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August Witte 20 Januar 1840 in Aachen 12 Juli 1883 ebenda war ein deutscher Goldschmied in Aachen 1 Er war der Grunder der Firma August Witte GmbH die uber drei Generationen hinweg bis 1945 Bestand hatte 2 und sich dabei einen international beachtlichen Ruf erwarb Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Schusters Wilhelm Witte aus Osnabruck und seiner aus dem Selfkant stammenden Frau Anna Margaretha Beckers begann seine Ausbildung in der Provinzialgewerbeschule Aachen und lernte zugleich in der Gravurwerkstatt von Jacob Cronenberg Er vertiefte seine Fertigkeiten in der Goldschmiedekunst in der Werkstatt von Everhard Besco 1865 Nach dem fruhen und berufsbedingten Tod von Besco ubernahm der noch junge Witte dessen Werkstatt in der Aachener Harskampstrasse und spezialisierte sich auf Gegenstande der sakralen Kunst Am 18 Oktober 1872 wurde er vom Domkapitel des Aachener Doms zum Stiftsgoldschmied ernannt und bezog eine Dienstwohnung mit Werkstatt am Klosterplatz in Aachen direkt neben dem Dom Ebenso wie seine in Aachen tatigen Goldschmiede Kollegen Martin Vogeno 1821 1888 und Reinhold Vasters 1827 1909 wurde er von dem Kanonikus und Kunsthistoriker Franz Bock durch Vermittlung von Auftragen massgeblich gefordert Witte erwarb sich einen ausgezeichneten Ruf in der Kunst der Stilnachahmung weshalb er auch mit Restaurierungsarbeiten in Maastricht und Fritzlar betraut wurde Fur seine Verdienste wurde er spater mit dem Roten Adlerorden der 4 Klasse ausgezeichnet August Witte war verheiratet mit Margarethe Pohl 1838 1912 einer Schwester des Bildhauers Wilhelm Pohl mit der er funf Sohne und eine Tochter hatte Nachdem sich herausgestellt hatte dass drei seiner Sohne ebenfalls das Goldschmiedehandwerk erlernen und in die vaterliche Werkstatt einsteigen wollten firmierte er seinen Betrieb in August Witte GmbH um August Witte verstarb an den Folgen des unvorsichtigen Einatmens von Quecksilberdampfen mit erst 43 Jahren und hinterliess seine Ehefrau und noch unmundige Kinder Er fand seine letzte Ruhestatte in der Familiengruft auf dem Aachener Ostfriedhof in der auch spater einige seiner Nachkommen beigesetzt wurden Die Firma August Witte GmbH wurde bis zum Abschluss der Ausbildung des altesten Sohnes Bernhard Witte 1868 1947 vorubergehend von einem Bruder der Witwe und einem Gesellen geleitet 1887 ubernahm Bernhard dann die vaterliche Firma und wurde der erfolgreichste Vertreter der Familie Er erhielt 1895 von Papst Leo XIII den Ehrentitel Goldschmied des Heiligen Stuhls und der Papstlichen Palaste Sein Bruder Wilhelm Witte 1870 in Aachen 1894 in Luttich absolvierte ebenfalls eine Ausbildung zum Goldschmied Doch angesichts der starken Konkurrenz in Aachen zog es ihn nach Luttich wo er 1894 mit gerade 24 Jahren verstarb und in der Familiengruft in Aachen beerdigt wurde nbsp Sockel der Reliquienbuste des Servatius von Tongern von August Witte 2 Dessen Bruder August Witte in manchen Quellen August Witte 2 8 Marz 1875 in Aachen 11 Juli 1908 Rosbach Sieg erlernte ebenfalls das Handwerk des Goldschmieds und arbeitete einige Jahre in der vaterlichen Werkstatt bevor er sich 1899 mit einer Filialwerkstatt in Den Haag niederliess Auch er verstarb sehr fruh im Alter von nur 33 Jahren und sein Leichnam wurde ebenfalls nach Aachen uberfuhrt Die Filiale in Den Haag wurde daraufhin von seinem Bruder Bernhard aufgelost August Witte 2 werden folgende Werke zugeschrieben ab 1892 Entwurf und fortlaufende Lieferung des 