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Arietites ist eine Gattung riesiger evoluter Ammoniten Sie tritt im Unteren Sinemurium weltweit auf 1 ArietitesArietitesZeitliches AuftretenUnteres Sinemurium199 3 bis 197 8 Mio JahreFundorteEuropa Albanien Deutschland England Frankreich Griechenland Italien Osterreich Schweiz China Kanada Indonesien TurkeiSystematikKopffusser Cephalopoda Ammoniten Ammonoidea AmmonitidaArietitidaeArietitinaeArietitesWissenschaftlicher NameArietitesWaagen 1869 Inhaltsverzeichnis 1 Taxonomie 1 1 Phylogenese 2 Beschreibung 3 Ammonitenzone 4 Lebensweise 5 Arietenschichten und Arietenkalk 6 Vorkommen 7 Photogalerie 8 Literatur 9 EinzelnachweiseTaxonomie Bearbeiten nbsp Arietites bucklandi aus BalingenDie Gattung Arietites gehort zur Familie der Arietitidae Unterfamilie Arietitinae innerhalb der Uberfamilie der Psiloceratoidea Sie enthalt folgende Taxa Arietites ablongaris Arietites alcinoe Reynes 1879 Arietites anastreptoptychus Wahner 1891 jetzt Paracaloceras subsalinarium Wahner Arietites bisulcatus Arietites bonnardii d Orbigny 1879 Arietites brookei Arietites bucklandi Sowerby 1816 Arietites crossi Arietites gaudryi Reynes Arietites geometricus Oppel 1856 Arietites hettangiensis Arietites isis Arietites longicellus Quenstedt 1858 Arietites meigeni jetzt Leptechioceras meigeni Arietites meridionalis Reynes Arietites obesulus J F Blake 1876 Arietites obtusus Arietites pinguis Arietites planaries Reynes 1879 Arietites quadratus E Donovan 1952 Arietites radiatus C T Simpson 1843 Arietites retroversicostatus Canavari Arietites rotiformis Sowerby Arietites scunthorpense Arietites semicostatus A T Young amp Bird 1828 Arietites sp Arietites spiratissimus Arietites subsalinarius Wahner 1891 jetzt Paracaloceras subsalinarium Wahner Arietites tenellus C T Simpson 1855 Arietites turneri Arieties westfalicus Lange jetzt Coroniceras westfalicum Lange 1925 Arietites wichmanni Rothpletz 1892 Anmerkung Arietites stellt heute nur noch einen rein morphologischen Begriff dar bar jeder phylogenetischen Zuordnung Eine Revision der Gattung steht noch aus ihre Vertreter werden daher als Coroniceras Arietites vorerst unter Coroniceras eingeordnet Phylogenese Bearbeiten Die Uberfamilie der Arietitoidea bzw Arietitaceae hatte sich zu Beginn der Oberhettangiums vor 199 7 Millionen Jahren aus der Uberfamilie der Psiloceratoidea entwickelt Aus ihr ging dann zu Beginn des Pliensbachiums vor 189 6 Millionen Jahren die Uberfamilie der Hildoceratoidea mit der Gattung Hildoceras hervor 2 Beschreibung BearbeitenTaxa der Gattung Arietites werden sehr gross teils riesig So kann Arietites bucklandi Riesenformen von uber 80 Zentimeter Durchmesser entwickeln Die flachen oder nur wenig ausgebeulten Flanken der Tiere sind transversal grob und relativ weitstandig berippt die geradlinig bis leicht gebogen durchziehenden recht dicken Rippen verlieren sich jedoch auf der Innenseite der Gehausewindungen Die Rippen konnen auf der Ventralseite kleine Tuberkel tragen Am abgeflachten oder leicht konvexen Venter verlauft ein nicht allzu hoher schmaler abgerundeter Kiel der von einem longitudinalen Furchenpaar Sulci begleitet wird Die Form des abgerundeten Windungsquerschnitts ist rechteckig bis nahezu quadratisch mit einem Verhaltnis Breite Hohe von 0 9 Die Lobenlinie ist nur mittelmassig eingefurcht Der erste Lobensattel befindet sich auf derselben Hohe wie der Aussensattel kann ihn auch leicht uberragen Der Externlobus ist am tiefsten eingefurcht Ammonitenzone BearbeitenDas Taxon Arietites bucklandi bzw Coroniceras bucklandi bildet die erste Ammonitenzone des Sinemuriums die Bucklandi Zone und definiert den Beginn der Stufe Sie folgt uber der nach Schlotheimia angulata benannten Angulata Zone des Hettangiums Uber sie legt sich die nach Arnioceras semicostatum benannte Semicostatum Zone des unteren Sinemuriums Die Bucklandi Zone besteht aus drei Subzonen der Conybeari Subzone benannt nach Metophioceras conybeari der daruberliegenden Rotiforme Subzone benannt nach Coroniceras rotiforme und der Bucklandi Subzone benannt nach Arietites bucklandi Die Conybeari