zu dreien wirtelig angeordnet die Blattstellung unterscheidet ihn vom sehr ahnlichen Melaleuca linariifolia mit dem er Hybride bilden kann alternifolia bedeutet wechselblattrig Der kleine Blattstiel ist nur etwa 1 mm lang Die einfache lanzettliche bis linealische teils sichelformige Blattspreite erreicht eine Lange von 10 bis 32 Millimetern bei einer Breite von nur 0 4 bis 1 Millimeter die Blatter sind an der Basis verschmalert und an der Blattspitze zugespitzt im Querschnitt halbmondformig oder flach elliptisch Die Blatter tragen zahlreiche dicht sitzende Oldrusen 3 Generative Merkmale Bearbeiten Die vielblutigen 3 bis 5 Zentimeter langen seidig behaarten ahrigen Blutenstande wirken durch die vielen weissen Staubblatter der dicht stehenden Bluten wie weisslicher Flaum Sie sitzen beinahe endstandig an jungen Zweigen Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle und einem Deckblatt Funf kleine Kelchblatter sind rohrig verwachsen mit einer 3 bis 4 Millimeter langen Kelchrohre die in kurzen Kelchzipfeln endet Die hinfalligen freien weissen Kronblatter sind 2 bis fast 4 Millimeter lang Jeweils 30 bis 60 weisse Staubblatter stehen in funf vielastigen verzweigten und federigen Bundeln zusammen sie sind bis etwa 2 Zentimeter lang mit kurzen Staubbeuteln Der dreikammerige Fruchtknoten ist halbunterstandig bis unterstandig Der dicke Griffel weist eine Lange von 3 bis 4 Millimetern auf und endet in einer kopfigen Narbe Die Blutezeit reicht von Juni bis Februar Die holzige Kapselfrucht ist bei einem Durchmesser von 2 bis 4 Millimetern zylindrisch Bei der Fruchtreife bleibt der verwachsene Blutenbecher an der Kapsel anhaftend 1 3 Vorkommen BearbeitenMelaleuca alternifolia kommt nur kustennah in den australischen Bundesstaaten New South Wales sowie Queensland vor 1 Das naturliche Vorkommen reicht vom Distrikt Stanthorpe nach Suden und Osten bis in die Gegend von Lismore und Grafton ein getrenntes disjunktes Teilvorkommen existiert ausserdem bei Port Macquarie Die Art wachst von Meereshohe bis in etwa 800 Meter Hohe auf zeitweilig uberschwemmten Gelande oder entlang von Wasserlaufen vor allem auf schwach saurem lehmigen Schwemmboden aus verwittertem Granitgestein Die Standorte sind frostfrei bis moderat frostbeeinflusst mit hohen Jahresniederschlagen von 750 bis 1600 Millimeter mit Maximum im Sommer Die Durchschnittstemperatur im warmsten Monat erreicht etwa 25 bis 30 Grad Celsius 3 Anbau Bearbeiten Heute wachst die Art vor allem angepflanzt in Plantagen zur Gewinnung von Teebaumol das zu etwa 99 aus dieser Art gewonnen wird Die Hauptanbaugebiete in Australien sind das nordliche New South Wales und die Atherton Tablelands in Queensland Insgesamt betragt die Anbauflache in Australien ca 3000 Hektar Die Pflanzen werden in dichten Reihen gepflanzt und bleiben durch haufige maschinelle Ernte buschformig Das Ol wird aus den frischen geernteten Blattern anschliessend durch Destillation gewonnen der Jahresertrag liegt etwa bei 450 bis 500 Tonnen Heute wird der Teebaum zur Olgewinnung auch verbreitet in anderen Landern angepflanzt wichtigster Produzent nach Australien ist China mit etwa der Halfte der australischen Produktion Im Gegensatz zu anderen Melaleuca Arten verwildert der Australische Teebaum nur selten Probleme als invasiver Neophyt sind von dieser Art nicht bekannt 3 Taxonomie BearbeitenDie Erstbeschreibung erfolgte 1905 im Rang einer Varietat Melaleuca linariifolia var alternifolia Maiden amp Betche durch Joseph Maiden und Ernst Betche in Proceedings of the Linnean Society of New South Wales Volume 29 Issue 4 S 742 Den Rang einer Art Melaleuca alternifolia Maiden amp Betche Cheel hat sie 1924 von Edwin Cheel Journal and Proceedings of the Royal Society of New South Wales Volume 58 S 195 erhalten 4 5 6 7 Zum Typusmaterial liegen