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Asbjorn Halvorsen 3 Dezember 1898 in Sarpsborg Provinz Ostfold 16 Januar 1955 in Narvik war ein norwegischer Fussballspieler und trainer Er errang mit dem Hamburger SV zwei deutsche Meisterschaften und war zwischen 1935 und 1940 Trainer der norwegischen Nationalmannschaft Inhaltsverzeichnis 1 Spielerkarriere 2 Trainerkarriere 3 Gefangenschaft und spatere Karriere 4 Erfolge 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSpielerkarriere BearbeitenAsbjorn Assi Halvorsen begann mit dem Fussballspiel bereits 1909 bei Sarpsborg FK dem fuhrenden Verein seiner Heimatstadt Schon als Jugendlicher wurde er in der ersten Mannschaft eingesetzt und war mit 18 Jahren bereits Kapitan 1917 errang er mit dem Sieg im norwegischen Pokal seinen ersten Titel Im Finale wurde Brann Bergen mit 4 1 besiegt Halvorsen der als Mittellaufer fungierte steuerte dabei einen Treffer bei 1918 debutierte Halvorsen in der norwegischen Nationalmannschaft mit einem Spiel gegen Schweden das allerdings mit 0 2 verloren ging 1920 nahm er mit Norwegen an den Olympischen Spielen teil wo er mit der norwegischen Mannschaft eine britische Amateur Auswahl mit 3 1 besiegen konnte nbsp Die Victoria Wanderpokal fur den Deutschen Fussballmeister von 1903 bis 1944 gewann der Hamburger SV erstmals 1923 und 1928 erneut Ein Jahr spater musste Halvorsen der Angestellter einer Schiffsmaklerfirma war aus beruflichen Grunden nach Hamburg ziehen Dort schloss er sich entgegen ersten Planungen dem Hamburger SV anstatt Altona 93 an Bereits 1922 gleich in seiner ersten Saison wurde er mit dem HSV norddeutscher Meister und erreichte nach Siegen uber Titania Stettin 5 0 und den FC Wacker Munchen 4 0 erstmals in der Vereinsgeschichte das Finale um die deutsche Meisterschaft Nach zwei Unentschieden 2 2 und 1 1 gegen den 1 FC Nurnberg und einem Spielabbruch durch den Schiedsrichter wurde den Hamburgern am grunen Tisch der Titel zugesprochen auf den der HSV jedoch verzichtete 1923 sollte Halvorsen dann doch seinen ersten grossen deutschen Titel gewinnen Nachdem er mit dem HSV erneut norddeutscher Meister wurde schlug man in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft Guts Muts Dresden 2 0 den VfB Konigsberg 3 2 und im Finale Union Oberschoneweide 3 0 1923 nach lediglich 19 Spielen trat Halvorsen von der Nationalmannschaft zuruck Grund war dass durch seinen Aufenthalt in Hamburg es fur ihn immer schwerer wurde neben seinem Beruf er war mittlerweile Inhaber einer Schiffsmakler und Speditionsfirma und dem Vereinsfussball auch noch fur die norwegische Nationalmannschaft im weitentfernten Oslo zu spielen Sein letztes Landerspiel bestritt er auf dem Hamburger Victoria Platz wo ausgerechnet sein Teamkollege und direkter Gegenspieler Tull Harder das einzige Tor des Tages erzielte In Deutschland ging es fur Halvorsen mit dem HSV nicht mehr ganz so erfolgreich weiter Nachdem man 1924 im Finale der deutschen Meisterschaft an Nurnberg gescheitert war gewann man nur noch 1925 die norddeutsche Meisterschaft Erst wieder 1928 konnte der nachste grosse Erfolg errungen werden Nachdem er im Dress des HSV zum bereits funften Mal norddeutscher Meister wurde war man in der Endrunde nicht mehr zu stoppen Man uberrollte nacheinander den FC Schalke 04 4 2 den VfB Konigsberg 4 0 den FC Bayern Munchen 8 2 und schliesslich im Endspiel vor 42 000 Zuschauern im Altonaer Stadion Hertha BSC 5 2 Bis 1933 gewann er mit dem HSV noch drei weitere norddeutsche Titel ehe er wenige Monate nach der Machtergreifung der Nazis Deutschland verliess und nach Norwegen zuruckkehrte Fur