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Arnold Hitzer 1 Marz 1902 in Glogau 23 Mai 1977 in Dusseldorf war deutscher evangelischer und nach dem Zweiten Weltkrieg evangelikaler Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenArnold Hitzer wurde am 1 Marz 1902 in Glogau 1 geboren Uber seine Familie und sein Leben ist wenig bekannt Er studierte Evangelische Theologie in Greifswald und Breslau 2 Nach dem Studium ab dem Jahr 1928 arbeitete er als Pastor im entlegenen oberschlesischen Dorf Rosnitz dicht an der damaligen tschechoslowakischen Grenze Dieses schon seit dem 16 Jahrhundert evangelische Dorf hatte zusammen mit dem Nachbardorf Steuberwitz allen Rekatholisierungsversuchen der Geschichte widerstanden Beide Orte existierten als eine gemeinsame evangelische Gemeinde wie eine Insel in einem katholischen Umfeld In der Gegend verstreut lebende evangelische Bewohner gehorten mit zu dieser Parochie so auch in der nahen Kleinstadt Katscher Hier vertrat ihn bei Abwesenheit gelegentlich der Webeschulleiter und Botaniker Richard Keilholz mit Lesegottesdiensten 3 Hitzer nahm schon in jungen Jahren immer eine unangepasste Rolle innerhalb der Evangelischen Kirche ein Wegen theologischer Grundsatzfragen hatte er schon lange Neigungen zu freikirchlichen Glaubensrichtungen Ab 1933 riefen die Versuche der Nationalsozialisten zur Gleichschaltung der Evangelischen Kirche seinen Widerstand hervor Die menschenverachtende NS Ideologie besonders das Fuhrerprinzip die Rassenlehre und der Antisemitismus standen seinem christlichen Bild von geistlicher Erneuerung der Kirche diametral entgegen Konflikte im Rahmen des sogenannten Kirchenkampfes waren deshalb vorprogrammiert Er gehorte zu den profilierten Mitgliedern der Bekennenden Kirche in Schlesien und wurde mehrmals verhaftet Insgesamt sass er in funf verschiedenen Polizeigefangnissen ein 4 Das zustandige Konsistorium der evangelischen Kirche in Breslau zeigte wenig Interesse ihn zu unterstutzen und versetzte ihn gegen den eigenen Willen und den vom Kirchgemeinderat in Rosnitz in den Wartestand als staatlicherseits seine Ausweisung aus Schlesien verfugt wurde Seine Bewerbung fur einen Einsatz in der Provinz Brandenburg wurde von der zustandigen schlesischen Kirchenleitung abschlagig beschieden 5 Das kam einem Berufsverbot in Schlesien gleich 6 1940 fand Hitzer eine Pfarrstelle im westpreussischen Rehhof im Landkreis Stuhm Hitzer wurde Teil eines Netzwerkes der Bekennenden Kirche das verfolgten Juden Unterschlupf bot 7 So nahm Hitzer Rosa Karmeinsky und ihre Tochter auf der Flucht auf die spater bei Horst und Isolde Symanowski Gerechten unter den Volkern uberlebten 8 In Rehhof verfasste Hitzer 1941 Anmerkungen zur Tauffrage unter besonderer Berucksichtigung der Kindertaufe in denen er die theologische Begrundung Kindertaufe als Irrlehre bezeichnete und eine Glaubenstaufe forderte Daraufhin bat der westpreussische Bruderrat das Leitungsgremium der Bekennenden Kirche in der Provinz Westpreussen Julius Schniewind und Dietrich Bonhoeffer um Gutachten 9 und fuhrte mit Hitzer ein Lehrgesprach Aufgrund des Krieges kam es jedoch zu keinen weiteren Konsequenzen da Hitzer 1942 zur Wehrmacht in Marienwerder eingezogen wurde Nach Fronteinsatz in der Sowjetunion und in Frankreich kam er 1944 in britische Kriegsgefangenschaft 10 Dort war er als Lagerpfarrer fur deutsche Kriegsgefangene seelsorgerisch tatig In dieser Zeit hatte er bereits geistig einen Bruch mit dem evangelisch lutherischen Glauben vollzogen indem er sich ein zweites Mal taufen liess Wieder in Deutschland trat er endgultig 1948 aus dieser Kirche aus und schloss sich der Pfingstbewegung an um hier eine geistliche Heimat zu suchen Zunachst ubernahm er eine freikirchliche Gemeinde in Kiel als Pastor ehe er spater in verschiedene Amter innerhalb der Dachorganisation Arbeitsgemeinschaft der Christengemeinden in Deutschland ACD e V eintrat und weiter als Lehrer an der Bibelschule Beroa im hessischen Erzhausen wirkte 11 Im Jahr 1959 kam es wegen grundsatzlicher theologischer Meinungsverschiedenheiten zur sogenannten Zweistufenlehre