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August Dicke 17 Juli 1859 in Schwelm 22 Marz 1929 in Solingen war ein deutscher Kommunalpolitiker und langjahriger Oberburgermeister von Solingen Die August Dicke Schule erinnert mit ihrem Namen seit 1929 an den ehemaligen Oberburgermeister der Stadt Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Oberburgermeister von Solingen 3 Familie 4 Ehrungen 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenAugust Dicke wurde als Sohn des Rentners David Dicke und der Louise Dicke geb Penner geboren Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bielefeld das er mit Ablegung der Reifeprufung im Jahr 1880 verliess studierte er bis 1883 Rechtswissenschaft an den Universitaten Heidelberg Leipzig und Berlin In Heidelberg wurde er 1881 Mitglied des Corps Vandalia Heidelberg 1 Die 1 juristische Prufung legte Dicke am 8 Februar 1884 ab mit anschliessender Vereidigung als Gerichtsreferendar am 15 Marz Zum 1 Dezember 1888 erhielt er die Ernennung zum Gerichtsassessor bei gleichzeitiger Zuweisung zum Amtsgericht Schwelm Am 9 April 1892 wurde Dicke dann zur informatorischen Beschaftigung an die Stadtverwaltung uberwiesen zwecks Vorbereitung auf seine kunftigen Aufgaben Vier Monate darauf erfolgte am 12 August 1892 seine Wahl zum Beigeordneten der Stadt Elberfeld Die Bestatigung von hochster Stelle erging am 17 Oktober 1892 Nach vierjahriger Tatigkeit wurde Dicke am 24 Juni 1896 in der Nachfolge des zum 1 Juli ausscheidenden Friedrich Haumann zum Burgermeister von Solingen gewahlt Oberburgermeister von Solingen Bearbeiten nbsp Die Sengbach Talsperre zur Versorgung Solinger Haushalte mit Trinkwasser wurde auf Initiative von Dicke gebaut Nach der Bestatigung vom 26 Juli 1896 wurde Dicke am 31 August in sein Amt eingefuhrt Wie seinem Vorganger wurde ihm am 10 November 1897 der Titel Oberburgermeister verliehen Er blieb in dieser Stellung mehr als 30 Jahre bis 1928 und avancierte so zum dienstaltesten Stadtoberhaupt der Rheinprovinz Vorausgegangen waren die Wiederwahlen vom 12 Juli 1907 Bestatigung 18 Mai 1908 und 23 Marz 1920 wobei mit letzterer eine Amtszeitverlangerung bis zum 30 September 1927 verbunden war Im Anschluss versah er bis zum 31 Marz 1928 die Verwaltung der Stadt kommissarisch Dass Dicke uber einen so langen Zeitraum und durch die schwierigen Zeiten des Ersten Weltkrieges und der Weimarer Republik Oberburgermeister von Solingen blieb zeugt von einer besonderen Personlichkeit sowie von Uberzeugungskraft Innovationsfahigkeit und geistiger Unabhangigkeit Ein Beispiel fur Dickes Zielstrebigkeit war die Einrichtung der Volkskuchen im Jahre 1920 gegen politischen Widerstand von allen Seiten Durch seine Uberzeugungskraft wurden sie dennoch eingerichtet und bis zu 12 000 Mahlzeiten taglich von den Kuchen ausgegeben August Dicke war aber nicht nur ein Krisenmanager er hatte auch langfristige Vorstellungen die erst uber die Jahre hinweg verwirklicht werden konnten Die wichtigste dieser Visionen die Zusammenfassung Solingens mit den umliegenden Gemeinden Grafrath Hohscheid Ohligs und Wald zur Grossstadt Solingen erlebte er selbst nicht mehr denn sie wurde erst vier Monate nach seinem Tod offiziell Andere nicht minder wichtige Projekte wurden schon zu seinen Dienstzeiten realisiert hierzu gehorten neue Strassen und Eisenbahnlinien der Bau der Sengbachtalsperre und die kommunale Wasserversorgung die Anlage von Park und Waldanlagen ein Schlachthof die Einrichtung der Stadtbucherei das neue Krankenhaus und schliesslich die Ubernahme der Mullabfuhr in die kommunale Verwaltung letzteres ein in dieser Zeit ausserst innovativer Schritt mit dem die Stadt Solingen 1909 volliges Neuland betrat Zudem unterstutzte er erfolgreich die Bautatigkeit des Spar und Bauvereins der Stadt Dicke ist