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August Schlachter 25 Januar 1901 in Barabein Landkreis Biberach 10 April 1996 in Biberach an der Riss war ein deutscher Architekt der in mehreren Konzentrationslagern als Bauleiter tatig war Inhaltsverzeichnis 1 Tatigkeiten im Zweiten Weltkrieg 2 Nachkriegszeit 3 Literatur 4 EinzelnachweiseTatigkeiten im Zweiten Weltkrieg BearbeitenAugust Schlachter wuchs in Maselheim auf und besuchte von 1912 bis 1918 das Realgymnasium in Biberach Von 1919 bis 1925 studierte er an der Staatsbauschule in Stuttgart danach arbeitete er in Maselheim und betrieb ab 1928 ein eigenes Architekturburo in Biberach Schlachter trat Anfang April 1933 der NSDAP Mitgliedsnummer 2 339 579 bei 1 Er wurde schliesslich auch Mitglied der SS bei der er 1944 bis zum SS Hauptsturmfuhrer befordert wurde SS Nr 128 820 2 1939 kam er zum SS Hauptamt Haushalt und Bauten 2 Im Rang eines SS Unterscharfuhrers leitete Schlachter vom Mai 1940 bis zum November 1941 die SS Neubauabteilung KL Auschwitz Oberschlesien die fur den Aufbau des Stammlagers zustandig war 3 Zu den dort angefertigten Bauplanen gehorte der Umbau des spater als Block 11 bezeichneten Gebaudes in dessen Keller sich Dunkelzellen befanden 4 Kurz nachdem Karl Bischoff die Planung eines Kriegsgefangenenlagers dem spateren KZ Auschwitz Birkenau ubertragen worden war schuf dieser im Dezember 1941 die Zentralbauleitung der Waffen SS und Polizei Auschwitz O S Hans Kammler vom SS Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft glaubte August Schlachter sei den anstehenden grosseren Aufgaben nicht gewachsen 5 Rudolf Hoss charakterisierte Schlachter spater als Provinzarchitekt aus Wurttemberg ein beschrankter Geist mit wenig Schwung 2 Des Weiteren sei dieser ein guter Kerl dem aber jede Grosszugigkeit fehle 5 Schlachter wurde Ende 1941 als Bauleiter nach Natzweiler versetzt um als Chef der Bauleitung der Waffen SS und Polizei Natzweiler Elsass das dortige KZ Natzweiler Struthof einzurichten Dort war er bis Dezember 1942 beschaftigt Anschliessend war Schlachter in der Bauinspektion beim Hoheren SS und Polizeifuhrer Kiew tatig Ab 1944 wurde er als Chef des Fuhrungsstabs B 12 vom KZ Mittelbau Dora gefuhrt 2 Nachkriegszeit BearbeitenSchlachter wurde bei Kriegsende von der US Army verhaftet Er gab sich als ziviler Mitarbeiter der Heeresverwaltung aus und wurde entlassen Da Maselheim in der franzosischen Zone lag und er auf der Fahndungsliste der Franzosen wegen seiner Tatigkeit in Natzweiler stand wich er ins bayerische Allgau aus das zur Amerikanischen Zone gehorte Schlachter arbeitete zunachst in Geisenried Marktoberdorf in der Landwirtschaft Dort wurde ein Entnazifizierungsverfahren durchgefuhrt bei dem er seine Mitgliedschaften in der NSDAP und der SS verschwieg Er wurde daher als nichtbelastet eingestuft Ab 1950 arbeitete er als Baufuhrer in Memmingen Fur die Spruchkammern in Biberach und Riedlingen galt er als vermisst Seine Frau veranlasste den Biberacher Burgermeister Wilhelm Leger dass er ein positives Leumundszeugnis ausstellte so dass mit der Entlastung in Abwesenheit durch die Spruchkammer sie die vollen Versorgungsbezuge als Kriegerwitwe erhalten konnte Schlachter kehrte 1953 54 wohlbehalten aus der Versenkung auf und arbeitete wieder als Architekt in Biberach An einer Entnazifizierung bestand nun kein gesellschaftliches Interesse mehr Schlachter wurde im Zuge der Frankfurter Auschwitzprozesse vernommen 2 die uberkommenen Protokolle sind die einzige Basis fur die Rekonstruktion seines Lebenslaufes Ende der 1980er Jahre leitete die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklarung nationalsozialistischer Verbrechen ein Ermittlungsverfahren ein da sie nun herausfand dass Schlachters Name auf einer 40 Jahre alten Fahndungsliste der United Nations War Crimes Commission gestanden hatte Als Tatort war das Konzentrationslager Natzweiler angegeben Die Staatsanwaltschaft Stuttgart stellte 1990 das Ermittlungsverfahren wegen Verjahrung ein Literatur BearbeitenChristian Gerlach Christoph Dieckmann Durchschnittstater Handeln und Motivation Verlag Assoziation 2000 Christian Rak Wolfgang Proske August Schlachter Der Ofenbauer von Auschwitz In Wolfgang Proske Tater Helfer Trittbrettfahrer Band 4 NS Belastete aus Oberschwaben Kugelberg Verlag Gerstetten 2015 ISBN 978 3 945893 00 5 S 211 224 Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon S Fischer Frankfurt am Main 2013 ISBN 978 3 10 039333 3 Einzelnachweise Bearbeiten Aleksander Lasik Die Organisationsstruktur des KL Auschwitz in Aleksander Lasik Franciszek Piper Piotr Setkiewicz Irena Strzelecka Auschwitz 1940 1945 Studien zur Geschichte des Konzentrations und Vernichtungslagers Auschwitz Band I Aufbau und Struktur des Lagers Staatliches Museum Auschwitz Birkenau Oswiecim 1999 S 301 a b c d e Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Personenlexikon Frankfurt M 2013 S 354f Jean Claude Pressac Die Krematorien von Auschwitz Die Technik des Volkermordes Neuausgabe Munchen Zurich 1995 ISBN 3 492 12193 4 S 175 Robert Jan van Pelt Deborah Dwork Auschwitz Von 1270 bis heute Sonderausgabe Buchergilde Gutenberg o O 1999 ISBN 3 7632 4897 8 S 192 Anmerkung 19 auf S 435 belegt die Zuweisung der Mittel am 10 August 1941 a b Robert Jan van Pelt Deborah Dwork Auschwitz Von 1270 bis heute S 233 Normdaten Person GND 1072723867 lobid OGND AKS VIAF 189251837 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlachter AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 25 Januar 1901GEBURTSORT Barabein Landkreis BiberachSTERBEDATUM 10 April 1996STERBEORT Biberach an der Riss Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Schlachter amp oldid 238745520