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Die Bergische Arbeiterstimme war das Organ fur das arbeitende Volk des Kreises Solingen Sie erschien von 1890 bis 1933 und nochmals kurz Anfang der 1950er Jahre Die Redaktion befand sich in Solingen 1 Die Zeitung erschien taglich Bergische ArbeiterstimmeBeschreibung Titelseite v 25 Juli 1914Sprache DeutschErstausgabe 1890Einstellung 1933Geschichte BearbeitenDie erste Nummer der Bergischen Arbeiterstimme erschien am 18 Mai 1890 als Organ der SPD 2 15 ab 1901 als Tageszeitung 3 28 Bis Ende des Ersten Weltkrieges war die Zeitung sozialdemokratisch gepragt 1913 hatte sie eine tagliche Auflage von 13 000 Exemplaren die bis 1925 auf 21 000 anstieg damit war ihre Auflage in etwa so hoch wie die des burgerlichen Solinger Tageblatts Die Besonderheit der Arbeiterstimme war dass sie nicht nur die Politik von einem proletarischen Standpunkt aus betrachtete sondern auch Kunst und Moral 3 Sie war internationalistisch ausgerichtet veroffentlichte aber auch Texte auf Solinger Platt Nach Ausbruch des Kriegs schrieb die Zeitung am 3 Juli 1914 unter der Uberschrift Krieg dem Kriege Auf dem Kriegsschauplatz beginnt das Morden Die Kanonen reden ihre eherne Sprache und vernichten in wenigen Stunden ungezahlte Menschenleben und muhsam geschaffene Werke der Kultur Es war der letzte unzensierte Artikel dieser Zeitung bis Kriegsende 4 Nach 1917 nahm sie eine kommunistische Ausrichtung wurde zunachst Organ der USPD und ab 1920 der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD 2 16 Trotz Zensur berichtete die Arbeiterstimme aber aktuell und detailreich uber den Fortgang der Revolutionen in Russland die Artikel daruber stammten unter anderen von Lenin und Eugen Levine 3 29 Wahrend der Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg durch britische Truppen wurde die Zeitung wiederholt verboten 3 32Viele bekannte sozialistische und kommunistische Publizisten arbeiteten fur die Arbeiterstimme die als Genossenschaft organisiert war So wurde 1920 der deutsche Kommunist und spatere Spion Richard Sorge hauptamtlicher Mitarbeiter der Zeitung schied aber auf Wunsch seiner Genossen bereits 1921 wieder aus Ab ca 1920 war Max Leven der spater von Nationalsozialisten ermordet wurde Kulturredakteur Von 1923 bis 1924 war Friedrich Jung fur den Lokalteil tatig 5 Von 1909 bis 1917 war das zeitweilige Reichstags und SPD Mitglied Wilhelm Dittmann Chefredakteur nachdem er 1902 schon als Redakteur dort gearbeitet hatte 6 Weitere Redakteure waren Johannes Konig der die Zeitung 1928 leitete und spater Botschafter der DDR wurde sowie der Publizist Karl Schneidt 7 1929 war der Chefredakteur Bernhard Bastlein der 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet wurde Im Marz 1929 wurde bei der Bergischen Arbeiterstimme gestreikt Die Wirtschaftslage war an der Zeitung nicht vorbeigegangen die kommunistisch gepragte Genossenschaft musste drei Mitarbeiter entlassen und fuhrte Kontrollzettel fur die Beschaftigten ein Der SPD gefuhrte Betriebsrat und die Buchdruckergewerkschaft organisierten daraufhin einen Streik der aber weitgehend folgenlos blieb weil mit Hilfe kommunistischer Helfer der Betrieb weitergefuhrt wurde Die KPD vermutete hinter dieser Aktion ein SPD Manover gegen ihre Zeitung zumal es weitere Streiks dieser Art im Reich gab und eine rabiate Propaganda von Seiten der SPD Die Geschaftsleitung der Druckerei kundigte den Mitarbeitern fristlos Es mutet doch sehr merkwurdig an dass sich die Geschaftsleitung dabei auf solche gesetzlichen Regelungen wie Friedenspflicht und das Arbeitsrecht berief gegen die die KPD seit Jahren einen erbitterten Kampf gefuhrt hatte Ohne zu zogern ergriff sie die scharfsten Massnahmen die sich gegen sozialdemokratische Arbeiter direkt auswirkten So weit war der Unversohnlichkeit der Auseinandersetzung bereits gediehen Volker Wunderlich Arbeiterbewegung und Selbstverwaltung KPD und Kommunalpolitik in der Weimarer Republik Mit dem Beispiel Solingen S 28 Vom 1 bis 15 Februar 1933 nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde die Bergische Arbeiterstimme verboten Anschliessend erschien sie erneut bis zum endgultigen Verbot im Marz 1933 2 20Eng verbunden mit der Zeitung Bergische Arbeiterstimme war die Sozialistische Republik aus Koln die vom 5 Januar 1919 bis Mitte 1920 als Kopfblatt der Bergische Arbeiterstimme erschien 8 Einzelnachweise Bearbeiten staatsbibliothek berlin de Memento vom 7 Marz 2016 im Internet Archive a b c Ingrid Sbosny Karl Schabrod Widerstand in Solingen Aus dem Leben antifaschistischer Kampfer Fulda 1975 a b c d Volker Wunderich Arbeiterbewegung und Selbstverwaltung KPD und Kommunalpolitik in der Weimarer Republik Mit dem Beispiel Solingen Wuppertal 1980 zeitspurensuche de Friedrich Jung auf stiftung bg de Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Wilhelm Dittmann auf fes de uni magdeburg de Hans Werner Frohn Arbeiterbewegungskulturen in Koln 1890 bis 1933 Verlag Klartext 1997 ISBN 3 8847 45 6 97 S 18 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergische Arbeiterstimme amp oldid 236812596