www.wikidata.de-de.nina.az
Anton Rindenschwender auch Rindeschwender 28 Januar 1725 in Gaggenau 4 Mai 1803 ebenda war Unternehmer und Schultheiss Er grundete die Gaggenauer Glashutte und gilt als Grundervater des Aufstiegs Gaggenaus vom Dorf zum Industriestandort 1 Anton RindenschwenderBuch uber Anton Rindenschwender von 1806Leben BearbeitenAnton Rindenschwender war der Sohn des aus Tirol nach Baden eingewanderten Waldarbeiters Hans Rindenschwender der die Tochter eines Gaggenauer Waldarbeiters Eva Vitter Futter 2 geheiratet hatte Ein Bruder Joseph Rindenschwender war Jager in Herrenwies Forbach Als er im Alter von 12 Jahren sein Elternhaus verliess wurde er Knecht eines Ottenauer Fuhrmanns und soll in Loffenau auch bei der Ernte der neuen Grundbirne Kartoffel Frucht geholfen haben Als Lohn erhielt er Kartoffeln welche er zuruck ins Murgtal gebracht hat und dort so verbreitet wurden 3 Spater arbeitete er als Holzhauer fur den Weisenbacher Holzhandler Bohringer bei dem er bald zum Vorarbeiter und schliesslich zum Geschaftsfuhrer aufstieg Als der Rotterdamer Holzimporteur van Derwen den Oberrhein besuchte machte er Rindenschwender gegen ein Jahresgehalt von 500 Gulden zu seinem Handlungsbevollmachtigten vor Ort Faktor In dieser Rolle vermittelte er Holzlieferungsvertrage zwischen den Holzeigentumern z B dem Furstbistum Speyer oder der Markgrafschaft Baden Baden und den Holzabnehmern und sorgte fur die Vertragserfullung Die Ertrage aus dieser Tatigkeit investierte er in dem damals unbedeutenden Dorf Gaggenau in Immobilien so dass er bald einer der wohlhabendsten Burger des Ortes wurde 1752 wurde er in Gaggenau Schultheiss 1758 Oberschultheiss ein Amt das er mehr als vierzig Jahre lang bekleiden sollte Ab 1760 war er Teilhaber der Glashutte Mittelberg bei Moosbronn 1768 kaufte er fur 14 000 Gulden einen Teil der Unternehmen von Franz Anton Durr und wurde dadurch auch Mitglied der Murgschifferschaft Als die Holzvorrate der Mittelberger Glashutte zu Ende gingen erwirkte Rindenschwender 1772 ihre Verlegung nach Gaggenau wo sie uber die Murg mit dem Holz der Murgschifferschaft versorgt werden konnte Rindenschwender baute die Glashutte dort modernisiert und vergrossert neu auf und betrieb sie in der Folge auch Es entstand ein Glashuttenensemble mit insgesamt 54 Gebauden und Einrichtungen das bis ins 20 Jahrhundert das Bild Gaggenaus pragte Dazu gehorten eine Schmiede ein Sagewerk eine Wirtschaft und Wohngebaude ein Stauwehr und eine Brucke uber die Murg der Glasersteg Es gab zwei Glasschmelzofen eine Streckhutte fur die Herstellung von Fensterglas eine Glasschleiferei und eine Pottasche Siederei 4 Ab 1785 machte Rindenschwender die Alb flossbar und ermoglichte damit auch dem Kloster Frauenalb den Absatz seines Holzes Grosses Ansehen unter den Zeitgenossen erwarb sich Rindenschwender mit der Urbarmachung eines felsigen Bergruckens oberhalb von Gaggenau 1782 und dem Ausbau zum Hofgut fur seine Familie Einen Besuch des Anwesens durch die badische Erbprinzessin Amalie von Hessen Darmstadt nahm Rindenschwender zum Anlass dem Hofgut den Namen Amalienberg zu geben Auf dem Amalienberg verbrachten Amalie und ihr Ehemann Karl Ludwig von Baden in der Folge mehrere Sommer als Gaste Rindenschwenders 1797 wurde er von Markgraf Karl Friedrich zum furstlichen Okonomierat ernannt nbsp Denkmal von Anton Rindenschwender Dieses Denkmal steht heute vor dem Gaggenauer Rathaus und wurde 2017 restauriertRindenschwender war dreimal verheiratet und hatte aus seinen drei Ehen dreissig Kinder nur neun davon uberlebten ihren Vater Er hinterliess ein Vermogen von 200 000 Gulden Nach seinem Tod liess Grossherzog Karl Friedrich ihm ein Denkmal errichten Der Obelisk aus Sandstein steht heute am Gaggenauer Marktplatz Die Inschrift lautet Dem Stifter des Amalienbergs Beforderer des Landbaus Gewerbefleisses und Handels seiner Gegend Literatur BearbeitenKurt Andermann Anton Rindenschwender 1725 1803 Wirtschaftspionier im Nordschwarzwald In Badische Heimat 83 4 2003 ISSN 0930 7001 S 627 635 Markus Bittmann Meinrad Bittmann Das Murgtal Geschichte einer Landschaft im Nordschwarzwald Casimir Katz Verlag Gernsbach 2009 ISBN 978 3 938047 44 6 S 78 82 Sonderveroffentlichung des Kreisarchivs Rastatt 6 Samuel Gottlob Meisner Hrsg Charakterzuge aus dem Leben edler Geschaftsmanner Zur Lehre und Nachahmung der merkantilischen Jugend Buschler Leipzig 1805 S 24 40 online Max Scheifele Die Murgschifferschaft Geschichte des Flosshandels des Waldes und der Holzindustrie im Murgtal 2 Auflage Katz Gernsbach 1995 ISBN 3 925825 20 7 Einzelnachweise Bearbeiten Bittmann Das Murgtal S 78 1 Galerie historischer Gemahlde der denkwurdigsten Personen welche im 19 Jahrhundert gestorben sind Link Gernsbacher Bote 18 Jahrgang 15 September 2010 S 8 Regina Maier Bittmann Das Murgtal S 81Normdaten Person GND 1012297314 lobid OGND AKS VIAF 170814988 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rindenschwender AntonALTERNATIVNAMEN Rindeschwender AntonKURZBESCHREIBUNG Unternehmer Schultheiss von Gaggenau und Pionier der IndustrialisierungGEBURTSDATUM 28 Januar 1725GEBURTSORT GaggenauSTERBEDATUM 4 Mai 1803STERBEORT Gaggenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Rindenschwender amp oldid 207515066