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Karl Bischoff 9 August 1897 in Neuhemsbach 2 Oktober 1950 in Bremen war ein deutscher Bauingenieur hochrangiges SS Mitglied und als Leiter der SS Zentralbauleitung im KZ Auschwitz Birkenau an der Errichtung des Konzentrationslagers und von Krematorien mit Gaskammern zur Zeit der deutschen Besetzung Polens zwischen 1941 und 1944 beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Beruflicher Werdegang 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBeruflicher Werdegang BearbeitenBischoff arbeitete zunachst auf Eisenbahnbaustellen war im Ersten Weltkrieg Kriegsteilnehmer und dort 1917 bei der Luftwaffe eingesetzt Nach Kriegsende setzte er sein Studium als Hoch und Tiefbauingenieur fort Anschliessend betatigte er sich als unabhangiger Sachverstandiger Bischoff war ab 1932 Mitglied der SS SS Nr 419 197 1 Am 15 Juni 1936 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Juni aufgenommen Mitgliedsnummer 6 926 826 2 Er war ab 1935 als Zivilist im Hauptamt Verwaltung fur Bauten der Luftwaffe tatig und nach Beginn des Zweiten Weltkrieges massgeblich am Bau von Flugplatzen im deutsch besetzten Belgien und Nordfrankreich beteiligt Als sein Vorgesetzter SS Oberfuhrer Hans Kammler Mitte 1941 Leiter des SS Hauptamtes Haushalt und Bauten SS HHB wurde bot er Karl Bischoff eine Blitzkarriere im Rang eines SS Hauptsturmfuhrers und ubertrug ihm zum 1 Oktober 1941 die Leitungsfunktion der Sonderbauleitung spater Zentralbauleitung fur die Errichtung eines geplanten Kriegsgefangenenlagers in Auschwitz das spater als KZ Auschwitz Birkenau mit seiner Beteiligung die Funktion eines Vernichtungslagers bekam Noch im Oktober 1941 traf Bischoff erstmals mit Kurt Prufer von der Firma Topf amp Sohne zusammen und gab Plane fur ein grosses neues Krematorium mit Leichenkeller in Auftrag Bischoff meldete seinem Vorgesetzten Kammler die baldige Fertigstellung von Krematorium II in einem Brief vom 29 Januar 1943 mit folgenden Worten Die Ofen wurden im Beisein des Herrn Oberingenieur Prufer der ausfuhrenden Firma Firma Topf u Sohne Erfurt angefeuert und funtionieren sic tadellos Die Eisenbetondecke des Leichenkellers konnte infolge Frosteinwirkung noch nicht ausgeschalt werden Die ist jedoch unbedeutend da der Vergasungskeller hierfur benutzt werden kann 3 Dieses Dokument stammt aus dem Archiv der Zentralbauleitung die 1944 aufgelost worden und in Vergessenheit geraten war Die Unterlagen entgingen der Aktenvernichtung durch die abruckenden Nationalsozialisten und wurden ins Moskauer Staatsarchiv uberfuhrt In den Bauunterlagen finden sich Bestellungen fur Gasprufgerate und Spezialturen deren Zweckbestimmung eindeutig ist Rudolf Hoss bezeichnete Bischoff bei seiner Vernehmung in Krakau als zahen sturen und eigensinnigen Baufachmann und lobte sein Organisationstalent 4 1943 wurde Bischoff zum SS Sturmbannfuhrer befordert Von Anfang November 1943 bis Januar 1945 war er als Leiter der Bauinspektion Schlesien der Waffen SS und Polizei mit Sitz in Kattowitz tatig Bischoff wurde am 30 Januar 1944 fur seinen Einsatz bei siegentscheidenden Bauvorhaben mit dem Kriegsverdienstkreuz I Klasse mit Schwertern ausgezeichnet 1 Bischoff starb 1950 ohne von einer Behorde strafverfolgt worden zu sein 5 Literatur BearbeitenJean Claude Pressac Die Krematorien von Auschwitz Die Technik des Massenmordes 2 Auflage Piper Munchen 1995 ISBN 3 492 12193 4 Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon S Fischer Frankfurt am Main 2013 ISBN 978 3 10 039333 3 Weblinks Bearbeiten Vergasungskeller Brief vom 29 Januar 1943 Fundstucke aus ArchivEinzelnachweise Bearbeiten a b Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Personenlexikon Frankfurt am Main 2013 S 49 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 2641201 http www holocaust history org auschwitz 19430129 vergasungskeller Robert Jan van Pelt Deborah Dworak Auschwitz Pendo Verlag Zurich 1998 ISBN 3 7632 4897 8 S 233 236 Jean Claude Pressac Die Krematorien von Auschwitz S 179 Normdaten Person GND 1237776570 lobid OGND AKS VIAF 1864162783902566280008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bischoff KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Bauingenieur hochrangiges SS Mitglied Holocaust TaterGEBURTSDATUM 9 August 1897GEBURTSORT NeuhemsbachSTERBEDATUM 2 Oktober 1950STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Bischoff Ingenieur amp oldid 237139330