Hamburg spielte er insgesamt 28 mal in Endrunden um die deutsche Meisterschaft war einer der popularsten Spieler des HSV und einer der ersten auslandischen Stars im deutschen Fussball Trainerkarriere BearbeitenIn Norwegen nahm er zunachst eine Trainerstelle bei seinem alten Verein Sarpsborg FK an im Februar 1935 wurde er zusatzlich noch vom norwegischen Fussballverband NFF angestellt Bereits drei Monate spater war er Teamchef der norwegischen Auswahl und kehrte deshalb 1936 nach Deutschland zuruck um mit Norwegen an den Olympischen Spielen teilzunehmen Nachdem das Achtelfinalspiel gegen die Turkei problemlos gewonnen werden konnte traf man im Viertelfinale auf die Auswahl Deutschlands Durch einen 2 0 Sieg warf man den Gastgeber aus dem Turnier und erreichte am Ende durch ein 3 2 uber Polen den Bronzerang was bis heute als grosster Erfolg einer norwegischen Mannschaft gewertet wird Einen zweiten grossen Erfolg feierte er mit der norwegischen Mannschaft mit der Teilnahme an der Fussball Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich Dort scheiterte man in der ersten Runde nach einem grossen Spiel mit 1 2 nach Verlangerung am spateren Weltmeister Italien Nach 39 Spielen auf der Trainerbank beendete die Kriegserklarung Deutschlands an Norwegen im Jahre 1940 auch diese Karriere Gefangenschaft und spatere Karriere Bearbeiten1940 marschierte die deutsche Wehrmacht in Norwegen ein und blieb bis Kriegsende 1945 als Besatzungsmacht Halvorsen beteiligte sich im Widerstand gegen die deutsche Militarregierung Er lehnte die Reformierung und Eingliederung des norwegischen Sports ab und verweigerte 1940 beim Pokalendspiel sogar Reichskommissar Josef Terboven und anderen Nazis den Zutritt zur Ehrenloge die fur die konigliche Familie reserviert war die sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Exil befand Im August 1942 wurde Halvorsen von der Gestapo verhaftet und zunachst in ein Gefangnis gesperrt aber schon bald in das KZ Grini bei Oslo verlegt Im Herbst 1943 kam Halvorsen in das KZ Natzweiler 1 von wo aus er zunachst in das Aussenlager Neckarelz und am 5 Januar 1945 in das KZ Vaihingen verlegt wurde auch dies ein Aussenlager von Natzweiler das zu dieser Zeit als Krankenlager diente Hier war er als Revierleiter dann als Revierschreiber eingesetzt Am 5 April kamen die norwegischen Gefangenen mit Hilfe des schwedischen Roten Kreuzes nach Neuengamme 2 Dort heisst es in einem Bericht uber Halvorsen Der Mann der sich im Fruhjahr 1945 im Krankenlager des Konzentrationslagers befindet ist mehr tot als lebendig Er wiegt nicht mehr als 40 Kilogramm leidet an Typhus Pneumonie Rheuma Fieber und naturlich Unterernahrung Die Lagerleitung verlegt ihn in die Todeszelle Diesem Bericht stehen jedoch die Tatsache dass Halvorsen wahrend seiner Gefangenschaft stets privilegiert behandelt wurde und die Schilderungen des Mithaftlings Odd Nansen gegenuber der in seinem Tagebuch aus Neuengamme schilderte Halvorsen sei immer noch stark wie ein Bar aber mitgenommen durch den Flecktyphus den er gerade hinter sich hatte 3 Nach einer kurzen Behandlung in Schweden kehrte Halvorsen im Juni 1945 nach Norwegen zuruck und wurde dort wenn auch gesundheitlich angeschlagen zum NFF Generalsekretar berufen Halvorsen setzte sich in seiner Dienstzeit vor allem fur die Schaffung eines nationalen Ligasystems ein 1951 heiratete er seine Frau Sigrid die Ehe blieb kinderlos Im Januar 1955 wurde er wahrend einer Dienstreise fur den NFF in einem Hotel in Narvik tot aufgefunden Er wurde nur 56 Jahre alt und starb vermutlich an den Spatfolgen seiner KZ Inhaftierung 4 Erfolge Bearbeitenals