die Informationen vor Coff s Harbour to Grafton J H Maiden and J L Boorman November 1903 4 6 Der Australische Teebaum gehort nach morphologischen Merkmalen in die Melaleuca linariifolia Artengruppe er ist von den verwandten Arten anhand der Blattstellung der Behaarung des Blutenbechers und der Lange der Staubblatter unterscheidbar 7 Das Schwestergruppenverhaltnis zu Melaleuca linariifolia wurde durch phylogenomische Untersuchungen bestatigt Unerwarteterweise erwies sich als nahe verwandt dazu die Art Melaleuca glauca die fruher irrtumlich in die Gattung Callistemon gestellt worden war 8 Nutzung BearbeitenMoglicherweise nutzten die Aborigines traditionell die Blatter kleinblattriger Teebaumarten wie Melaleuca alternifolia als Wundauflage 9 Eine kommerzielle Nutzung des Australischen Teebaums fur die Olproduktion begann nachdem A R Penfold in den 1920er Jahren im Rahmen einer grosseren Untersuchung der atherischen Pflanzenole Australiens medizinische Eigenschaften beschrieb Anfanglich wurde das Teebaumol noch aus Wildbestanden gewonnen Das Pflanzenmaterial wurde von Hand geschnitten und vor Ort in behelfsmassigen mobilen holzbefeuerten Busch Unterstanden destilliert Auf diese Weise produzierte die Industrie uber mehrere Jahrzehnte Teebaumol 10 Melaleuca alternifolia ist die wirtschaftlich wichtigste Art 11 auch fur alternativ medizinische Zwecke 10 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Datenblatt bei New South Wales Flora online zuletzt abgerufen am 9 August 2017 Webauftritt eines Arzneipflanzenlexikon mit weiteren Nachweisen aufgerufen am 25 Januar 2020 Eintrag in aponet de Memento des Originals vom 25 Januar 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www aponet de abgerufen am 25 Januar 2020 a b c d Joseph J Brophy Lyndley A Craven John C Doran Melaleucas their botany essential oils and uses ACIAR Monograph No 156 Australian Centre for International Agricultural Research Canberra 415 Seiten ISBN 978 1 922137 52 4 Australian Centre for International Agricultural Research ACIAR Part Species A Z PDF 26 4 MB a b Edwin Cheel Journal and Proceedings of the Royal Society of New South Wales Volume 58 1924 S 195 eingescannt bei biodiversitylibrary org Melaleuca alternifolia bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 13 August 2017 a b Datenblatt bei Vascular Plants APNI Australian Plant Name Index a b Lyn A Craven Behind the Names Botany of Tea Trea Cajaput and Niaouli In Ian Southwell Robert Lowe Hrsg Tea Tree The Genus Melaleuca Harwood Academic Publishers Amsterdam 1999 ISBN 90 5702 417 9 S 13 PDF Memento vom 9 August 2017 im Internet Archive Robert D Edwards Lyn A Craven Michael D Crisp Lyn G Cook Melaleuca revisited cpDNA and morphological data confirm that Melaleuca L Myrtaceae is not monophyletic In Taxon 59 3 2010 744 754 JSTOR 25677666 Ian Southwell Introduction In Ian Southwell Robert Lowe Hrsg Tea Tree The Genus Melaleuca Harwood Academic Publishers Amsterdam 1999 ISBN 90 5702 417 9 S 1 2 PDF Memento vom 9 August 2017 im Internet Archive a b C F Carson K A Hammer T V Riley Melaleuca alternifolia Tea Tree Oil A Review of Antimicrobial and Other Medicinal Properties In Clin Microbiol Rev Volume 19 1 2006 S 50 62 doi 10 1128 CMR 19 1 50 62 2006 PMID 16418522 PMC 1360273 freier Volltext B Kranke Allergisierende Potenz von Teebaum Ol In Der Hautarzt Ausgabe 3 1997 Jahrgang 48 S 203 204 doi 10 1007 s001050050572 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Australischer Teebaum Melaleuca alternifolia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt bei New South Wales Flora Online zuletzt abgerufen am 9 August 2017 Verbreitungskarte beim Australasian Virtual Herbarium abgerufen am 6 August 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Australischer Teebaum amp oldid 226817178