1892 neu gestifteten Ordens von Oranien Nassau 1896 1900 Heilige Bischofe und Sitzfigur sowie Relief mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Quirin am Quirinusschrein im Quirinus Munster Neuss der nach Entwurfen seines Bruders Bernhard neu angefertigt wurde 3 1899 1900 Metallener Hochaltar der Kapelle des Klosters Onder de bogen in Maastricht 1908 Neogotischer Sockel der Reliquienbuste des Servatius von Tongern in der St Servaasbasilijk MaastrichtDie beiden anderen Sohne von August Witte waren Karl Witte 1877 1950 und Robert Bernhard Witte 1881 1946 Karl wurde spater Pfarrer an St Maria und Clemens in Schwarzrheindorf bei Bonn Dieser gewahrte 1945 seinem Bruder Bernhard nebst dessen Familie nach der Zerstorung der Aachener Werkstatt Zuflucht in seinem Pfarrhaus Nach ihm ist auch die dortige Wittestrasse benannt 4 Sein Bruder Robert Bernhard wurde Bildhauer und Architekt und war vor allem im Raum Dresden tatig Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Pala d Oro Aachen1871 72 Neuromanischer Emaillerahmen fur den Pala d Oro im Aachener Dom vermittelt durch den Kanonikus Franz Bock und gestiftet durch Kaiser Wilhelm I anlasslich des 25 Jahrestages des Bestehens des Karlsvereins 1872 Reliquiar fur eine Lendentuchreliquie 1873 Instandsetzung der Krone der Karlsbuste 1874 silbergetriebene Reliquienbuste fur Papst Leo III 1874 Reliquiar mit einer Reliquie eines von Herodes getoteten Kindes um 1874 75 neugotisches Altarkreuz neuromanisches Ostensorium und Reliquiar in Saulenform mit Steinfragmenten der Geisselsaule Christi fur den Reliquienschatz der Pfarrkirche St Peter in Aachen 1874 und 1881 Schlosser fur den Marienschrein anlasslich der Aachener Heiligtumsfahrt bis dato noch einfache Vorhangeschlosser ohne besondere Verzierungen Datum ungenau Bischofsstab dem Hl Georg gewidmet und aufbewahrt in der Aachener Domschatzkammer 5 Literatur BearbeitenWitte August In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 36 Wilhelmy Zyzywi E A Seemann Leipzig 1947 S 120 biblos pk edu pl Ingeborg Schild Elisabeth Janssen Der Aachener Ostfriedhof Verlag Mayersche Buchhandlung Aachen 1991 ISBN 3 87519 116 1 S 551 553 Gertrud Grysar Edle Kunst zur Ehre des Allmachtigen Goldschmiedearbeiten der Werkstatt August Witte im Schatz von St Jakob Aachen Verlag Kathol Kirchengemeinde St Jakob Aachen 1995 Wolfgang Cortjaens Rheinische Altarbauten des Historismus Sakrale Goldschmiedekunst 1870 1918 CMZ Verlag Rheinbach 2002 bes S 132 151 Wolfgang Cortjaens Kirchenschatz St Peter zu Aachen Einhard Verlag Aachen 2003 Kat 31 33 Miriam Krautwurst Reinhold Vasters ein niederrheinischer Goldschmied des 19 Jahrhunderts in der Tradition alter Meister Sein Zeichnungskonvolut im Victoria amp Albert Museum London Dissertation Universitat Trier 2003 PDF Erwahnungen der Arbeiten von August Witte auf den Seiten 99 100 und weitere Einzelnachweise Bearbeiten Zwecks Unterscheidung zu seinem gleichnamigen Sohn wird er in manchen Quellen als August Witte 1 angegeben Eintrag im Historischen Adressbuch der Stadt Aachen St Quirinus Schrein Neuss Wittestrasse im Bonner Strassenkataster Bischofsstab AachenNormdaten Person GND 1064019587 lobid OGND AKS VIAF 313253431 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Witte AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher GoldschmiedGEBURTSDATUM 20 Januar 1840GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 12 Juli 1883STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Witte Goldschmied amp oldid 237676807