Spieler Norwegischer Pokalsieger 1917 Deutscher Meister 1922 1923 1928 Norddeutscher Meister 1922 1923 1924 1925 1928 1929 1931 1932 19 Spiele fur Norwegen zwischen 1918 und 1923als Trainer Bronzemedaille Olympische Spiele 1936 WM Teilnahme 1938Literatur BearbeitenArthur Heinrich Asbjorn Halvorsen Ein HSV Star und norwegischer Nationaltrainer im KZ Neckarelz In Mosbacher Hefte 17 Mosbach 2007 S 124 144 Arthur Heinrich Erinnern und Vergessen Vergessen und Erinnern Vom Umgang der Deutschen mit Asbjorn Halvorsen in Diethelm Blecking Lorenz Peiffer Hrsg Sportler im Jahrhundert der Lager Profiteure Widerstandler und Opfer Gottingen Die Werkstatt 2012 S 194 200Weblinks BearbeitenAsbjorn Halvorsen in der Datenbank von Olympedia org englisch Kurzportrat norwegisch Einzelnachweise Bearbeiten Kristian Ottosen Natt og take Historien om Natzweiler fangene auf Norwegisch Oslo Aschehoug ISBN 82 03 16108 1 S 382 Kristian Ottosen Norwegische Haftlinge in Vaihingen November 1944 bis April 1945 In Manfred Scheck Hg Das KZ vor der Hausture Augenzeugen berichten uber das Konzentrationslager Vaihingen genannt Wiesengrund Vaihingen 4 Aufl 2010 S 191 202 Odd Nansen Von Tag zu Tag Hamburg 1949 S 341 ff Christian Eichler Hundert Jahre Zwietracht Ausgeschlagene Zahne heimtuckische Fouls ekstatische Massen Warum das ewige Finale um die deutsche Fussball Meisterschaft 1922 nie einen Sieger fand In Frankfurter Allgemeine Zeitung 6 August 2022 S 32 Cheftrainer des Hamburger SV Rudi Agte 1919 1920 A W Turner 1920 1921 Richard Girulatis 1921 Lajos Banyai 1922 A W Turner 1922 1923 Rudi Agte 1923 1925 Jack Burton 1925 A W Turner 1925 1926 Adolf Riebe 1926 1927 Rudi Agte 1927 1929 Theo Lutkenhaus amp Ernst Moss 1929 Carl Mattheides 1929 1930 Gyula Kertesz 1931 1932 A W Turner 1932 1933 Asbjorn Halvorsen 1933 Herbert Timm 1933 1934 Carl Mattheides 1935 Hans Lang 1935 1939 Jonny Schulz 1939 1942 Otto Rohwedder 1942 1943 Karl Hoger 1943 Otto Rohwedder 1943 1944 Karl Hoger 1944 1945 Hans Tauchert 1945 1949 Georg Knopfle 1949 1954 Gunter Mahlmann amp Martin Wilke 1954 1956 Gunter Mahlmann 1956 1962 Martin Wilke 1962 1964 Georg Gawliczek 1964 1966 Josef Schneider 1966 1967 Kurt Koch 1967 1969 Georg Knopfle 1969 1970 Klaus Dieter Ochs 1970 1973 Kuno Klotzer 1973 1977 Rudi Gutendorf 1977 Ozcan Arkoc 1977 1978 Branko Zebec 1978 1980 Aleksandar Ristic 1981 Ernst Happel 1981 1987 Josip Skoblar 1987 Willi Reimann 1987 1990 Gerd Volker Schock 1990 1992 Egon Coordes 1992 Benno Mohlmann 1992 1995 Felix Magath 1995 1997 Ralf Schehr 1997 interim Frank Pagelsdorf 1997 2001 Holger Hieronymus 2001 interim Kurt Jara 2001 2003 Klaus Toppmoller 2003 2004 Thomas Doll 2004 2007 Huub Stevens 2007 2008 Martin Jol 2008 2009 Bruno Labbadia 2009 2010 Ricardo Moniz 2010 interim Armin Veh 2010 2011 Michael Oenning 2011 Rodolfo Cardoso 2011 interim Frank Arnesen 2011 interim Thorsten Fink 2011 2013 Rodolfo Cardoso 2013 interim Bert van Marwijk 2013 2014 Mirko Slomka 2014 Josef Zinnbauer 2014 2015 Peter Knabel 2015 interim Bruno Labbadia 2015 2016 Markus Gisdol 2016 2018 Bernd Hollerbach 2018 Christian Titz 2018 Hannes Wolf 2018 2019 Dieter Hecking 2019 2020 Daniel Thioune 2020 2021 Horst Hrubesch 2021 interim Tim Walter seit 2021 Normdaten Person GND 136383807 lobid OGND AKS VIAF 403149106022168490783 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Halvorsen AsbjornKURZBESCHREIBUNG norwegischer FussballspielerGEBURTSDATUM 3 Dezember 1898GEBURTSORT Sarpsborg NorwegenSTERBEDATUM 16 Januar 1955STERBEORT Narvik Norwegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Asbjorn Halvorsen amp oldid 234493418