es zu verdanken dass die Stadt in den turbulenten Jahren der Weimarer Republik durch seine ausgleichende Art uber die Parteigrenzen hinweg System Dicke genannt vergleichsweise politisch stabil war Trotz all dieser Verdienste um die Stadt war sein Ausscheiden aus dem Amt unruhmlich Dicke liess seinem Beigeordneten Matthias Rudolf Vollmar bei der Lobby Arbeit fur sein Projekt Stadtevereinigung freie Hand Die Bergische Arbeiterstimme enthullte im Oktober 1927 dass Vollmar dabei das Geld mit vollen Handen ausgegeben hatte um Journalisten fur sich einzunehmen und Veranstaltungen zu finanzieren es wurde sogar ein Film gedreht und ein Buch veroffentlicht Ein Gutachter allein erhielt 20 000 Reichsmark die ganze Kampagne kostete nur in Alt Solingen rund 160 000 Mark Als Vollmar versuchte das Protokoll des zustandigen Untersuchungsausschusses zu falschen deckte ihn Dicke Als die Falschung publik wurde suchte Dicke um seine sofortige Pensionierung nach 2 nbsp Grabstatte Dickes auf dem Ev Friedhof Kasinostrasse in SolingenEin Jahr nach seinem Ruckzug aus dem Amt starb er im Jahre 1929 Sein Leichnam wurde auf dem Evangelischen Friedhof Kasinostrasse begraben An Dicke erinnern in Solingen das Gymnasium August Dicke Schule und eine nach ihm benannte Strasse Als nach dem Tod von Konrad Adenauer im Jahre 1967 die CDU eine Umbenennung der Schule nach dem ehemaligen Bundeskanzler anstrebte kam es zu erheblichem Widerstand in der Stadt und von den Schulerinnen der Schule und das Vorhaben wurde schliesslich aufgegeben Nach Romeyk war der Protestant August Dicke politisch gemassigt liberal bzw nationalliberal ausgerichtet 3 Familie BearbeitenAugust Dicke hatte am 2 Mai 1893 in Schwelm Helene geb Falkenroth geheiratet 14 Februar 1907 eine Tochter des Rentners Wilhelm Falkenroth und von Cornelia Falkenroth geb Schulte Ehrungen Bearbeiten1899 Verleihung des Roten Adlerordens 4 Klasse 1908 Verleihung des Koniglich Preussischen Kronenordens 3 Klasse 1 April 1928 Verleihung der Ehrenburgerwurde durch die Stadt SolingenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons August Dicke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der August Dicke SchuleLiteratur BearbeitenDie Mitglieder der Vandalia zu Heidelberg nach dem Stande vom 29 September 1935 Berlin 1936 Michael Kiekenap August Dicke Uber 30 Jahre als Solinger Oberburgermeister In und sie bewegt sich doch 125 Jahre Gymnasium August Dicke Schule Festschrift Solingen 1998 Online gymnasium august dicke de PDF 99 kB Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 411 f Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Korps Listen 1910 122 547 Volker Wunderich Arbeiterbewegung und Selbstverwaltung KPD und Kommunalpolitik in der Weimarer Republik Mit dem Beispiel Solingen Wuppertal 1980 S 30 f Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 412 Burgermeister und Oberburgermeister der Stadt Solingen Friedrich Haumann 1894 1896 August Dicke 1896 1928 Hermann Schmidhaussler 1928 1930 Josef Brisch 1930 1933 Helmut Otto 1933 1937 Rudolf Bruckmann 1937 1945 Oskar Riess 1945 Josef Brisch 1945 1946 Albert Muller 1946 Gerhard Hebborn 1946 1948 Eugen Maurer 1948 1955 Karl Haberland 1955 1961 Otto Voos 1961 1964 Heinz Dunkel 1964 1972 Elisabeth Roock 1973 1975 Otto Voos 1975 1976 Georg Schlosser 1976 1984 Gerd Kaimer 1984 1997 Ulrich Uibel 1997 1999 Franz Haug 1999 2009 Norbert Feith 2009 2015 Tim Kurzbach seit 2015 Normdaten Person GND 189468416 lobid OGND AKS VIAF 220917750 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dicke AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunalpolitiker Oberburgermeister von SolingenGEBURTSDATUM 17 Juli 1859GEBURTSORT SchwelmSTERBEDATUM 22 Marz 1929STERBEORT Solingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Dicke amp oldid 238782655