Subzone wird in drei Biozonen weiter unterteilt Latisulcatum im Liegenden daruber Rotarium und Conybeari im Hangenden Die Latisulcatum Biozone besteht aus drei Horizonten Vermiceras quantoxiense daruber Metophioceras sp 2 sowie Metophioceras conybearoides Der Faunenwechsel von der Gattung Schlotheimia hin zu den Gattungen Vermiceras und Metophioceras definiert den GSSP des Sinemuriums in Somerset 3 Die Rotarium Biozone wird aus vier Horizonten aufgebaut Epammonites rotarius im Liegenden gefolgt von Metophioceras rouvillei Coroniceras rotator und Vermiceras elegans im Hangenden Die Conybeari Biozone besteht nur aus dem Horizont Metophioceras conybeari Die Rotiforme Subzone setzt sich zusammen aus den beiden Biozonen Hyatti im Liegenden und Schloenbachi im Hangenden Die Hyatti Biozone gliedert sich in die funf Horizonte Epammonites silvestrei im Liegenden gefolgt von Coroniceras cf defneri Coroniceras rotiforme Coroniceras aff rotiforme und Coroniceras caprotinum im Hangenden Die Schloenbachi Biozone besteht nur aus dem Horizont Coroniceras kridion Die Bucklandi Subzone schliesslich besitzt die drei Biozonen Coronaries im Liegenden gefolgt von Isis sowie Bisulcatus im Hangenden Die Coronaries Biozone hat nur den Horizont Vermiceras scylla Die Isis Biozone besteht aus den drei Horizonten Arietites aff isis Arietites isis und Arietites aff scunthorpense Die abschliessende Bisulcatus Biozone enthalt nur den Horizont Coroniceras multicostatum 4 Lebensweise BearbeitenDie Individuen von Arietites waren schnellschwimmende marine Karnivoren die vorwiegend im tiefen Subtidal und am Schelfabhang lebten Arietenschichten und Arietenkalk Bearbeiten nbsp Arietenpflaster in der Steinlach bei Ofterdingen Baden WurttembergNach der Gattung Arietites wurden die Arietenschichten in Norddeutschland und der Arietenkalk des Suddeutschen Jura benannt Sehenswert ist in diesem Zusammenhang das so genannte Schneckenpflaster aus Arietenkalk im Bachbett der Steinlach in Ofterdingen Vorkommen BearbeitenFundstatten von Arietites in Deutschland sind Aldingen Balingen Endingen und Engstlatt Blumberg Bodelshausen Kirchheim unter Teck Ofterdingen Rheinfelden Adelhausen Sankt Georgen Stuttgart Degerloch Trossingen und Vaihingen an der Enz in Baden Wurttemberg 5 Bundheim Cremlingen und Rottorf am Klei in Niedersachsen Bielefeld in Nordrhein Westfalen Hotensleben in Sachsen Anhalt sowie die Seeberge bei Gotha in Thuringen In Osterreich ist Loruns in Vorarlberg anzufuhren in der Schweiz Frick im Kanton Aargau In Frankreich erscheint die Gattung Arietites in den Westalpen im Oisans im Becken von Le Bourg d Oisans In Albanien wurde die Gattung Arietites bei Shkodra aufgefunden und in Griechenland auf Kreta in den Talea Ori Ausserhalb von Europa erscheint die Gattung Arietites in der Turkei bei Koserelik Kizik Provinz Tokat sowie in Indonesien auf Timor Photogalerie Bearbeiten nbsp Arietenpflaster von Bodelshausen Jura Flachmeer Baden Wurttemberg nbsp Arietites brookei Lyme Regis nbsp Arietites bucklandi aus Hotensleben nbsp Arietites bucklandi aus Ofterdingen nbsp Arietites obtusus aus Bundheim Bad Harzburg Literatur BearbeitenW J Arkell u a Mesozoic Ammonoidea Treatise on Invertebrate Paleontology Geological Society of America and University of Kansas Press 1957 Einzelnachweise Bearbeiten J J Sepkoski A compendium of fossil marine animal genera In Bulletins of American Paleontology Band 363 2002 S 1 560 Jean Guex David Taylor Milos Rakus und Hugo Bucher New data on the phylogeny of Liassic Ammonites In Bull Soc vaud Se nat Band 87 2 2000 S 109 114 Gert Bloos und Kevin N Page Global stratotype section and point for base of Sinemurian Stage Lower Jurassic In Episodes Band 25 2002 S 22 28 Kevin N Page The Lower Jurassic of Europe its subdivision and correlation In Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin Band 1 2003 S 23 59 M Gruner Dynamische Palaookologie und taxonomische Bearbeitung des Unterjura Hettangium bis unteres Sinemurium auf der Schwabischen Alb In Profil Band 11 Stuttgart 1997 S 1 197 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arietites amp oldid 237950140