bei der es um den Unterschied von Wiedergeburt und Geistestaufe geht zum Zerwurfnis und Hitzer legte alle Amter nieder 12 Danach schloss er sich der damals noch sehr kleinen Freien Christengemeinde Munchen an die er als erster fest angestellter leitender Pastor 17 Jahre fuhrte und die in dieser Zeit beachtlich wuchs 13 Hitzer verstarb unerwartet am 23 Mai 1977 auf einer Dienstreise in Dusseldorf In der Abschiedsrede an seinem Grab bezeichnete der damalige Prases der Arbeits Gemeinschaft der pfingstkirchlichen Christengemeinden in Deutschland Reinhold Ulonska Hitzer als einen Christen mit weitem Herzen grosser Uberzeugungstreue und Opferbereitschaft fur Gott und die Gemeinde 14 Hitzer war verheiratet und hatte funf Kinder 15 Veroffentlichungen BearbeitenDie Taufe mit dem heiligen Geist nach dem Zeugnis der Schrift Missionsverlag Niedenstein Mulheim a d Ruhr 1985 Die brennende Frage nach der Vollmacht Franz Verlag 1969 DNB 457001593 Die Symbolik der Stiftshutte Manuskript 1956Literatur BearbeitenLudwig David Eisenloffel Die freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland Innenansichten 1945 1985 V amp R unipress GmbH Gottingen 2006 ISBN 3 89971 275 7 Ernst Hornig Bekennende Kirche in Schlesien 1933 1945 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1977 ISBN 3 525 55554 7 Arnold Hitzer 1902 1977 In Paul Schmidgall Hrsg Hundert Jahre Deutsche Pfingstbewegung 1907 2007 Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2008 ISBN 978 3 88309 408 3 S 278 279Weblinks BearbeitenThomas Niemeyer Gefahrliche Haltung Die Bekennende Kirche contra Hitlers Deutsche Christen Neue Osnabrucker Zeitung 8 April 2017 abgerufen am 8 Mai 2017 Jung und dankbar Die Freie Christengemeinde feiert ihr 50 jahriges Jubilaum Munchner Wochenanzeiger 30 Mai 2007 abgerufen am 7 Mai 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Die folgende Quelle schreibt Glogau an der Elbe ein solcher Ort ist unbekannt Glogau liegt an der Oder Ludwig David Eisenloffel Die freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland S 47 Pkt 1 1 Nach Eisenloffel Die freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland S 47 war Dietrich Bonhoeffer ein Studienfreund Hitzers Das passt aber nicht mit Bonhoeffers Studienorten zusammen Richard Keilholz Kulturportal Ost West Ostdeutsche Biographie 6 Absatz von unten abgerufen am 9 Mai 2017 Eisenloffel Die freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland S 163 Pkt 2 1 Hornig Bekennende Kirche in Schlesien 1933 1844 S 270 Hornig Bekennende Kirche in Schlesien 1933 1844 S 369 371 Beate Kosmala Claudia Schoppmann Hrsg Solidaritat und Hilfe fur Juden wahrend der NS Zeit Band 5 Uberleben im Untergrund Hilfe und Rettung fur Juden in Deutschland 1941 1945 Metropol 2002 S 145 ISBN 978 3932482861 Maria von Borries Euer Name lebt zur Geschichte der Juden in der Region Bersenbruck Rasch Verlag 1997 S 340 ISBN 978 3932147302 Bonhoeffers ausfuhrliches Gutachten ist veroffentlicht in Dietrich Bonhoeffer Werke DBW Band 16 Konspiration und HAft 1940 1945 Gutersloh 1996 ISBN 3 579 01886 8 S 563 587 Dietrich Bonhoeffer Werke DBW Band 16 Konspiration und Haft 1940 1945 Gutersloh 1996 ISBN 3 579 01886 8 S 874 Die Verheissung des Vaters Heft 9 1956 S 18 Verlag des Vaters Hunibach Schweiz heruntergeladen von digitallibrary usc edu am 9 Juni 2017 Eisenloffel Die freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland S 150 Willkommen in der FCG Munchen Geschichte Freie Christengemeinde Munchen Januar 2014 abgerufen am 9 Mai 2017 Eisenloffel Die freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland S 121 Eisenloffel Die freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland S 93 Normdaten Person GND 1184951012 lobid OGND AKS VIAF 9717155708709722580005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hitzer ArnoldKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe Mitglied der Bekennenden KircheGEBURTSDATUM 1 Marz 1902GEBURTSORT GlogauSTERBEDATUM 23 Mai 1977STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnold 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